DE1063557B - Verfahren zum Zuechten der Wuchshefe Torula utilis auf Melasseabfallaugen - Google Patents

Verfahren zum Zuechten der Wuchshefe Torula utilis auf Melasseabfallaugen

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DE1063557B
DE1063557B DEL22981A DEL0022981A DE1063557B DE 1063557 B DE1063557 B DE 1063557B DE L22981 A DEL22981 A DE L22981A DE L0022981 A DEL0022981 A DE L0022981A DE 1063557 B DE1063557 B DE 1063557B
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    • C12BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
    • C12NMICROORGANISMS OR ENZYMES; COMPOSITIONS THEREOF; PROPAGATING, PRESERVING, OR MAINTAINING MICROORGANISMS; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING; CULTURE MEDIA
    • C12N1/00Microorganisms, e.g. protozoa; Compositions thereof; Processes of propagating, maintaining or preserving microorganisms or compositions thereof; Processes of preparing or isolating a composition containing a microorganism; Culture media therefor
    • C12N1/14Fungi; Culture media therefor
    • C12N1/16Yeasts; Culture media therefor

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Description

  • Verfahren zum Züchten der Wuchshefe Torula utilis auf Melasseabfallaugen Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Züchten der Wuchshefe Torula utilis (Torulopsis utilis) auf Melasseabfallaugen unter Zusatz stickstoffhaltiger Nährsalze, wie Ammonsulfat, Diammonphosphat und Superphosphat.
  • Ein solches Züchten ist nur dann wirtschaftlich, wenn Abfallaugen zur Verfügung stehen, die sonst wertlos sind. Diese Abfallaugen sollen nach den bisherigen Erfahrungen auch zuckerhaltig sein. Praktisch wurden zur Züchtung der Wuchshefe Torula utilis bisher Sulfitlaugen, Hydrolysate von Holz, Schilf oder Kartoffelkraut, Molke und Abfallsaft beim Obstpressen verwendet.
  • An Hand gut reproduzierbarer Standardversuche bei Anwendung reiner Glukose und Nährsalzen wurde festgestellt, daß man bei Einhaltung optimaler Bedingungen aus 100 g Glukose 210 g Hefe (25 a/o Trockensubstanz) bzw. 52,5 g Hefetrockensubstanz gewinnen kann. Als theoretische Grenze einer maximalen Ausbeute wurden 60 g Hefetrockensubstanz aus 100 g Glukose angenommen (Zeitschr. angew. Chemie, 51, 475, 1938; Bio. Z., 301, 143, 1939, Artikel von Fink und Mitarbeitern). Beim Züchten von Hefen im industriellen Maßstab auf Holzhydrolysaten wurden aus 100 Teilen vergorenem Zucker Ausbeuten von 51 bis 60% Hefemasse erzielt. Mithin werden die nach der obengenannten Veröffentlichung theoretisch vorausgesetzten Mengen erreicht. Bei diesen Versuchen gelangte man auch zu der Ansicht, daß die Wuchshefe Torula utilis durch dauernd wiederholte Kultivierung an ein neues Milieu gewöhnt und sogar dazu gebracht werden kann, neben Zucker auch andere kohlenstoffhaltige Stoffe, z. B. organische Säuren, für den Aufbau der Zellsubstanz zu verwenden (Fink, H., Zeitschr. f. Spiritusind., 45, 1936).
  • Diese Annahme wurde durch Versuche bei Verwendung einer Abfallösung eines Gemisches vorwiegend organischer Säuren mit Zusatz von Nährsalzen bestätigt. Nach der Kohlenstoffbilanz war das Ergebnis quantitativ bescheiden. Diese Versuche rechtfertigen nicht die Annahme, daß die Wuchshefe Torula utilis durch Adaption dahin gebracht werden kann, bei allen bisher für ihre Züchtung verwendeten Melasselaugen neben Zucker auch andere kohlenstoffhaltige Stoffe für ihr Wachstum auszunutzen, und noch weniger den Schluß, daß sich für die Züchtung der Wuchshefe Torula utilis Melasseabfallaugen ohne jeglichen Zuckergehalt eignen.
  • Für die Züchtung der Wuchshefe Torula utilis ist jedoch nicht jede Art Schlempe als geeignetes Medium zur Zellsubstanzsynthese geeignet. Auf Melasseschlempe von der alkoholischen Gärung vermehrt sich z. B. die Torulahefe sehr schlecht, insbesondere bei der ursprünglichen Dichte von 1,034 bis 1,038. Bessere Ergebnisse wurden erzielt, wenn die Melasseschlempe auf 1,022 bis 1,026 verdünnt wurde. Durch dieses Verdünnen wird die Wirtschaftlichkeit beeinträchtigt, da mehr Gärraum und Dampf zum eventuellen Einengen der vergorenen Maische benötigt wird. Es gibt Schlempen, die für die --Züchtung der Wuchshefe Torula utilis vollkommen ungeeignet sind, z. B. die Melasseschlempe der Butanol-AcetonwGärung.
  • Eingehende Versuche haben gezeigt, daß als Nährsubstrat zum Züchten der Wuchshefe Torula utilis unter bestimmten Voraussetzungen auch die Abfalllauge der Zitronensäureherstellung sehr gut brauchbar ist, welche bisher wirtschaftlich keine Verwendung gefunden hat, mit Ausnahme einer Verarbeitung auf Pottasche, wozu die -Laugen unter Aufwand erheb= licher Kosten eingedampft wurden. Bei der Zitronensäureherstellung wird die. Zitronensäure nach Beendigung des Gärprozesses in der Hitze mit Kalkmilch in Form des Calciumcitrates-ausgefällt, dann filtriert und gewaschen. Die Abfallauge zeigt eine Dichte von 1,03 bis 1,075 und enthält je nach dem Ablauf des Gärungsprozesses 0 bis 2,511/o Zucker und praktisch alle Nichtzuckerstoffe der ursprünglichen Melasse, bis auf Stickstoff und Phosphor, und Reste an Zitronensäure. Zunächst ergab sich bei den Versuchen, daß diese Melasseabfallauge in der- angegebenen Dichte als Nährsubstrat für das Züchten der Wuchshefe Torula utilis im Vergleich mit anderen dazu verwendeten Melasseabfallaugen recht wenig geeignet war und quantitativ unbefriedigende Ergebnisse zeitigte, insbesondere wenn der Zuckergehalt der Abfallauge gering war. Ein besseres Ergebnis zeigte sich, wenn die Abfallauge verdünnt wurde. Darunter litt aber die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens.
  • Durch oft wiederholte Züchtung der Torula utilis unter Verwendung der jeweils geernteten Hefe als Ansatz zur nächsten Vergärung und unter Verwendung von Abfallauge allmählich steigender Dichte gelang es aber, die Torula utilis an die Dichte, wie sie ursprünglich bei der Abfallauge der Zitronenherstellung vorhanden ist, sowie an die darin enthaltenen Nichtzuckerstoffe zu adaptieren.
  • Der durch den Wuchs der Hefe Torula utilis entstehende Verbrauch von organischen Säuren, die einen Teil der Nichtzuckerstoffe bilden, bewirkt ein Ansteigen des PH-Wertes der Gärlösung über 4,5, gewöhnlich nach 5- bis 6stündiger Gärdauer. Es machte sich deshalb notwendig, den pH-Wert in 1/z- oder 1stündigen Intervallen mittels Schwefelsäure auf 4,5 einzustellen. Diese Tendenz zum Alkalisieren der Maische dauert meist bis zur B. Gärstunde.
  • Die Erfindung besteht also darin, daß beim Verfahren zum Züchten der Wuchshefe Torula utilis auf Melasseabfallaugen unter Zusatz stickstoffhaltiger Nährsalze, wie Ammonsulfat, Diammonphosphat und Superphosphat, als Nährsubstrat eine Abfallauge der Zitronensäureherstellung von einer Dichte von 1,03 bis 1,075 und einem Zuckergehalt von 0 bis 2,50% verwendet wird, der pH-Wert des Substrates auf 4,5 eingestellt und nach Erkalten die Abfallauge durch Kochen in bekannter Weise sterilisiert und dann filtriert wird, worauf sie nach dem Einstellen mit vorher adaptierter Wuchshefe in üblicher Weise bei etwa 30' C unter intensiver Belüftung, zweckmäßig nach dem Zulaufverfahren, verheft wird.
  • Das Verfahren kann kontinuierlich oder diskontinuierlich ausgeführt werden.
  • Die Verwendung der Melasseschlempe aus der Zitronensäureherstellung zur Züchtung adaptierter Torulahefe ergab eine überraschend große Ausbeute, die beträchtlich über der theoretischen Grenze von 60% nach den eingangs erwähnten Veröffentlichungen lag und 70 bis 85% erreichte. Der aus der Stoffbilanz errechnete günstige ökonomische Koeffizient spiegelt sich auch in der Kohlenstoffbilanz wieder. Während der aus der letzteren errechnete ökonomische Koeffizient bei optimaler Zellstubstanzsynthese aus Glukose etwa 60% beträgt, ergibt die auf die organischen Nichtzuckerstoffe der Abfallauge bezogene Kohlenstoffbilanz ökonomischer Koeffizienten von 60 bis 70%, d. h. eine weit bessere Ausnutzung des Kohlenstoffes der organischen Nichtzuckerstoffe der Lauge als bei Verwertung des Zuckers als Kohlenstoffquelle. Die überaus günstige Ausbeute ist wahrscheinlich auch noch auf andere Umstände zurückzuführen. Die organischen Säuren wirken wohl nicht nur als Kohlenstoffquelle, sondern üben auch einen synergistischen Effekt aus, wie ihn L e o n i a n und L i 11y (Amer. J. Botany, 27, 18, 1940), ferner Burkholder und McWeigh (Amer. J. Botany, 27, 643, 1940) bei Pilzen der Familie Mucorales und L u t e r a a n (C. R. hebd. Seances Acad. Sci., 236, 2531, 1953) bei der Hefe Hansenula ellipsoidospora feststellten. Wahrscheinlich bewirkt auch die Gegenwart kleiner Mengen von Fumar-, Bernstein-, Milch-, Wein-, Malon-, Zitronensäure u. a. eine starke Stimulierung des Wachstumes der Mikroorganismen, in dem nicht nur eine intensive Verwertung der organischen Substanzen, sondern auch des ammoniakalischen Stickstoffes vor sich geht.
  • Ein wichtiger Faktor zur Erzielung der Hefeausbeute ist eine genügende Belüftung der Maischen sowie ein etwas größerer Hefeansatz, als er normal verwendet wird. Dieser wird so gewählt, daß die Hefe entsprechend dem Zuckergehalt der Lauge sich wenigstens sechsmal vermehren kann. Die ausgiebige Belüftung der Maische erfolgt zweckmäßig mit Hilfe feinporiger Körper.
  • Zur Feststellung der Gärbedingungen wurden Versuche durchgeführt, bei welchen mit 7,5 1 Gärflüssigkeit gearbeitet wurde. Die Versuchsergebnisse sind in den Tabellen 1 und 2 enthalten.
    Tabelle 1
    Die Angaben beziehen sich auf 7,5 1 Maische
    Versuch Zuckergehalt in g Hefemenge mit 25 % Trockengehalt Vermehrungs-
    Dichte der Lauge im Ansatz im Endprodukt verhältnis
    Nr. Anfang Ende g g der Hefe
    1 1,049 0 0 45 570 12,7
    2 1,0635 91 0 45 580 12,9
    In der Tabelle 1 sind zwei Beispiele von Abfalllaugen angeführt, von denen Nr. 1 überhaupt keinen Zucker aufweist, während Nr. 2 12 g/1 enthält. Die Vermehrung des Ansatzes von 45 g Hefe bei 9stündigem Zyklus ist in beiden Fällen etwa 15fach. Die Konzentration der Hefe während der Gärung bleibt genügend hoch und beträgt etwa 20 g Trockensubstanz pro Liter Maische. Die Lauge ohne Zucker gab nur eine um weniges geringere Ausbeute als die zuckerhaltige Lauge. Ist in der Lauge Zucker enthalten, so wird er ohne Zweifel in erster Linie verbraucht, und erst später beteiligen sich organische Nichtzuckerstoffe am Aufbau der Zellen. Im Falle, daß die Hefe nur auf organische Nichtzuckerstoffe angewiesen ist, werden diese wirksam ausgenutzt, vorausgesetzt, daß die Hefe gehörig adaptiert ist. Ungefähr ein Drittel der ursprünglichen, in der Abfallauge vorhandenen Nichtzuckerstoffe werden von der Hefe verbraucht. Beispielsweise waren in der zuckerfreien Lauge durchschnittlich 45 g organische Trockensubstanz im Liter enthalten (Versuch Nr. 4). Nach Beendigung des Versuches verblieben 27 g organische Substanz, die Abnahme von 18 g entsprach also 40°/o der ursprünglichen Menge. Die Abnahme der organischen Nichtzuckerstoffe ist aber nicht immer gleich und schwankt entsprechend der Zusammensetzung der ursprünglichen Lauge.
    Tabelle 2
    Angaben in g, bezogen auf 1 1 Maische
    Hefeausbeuten an Trockensubstanz
    Gehalt an Abnahme
    Versuch Zucker- theoretisch
    organischer der organischen
    Nr. gehalt Substanz gesamt aus dem aus Substanz
    Zuckergehalt Nichtzuckerstoffen
    3 12 nicht bestimmt 19 6 13 nicht bestimmt
    4 2 45 19 1 18 18
    5 0 62 16,5 0 16,5 23,5
    In der Tabelle 2 sind Beispiele über die Ausnutzung von Zucker und Nichtzucker durch die Torula für den Aufbau der Zellmasse angeführt. Der Versuch Nr. 3 zeigt, daß die Hauptquelle für den Aufbau der Zellmasse nicht der in der Lauge enthaltene Zucker ist, sondern die organischen @Tichtzuckerstoffe, denn nur ungefähr ein Drittel der gesamten Ausbeute an Hefe wurde auf Basis vergärbaren Zuckers gebildet. In den Versuchen Nr. 4 und 5 war die Hefe gezwungen, praktisch nur organische Nichtzuckerstoffe zu assimilieren, und vermehrte sich dennoch so gut wie beim Versuch Nr. 3. Die Zuckermenge, die theoretisch zum Erreichen dieser Ausbeuten notwendig wäre, würde beim Versuch Nr. 4 36 g und beim Versuch Nr. 5 33 g pro Liter Maische betragen. Die Ausnutzung ist also bei den organischen Nichtzuckerstoffen für den Aufbau der Zellmasse der Hefe bedeutend wirtschaftlicher als beim Zucker.
  • Zuletzt sei noch die Beobachtung angeführt, daß im Laufe der zahlreichen Züchtungszyklen bei Einhaltung der normalen Reinheit, jedoch nicht unter aseptischen Bedingungen, und dies auch im Sommer, keine Infektionen auftraten, wobei sich die Hefe in ausgezeichnetem biologischem Zustand erhalten hat.
  • Ausführungsbeispiele 1. Es werden 7,51 Abfallauge mit einem Zuckergehalt von 2,1% und einer Dichte von 1,034 mit Schwefelsäure auf einen pH-Wert von 4,5 eingestellt. Dann werden 30 g Ammonsulfat, 13 g Diammonphosphat und 5 g Superphosphat zugegeben und unter gleichzeitiger Belüftung 20 bis 30 Minuten gekocht. Nach dem Abkühlen wird filtriert. Die Gärung wird mit 1,5 1 Maische und mit einem Ansatz von 50 g adaptierter Torulahefe mit einem Trockengehalt von 2511/o bei 28' C begonnen; nach einer Stunde werden 0,371 Maische und weiter in 1/2stündigen Intervallen 0,47, 0,5, 0,5, 0,6, 0,6 und 0,751 Maische zugesetzt, wobei nach 4,5 Stunden das Maximum des Zulaufes erreicht ist. Nach dem ersten Maischezusatz wird die Temperatur auf 30 bis 32° C erhöht und die Luftmenge, die gleich zu Beginn des Prozesses 140 1/Stunde beträgt, allmählich auf 750 1/Stunde beim maximalen Zulauf der Maische gesteigert. Beim weiteren Gärverlauf wird der Zulauf in 1/2stündigen Intervallen auf 0,6, 0,5, 0,47, 0,34 und 0,3 1 herabgesetzt. Nach 7 Stunden ist der Zulauf beendet. Die maximale Luftmenge wird bis zum Ende des Zulaufes aufrechterhalten, dann nach und nach auf die Anfangsmenge reduziert bis zur Beendigung des Zyklus nach 9 Stunden. In der letzten Stunde kann die Temperatur auf 28' C herabgesetzt werden. Sinkt der pH-Wert während der Gärung unter 4,5, wird er mittels verdünnten Ammoniaks eingestellt; steigt er darüber, wird er mit verdünnter Schwefelsäure korrigiert. Wenn man den Hefeansatz abrechnet, werden 500 g Hefe mit 25 % Trockengehalt bzw. 125 g Hefetrockensubstanz gewonnen, was eine 74%ige Ausbeute, berechnet auf den Zuckergehalt von 169 g, bedeutet.
  • 2. 7,5 1 Abfallauge mit 1,5% Zucker und einer Dichte von 1,073 werden nach dem Einstellen auf pH 4,5 und dem Zusatz von 17 g Ammonsulfat, 7,5 g Diammonphosphat und 5 g Superphosphat gemäß Beispiel 1 gekocht, filtriert und unter Verwendung von 40 g adaptierter Ansatzhefe wie oben vergoren. Der Hefezuwachs beträgt 290 g Hefe mit einem Trockengehalt von 73 g, was einer Ausbeute von 64% entspricht.
  • 3. Es wird eine größere Menge Abfallauge mit einei Dichte von 1,038 und einem Zuckergehalt von 2 bis 2,5% gemäß den Beispielen 1 und 2 mit Nährsalzen gekocht und filtriert, worauf 7,5 1 derselben in der oben angegebenen Weise nach dem Zulaufverfahren vergoren werden. Nach Beendigung des Zulaufes (7. bis B. Stunde) hält man die Temperatur weiter auf 30 bis 32' C (sie kann ohne Schaden für die Gärung bis 35' C steigen) und ebenso die maximale Luftmenge; dann zieht man ein Zehntel, das sind 0,75 1 Maische, ab. Gleichzeitig wird eine gleiche Menge frischer Lauge zugegeben. Das Abziehen der vergorenen und die Zugabe der frischen Lauge wird jede Stunde wiederholt. Aus den abgezogenen Laugen wird die Hefe, eventuell nach der Reifung unter schwacher Belüftung in einem Sammelgefäß, separiert. Die kontinuierliche Gärung kann so lange fortgesetzt werden, wie keine Infektion eintritt. Bei der Verarbeitung von insgesamt 37,5 1 Maische betrug die gesamte Ausbeute 3480 g Hefe (25% Trockensubstanz). Bei dem üblichen diskontinuierlichen 9stündigen Verfahren wurden aus 7,5 1 der gleichen Abfallauge 550 g Hefe (25% Trockengehalt) gewonnen; bei der Verarbeitung von 37,5 1 Lauge bei diskontinuierlicher Vergärung würde daher die Ausbeute 2750 g Hefe betragen, d. h. nur 80% der Menge des kontinuierlichen Verfahrens. Hierzu käme noch der Verlust von 200 g Hefe, die in Form von Ansätzen für die einzelnen Gärungen notwendig wäre.
  • 4. Aus 7,5 1 Abfallauge mit 1,2% Zucker und einer Dichte von 1,064 wird nach dem Ansäuern auf p$ 4,5, der Zugabe von 50 g Ammonsulfat, 10 g Diammonphosphat und 5 g Superphosphat wie oben eine Gärmaische hergestellt, die mit 45 g Ansatzhefe vergoren wird. Nach 5- bis 6stündiger Gärung beginnt der pH-Wert der Maische zu steigen, was durch einen intensiven Verbrauch der Nichtzuckerstoffe (organischer Säuren) bedingt wird. Der pH Wert wird durch Zusatz von Schwefelsäure in 1/2stündigen Intervallen korrigiert, was meist bis zur B. Gärstunde notwendig ist. Die Ausbeute an Torula beträgt 600 g Hefe mit 25",':, Trockengehalt, d. h. 150 g Hefetrockensubstanz.
  • 5. Man bereitet die Abfallauge, welche eine Dichte von 1,049 aufweist, jedoch keinen Zucker enthält, in gleicher Weise wie im Beispiel 4. Auch die Vergärung erfolgt in derselben Weise, d. h. diskontinuierlich. Die Ausbeute an Torula beträgt 550 g (25% Trockensubstanz), d. h. 138 g Hefetrockensubstanz.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Züchten der Wuchshefe Torula utilis auf Melasseabfallaugen unter Zusatz stickstoffhaltiger Nährsalze, wie Ammonsulfat, Diammoniumphosphat und Superphosphat, dadurch gekennzeichnet, daß als Nährsubstrat eine Abfalllauge der Zitronensäureherstellung mit einer Dichte von 1,03 bis 1,075 und einem Zuckergehalt von 0 bis 2,5°/o verwendet, der pg-Wert des Substrates auf 4,5 eingestellt und erhalten, die Abfallauge durch Kochen in bekannter Weise sterilisiert und dann filtriert wird, worauf sie nach dem Anstellen mit vorher adaptierter Wuchshefe in üblicher Weise bei etwa 30° C unter intensiver Belüftung, zweckmäßig nach dem Zulaufverfahren, verheft wird. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 730 231, 738 962, 551930; schweizerische Patentschrift Nr. 230 260; französische Patentschrift Nr. 661225; USA.-Patentschrift Nr. 2 572 447; deutsche Patentanmeldung A 611 IV a/ 6 a; H. Kretzschmar, »Hefe und Alkohol«, Berlin 1955, S. 204 ff., 208, 419 bis 421, 505 ff., 509, 510, 511, 512, 522, 523; Chemisches Zentralblatt, 1951, I, S. 405, J. W h i t e und D. J. Mumm, Organische Nichtzuckerstoffe als C-Quelle für Hefen.
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