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Maschine zum Füllen und Verschließen von Faltschachteln Die Erfindung
betrifft eine Maschine zum Füllen und Verschließen von Faltschachteln, bei der zur
Aufnahme der Schachteln U-förmige Halter an der Fördereinrichtung der Maschine sowie
eine Vorrichtung zum Aufbringen und Versiegeln eines Deckblattes auf die geöffneten
Schließklappen der Schachtel vorgesehen sind, wobei zur Herstellung der Deckblätter
ein von einer Rolle abgezogener und den Schachtelöffnungen zugeführter Streifen
verwendet ist.
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Bei einer bekannten Maschine dieser Art erfolgt das Versiegeln unter
der Einwirkung einer Druckrolle, unter der die in dem Halter der Fördereinrichtung
steckende Faltschachtel mit aufgelegtem Deckblatt vorbeiläuft, so daß die Druckrolle
das Deckblatt gegen die Faltschachtel drückt und klebt. Hierbei muß die aufgefaltete
Schachtel als Widerlager für die klebende Druckrolle dienen, was wegen der dafür
unzureichenden - Stabilität und Paßgenauigkeit der Schachtel zu mangelhaften Klebungen
und zu Beschädigungen der Schachtel führen kann.
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Die Erfindung vermeidet diesen Mangel dadurch, daß zum sicheren Auflegen
der Versiegelungsvorrichtung auf die in bekannter Weise waagerecht ausgespreizten
und mit dem Deckstreifen versehenen Schließklappen der Faltschachtel die Aufnahmehalter
der Fördereinrichtung durch in Nuten geführte bewegliche Schienen zu einer oben
bzw. unten geschlossenen Fläche ausgebildet sind, und daß an den diesen Flächen
gegenüberliegenden Seiten der Halter je eine Gegendruckplatte angeordnet ist, welche
die Höhenlage der Schachtel im Halter bestimmt.
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Neben der Versiegelungsvorrichtung kann in Weiterbildung der Erfindung
eine im Prinzip bekannte Schneidvorrichtung zum Abtrennen der Deckblätter vom Streifen
derart angeordnet sein, daß ihre Schneidkante mit den Endflächen zweier aufeinander
folgender Halter zusammenwirkt.
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Die Erfindung möge an Hand des in den Figuren schematisch dargestellten
Ausführungsbeispiels weiter erläutert werden: Es zeigt Fig. 1 die Seitenansicht
einer kompletten Maschine, Fig. 2 eine Draufsicht auf die Maschine, Fig: 3 eine
Einrichtung zur Komplettierung des Halters zu einem rechtwinkligen Rahmen, gegen
den die Klappen während des Verschließvorganges gepreßt werden; Fig. 4 ist eine
schaubildliche Ansicht der Verschließvorrichtung; Fig. 5 zeigt einen Schnitt, der
die Betätigungsvorrichtung zum Verschließen sowie die Gegendruckplatten darstellt.
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Die Verschließmaschine besteht aus einem endlosen Förderer, der bei
der dargestellten Ausführungsform als doppelreihige Gliederkette 20 ausgebildet
ist. Die
Gliederkette 20 trägt Halter 22 von U-förmigem Profil. Ihre offenen Seiten
24 weisen nach außen, und sie sind in Übereinstimmung mit den Faltschachteln dimensioniert,
die verschlossen werden sollen.
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Die Halter werden zweckmäßig auswechselbar gemacht, um die Einstellung
der Maschine für verschiedene Faltschachtelabmessungen verändern zu können.
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Die Gliederketten 20 laufen über doppelte Kettenräder 26 und 28,
deren eines, 26, von dem Motor M angetrieben wird, während das andere, 28, frei
läuft und zur Regulierung der Kettenspannung einstellbar ist.
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Die endlose Fördervorrichtung besteht aus zwei geradlinig verlaufenden
Teilen 30 und 32, deren erster, 30, zum Verschluß des Bodens der Schachteln dient,
während entlang dem anderen Teil 32 der Verschluß des oberen Teiles der Schachteln
erfolgt. Vor dem Verschließen wird es notwendig, daß die Schließklappen oben und
unten ausgefaltet werden. Zu diesem Zweck sind stationäre Faltlineale oder Schablonen
34, 36 angeordnet, und zwar für die Seitenklappen 38 sowie für die hintere Endklappe
40. Ein beweglicher Faltarm 42 ist für die vordere Klappe 40cit vorgesehen. Durch
diese Teile werden die Bodenklappen derart verschwenkt, daß sie Berührung mit der
Bodenfläche des U-förmigen Halters 22 erhalten, während die oberen Klappen so gebogen
werden, daß sie Berührung mit der oberen Fläche der Halter 22 bekommen. Um eine
steife Abstützung auch für die äußeren Klappen zu erreichen, sind Lineale oder
Schablonen
44, 46 (Fig. 2, 3, 4, 5) vorgesehen, die zwischen zwei Stellungen beweglich sind.
Diese Schablonen schließen in einer Stellung einen U-förmigen Halter zu einem rechtwinkeligen
Rahmen, während sie in der anderen Stellung frei gegenüber den Haltern 22 sind,
so daß diese Halter sich zusammen mit den Gliederketten 20 bewegen können.
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Die Lineale 44 besitzen Nuten 48 (Fig. 3 und 5), die Vorsprünge 50
an den Haltern 22 erfassen, um das Ausrichten zu erleichtern.
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Die Betätigung der Lineale oder Schablonen 44, 46 erfolgt mittels
des in Fig. 3 dargestellten Antriebes.
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Auf der gemeinsamen Nockenwelle64 (Fig. 3) Sitzt eine Nockenscheibe
149. Von einer Welle 155 wird ein Hebelarm 153 getragen, der seinerseits eine Rolle
151 trägt, die mit der Nockenscheibe 149 zusammenwirkt. Das andere Ende des Hebelarmes
153 besitzt eines Aussparung 157, die einen Zapfen 159 an einer Stange 161 umfaßt.
Die Stange 161 ist in dem Rahmen der Maschine entgegen der Wirkung einer Feder 163
verschiebbar. Sie ist mit dem Lineal 44 mittels eines Teiles 165 verbunden. Sobald
die Rolle 151 über den höchsten Teil der Nockenscheibe 149 hinweggeht, drückt der
Hebelarm 153 die Stange 161 im Sinne der Fig. 5 nach links, wodurch das Lineal 44
den Halter 22 verläßt.
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Der obere und untere Verschluß wird mittels eines deckenden Papierbandes
52 (Fig. 1 und 4) vervollständigt. Dieses wird an den Klappen beim Ausfalten angeleimt,
so daß die Öffnungen der Schachteln verdeckt sind. Für jede Öffnung im Boden und
oben ist eine Rolle Deckpapier 54 (Fig. 1) vorgesehen, außerdem Führungsrollen 56
(Fig. 1), um das Deckpapierband so einzuleiten, daß es Berührung mit den ausgebogenen
Klappen der Schachtelzuschnitte erhält.
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Unmittelbar hinter der Einführungsstelle jedes Papierbandes 52, wo
die Berührung mit den Zuschnittklappen erfolgt, und zwar gesehen in der Bewegungsrichtmlg
des Förderers 20, ist eine schwenkbare Heizplatte 58 (Fig. 1 und 5) angeordnet,
die durch einen federbelasteten Schwenkarm 60 (Fig. 5) von einem Nocken 62 auf einer
Nockenwelle 64 gesteuert wird, um die verschiedenen Bewegungen in der Verschließmaschine
auszuführen. Die Heizplatte wird zweclimäßig mit einem elektrischen Heizwider stand
versehen, der es gestattet, die gewünschte Verschließtemperatur zu erzeugen. An
der jeweils gegeniiberl iegenden Seite der zu schließenden Schachtelöffnung und
unmittelbar gegenüber der Heizplatte 58, ist eine Gegendruckplatte 66 (Fig. 1, 2,
4 und 5) vorgesehen, die ebenfalls durch einen Schwenkarm 61 (Fig. 5) von dem gleichen
Nocken aus, wie die Heizplatte, gesteuert wird oder auch von einem anderen Kochen
62 a (Fig. 5) aus, der auf der gemeinsamen Nockenwelle64 sitzt. In Richtung der
Bewegung gesehen, sitzt hinter der Heizplatte vorzugsweise eine Kühlplatte 68 (Fig.
1, 4, 5). Diese wird in der gleichen Weise betätigt, so daß sie gegen das aufgeklebte
Deckband gedrückt wird, um die Abbindung des Bindemittels zu beschleunigen. Die
Bindemittel können in diesem Falle in bekannter Weise in das Deckpapierband imprägniert
oder auf das Band aufgetragen sein und/oder die Klappen der Schachtel mit einem
geeigneten unter Hitze abbindenden Bindemittel bedeckt oder imprägniert sein.
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Sobald das Deckpapierband auf den Klappen der Schachtel aufgeklebt
ist, muß es zwischen der hinteren Klappe einer vorderen Schachtel und der vorderen
Klappe der folgenden Schachtel durchschnitten werden. Zu diesem Zweck ist ein rückwärts
und vor-
wärts bewegliches Messer zweckmäßigerweise in Form einer Queraxt 70 (Fig.
1, 2, 4) vorgesehen.
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Dieses wird ebenfalls von einem Nocken 72 (Fig. 2) auf der Nockenwelle
64 betätigt.
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Ist das Deckpapierband zwischen zwei benachzarten Schachteln durchschnitten,
so werden die Schachtelklappen in bekannter Weise eingeschwenkt.
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Zu diesem Zweck ist ein Finger 74 und 74a (Fig. 2) für jede der hinteren
und vorderen Klappen 40 und 40d angeordnet, die durch einen Hebelmechanismus 76
und 76 a (Fig. 2) von einer gemeinsamen Nockenwelle oder jede von einem eigenen
Nocken 78 (Fig. 2) auf der Nockenwelle64 derart betätigt werden, daß sie eine Schwenkbewegung
ausführen. Für die beiden Seitenklappen können zwei stationäre Faltlineale und Kleberollen
oder eine Vorrichtung zur Abbringung eines Klebstreifens vorgesehen sein, zu dem
Zweck, die Klappen in der Endstellung festzulegen.
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Nachdem die Bodenteile der Schachteln geschlossen sind, werden sie
gefülit. Die Füllung kann mit einer Dosiervorrichtullg 102 (Fig. 2), wie sie an
sich bekannt ist, erfolgen. Diese wird zweckmäßig an einer Stelle angebracht, an
der die Förderketten eine Wen dung ausführen. An der anderen Seite der Ketten sind
die gleichen Vorrichtungen angeordnet, durch welche die Schachtelenden nach dem
Füllen verschlossen werden. Außerdem ist, wie bekannt, eine Einrichtung zum Ahführen
der gefüllten und fertiggestellten Schachteln -vorgesehen. Diese Einrichtung besteht
zweckmäßig aus Förderbändern 104 (Fig. 2), die an den oberen und unteren Flächen
der Schachteln angreifen. Sie bestehen zweckmäßig aus Textilmaterial oder aus Gummi.
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Die Maschine wird durch den Motor M über ein Getriebe 106 (Fig. 1)
angetrieben. Von dem Getriebe aus geht eine Vertikalwelle 108 nach oben, durch die
die Nockenwelle 64 dauernd über ein Ubersetzungsgetriebe 110 angetrieben wird. Außerdem
ist eine Achse 112 für das Treibrad des Förderers 20 vorgesehen, die durch eine,
Nabe in dem Maschinenrahmen hindurchtritt. Diese Achse geht von einem Planetengetriebe
aus, welches einen, intermittierenden Betrieb des Kettenförderers ermöglicht.
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Die Welle 108 trägt außerdem ein Handrad 114, durch welches die Maschine
von Hand betätigt werden kann, z. B. beim Einsetzen eines Deckpapierbandes. Andererseits
sind Nocken 116 und 118 an ihr vorgsehen (Fig. 1), - durch, die die Vorschubvorrichtung
zum Vorschub der Schachtelzuschnitte aus dem Vorratsraum 10 in die U-förmigen Halter
22 gesteuert wird.
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Alle Arbeitsteilè der Maschine werden mittels Federn in die Ruhestellungen
und mechanisch durch Nockenwirkung in die Arbeitsstellung verbracht.