DE605517C - Verfahren zur Anreicherung von Presshefen mit Enzymen - Google Patents

Verfahren zur Anreicherung von Presshefen mit Enzymen

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DE605517C
DE605517C DEC42716D DEC0042716D DE605517C DE 605517 C DE605517 C DE 605517C DE C42716 D DEC42716 D DE C42716D DE C0042716 D DEC0042716 D DE C0042716D DE 605517 C DE605517 C DE 605517C
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yeast
fermentation
sugar
enzymes
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DEC42716D
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Dr Hermann Claassen
Montagne Von Lillienskiold
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Pfeifer and Langen GmbH and Co KG
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Pfeifer and Langen GmbH and Co KG
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    • C12BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
    • C12NMICROORGANISMS OR ENZYMES; COMPOSITIONS THEREOF; PROPAGATING, PRESERVING, OR MAINTAINING MICROORGANISMS; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING; CULTURE MEDIA
    • C12N1/00Microorganisms, e.g. protozoa; Compositions thereof; Processes of propagating, maintaining or preserving microorganisms or compositions thereof; Processes of preparing or isolating a composition containing a microorganism; Culture media therefor
    • C12N1/08Reducing the nucleic acid content
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C12BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
    • C12NMICROORGANISMS OR ENZYMES; COMPOSITIONS THEREOF; PROPAGATING, PRESERVING, OR MAINTAINING MICROORGANISMS; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING; CULTURE MEDIA
    • C12N1/00Microorganisms, e.g. protozoa; Compositions thereof; Processes of propagating, maintaining or preserving microorganisms or compositions thereof; Processes of preparing or isolating a composition containing a microorganism; Culture media therefor
    • C12N1/22Processes using, or culture media containing, cellulose or hydrolysates thereof

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Description

  • Verfahren zur Anreicherung von Preßhefen mit Enzymen Der Wert der Hefen für Backzwecke beruht auf ihrem Gehalt an Enzymen, besonders an Zymase, durch die ihre Gärkraft hervorgerufen wird, oder auf ihrer Fähigkeit, leicht und schnell Zymase zu bilden, wenn sie in den Teig eingeführt werden. Nach dem Luftliefeverfahren in der üblichen Ausführung mit dünnen Würzen und starker Lüftung wird zwar eine sehr hohe Ernte erreicht, aber die Hefe hat eine nicht genügende, ungleichmäßige Triebkraft, besonders wenn bei der Herstellung der Würze an Rohstoffen, die stickstoffhaltige Stoffe mit leicht assimilierbarem, organischem Stickstoff enthalten, gespart wird. Besser wird die Triebkraft, wenn ein erheblicher überschuß an solchen stickstoffhaltigen Stoffen zugesetzt wird, also mehr als die Hefe verwerten kann; aber trotzdem bleibt die Beschaffenheit und Triebkraft dieser Lufthefen für weitergehende Ansprüche der Bäcker nicht befriedigend.
  • Das neue Verfahren verfolgt den Zweck, die Vorteile des Lufthefeverfahrens, die in der hohen Hefeernte und guten Haltbarkeit bestehen, weiter auszunutzen, aber die weniger befriedigenden Eigenschaften dieser Lufthefe zu verbessern und besonders ihre Triebkraft durch eine Anreicherung mit Enzymen, und zwar nicht mit den zuckerspaltenden Enzymen, sondern mit den desmolytischen, msbesondere mit Zymase, auf das Höchstmaß zu steigern. Das Verfahren beruht auf der Erkenntnis, da.ß die ungenügende Triebkraft auf das Fehlen der Zymase in der ausgereiften Lufthefe zurückzuführen ist, daß also durch eine Nachbehandlung, bei welcher Zymase wieder gebildet, aber die sonstige gute Beschaffenheit einer sachgemäß gezüchteten Lufthefe, besonders ihr Gehalt an stabilen-Eirvei3stoffen, also ihre Haltbarkeit, nicht verringert wird, eine verbesserte Hefe gezüchtet werden kann.
  • Es ist zwar bekannt, Zwischen- oder Nebenprodukte, die durch Gärung aus den Kohlenhydraten entstehen oder ihnen strukturverwandt sind, als Stimulantien für die Hefen zu benutzen. Aber alle diese Produkte sind stabilisierte Umwandlungsprodukte aus instabilen Zwischenstufen des Zuckerabbaues. Diese instabilen Zwischenprodukte, die von der Hefe selbst aus dem Zucker erzeugt werden, sind für den Gärungsverlauf von erheblicher Bedeutung und Wirkung. Ihre Erzeugung und Ausnutzung für .einen günstigeren Verlauf der Gärung, insbesondere für die Anreicherung und Zymase, bedeutet daher einen Fortschritt und praktischen Vorteil durch eine kurze und schnelle Gärung, bei der die Verhältnisse und Zusammensetzung der Nährlösung so gewählt werden, daß sämtlicher Zucker vergoren wird, ohne daß die Hefe sproßt und sich vermehrt. - Die Hefe erleidet dann durch den Stoffwechsel während der Gärung keine nachteilige -Veränderung in-ihrer Beschaffenheit und im Eiweißgehalt, reichert sich aber mit Enzimen, besonders mit Zymase, an und wird befähigt, Zymase schnell und leicht im Teig zu bilden.
  • Eine solche nur i bis 2 Stunden dauernde Gärung, die völlig von der bekannten, 2 Tage dauernden Gärung zur Herstellung von Alkohol verschieden ist, erreicht man, wenn eine im Verhältnis zu der in der Nährlösung vorhandenen Zuckermenge sehr große Menge Hefe zugesetzt wird, die als Zucker hauptsächlich Saccharose oder ihre Spaltungsprodukte Dextrose oder Lävulose enthält und ferner alle anderen für den Stoffwechsel der Hefe unter diesen Verhältnissen nötigen Nährstoffe.
  • Bei der Verwendung von Saccharose bzw. Dextrose und Lävulose verläuft die Gärung in kürzester Frist. Andere Zuckerarten, wie Maltose und die anderen Kohlehydrate im Malzauszug, vergären zu langsam und sind für das neue Verfahren weniger brauchbar.
  • Der Rohstoff, der sich für das Verfahren am besten eignet, ist die Melasse, da sie nur Saccharose allein oder vermengt mit Dextrose und Lävulose enthält und der Preis des Zuckers in ihr viel billiger ist als in anderen Rohstoffen. Außerdem sind in ihr noch erhebliche Mengen von leicht assimilierbaren, stickstoffhaltigen Stoffen enthalten; es sind daher bei ihrer Verwendung zur l\Nachbehandlung der Hefe nur noch geringe Mengen von a.ssimilierbarem Stickstoff zuzusetzen und außerdem noch Phosphorsäure. -Von erheblicher Bedeutung für den Erfolg des Verfahrens ist ferner noch die Regelung der Temperaturen und des Säuregehaltes oder der Wasserstoffionenkonzentration in der Nährlösung. Die Temperaturen werden niedrigerals bei der normalen Vergärung der zur Alkoholgewinnung dienenden Maischen gehalten, also niedriger als 3o° C, zweckmäßig auf 2o bis 27° C. Der Säuregehalt soll in der fertigen Nährlösung zweckmäßig einem pH-Wert zwischen 5,8 bis 6,2 entsprechen; ein höherer Gehalt der Nährlösung muß durch Absättigen mit verdünnten, für jeden Fall besonders auszuwählenden alkalischen Lösungen erniedrigt werden. Der Säuregehalt steigt während der Gährung infolge des Stoffwechsels der Hefe. Dieser Vorgang soll zunächst nicht verhindert werden, da er nützlich auf die Beschaffenheit der Hefe einwirkt. Nur wenn der pH-Wert auf ungefähr 5 sinkt, ist die zuviel gebildete Säure abzusättigen. Die Wasserstoffzahl soll aber nicht unter pH = 5 sinken; ,andernfalls ist die zuviel gebildete Säure abzusättigen. Nach beendeter Gärung muß der PH-Wert durch verdünnte alkalische Lösung auf 5,8 bis 6,2 eingestellt werden.
  • In dieser Weisse wird der Gehalt der Preßhefen, die je nach der Entlüftung und ihrem Reifezustand eine sehr verschiedene Triebkraft haben können, nicht nur auf einen hohen, sondern auch gleichmäßigen Enzymgehalt gebracht; den Bäckereien wird daher eine stets gleichmäßig treibende Hefe geliefert. Gerade diese Gleichmäßigkeit ist von großem Vorteil bei dem Backprozeß, besonders in den modernen, mechanisch betriebenen öfen.
  • Das Verfahren wird unter Verwendung von Melasse in folgender Weise ausgeführt. Durch eine Reihe von Versuchen wurde ermittelt, daß auf i Teil Zucker, also 2 Teilen Melasse, zur Nachbehandlung ungefähr 3 bis io Teile Preßhefe, gerechnet mit 25 ojo Trokkenmasse, zu nehmen sind, je nach der Beschaffenheit 'der Lufthefe die höhere oder niedere Zahl. Die aus diesem Verhältnis berechnete Menge Melasse wird in bekannter Weise behandelt, indem sie auf 2o° Bg verdünnt, auf 8o° C angewärmt, mit Phosphorsäure versetzt und mit Schwefelsäure angesäuert wird. Ferner wird ihr die nötige Menge von leicht assimilierbarem Stickstoff beliebiger Art zugesetzt- Man kann dazu Auszüge aus aufgeschlossenen, stickstoffhaltigen Futtermitteln oder aus Malzkeimen, ferner Harnstoff, Ammoniaksalze usw. verwenden. Die Menge des notwendigen assimilierbaren Stickstoffs wird von Fall. zu Fall durch die Untersuchung der Melasse und der anderen Rohstoffe sowie der zu behandelnden Hefen ermittelt; meistens genügt eine Menge des assimilierbaren Stickstoffs von i bis i i:4 der Melasse einschließlich des in dieser @enthaltenen.
  • Die so hergestellte Nährlösung wird auf 12 bis 15' Bg verdünnt, abfiltriert, auf etwa 3o bis 35° C abgekühlt, in den Gärbottich geleitet und hier mit verdünnten alkalischen Lösungen auf einen pH-Wert zwischen 5,8 bis 6,2 gestellt. Dann erst wird die nachzubehandelndeHefe zugesetzt. DieseHefekannbeliebiger Herkunft sein und nach beliebigen Lufthefeverfahren hergestellt werden unter Verwendung von organischer Stickstoffnahrung allein oder von Ammoniakstickstoff allein oder von gemischter Stickstoffnahrung. Die Temperatur der mit der Hefe versetzten Nährlösung darf 27° C nicht übersteigen. Die Gärung beginnt sofort und verläuft bei den Temperaturen zwischen 2o bis 27° C sehr schnell, so daß sie je nach der Höhe der gewählten Temperatur nach i bis 2 Stunden beendet und sämtlicher Zucker vergoren ist. Der pH-Wert darf während der Gärung nicht unter 5 sinken. Nach beendeter Gärung wird der Säuregehalt mit alkalischer Lösung wieder auf 5,8 bis 6,2 pH gebracht. Alsdann ist die Nachbehandlung beendet; die Hefe wird in üblicher Weise von der Würze getrennt, gewaschen und gepreßt.
  • Der Zucker der Nährlösung wird bei dieser Nachbehandlung unter Bildung von Zymase in der Hefe fast gänzlich in Alkohol und Kohlensäure gespalten; es werden auf iookg Zucker in der Melasse ungefähr 5o1 Alkohol gewonnen, deren Werteinen erheblichen Teil der Kosten der Nachbehandlung deckt.
  • Der Haupterfolg der Nachbehandlung ist aber die Erhöhung der Triebkraft, ihre große Gleichmäßigkeit und die Verbesserung der Backfähigkeit der Hefe im Ofen, ohne daß die Haltbarkeit der Hefe darunter leidet. Die Triebkraft kann bis zu dem überhaupt möglichen Höchstmaß gebracht werden. Für den Bäcker bedeutet -das eine sehr wesentliche Erleichterung des Backens und der Herstellung guter und gleichmäßiger Backwaren.

Claims (1)

  1. YATLLNTANSPRUCH: Verfahren zur Anreicherung von Preßhefen mit Enzymen, insbesondere mit Zymase, durch eine Nachgärung in zuckerhaltigen Nährlösungen, insbesondere in Melasselösungen, dadurch gekennzeichner, daß die auf etwa 12 bis 15° Balling verdünnte Nährlösung bei einer Wasserstoffionenkonzentration entsprechend PH = 5,8 bis 6,2 mit der nachzubehandelnden Hefe in der 3- bis i ofachen Menge des angewandten Zuckers vermischt und bei Temperaturen unter 27' C einer schnellen Gärung ohne Lüftung unterworfen wird.
DEC42716D 1929-03-05 1929-03-05 Verfahren zur Anreicherung von Presshefen mit Enzymen Expired DE605517C (de)

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