DE747431C - Verfahren zur Herstellung eiweisshaltiger Spinnfasern - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eiweisshaltiger Spinnfasern

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DE747431C
DE747431C DES144460D DES0144460D DE747431C DE 747431 C DE747431 C DE 747431C DE S144460 D DES144460 D DE S144460D DE S0144460 D DES0144460 D DE S0144460D DE 747431 C DE747431 C DE 747431C
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DE
Germany
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yeast
protein
yeasts
proteinaceous
staple fibers
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Expired
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DES144460D
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English (en)
Inventor
Dr Werner Kunzer
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SUEDDEUTSCHE HOLZVERZUCKERUNGS
Original Assignee
SUEDDEUTSCHE HOLZVERZUCKERUNGS
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Expired legal-status Critical Current

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Classifications

    • DTEXTILES; PAPER
    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01FCHEMICAL FEATURES IN THE MANUFACTURE OF ARTIFICIAL FILAMENTS, THREADS, FIBRES, BRISTLES OR RIBBONS; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED FOR THE MANUFACTURE OF CARBON FILAMENTS
    • D01F4/00Monocomponent artificial filaments or the like of proteins; Manufacture thereof

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Artificial Filaments (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung eiweißhaltiger Spinnfasern Das Patent 721 488 betrifft ein Verfahren zur Herstellung eiweißhaltiger Spinnfasern, bei dem als Aufbaustoff aus durdh Vergären von Holzzuckerlösungen oder Buchenholzsulfitabl:aüge :erhaltener Hefe gewonnenes Eiweiß verwendet wird.
  • Die weitere Ausbildung und Verbesserung dieses- Verfahrens besteht darin, daß aus Pilzen (Myceten), wie Hefen verschiedener Art und Rassen, vornehmlich Kulturhefen, wie Preß'hefe, ober- und untergärige Bierhefen und Weinhefen, wilden Hefen, Kamhefen oder Schimmelpilzen mit Ausnahme von auf Holzzuckerlösungen oder Buchenholzsulfitablauge gezüchteter Hefe gewonnenes Eiweiß ,als Aufbaustoff verwendet wird. Die Schimmelpilze, insbesondere Fusarium, Aspergi.llus und Penicillium, sind hefeartige Pilze. Hefen und Pilze gehören der Gruppe der Eumyceten (Fadenpilze) an und in dieser wieder der Untergruppe der Ascomyceten (Schlauchpilze). Sie haben die Fähigkeit, organische Stoffe unter Mitwirkung von Enzymen umzuwandeln. So vermögen die Schimmelpilze organische Stoffe, z. B. Kohlenhydrate, unter Bildung von organischen Säuren abzubauen und bei Gegenwart stickstoffreicher Stoffe Eiweiß zu bilden. Sie zeigen .auch in dieser Hinsicht ein der Hefegärung vergleichbares Verhalten.
  • Bei der Züchtung von PI11Z:en muß in Betracht gezogen werden, d,aß :die einzelnen Arten sich auf @ kohlenhydrathaltigen N ährlösungen ungleichartig entwickeln. Es ist daher notwendig, .daß jeder Pilz :das Substrat als _Nährlösung erhält, das seiner Eigenart entspricht und welches er mit höchster Aus.-beute in Eiweiß umzuwandeln vermag. Backhefe wird. zweckmäßig in Rohr-, Rüben-oder Traubenzuckerlösungen oder in einer melassehaltigen Nährlösung gezüchtet. Wilde Hefen, z. B. Torula uti.lis, gedeihen in den-
    gelben Lösungen wie Bachhefe. Fusarien
    wachsen auch in Lösungen von Pentosen mit
    gtit°r Ausbeute an Eiweiß. Wild,- Hefen ver-
    wandeln ferner Kartoffelstärke ohne vor-
    lierigen Abbau zu Zucker in Eiweiß, z. B. in
    Form des sogenannt:n Eiweiß-Schlempe-Ver-
    fahren:; desgleichen können sie mit einfachen
    hohlenstoffverbi:nclungen als Nährsubstrate,
    tvic Acetal.deh_vd, Alkohol, Essigsäure, Brenz-
    traub-:nsäure, 'Milchsäure, Glycerin, Bern-
    und Ftimaräur.e, unter cien sonst
    t;ehanüten @elinguagen der Luftliefegewin-
    nun g Eiw;:iß erzeugen. 1lycelpilze können
    in Sulfitatilaug:ii -eziiclitet werden, sie ge-
    deihen aber auch auf Zucl,-rlnstingen, Frucht-
    säften, Molken sowie auf stickstoffhaltigen.
    tierischen und pflanzlichen Substraten.
    Vorzugsweise werden als Aufbaustoff für
    riie eiweillialtige Spinnfaser Hefen verwen-
    ciet, die auf lcoltle:ill_vlratlialtigen, teilweise
    wl@z#r ganz aus Rohr-, Rüben-, Trauben- oder
    Fruchtzucker bestehenden Nährböden ge-
    züchtet worden sind. Daneben eignen sich
    auch Hefen, die kohlenhydratfrei ernährt
    wurden und denen als Kohlenstoffduelle aus-
    schließlich organische ,"Ziclitzuclierstoffe, wie
    organische Säuren, -@cetald,ehyd, Alkohol und
    Glycerin, gedient haben.
    Auch aus den nach .dein Eiweiß-Schlempe-
    \rerfahren von Fink cC Lechner gezüchteten
    Hefen kann mit Vorteil Eiweiß für die Spinn-
    faserherstellung gewonnexi werden.
    Die Züchtung der Pilze und Hefen wird
    so geführt, daß Produkte mit mindestens
    @o°jo Eiweiß in der Trockensubstanz ent-
    stehen, das durch Behandlung z. B. mit i°loiger
    Natronlauge nach vorhergegangener Auf-
    reil,n'ung des Zellwand gefüges in Lösung ge-
    bracht : werden kann. Dieses Eiweiß kann
    nach einer Reinigung durch Ausfällen m!it
    Säure und Wieclerlösen in -Natronlauge direkt
    zu Fasern versponnen werden. Vorteilhaft
    mischt man der Eiweißlösung andere ver-
    spinnbare Lösungen, z. B. Casein, Pflanzen-
    oder Cellulose, bei.
    Die Pilze stell,n einen vergleichsweise bil-
    ligen, in größten Mengen und an beliebigem
    Ort erhältlichen Rohstoff dar. Demgegen-
    über haben die bisher als Aufbaustoffe ver-
    wendeten Eiweißkörper der höheren Orga-
    nistnen den Nachteil, daß sie weniger wohl-
    feil oder Nahrungstnittel sind, die für andere
    Zwecke nützlicher verwendet werden können,
    oder dali umständliche 'Maßnahmen notwen-
    dig sind, um sie in einer solchen Menge be-
    reitzustellen, wie sie für eine wirtschaftliche
    Erzeugung von Spinnfasern notwendig ist.
    Ausführungsbeispiele:
    Beispiel i. Frischer Hefebrei von Torula
    utifis aus einer Gärführung, in welcher
    Rübenzuclcerinelasae .als kolilenhvdratlialfiges
    Nährsubstrat verwendet wurde, wird im
    Vakuum bei 6oJ bis auf 25°%o Trockengehalt
    vrriampft, wobei die Hefevellen platzen. Der
    Rückstand wird mit der zwei- bis dreifachen
    Menge Wasser angeschlämmt und mit ver-
    dünnter Natronlauge. (pii 9-9) behandelt,
    die Eiweißstoffe größtenteils in Lösung
    gt#txn. Hierauf trennt man durch Abschleu-
    r!t rn vom L ngelösten ah, das: in der üblichen
    `'eise auf Futtermittel aufgearbeitet «erden
    kann. Aus der Lösung wird hierauf das Ei-
    weil:, finit Mineralsäuren gefällt (pn 3,7 oder
    @l<<runterj. Durch wiederholtes Lösen. und
    Fällen wird das Eiweiß schließlich von Sal-
    z2n, Pflanzengummi, Heinicellulosen und
    anderen 1'erunreinigungzn getrennt und, ohne
    zti trocknen, schließlich in i °i" iger Natron-
    M 1
    U,#yL# gelöst. so daß in ioo Gewichtsteilen
    Lö.ttiig i0 Gewichtst ile Hefeeiweiß vorhan-
    <l#cii sind. Nach der üblichen Reifezeit wird
    unter Zumischung ei=ner io°i,igen Casein-
    lösu.ng durch Düsen in ein saures Bad, wel-
    cli.es ans ge#üttigter Natriuiiistilfatlösuiig mit
    einuni Gehalt von io°i" Schwefelsäure be-
    steht, versponnen. Der so gewonnene Faden
    wird in der üblichen Weise in heißer Form-
    al.deh@y-dlösung nachbehandelt.
    B e i s p i e 1 --2. 1,3 kg trockene Pilzmasse,
    welche durch Züchtung einer Vorkultur von
    Penicillium glaucurn auf ioo 1 verdünnter
    neutralisierter Buchenholzsulfitablatige mit
    einem Pentosengehalt von i,g°io erhalten
    wurde, wird mit ioo ccm Äther verrührt. Der
    -erhaltene Brei wird mit dein gleichen Volu-
    men @Z'asser verdünnt und etwa 12 Stunden
    b:i gewöhnlicher Temperatur zwecks Auto-
    lys.e stehengel.assen. Das Autolysat wird mit
    verdünnter Natronlauge auf pn 8-g gebracht,
    wobei die Eiweißstoffe in Losung gehen.
    Hierauf trennt man das Filtrat vom Unge-
    lösten ab und fällt aus der Lösung das Ei-
    weil-.l durch Zugabe von Mineralsäuren bei
    p1, 3,; aus. Durch wiederholtes Lösen und
    Fällen wird das Eiweiß schließlich von Sal-
    zen, Pflanzengumm"i, Hemicellulosen und
    anderen'\'erunreinigungen getrennt und, ohne
    zu trocknen, in i °%o iger Natronlauge gelöst,
    so daß in ioo Gewichtsteilen Lösung io Ge-
    wichtsteile Eiweiß vorhanden. sind. Die Ver-
    spinn.ung erfolgt, wie in Beispiel i be-
    schrieben.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung eiweißhaltiger Spinnfasern nach Patent 72.1 d88, dadurch gekennzeichnet, daß aus Pilzen (llvceten), wie Hefen verschiedener Art und # Rassen, vornehmlich Kulturhefen, wie Pregiiefe, Ober- und untergärige Biertiefen und Weinhefen, wilde Hefen, Kam-. tiefen oder Schimmelpilze, mit Ausnahme von auf Holzzuckerlösungen oder Buchenholzsulfitablauge gezüchteter Hefe gewonnenes Eiweiß als Aufbaustoff verwendet wird. a. Verfahren nach Anspruch i, .dadurch gekennzeichnet, daß Eiweiß aus Hefen Verwendung findet, die auf kohlen'hydrathaltigen, teilweise oder ganz aus Rohr-, Rüben-, Trauben- oder Fruchtzucker bestehenden Nährböden gezüchtet worden sind. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, ,daß Eiweiß aus Hefen Verwendung findet, denen als Kohlenstoffquelleausschließlich organische Nichtzuckerstoffe, wie organische Säuren, Acetaldehyd, Alkohol Bund Glycerin, gedient haben. .1 .. Verfahren .mach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß Eiweiß aus nachdem Eiweiß-Schlempe-Verfahren von Fink & Lechnir hergestellter Hefe Verwendung findet. Zur Abgrenzung des Arimeldungsgegenst.andes vom Stand der Technik sind -im Erteilungsverfahren keine Druckschriften in Betracht gezogen worden.
DES144460D 1939-08-23 1940-02-20 Verfahren zur Herstellung eiweisshaltiger Spinnfasern Expired DE747431C (de)

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Non-Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
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