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Schaltungsanordnung für Zwieschutzweichen mit Ersatzschutz bei Stellwerken
mit elektrischen Verschlüssen, besonders bei Spurplanstellwerken Zusatz zum Patent
1036 899 Das Hauptpatent 1036 899 befaßt sich mit der Aufgabe, in
Stellwerken mit elektrischen Verschlüssen, besonders in Spurplanstellwerken, innerhalb
einer für alle Anordnungsfälle einheitlichen Schaltung eine Zwieschutzweiche zusammen
mit dem zugehörigen Ersatzschutz ohne unnötige gegenseitige Behinderung der beiden
schutzsuchenden Fahrstraßen zu verwenden. Es wird dort von den zwei Fahrstraßen,
für die eine Zwieschutzweiche Flankenschutz bieten soll, die eine Fahrstraße schaltungsmäßig
in der Weise bevorzugt, daß ein von dieser Fahrstraße ausgehendes Kennzeichen für
die Flankenschutzsuche mittelbar oder unmittelbar den Verschluß der Zwieschutzweiche
aufhebt, wenn diese vorher zur Flankenschutzgewährung für die andere Fahrstraße
verschlossen war. Um die Betriebssicherheit in Schaltungen nach dem Hauptpatent
zu gewährleisten, mußten dort je drei Verbindungsadern für jedes Leitungsbündel
zwischen der Relaisgruppe für die Zwieschutzweiche und den Relaisgruppen der an
die Weichenspitze und an die beiden stumpfen Stränge anschließenden Spurplanglieder
angewandt werden.
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Der Zusatzerfindung liegt dieselbe Aufgabe wie dem Hauptpatent zugrunde;
sie stellt eine vorteilhafte Weiterbildung des Hauptpatents dar, wodurch die Schaltung
einfacher und übersichtlicher wird und sich die Anzahl der Verbindungsadern zu den
benachbarten Relaisgruppen vermindern läßt.
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Erfindungsgemäß wird ein Flankenschutz-Überwachungsrelais in der Zwieschutzweiche
verwendet, welches anspricht, wenn ein in Richtung der Weichenspitze hinter der
Zwieschutzweiche liegendes Spurplanglied ersatzweise Flankenschutz bietet und durch
sein Ansprechen die Zwieschutzweiche wieder stellbar schaltet, und zwar abhängig
von der Weichenlage sowie entweder mittels Einzelbedienung und/oder selbsttätig.
Gemäß einem weiteren Erfindungsmerkmal ist ein Kontakt des Flankenschutz-Überwachungsrelais
vorgesehen, welcher abhängig von der Weichenlage Blinkspannung an eine Meldelampe
schaltet, um dem Wärter eine Umstellaufforderung anzuzeigen. Ein anderer Kontakt
des Flankenschutz-Überwachungsrelais verhindert bei vorhandener Ersatzschutz-'CTberwachung
das selbsttätige Umlaufen der Zwieschutzweiche, wenn die Flankenschutzanforderung,
für welche die Zwieschutzweiche schutzbietend verschlossen war, wegfällt und eine
Flankenschutzanforderung für die andere Weichenlage vorliegt, wobei ein Kontakt
des Verschlußrelais der Zwieschutzweiche zusammen mit einem Kontakt des Flankenschutz-Überwachungsrelais
Blinkspannung an die Meldelampe schaltet, um dem Wärter die Umstellaufforderung
anzuzeigen. Ein weiterer Kontakt des Flankenschutz-Überwachungsrelais gestattet
das Weiterschalten der vorhandenen Ersatzschutz-Überwachungzudenjenigen Spurplangliedern,
von denen die Flankenschutzanforderung ausging. Nach einem anderen Erfindungsmerkmal
können die Möglichkeiten der Einzelumstellung oder des selbsttätigen Umlaufens der
Zwieschutzweiche in eine bevorrechtigte Lage, der Anzeige einer Umstellaufforderung
und/oder der Durchschaltung eines Ersatzschutz-Überwachungskennzeichens mit Hilfe
von Brücken an den Ausgängen der Relaisgruppe für die Zwieschutzweiche hergestellt
werden. Nach der weiteren Erfindung werden für alle Flankenschutzaufgaben nur zwei
Spurplanverbindungen je Relaisgruppen-Ausgangsrichtung aufgewendet, wobei auf der
einen Verbindung mittels Potentialwechsels das Einstellen der anschließenden Flankenschutzglieder
eingeleitet und deren Verschluß hergestellt und auf der anderen Verbindung das Überwachungskennzeichen
für den vorhandenen Flankenschutz zurückgegeben wird.
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Ein mögliches Ausführungsbeispiel der Erfindung, welches weitgehend
dem Ausführungsbeispiel des Hauptpatents entspricht, ist in der Zeichnung dargestellt
und sei im folgenden beschrieben.
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Der rechte Teil der Zeichnung enthält in Übereinstimmung mit Fig.2
des Hauptpatents einen Spurplanausschnitt mit den drei Gleisen 1, 2 und 3, den
Weichen
1V1, TV 2 und W3, von welchen die Weiche I.V2 als Zwieschutzweiche für die
Fahrstraßen 1-2 und 3-3 dient, und dem Signal S 1, das als Ersatzschutz für die
Fahrstraßen 1-2 oder 3-3 herangezogen werden kann. Als Pluslage der Weichen ist
die Lage auf den rechten Strang angenommen. Der linke Teil der Zeichnung enthält
die Ausschnitte aus den Relaisgruppen der Weichen LV 1 bis W 3 und
des Signals S 1, soweit sie für das Verständnis der Erfindung erforderlich sind.
Die innerhalb der. Relaisgruppen verlaufenden Leitungsadern sind stark ausgezogen,
die zwischen den Relaisgruppen verlaufenden Verbindungsleitungen sind dünn ausgezogen.
Die gestrichelt dargestellten kurzen Verbindungen innerhalb der Relaisgruppe der
Weiche W2 sind Brücken zum Herstellen der verschiedenen notwendigen Betriebszustände.
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Aus der Relaisgruppe des Signals S1 ist nur das Signalverschlußrelais
SV dargestellt, welches als Stützrelais mit den beiden Wicklungen I und II
ausgebildet ist und die Kontakte SV 1 bis SV 3 steuert. Ferner ist
ein Kontakt RÜ1 eines nicht dargestellten Überwachungsrelais für die Haltstellung
des Signals gezeichnet. Aus den Relaisgruppen der Weichen W 1 und W3 sind lediglich
die Flankenschutz-Überwachungsrelais FIÜ1 und FIÜ3 dieser Weiche gezeichnet, deren
Kontakte in nicht dargestellten Stromkreisen das empfangene Überwachungskennzeichen
für den vorhandenen Flankenschutz auswerten. Ferner sind die Kontakte
FIS 11 und FIS 31 von nicht dargestellten Flankenschutz-Stellrelais
gezeichnet, mittels derer die Weichen TV 1 oder W3, wenn sie in einer Fahrstraße
befahren werden, den Flankenschutz anfordern. Der Ausschnitt aus der Relaisgruppe
der Weiche W 2 enthält ein Relais WS2, welches mit seinen Kontakten in nicht dargestellten
Weichenstellstromkreisen das Umstellen der Weiche W2 einleitet. Das Relais LVV
2, das als Stützrelais mit den Wicklungen I und II ausgebildet ist und seine
Kontakte Wh21 bis IVL'27 steuert, dient zum Verschließen der Weiche lV
2 in einer der beiden Lagen, was im Ausführungsbeispiel durch Unterbrechen
der Stromwege zum Stehrelais WS2 erfolgt; es sind jedoch auch andere Verschlußmöglichkeiten
anwendbar, ohne am Wesen der Erfindung etwas zu ändern. Die weiterhin dargestellten
Kontakte WL21 bis WL24 gehören zu einem nicht dargestellten Weichenlagerrelais,
welches jeweils beim Einleiten einer Weichenumstellung in die andere Lage umgestellt
wird. Hier ist die Stellung der Kontakte WL21 bis WL24 entsprechend
der Pluslage der Weiche W 2 gezeichnet. Die außerdem dargestellten Kontakte IVÜ+21
und WÜ+22 sowie Whl-21 und IV(*'-22 werden von zwei nicht dargestellten Überwachungsrelais
für die Pluslage bzw. für die Minuslage der Weiche W2 gesteuert, welche jeweils
ansprechen, wenn die Weiche nach einem Umstellvorgang die ordnungsgemäße Pluslage
bzw. Minuslage erreicht hat. Ein Kontakt WG121 wird auf beliebige Weise von
dem Gleisrelais des Weichenabschnittes gesteuert und überträgt dadurch die Frei-
oder Besetztmeldung der Weiche in die dargestellte Schaltung. Ein Kontakt WT wird
von einer Weichentaste oder einem zugehörigen Tastenrelais gesteuert und dient zum
Einleiten einer Weichen-Einzelumstellung. Schließlich ist erfindungsgemäß ein Flankenschutz-Überwachungsrelais
F1Ü2 auch in der Relaisgruppe der Zwieschutzweiche enthalten, welches die
Kontakte F1U21 bis FZÜ27 steuert.
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In der Relaisgruppe der Zwieschutzweiche W2, und zwar vorzugsweise
an deren Ausgängen, liegen ferner die Brückenanschlüsse a bis 1, mit
denen sich, ähnlich wie beim Hauptpatent, alle Möglichkeiten der Bevorrechtigung
oder Gleichberechtigung der flankenschutzsuchenden Fahrstraße wie auch der Unterdrückung
oder Durchschaltung von Schaltkennzeichen wahlweise herstellen lassen. Die Brücke
a-c bzw. b-c ermöglicht die Einstellung in eine bevorrechtigte Lage, wenn beide
Fahrstraßen 1-2 und 3-3 eingestellt sind. Welche der beiden Lagen bevorrechtigt
ist, richtet sich im Zusammenhang mit der Lage des Kontakts LVL23 danach, welcher
der Punkte a oder b mit dem Punkt c verbunden ist. Durch die Brücke
f-la bzw. g-la wird dabei dem Wärter mittels der Meldelampe La eine Umstellaufforderung
angezeigt. Das Ersatzschutz-Überwachungskennzeichen wird in diesem Fall durch die
Brücke i-k bzw. i-1 zur jeweils untergeordneten Fahrstraße durchgeschaltet. Eine
Brücke a-e bzw. b-c ermöglicht das selbsttätige Umlaufen der Zwieschutzweiche in
eine bevorrechtigte Lage, wenn beide Fahrstraßen eingestellt sind, oder auch (bei
Eigenzwieschutzweichen) wenn aus Richtung der beiden stumpfen Stränge her ein Flankenschutz-Suchkennzeichen
ankommt. Die Brücke d-e ermöglicht das selbsttätige Umlaufen der Zwieschutzweiche,
wenn beide Fahrstraßen eingestellt waren und diejenige wieder aufgelöst wird, für
welche die Zwieschutzweiche schutzbietend verschlossen war.
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lNTaturgemäß kann die Schaltung auch derart ausgeführt werden, daß
bestimmte Betriebsfälle von vornherein fest verdrahtet werden. Soll beispielsweise
der letztgenannte Fall ständig vorhanden sein, so kann der Brückenpunkt
e und der Kontakt FlÜ23 weggelassen werden. In diesem Fall wird dem Wärter
eine Umstellaufforderung über die Kontakte Fllj27 und Wh27 angezeigt.
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Im dargestellten Beispiel sind die Brücken a-c, f-la und i-k eingelegt,
und es ist dadurch die Fahrstraße 3-3 in der Weise bevorrechtigt geschaltet, daß
die Zwieschutzweiche W2 bei gleichzeitig eingestellten Fahrstraßen 1-2 und 3-3,
wenn sie sich in der Minuslage befindet, mittels der Weichentaste WT in die Pluslage
umgestellt werden kann, wozu der Wärter eine Umstellaufforderung durch Blinken der
Meldelampe La
erhält. Dieser Umstellaufforderung muß der Wärter nachkommen,
da die Brücke i-1 fehlt, so daß das Ersatzschutz-Überwachungskennzeichen nicht zur
Fahrstraße 3-3 durchgeschaltet ist. Das Signal für diese Fahrstraße geht also erst
dann in Fahrtstellung, wenn die Weiche W 2 in die Pluslage umgestellt und in dieser
verschlossen worden ist. Unbeschadet dieser Bevorrechtigung der Fahrstraße 3-3 erhält
der Wärter eine erneute Umstellaufforderung, wenn die Fahrstraße 3-3 wieder aufgelöst
ist. Über die vorhandene Brücke i-k bleibt dann aber das Ersatzschutz-Überwachungskennzeichen
zur Fahrstraße 1-2 durchgeschaltet, und das Umstellen der Weiche W2 liegt dann im
Ermessen des Wärters. Dieser muß jedoch der Umstellaufforderung nachkommen, wenn
er eine Fahrstraße 2-3 einstellen will.
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Zur Beschreibung der einzelnen Schaltvorgänge sei angenommen, daß
sich die Weiche W2 in der gezeichneten Pluslage befindet und keine Fahrstraße eingestellt
ist. Es befinden sich dann auch alle Kontakte in der gezeichneten Lage, und keines
der dargestellten Relais ist erregt. Bei den beiden Stützrelais Wh2 und S V ist
jeweils der Anker der Wicklung II in angezogener Stellung von dem abgefallenen Anker
der Wicklung I abgestützt. Wird zunächst die Fahrstraße 1-2 eingestellt, so geht
von der Relaisgruppe der Weiche W 1 eine Flankenschutzanforderung zur Relaisgruppe
der Zwieschutzweiche W2 aus. Zu diesem
Zweck wird in nicht dargestellten
Stromkreisen das Flankenschutz-Stellrelais dieser Weiche erregt, welches seinen
Kontakt FIS 11 umlegt. Von hier aus wird über die Kontakte WL22, F[Ü
24, W124 und WV25 das Weichenstellrelais WS2 erregt, welches in nicht dargestellten
Stromkreisen das Umstellen der Weiche TT'2 in die Minuslage einleitet. Dabei wird
das nicht dargestellte Weichenlagerelais umgestellt, und dessen Kontakte WL21 bis
WL24 werden entgegen der gezeichneten Lage umgelegt. Ferner werden infolge
des Abschaltens des Überwachungsrelais für die Pluslage der Weiche fT'2 der Kontakt
TVii.+21 geöffnet und der Kontakt TVÜ+22 umgelegt; beim Erreichen der Minuslage
spricht das Überwachungsrelais für die Minuslage an, schließt seinen Kontakt WC-21
und legt seinen Kontakt TVÜ-22 um.
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Das vom Kontakt FIS 11 an die Flankenschutz-Stell- und Verschlußleitung
zur Weiche Tfl2 angelegte Minuspotential gelangt nun über den umgelegten Kontakt
WL21, den Grundstellungs-Prüfkontakt FICj21 des Flankenschutz-Überwachungsrelais
FIfr2 und den Kontakt Wh22 zur Wicklung I des Verschlußrelais TTIT'2; diese Wicklung
zieht ihren Anker an, läßt damit den bisher abgestützten Anker der Wicklung II abfallen
und stellt die Kontakte WV21 bis WV27 entgegen der gezeichneten Lage um. Der sich
öffnende Kontakt TVV24 bewirkt den Verschluß der Weiche TT'2 in der Minuslage. Wenn
der Kontakt Wf,'26 geschlossen und der Kontakt TVÜ-22 umgelegt ist, zieht das Flankenschutz-Überwachungsrelais
FLÜ 1 in
der Relaisgruppe der Weiche W 1 an, und der Flankenschutz für die
Fahrstraße 1-2 ist hergestellt.
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Wird anschließend die Fahrstraße 3-3 eingestellt, so spricht in der
Relaisgruppe der Weiche W3 das Flankenschutz-Stellrelais an und legt mit dem Umlegen
seines Kontakts FIS 31 Minuspotential an die Flankenschutz-Suchleitung von
der Weiche W3 zur Weiche f V2. Über den umgelegten Kontakt WL 22 wird dieses
Minuspotential in Richtung zum Weichenstellrelais WS2 weitergegeben, erreicht dieses
Relais jedoch nicht, weil infolge des vorher eingetretenen Verschlusses der Weiche
W2 der Kontakt WV24 geöffnet hat. Andererseits ist aber der Kontakt WV23 umgelegt
worden, so daß das an der Flankenschutz-Suchleitung von der Weiche W 3 her anliegende
Minuspotential über den umgelegten Kontakt WL22, den Kontakt FlÜ22, den umgelegten
Kontakt WV23 und die Kontakte FIÜ23 und STl2 zur Wicklung I des Signalverschlußrelais
SV gelangen kann. Ein zweiter Weg, auf dem das Minuspotential vom Kontakt
FIS31 zum Kontakt WV23 gelangen kann, verläuft über den geschlossenen Kontakt WÜ-21;
da aber der Ersatzschutz durch das Signal S1 auch dann hergestellt werden soll,
wenn die Überwachung der Minus-Endlage der Weiche W2 infolge irgendwelcher Störungen
nicht sichergestellt ist, ist die vorher genannte Parallelschaltung über die Kontakte
WL22 und F1U22 erforderlich. Beim Anziehen des Ankers der Wicklung I des
Relais SV wird die Abstützung des Ankers der Wicklung II beseitigt, der Kontakt
STl2 wird geöffnet, und die Kontakte STl1 und SV2 werden geschlossen. Wenn sich
das Signal S1 in überwachter Haltlage befindet, ist der Kontakt RÜ1 geschlossen,
so daß nun das Flankenschutz-Überwachungsrelais FZÜ2 anzieht und seine KontakteFLÜ21
bis FIÜ27 entgegen der gezeichneten Lage umstellt. Über den geschlossenen Kontakt
FL Ü 27, den umgelegten Kontakt WL 24
und die eingelegte Brücke f-h
wird Blinkspannung an die Meldelampe La geschaltet, und der Wärter erhält
damit eine Aufforderung zum Umstellen der Weiche T,TT2 in die Pluslage. Der geöffnete
Kontakt TVV25 im Stromkreis des Weichenstellrelais TT'S2 ist durch den nun geschlossenen
Kontakt FLÜ 25, den umgelegten Kontakt TT'L23 und die eingelegte Brücke
a -c überbrückt, und das Relais TVS2 kann über diesen Weg mittels des Kontakts
WT der Weichentaste eingeschaltet werden, wodurch das Umstellen der Weiche eingeleitet
wird. Solange der Wärter von der Umstellaufforderung noch keinen Gebrauch macht,
bleibt der Kontakt TVLr-@22 noch entgegen der gezeichneten Lage, und die Flankenschutz-Überwachung
wird noch nicht an die Relaisgruppe der Weiche TV3 gegeben, so daß auch die Fahrtstellung
des Signals für die Fahrstraße 3-3 noch nicht möglich ist. Es ist zwar der durch
das Signal S1 zu bietende Ersatzschutz von der Weiche TTl3 her im Zusammenhang mit
dem Einstellen der Fahrstraße 3-3 eingeleitet worden; das geschah aber nur für die
Fahrstraße 1-2, um die Zwieschutzweiche W2 für das Umstellen freizubekommen. Nachdem
der Wärter von der Umstellaufforderung Gebrauch gemacht hat, beginnt das Umstellen
der Weiche W2; es werden zunächst die Kontakte WL21 bis
WL24 und die Kontakte WÜ-21 und TVÜ -22 in die gezeichnete Lage zurückgelegt,
und nach Erreichen der Plus-Endlage kehren auch die Kontakte WÜ+21 und WÜ+22 in
die gezeichnete Lage zurück. Schon beim Zurücklegen des Kontakts WÜ-22 ist über
diesen Kontakt, die eingelegte Brücke i-k, den Freimeldekontakt WG121 des
Weichenabschnitts und den geschlossenen Kontakt FlÜ26 das Ersatzschutz-Überwachungskennzeichen,
welches vom Signal S 1 herrührt, an die Relaisgruppe der Weiche W 1 weitergegeben
worden, so daß das Relais FLÜ1 trotz Umstellens der Weiche W2 nicht abfällt und
als Flankenschutz für die Fahrstraße 1-2 von diesem Augenblick an nicht mehr die
Weiche W2, sondern das Signal S1 überwacht wird. Am Schaltzustand des Relais WTl2
ändert sich nichts, da das Minuspotential sowohl vom Kontakt FIS 31 über
den Kontakt WL 21 in der gezeichneten Lage wie auch vom Kontakt FIS 11 her
am Relais WTl2 anliegt; es ist also zur Zeit gleichgültig, in welcher Lage sich
der Kontakt WL21 befindet. Nachdem die Weiche W2 ihre Pluslage erreicht hat
und in dieser Lage überwacht ist, hat auch der Kontakt WÜ+22 wieder seine gezeichnete
Lage eingenommen, und das Flankenschutz-Überwachungsrelais FLÜ3 in der Relaisgruppe
der Weiche W3 ist über den geschlossenen Kontakt WV26 und den zurückgelegten Kontakt
W(7+22 erregt, wodurch der Flankenschutz für die Fahrstraße 3-3 hergestellt ist.
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An Stelle der Einzelumstellung der Weiche ffl2 durch den Wärter mittels
der Weichentaste WT kann auch ein selbsttätiges Umlaufen dieser Weiche treten; es
muß zu diesem Zweck nur statt der Brücke a-c die Brücke a-e eingelegt sein. Trifft
dann das überwachungs-Kennzeichen vom Signal S 1 her ein und erregt das Relais FIÜ2,
so wird vom Kontakt FIS 31 her Minuspotential über den umgelegten Kontakt WL22,
die Brücke a-e, den umgelegten Kontakt WL 23 und den geschlossenen Kontakt
F1(725 an das Relais WS2 gelegt, welches das Umstellen der Weiche W2 wie beschrieben
einleitet.
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Wird jetzt die Fahrstraße 3-3 aufgelöst, so entfällt auch deren Flankenschutzanforderung,
und der Kontakt FIS 31 legt in die gezeichnete Lage zurück. Dadurch
wird Pluspotential über die Kontakte WL21
und WV21 an die Wicklung II des
Relais WTV 2 gelegt und damit das Relais YVV2 in die gezeichnete Grundstellung
zurückgestellt, wodurch der Verschluß der Weiche W 2 grundsätzlich aufgehoben ist.
Vom
Kontakt FIS 11 her, der sich noch entgegen der gezeichneten
Lage befindet, liegt noch immer Minuspotential an der Leitung zum Relais WS2, so
daß dieses wieder erregt würde, wenn nicht der Kontakt F1(724 noch geöffnet wäre.
Ist zwischen den Punkten d und e eine Brücke eingelegt, so bleibt das Geöffnetsein
dieses Kontakts ohne Wirkung, und über die Kontakte W l' 24 und
W h 25, die nun wieder geschlossen sind, wird das Relais TVS2 erregt
und leitet das erneute Umstellen der Weiche W2 in die Minusstellung ein. Es sei
jedoch hier angenommen, daß diese Brücke nicht vorhanden ist und daß die Weiche
nicht selbsttätig umlaufen kann. Es bekommt der Wärter über den geschlossenen Kontakt
FIÜ27 und den wieder geschlossenen Kontakt Wb'27 Umstellaufforderung mittels der
blinkenden Lampe La. Solange der Wärter nicht von dieser Umstellaufforderung
Gebrauch macht, ist aber dennoch die Flankenschutz-Überwachung für die Fahrstraße
1-2 noch vorhanden, da der Kontakt FIÜ23 den wieder in die gezeichnete Grundstellung
zurückgelegten Kontakt TVV23 überbrückt und dadurch ein Rückstellen des Relais SIE
verhindert hat. Außerdem ist der Kontakt WÜ-21 nun wieder geöffnet, so daß auch
das wieder anliegende Pluspotential vom Kontakt FIS31 her keine Wirkung auf das
Relais SV haben kann. Das Signal S1 bleibt also als Ersatzschutz nach wie vor verschlossen.
Macht der Wärter von der Umstellaufforderung Gebrauch oder läuft bei eingelegter
Brücke d-e die Weiche selbsttätig in die Minuslage um, so werden nach dem Einleiten
der Umstellung die Kontakte WÜ+21 und WÜ+22 sowie die Kontakte WL21 bis WL24
wieder entgegen der gezeichneten Lage umgestellt. Über den noch umgelegten Kontakt
FIS 11 und den wieder umgelegten Kontakt WL21 ist erneut Minuspotential
zum Relais WV22 weitergeschaltet, welches jedoch zunächst ohne Wirkung bleibt, da
der Kontakt FLÜ21 noch geöffnet ist. Erst wenn die Weiche W2 ihr Umlaufen beendet
hat und in der Minus-Endlage überwacht ist, legen die Kontakte W(7-21 und WÜ-22
entgegen der gezeichneten Lage um, und die Weiche W2 kann nun den Flankenschutz
für die Fahrstraße 1-2 übernehmen. Solange muß der Verschluß des Signals S 1 bestehen
und das Ersatzschutz-Überwachungskennzeichen von der Relaisgruppe des Signals S1
zum Relais FI Ü 1 in der Relaisgruppe der Weiche TV 1
durchgeschaltet
bleiben. Auch nach dem Umlegen des Kontakts TVL22 kann das Pluspotential vom Kontakt
FIS31 her nicht zum Relais SV gelangen, weil der Kontakt FIM
22 noch offen ist. Hat jedoch der Kontakt TTIÜ-22 geschlossen, so gelangt
das Pluspotential vom Kontakt F1S31, über den geschlossenen Kontakt W(7-21, den
noch umgelegten Kontakt FZÜ23 und den geschlossenen Kontakt STl1 zur Wicklung II
des Relais SV, welches dadurch in die gezeichnete Grundstellung zurückgestellt wird
und seine Kontakte ST'1 bis ST'3 in die gezeichnete Lage zurückstellt. Dadurch wird
das Flankenschutz-Überwachungsrelais FZ(72 zum Abfallen gebracht; der sich schließende
Kontakt FZÜ21 bewirkt das Umstellen des Relais Td% l% 2 in die Verschlußstellung
der Weiche TV2. Nun hat auch der Kontakt Wh26 wieder geschlossen, und das Umlegen
des Kontakts W(7-22 bewirkt, daß das Flankenschutz-Überwachungsrelais Flül in der
Relaisgruppe der Weiche W 1 nun wieder über die Kontakte TVT'26 und T3'(7-22 gehalten
wird, so daß der Flankenschutz der Fahrstraße 1-2 wieder von der Weiche TT'2 übernommen
ist. Es kann nun beispielsweise auch die Fahrstraße 2-3 ohne Einfluß auf die Schaltvorgange
in der Weiche W2 eingestellt werden. Wird schließlich auch die Fahrstraße 1-2 aufgelöst,
so wird nach Abfallen des Flankenschutz-Stellrelais in der Relaisgruppe der Weiche
W 1 sein Kontakt FIS 11 in die Grundstellung zurückgelegt, so daß Pluspotential
über diesen Kontakt, den umgelegten Kontakt WL 21 und den geschlossenen Kontakt
WV21 zur Wicklung II des Relais Wh2 gelangt; dieses wird dadurch in die gezeichnete
Grundstellung zurückgestellt. Die Schaltung hat nun die gezeichnete Ausgangsstellung
wieder erreicht, nur mit dem Unterschied, daß die Weiche W2 von der letzten Schutzgewährung
her noch in der Minuslage liegt und infolgedessen die Kontakte WL21 bis
WL24 entgegen der gezeichneten Lage liegen.
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Die Erfindung beschränkt sich nicht auf das dargestellte Beispiel;
insbesondere können die Verschlußrelais statt als Stützrelais auch als einfache
Relais ausgebildet werden. Es ist auch möglich, die Flankenschutz-Stell- und -Verschlußkennzeichen
nur durch Einschalten oder Wegfall eines bestimmten Potentials, also ohne Potentialwechsel,
weiterzuschalten, ohne an den Grundgedanken der Erfindung etwas zu ändern.