DE1069904B - - Google Patents

Description

DEUTSCH

PATENTAMT

kl. __

INTERNAT. KL. G Ol Il

D 26153 IX/421

ANMELDETAG: 5. a u g u s t 1957

BEKANNTMACHUNG DER ANMELDUNG UND AUSGABE DER

AU s LE GE s CH RI FT: 26. november 1959

Die Erfindung betrifft einen automatischen Fraktionssammler, bei welchem das Auffangen der in der analytischen Chemie, Biologie und Medizin bei der Säulenchromatographie entstehenden zahlreichen Fraktionen mit geradliniger Vorschubbewegung erfolgt.

Die bisher bekannten Fraktionssammler sind so ausgebildet, daß die Reagenzgläser auf einer runden Scheibe aufgenommen und mit den entsprechenden Fraktionen in der Weise beschickt werden, indem ein Leitrohr radial zu der sich schrittweise drehenden Scheibe bewegt wird, wobei eine verschiedene einstellbare Reihenfolge möglich ist.

Um einen. .kontia!iierU^ra_mAbJkuf ohne Wartung des Gerätes wirtschaftlich zu gewährleisten, muß eine KTIndestzahl von Gläsern aufgenommen werden. Durch die Anordnung der Reagenzgläser auf einer runden Scheibe ist nicht nur die Anzahl der Gläser begrenzt, selbst dann, wenn die Gläser wie bei bereits bekannten Einrichtungen in mehreren konzentrischen Ringen angeordnet sind, auch eine ideale Durchführung von Meßvorgängen ist durch die gedrängte Form nicht möglich. Die meisten .Geräte beschränken sich darum lediglich auf die Tropfzahlmessung.

Es wurde die Forderung nach einem Fraktionssammler gestellt, der es gestattet, eine beliebige Anzahl von Reagenzgläsern ohne Wartung durchlaufen zu lassen, wobei ein jedes Glas nach der Füllung so geführt wird, daß es für die verschiedensten Meßapparaturen zugänglich ist.

Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß djid^irchjjejöst, daB die Reagenzgläser mittels eines mit zangenartigen KlFmmen "versehenen Transportbandes äus„jjnem Aufnahmetasten reihenweise geradlinig entnommen und näc¥ erfolgter Beschickung und "durchgeführter Messung dem Aufnahmekasten auf der Äbgabeseite wieder zugeleitet werden.

Bei den sich linear bewegenden Reagenzgläsern ist beiderseitigRaum zur Aufstellung von Meßapparaturen, so daß die Durchführung der verschiedensten Messungen ohne Schwierigkeiten möglich ist. Der Spezialaufnahmekasten ist so ausgebildet, daß z. B. hundert Gläser in zehn Reihen Aufnahme finden und durch eine Hubbewegung jeweils eine Reihe von zehn Gläsern in die Klemmen des Transportbandes hineingedrückt wird. Das Transportband zieht diese Gläser um den Abstand von Klemme zu Klemme ruckweise aus der führenden Halterung des Aufnahmekastens, führt sie an den Füll- und Meßstellen vorbei wieder in dieselbe leere Reihe, die inzwischen weiterbewegt worden ist. Die Anzahl der von dem Transportband übernommenen Reagenzgläser, und zwar von der Aufnahme bis vor den Kasten zur Abgabe, entspricht der in den automatisch weiterbewegten Reihen enthaltenen Gläser.

Automatischer Fraktionssammler

Anmelder: Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin, Berlin-Adlershof, Rudower Chaussee 116-125

Hans Stegemann, Berlin-Köpenick, und Ernst-Gotthard Neumann, Berlin, sind als Erfinder genannt worden

In demselben Rhythmus, wie die Reagenzgläser in die Klemmen des Transportbandes gedrückt werden und den Aufnahmekasten verlassen, gelangen sie wiederum durch das endlose Transportband in die frei gewordene Reihe zurück, um durch die gleichmäßige Hubbewegung des Kastens aus den Klemmen des Transportbandes ausgezogen zu werden. Entsprechend dem durchzuführenden Umfang können mehrere Aufnahmekästen aneinandergehängt und dadurch die Anzahl der Reagenzgläser vervielfacht werden. Die Gleitschienen erhalten demzufolge die hierzu notwendige Länge.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird an Hand von Zeichnungen erläutert. Es zeigt

Abb. 1 die Draufsicht auf das Gerät ohne Einfüllvorrichtung und ohne Meßapparaturen, Abb. 2 die Vorderansicht des Gerätes,

Abb. 3 die Seitenansicht mit Schnitt durch das Gehäuse, um die Anordnung des Schiebers zu erkennen,

Abb. 4 die Gehäuseansicht von unten ohne Grundplatte,

Abb. 5 das Schaltbild.

In einem spritzwasserdichten Gehäuse 1 ist der elektrische und mechanische Antrieb sowie die Steuerung untergebracht. Auf den am Gehäuse befestigten Gleitschienen 2 wird der Aufnahmekasten 3 geführt, welcfier mehrere Reihen '"Reagenzgläser aufnimmt. Durch die zwischen den Gleitschienen angeordnete Lochleiste 4 wird eine Hubbewegung mittels Schieber 5 bewirkt, wobei der Kasten um jeweils eine Reagenzglasreihe_jyejt'erbewegt „wird. Das mit zangenartigen Klemmen 7 versehene Transportband 6 ist auf Säulen 8 über dem Gehäuse aufgebaut und bewegt

909 650/242

Claims (1)

sich um zwei Trommeln 9, Von denen eine über die Kurvenwalze 10 und dem Stiftrad 11 von dem Motor 12 angetrieben wird. JYn Qlem^Tmfang der Trommeln sin^^ujfij.^gjjigejrbdtet, in welche die innen am Transportband befindlichen. Stege eingreifen und eine ! reibungslose Fortbewegung gewährleistet ist. Die im Gehäuse vorgesehene Aussparung reicht bis unter das Transportband und hat den Zweck, daß Meßapparaturen auch unter den Reagenzgläsern angebracht werden könnend ~*~ κ ' Die Auslösung des Transportmechanismus kann ^ durch ein außerhalb des Fraktionssammlers liegendes Meßgerät, und zwar durch Kurzschließen der Kontakte 13 erfolgen. Dieses Meßgerät kann z. B. aus einem Tropfenzählgerät bestehen, welches nach einer bestimmten Anzahl Tropfen einen Kontakt kurzschließt. Da die Auslösung durch ein Meßgerät erst erfolgen kann, wenn sich das erste Reagenzglas in dem Wirkungsbereich desselben befindet, muß der Transport anfangs entweder über den Druckknopfschalter 14 oder über den Drehknopf 15 a für Handbedienung erfolgen. Der Aufnahmebehälter mit seinen für die Gläser federnden Halterungen 16 wird zur ersten Operation von HanrJl eingeschoben, wobei der erste der Raststifte 17 den Kasten in der ersten Stellung festhält. Die vom Motor über die Schneckenuntersetzung 18 angetriebenen Wellen 19 und 20 setzen die Kurvenwalze in Tätigkeit. Bei einer halben Umdrehung derselben wird mittels Stif^^^diej^trieb^trommel des Transportbandes um den Weg von einer Klemme zur anderen \veit"ergedreht und- bei der zweiten halben Umdrehung ein Stillstand des Transportbandes erreicht. Bei einer ganzen Ümdrehung^es~mTt einer Zehnerteilung versehenen Stiftrades ist^jdas_Transportband jim_z^Jbü^JQemmen.^.aferb^we^t, d.h., die zehn in einer Reihe angeordneten Reagenzgläser aüT"demTÄufnähmeka_sten herausgezogen wurden. Um hiernach das Weiterrücken des Kastens zu bewerkstelligen, wird durch~^e7nT^nslelTbäre Nockenscheibe 21 über den Knopf 15 b der Kontakt 22 geschlossen. Von der Welle 19 wird über eine Kurbel 23 eine Hin- und Herbewegung des Schiebers 5 ,übertragen. Der unter dem Schieber beTTngTTchT^TTüBmagn^34 wirkt über eine Stoßplatte 25 auf. dje_im jichieber "befestigten Mitnehmerstifte 26 derart, daß dieselben in die Lochieiste™3es Aufnahmekastens eingreifen und die schrittweise Bewegung der im Aufnahmekasten be findlichen Reagenzgläserreihe bewirken. Hierbei werden die Raststifte, welche den Aufnahmekasten während des Herausführens einer Reihe von Gläsern arretieren, durch die Hebel 27 zurückgezogen, um die Fortbewegung zu ermöglichen. Die während der Vorbewegung des Schiebers freigegebenen Raststifte sind bereit, nach erfolgtem Hub des Kastens in das nächste Rastloch einzuspringen, um die Verriegelung vorzunehmen. In diesem Augenblick wird durch die Nokkenscheibe 28 über den Kontakt 29 der Hubmagnet unmagnetisch und läßt die Mitnehmerstifte 26 zurückspringen. Um die einwandfreie Hubbewegung des Aufnahmekastens zu gewährleisten, sind die Mitnehmerstifte 26 zu den Raststiften 17 versetzt angeordnet. Damit eine. Weiterbewegung des Kastens.„njchjL&rfolgen kann, bevor sämtliche "Gläser aus einer Reihe von dem Transportband "entnommen sind, ist zur Sicherungliuf der Annähmeseite eine über die ganze Breite des Aufnahmekastens gehende Leiste 30 angebracht, welche durch entsprechende Anordnung der Hebel 31 und 32a parallel geführt und durch jedes der in einer Reihe vorhandenen Reagenzgläser zurückgedrückt wird. Der Hebel 32a bewirkt durch seinen Ansatz eine Drehung der Welle 33, welche wiederum über den Hebel 34 die Kontakte 35 α und 35 b öffnet. Durch das öffnen des Kontaktes 35 a und damit des_ Stromkreises zum Hubmagnet 24 wird verhindert, 'dari . der.,j^j&atojgkj^^ kann. Um mit Sicherheit zu erreichen, daß der Kasten die gefüllte und durch die Messung geführte Reagenzgläserreihe auf der Abgabeseite aus dem Transportband herauszieht, befindet sich an dieser Seite ebenfalls eine Leiste 36, welche aber nur zurückgedrückt wird, wenn das letzte Reagenzglas einer Reihe zugeführt ist. Von den an der Leiste 36 angebrachten Hebeln 31 und 32 b bewirkt der Hebel 32 b ebenfalls eine Drehung der Welle 37 und betätigt über Hebel 38 das Schließen des Kontaktes 39 a und öffnen des Kontaktes 39 b. Durch den Kontakt 39 a wird der Hubmagnet 24 über den Kontakt 29, welcher bei einer bestimmten durch die Kurbel 23 bewirkten Stellung der Nockenscheibe 28 geschlossen ist, in Tätigkeit gesetzt, wodurch sich der bereits beschriebene Vorgang wiederholt und die Weiterbeförderung des Kastens veranlaßt wird. Um ein vorzeitiges Abfallen des Hubmagneten 24 durch den Kontakt 39 a, was durch die auf Grund der Vorbewegung des Auf nahmekastens bedingte Freigabe der Leiste 36 verbunden ist, zu verhindern, hält sich der Hubmagnet durch die Kontakte 40 und 29 selbst. Sind beide Leisten 30 und 36 zurückgedrückt, so wird über die Kontakte 35 b und 39 b das Relais 41 stromlos und schaltet den Motor ab. Die elektrische Steuerung des Transportmechanismus erfolgt durch Kurzschließen der Kontakte 13 oder des Druckknopfschalters 14, wodurch über die Kontakte 35 b, 39 b und den Ruhekontakt 42 das Relais 41 zum Anzug gebracht wird und der Motor 12 eingeschaltet ist. Die auf der Welle 19 liegende Nokkenscheibe 43 schließt nach kurzer Drehung den Kontakt 44 und veranlaßt die Selbsthaltung des Relais 41. Die Nockenscheibe 45 schließt kurze Zeit später den Kontakt 46, durch welchen das Relais 47 mittels des noch zu betätigenden Druckknopf schalters oder des an den Kontakten 13 liegenden äußeren Kurzschlusses seinen Anker anzieht. Derselbe öffnet den Kontakt 42 und schließt den Kontakt 48, der die Selbsthaltung des Relais 47 über den außenliegenden Kurzschluß vornimmt. Dadurch wird erreicht, daß trotz eines verbleibenden Kurzschlusses an den Kontakten 13 der Transportvorgang nach einer. Umdrehung der Welle 19 beendet wird, da dieser das Relais 47 geschlossen hält und den Stromzugang zum Relais 41 durch den geöffneten Kontakt 42 versperrt. Erst bei Aufhebung des Kurzschlusses (Relais 47 fällt ab) und neuem Kurzschluß wird Relais 41 betätigt. Patentansprüche:

1. Automatischer Fraktionssammler, dadurch gekennzeichnet, daß die Reagenzgläser in einem Spezialaufnahmekasten (3) in zehn Zehnerreihen oder einer beliebigen anderen Reihenaufteilung angeordnet sind und eine jede der Reihen von einem mit zangenartigen Klemmen (7) versehenen, um zwei Trommeln (9) laufenden und über dem Aufnahmekasten (3) angeordneten endlosen Transportband (6) erfaßbares und geradlinig aus der im Kasten befindlichen federnden Halterung (16) herausziehbar sind und nach Füllung und Vorbeiführen an den unter den Reagenzgläsern oder auch neben denselben vorgesehenen Meßapparaturen wieder in dieselbe leere Reihe des bereits vorgerückten Aufnahmekastens einführbar sind, wobei