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Verfahren zur Herstellung von Scopolin, seinen Estern und Athern sowie
deren quartären Ammoniumverbindungen Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
von Scopolin, seinen Estern und Äthern sowie deren quartären Ammoniumverbindungen.
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Es wurde gefunden, daß man ein in 6- und 7-Stellung mit einer organischen
Sulfonsäure verestertes Teloidin oder dessen Ester, der in 3-Stellung mit einer
organischen Säure verestert ist, der allgemeinen Formel
in welcher R ein niedermolekularer Alkylrest oder gegebenenfalls ein substituierter
Arylrest und R' Wasserstoff oder der Rest einer organischen Säure ist, in Gegenwart
eines Lösungsmittels mit alkalischen Mitteln in Scopolin überführen kann.
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Vorzugsweise geht man von den Estern der Methansulfonsäure, Benzolsulfonsäure
oder p-Toluolsulfonsäure aus.
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Die Umsetzung dieser Ester mit alkalischen Mitteln kann in verschiedener
Weise durchgeführt werden. Werden bei Anwesenheit einer freien Hydroxylgruppe in
3-Stellung in Verbindungen der allgemeinen Formel mindestens ein Äquivalent oder
bei Anwesenheit eines 3-Esters mindestens zwei Äquivalente eines alkalischen Mittels
angewandt, so wird die Sulfonsäuregruppe in 6-Stellung und gegebenenfalls der Carbonsäurerest
in 3-Stellung abgespalten, und es entsteht unter Bildung einer Sauerstoffbrücke
in 3,6-Stellung ein Scopolinsulfonsäureester.Wendet man dagegen bei Anwesenheit
einer freien Hydroxylgruppe in 3-Stellung mindestens zwei Äquivalente oder bei Anwesenheit
des 3-Esters mindestens drei Äquivalente eines alkalischen Mittels an, so wird der
angewendete Ester vollständig verseift, und es entsteht unter Bildung einer Sauerstoffbrücke
in 3,6-Stellung Scopolin.
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Als alkalisches Mittel wird vorzugsweise ein Alkalialkoholat in alkoholischer
Lösung verwendet.
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Bei der in einer Stufe durchgeführten Verseifung wird unmittelbar
Scopolin erhalten, das dann in an sich bekannter Weise in seine Derivate übergeführt
wird. Der bei einer teilweisen Verseifung eines in 6- und 7-Stellung mit einer organischen
Sulfonsäure veresterten Teloidins oder dessen 3-Ester mit einer organischen Säure
erhaltene Scopolinsulfonsäureester wird dann zum Scopolin verseift, umgeestert,
in einen Äther umgewandelt und bzw. oder quaternisiert.
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Die Umwandlung eines Scopolinsulfonsäureesters in einen Äther erfolgt
vorzugsweise durch Umsetzung dieses Esters mit einem Alkohol. Entweder löst man
den Ester in diesem Alkohol oder man schmilzt ihn mit diesem Alkohol zusammen und
erhitzt dann die Mischung einige Zeit auf Temperaturen von 60 bis 150° C. Bei der
Verwendung eines in diesem Temperaturbereich siedenden Alkohols wird die Umsetzung
unter rückfließendem Sieden durchgeführt.
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Die nach dem Verfahren der Erfindung als Ausgangsstoffe verwendeten
Teloidin-6,7-disulfonsäureester sind neue Verbindungen. Ihre Herstellung erfolgt
aus dem leicht zugänglichen Teloidinon, vgl. Schöpf und Arnold, Liebigs Annalen
der Chemie, Bd. 558, 1947, S. 107, das mit organischen Sulfonsäuren in an sich bekannter
Weise verestert wird. Diese Teloidinonsulfonsäureester werden dann durch katalytische
Hydrierung in die Teloidin-6,7-disulfonsäureester übergeführt.
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Man kann auch von einem Teloidin-3-ester ausgehen, beispielsweise
dem Meteloidin oder dem Dihydrometeloidin, und diesen in 6- und 7-Stellung mit einer
Sulfonsäure verestern.
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Es ist überraschend, daß die nach dem Verfahren der Erfindung als
Ausgangsstoffe verwendeten Ester in der angegebenen Weise reagieren. Vielmehr wäre
zu erwarten gewesen, daß bei der erfindungsgemäßen Umsetzung die Ausgangsstoffe
zurückgebildet worden oder eine Sauerstoffbrücke in 6,7-Stellung entstanden wäre.
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6-Oxytropin läßt sich durch Behandlung mit Phosphoroxychlorid in den
3,6-Äther, das »Tropenoxyd«, überführen, vgl. Angewandte Chemie, Bd. 66, 1954, S.
378. Diese Arbeitsweise läßt sich aber nicht auf das Teloidin übertragen, wie sich
aus folgendem Versuch ergibt: 2,71 g Teloidin werden mit 27 ccm frisch destilliertem
Phosphoroxychlorid 31/2 Stunden zum gelinden Sieden erhitzt, wobei sich die Mischung
schwarz färbt. Die Reaktionsmischung wird auf Eis gegossen, mit konzentrierter Kalilaue
alkalisch gemacht und mehrfach mit
'Lther ausgeschüttelt. Nach dem
Trocknen und Abampfen des Äthers erhält man einen tiefbraunen, -hmierigen Rückstand,
aus dem keine bestimmten 'erbindungen gewonnen werden können und der auch ein kristallisiertes
Pikrat bildet.
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Die nach dem Verfahren der Erfindung hergestellten 'erbindungen sind
wertvolle Heilmittel; sie dienen besonders als anästhetisch wirkende Mittel, Antihistamine
nd als krampflösende Mittel.
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Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung. a) Teloidinon-di-p-toluolsulfonsäureester
Lösungen von 9 g Teloidinon und 30 g p-Toluolsulfonäurechlorid in 120 ccm bzw. 40
ccm trockenem Pyridin ;erden unter Außenkühlung vereinigt, und die Lösung rird 24
Stunden bei Zimmertemperatur stehengelassen. urschließend wird die Lösung in 5n-Salzsäure
gegossen, robei 21,35 g, entsprechend einer Ausbeute von 79°/o fer Theorie, Teloidinon-di-p-toluolsulfonsäureesterhy-[rochlorid
ausfallen. Durch zweimaliges Umkristallisieren [es Niederschlags aus verdünntem
Isopropanol kann das Ialbhydrat des Hydrochlorids in farblosen Nadeln vom . = 1800
C unter Zersetzung, Sintern und Braunfärbung b 170° C erhalten werden.
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%2aH"0,N S2' HCl - 1/2 H20; Molekulargewicht = 525,0. Berechnet: C
50,32, H 5,18,N 2,67, C16,75, S 12,21 °/o; gefunden: C 50,52, H 5,23,N 2,50, C16,62,
S 11,69 °/o. Die freie Base kann in bekannter Weise aus dem rohen lydrochlorid hergestellt
werden. Teloidinon-di-p-toluolulfonsäureester bildet nach zweimaligem Umkristalliieren
aus einer Mischung aus Benzol und Isopropyläther arblose Nadeln vom F. = 144 bis
146° C.
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"2 H25 0 , N S ; Molekulargewicht = 479,6. Berechnet: C 55,10, H 5,25,
N 2,92, S 13,770/0; gefunden: C 55,27, H 5,30,N 3,04, S 13,13 0l0.
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b) Teloidin-6,7-di-p-toluolsulfonsäureester 3 g Teloidinon-di-p-toluolsulfonsäureester
in 250 ccm Methanol werden mit einem Teelöffel voll Raney-Nickel i Stunden bei Zimmertemperatur
unter 40 at Wasser-;toffdruck hydriert. Der Katalysator wird abgesaugt und lie methanolische
Lösung im Vakuum eingedampft. Der >lige Rückstand kristallisiert nach der Behandlung
mit yinigen Tropfen Benzol und Petroläther; die Ausbeute )eträgt 2,8 g entsprechend
93 0/0 der Theorie, F = 146° C. I'eloidin-6,7-di-p-toluolsulfonsäureester wird nach
zweinaligem Umkristallisieren aus Benzol in Büscheln derber, -.'arbloser Nadeln
vom F. = 152,5° C erhalten.
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322H2707NS2; Molekulargewicht = 481,6. Berechnet: C 54,87, H 5,65,
N 2,91, S 13,320/0; gefunden: C 55,07, H 5,86, N 2,60, S 13,15 0/0.
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c) Dihydrometeloidin-di-p-toluolsulfonsäureester Lösungen von 500
mg (0,002 :41o1) Dihydrometeloidin in 1 ccm trockenem Pyridin und von 1,1 g (0,006
Mol) p-Toluolsulfonsäurechlorid in 2 ccm trockenem Pyridin werden unter Außenkühlung
vereinigt und 20 Stunden bei Zimmertemperatur stehengelassen. Anschließend wird
die Lösung in 10 ccm 5n-Salzsäure gegossen, die Mischung mit Wasser verdünnt und
mehrmals mit Äther durchgeschüttelt, wobei ein sich zwischen den Schichten abscheidendes
Öl erstarrt; die Ausbeute beträgt 520 mg; F. = 179 bis 182° C.
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Nach zweimaligem Umkristallisieren aus einer Mischung aus Essigester
und Petroläther (Siedebereich 50 bis 60° C) wird Dihydrometeloidin-di-p-toluolsuifonsäure-hydrochlorid
in gefiederten farblosen Nadeln vom F. = 199 bis 201'C (unter Gasentwicklung)
erhalten. C"Ha50sN S2 - HCl; Molekulargewicht = 602,2.
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Berechnet: C 53,85, H 6,03, N 2,33, S 10,65, Cl 5,890/0; gefunden:
C53,88, H6,09, N2,26, S10,46, C16,000,io. Die salzsaure Schicht wird dann dreimal
mit Chloroform ausgeschüttelt; nach dem Trocknen und Abdampfen des Chloroforms hinterbleiben
300 mg eines von Kristallen durchsetzten Öls, das im Papierchromatogramm einen höheren
Rf-Wert (vgl. F. Cramer, Papierchromatographie, 4. Auflage, 1958) als der Ditosylester
zeigt und bei dem es sich vielleicht um den Monoester handelt. Durch Sättigen der
salzsauren Schicht mit Pottasche und Extraktion mit Äther erhält man 108 mg Dihydrometeloidin
zurück. Unter Berücksichtigung der wiedergewonnenen Ausgangsverbindung beträgt die
Ausbeute an Dihydrometeloidin-di-p-toluolsulfonsäureester-hydrochlorid 55 °% der
Theorie. Die freie Base erhält man durch Einleiten von gasförmigem Ammoniak in eine
Chloroformlösung des Hydrochlorids. Dihydrometeloidin-di-p-toluolsulfonsäureester
kristallisiert aus einer Mischung aus Benzol und Petroläther (Siedebereich 50 bis
60° C) in farblosen Nadelbüscheln vom F. = 151 bis 152° C. C27H350SNS" Molekulargewicht
= 565,7.
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Berechnet: C 57,32, H 6,24, N 2,48, S 11,34°/a; gefunden: C 57,13,
H 6,38, N 2,46, S 11,26°l0 d) Meteloidin-dimethansulfonsäureester Eine Lösung von
2,55 g (0,001 Mol) Meteloidin in 10 ccm trockenem Pyridin wird mit einer Lösung
von 3,4g (0,03 Mol) frisch destilliertem Methansulfonsäurechlorid in 3 ccm Pyridin
über Nacht stehengelassen. Die Lösung wird nach Zugabe von 25 ccm wasserfreiem Benzol
im Vakuum zur Trockne eingedampft und der schmierige Rückstand 8 Stunden mit wasserfreiem
Aceton extrahiert. Aus der Extraktionslösung scheiden sich nach dem Erkalten 420
mg Pyridinmethansulfonat ab, das nach dem Umkristallisieren aus einer Mischung aus
Äthanol und Isopropyläther farblose Blättchen vom F. = 179 bis 182° C bildet. Das
Filtrat wird im Vakuum eingedampft. Der zum Teil ölige Rückstand liefert nach dem
Aufstreichen auf Ton 3,25 g Kristalle vom F. =161 bis 175° C. Durch Umkristallisieren
dieser Kristalle aus einer Mischung aus Äthanol und Isopropyläther werden 2,2 g,
entsprechend einer Ausbeute von 49 0/0 der Theorie, analysenreines Meteloidin-dimethansulfonsäureester-hydrochlorid
vom F. = 207 bis 209° C erhalten.
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"15 I-12508NS2 - HCl; Molekulargewicht = 448,0. Berechnet: C 40,22,
H 5,85, N 3,13, C17,90, S 14,320!0; gefunden: C 40,40,H 5,85,N 3,08, C18,33, S 14,890;
0. Die aus dem Hydrochlorid in bekannter Weise hergestellte freie Base bildet nach
dem Umkristallisieren aus einer Mischung aus Benzol und Benzin (Siedebereich 70
bis 90° C) farblose Blöcke vom F. = 103 bis 106° C. C15H250SNS2; Molekulargewicht
= 411,5; Berechnet: C 43,78, H 6,12, N 3,40, S 15,590j0; gefunden: C 43,91, 1-16,16,
N 3,44, S 15,520/0. e) Scopolin-p-toluolsulfonsäureester a) aus Teloidin-6,7-di-p-toluolsulfonsäureester
Eine Lösung von 482 mg (0,001 Mol) Teloidin-6,7-dip-toluolsulfonsäureester in 15
ccm wasserfreiem Methanol wird mit 2,5 ccm einer 10/0igen methanolischen Lösung
von Natrium (2,3 ccm entsprechen 0,001 Mol Natrium) versetzt und die Mischung 2
Stunden unter Rückfluß gekocht. Die Mischung wird im Vakuum auf ein kleines
Volumen
eingeengt, in wäßriger Pottaschelösung aufgenommen und mehrmals ausgeäthert. Der
Äther wird zweimal mit Wasser " gewaschen, getrocknet und abgedampft, wobei 266
mg, entsprechend einer Ausbeute von 86 °/o der Theorie, eines zunächst öligen Rückstandes
hinterbleiben, der nach Zugabe einiger Tropfen Benzol und Petroläther vollständig
kristallisiert; F. = 99 bis 101'C.
Nach dem Umkristallisieren aus Petroläther
(Siedebereich 60 bis 75° C) wird Scopolin-p-toluolsulfonsäureester in Büscheln farbloser
Nadeln vom F. = 100 bis 101° C erhalten, der mit den nach den beiden nachstehenden
Verfahren dieses Beispiels erhaltenen Verbindungen keine Schmelzpunktserniedrigung
gibt.
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ß) aus Dihydrometeloidin-di-p-toluolsulfonsäureester 566 mg (0,001
Mol) Dihydrometeloidin-di-p-toluolsulfonsäureester werden in 20 ccm wasserfreiem
Methanol gelöst und mit einer Lösung von 50 mg Natrium (46 mg = 0,002 Mol) in 5
ccm wasserfreiem Methanol 2 Stunden unter Rückfluß gekocht. Nach der Aufarbeitung
wie vorstehend erhält man 260 mg, entsprechend einer Ausbeute von 840f, der Theorie,
Scopolin-p-toluolsulfonsäureester.
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y) aus Scopolin Lösungen von 0,775 g (0,005 Mol) Scopolin und 1,425
g (0,0075 Mol) p-Toluolsulfonsäurechlorid in 1 bzw. 1,5 ccm trockenem Pyridin werden
vereinigt und 26 Stunden bei Zimmertemperatur stehengelassen. Anschließend wird
das Gemisch in 10 ccm 2n-Salzsäure gegossen, die salzsaure Lösung wird mehrmals
mit Äther ausgeschüttelt, dann mit Pottasche alkalisch gemacht und wiederum mit
Äther extrahiert. Der alkalische Ätherauszug wird einmal mit Wasser gewaschen, getrocknet
und eingedampft, wodurch 800 mg, entsprechend einer Ausbeute von 51,8 °/o der Theorie,
kristallisierter Scopolin-p-toluolsulfonsäureester vom F. = 84 bis 87° C zurückbleiben,
der nach zweimaligem Umkristallisieren aus Petroläther (Siedebereich 60 bis 75°
C) den Schmelzpunkt 101 bis 102° C hat.
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C1sH"04NS; Molekulargewicht = 309,4. Berechnet: C 58,24, H 6,19, N
4,53, S 10,370/0; gefunden: C58,23, 1 16,35, N4,48, S 9,980%.
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Die Abtrennung des Esters kann auch in der Weise erfolgen, daß die
salzsaure Lösung nach dem Ausschütteln zeit Äther mehrmals mit Chloroform extrahiert
wird. Nach denn Trocknen und Abdampfen des Chloroforms bleibt das Scopolin-p-toluolsulfonsäureester-p-toluolsulfonat
zurück, das nach dreimaligem Umkristallisieren aus einer Mischung aus Methanol und
Isopropyläther den F. = 203° C hat. Daraus wird die freie Base in üblicher Weise
erhalten.
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C"H"04NS - C,H803S; Molekulargewicht = 481,6. Berechnet: C 54,86,
H 5,65, N 2,91, S 13,32°/o; gefunden: C 54,78, H 5,79, N 2,71, S 13,18°/o.
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f) Scopolin-methansulfonsäureester Wird der Meteloidin-dimethansulfonsäureester
ebenso wie der Teloidin-6,7-di-p-toluolsulfonsäureester und der Dihydrometeloidin-di-p-toluolsulfonsäureester
mit einem alkalischen Mittel umgesetzt, so ergibt sich infolge der schwereren Verseifbarkeit
des Tiglinsäureesters eine geringere Ausbeute an Scopolin-methansulfonsäureester.
Daher werden 411,5 mg (0,001 Mol) Meteloidindimethansulfonsäureester in 50 ccm wasserfreiem
Äthanol in Gegenwart von 50 mg vorhydriertem Platindioxyd mit Wasserstoff bei Atmosphärendruck
hydriert. Der nach dem Abtrennen des Katalysators und dem Abdampfen des Lösungsmittels
zurückbleibende Dihydrometeloidin-dimethansulfonsäureester wird ohne weitere Reinigung
wie der Dihydrometeloidin-di-p-toluolsulfonsäureester mit einer Lösung von Natrium
in Methanol umgesetzt. Nach der Aufarbeitung erhält man 175 mg, entsprechend einer
Ausbeute von 75117, der Theorie, Scopolin-methansulfonsäureester, der aus einer
Mischung aus Benzol und Benzin (Siedebereich 50 bis 60° C) in farblosen Platten
vom F.= 117 bis 120° C kristallisiert.
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C9 H15 04 N S ; Molekulargewicht = 233,3. Berechnet: C 46,33, H 6,48,N
6,00, S 13,75 °/o; gefunden: C 46,56, H 6,60,N 6,05, S 13,67/0.
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g) Scopolin 309 mg (0,001 Mol) Scopolin-p-toluolsulfonsäureester werden
mit 20 ccm 2n-Natriummethylatlösung 2 Stunden unter Rückfluß gekocht. Die Lösung
wird nach dem Verfahren des Versuchs e, a aufgearbeitet, der zunächst ölige Rückstand
kristallisiert bald vollständig; F. = 85 bis 88° C. Durch einmaliges Umkristallisieren
aus Petroläther (Siedebereich 50 bis 60° C) werden 54 mg analysenreines Scopolin
vom F. = 107 bis 109° C erhalten; das keine Schmelzpunktserniedrigung mit einem
auf andere Weise hergestellten Scopolin vom F. = 108 bis 110° C gibt. h) Scopolin-3,4,5-trimethoxybenzoesäureester
1,55 g (0,01 Mol) Scopolin werden zeit 4,5 g (0,02 Mol) 3,4,5-Trimethoxybenzoesäuremethylester
und einigen Spänen Natrium 30 Stunden im Vakuum der Wasserstrahlpumpe auf 120 bis
130° C erhitzt. Die Reaktionsmischung wird in Äther und 2n-Salzsäure aufgenommen,
der Äther wird verworfen und die salzsaure Schicht noch zweimal mit frischem Äther
durchgeschüttelt. Nunmehr wird die salzsaure Schicht 7mal zeit je 25 ccm Chloroform
durchgeschüttelt, die Chloroformlösung wird getrocknet und eingedampft, wodurch
2,37 g, entsprechend einer Ausbeute von 61,5 °/o der Theorie, Scopolin-3,4,5-trimethoxybenzoesäureester-hydrochlorid
vom F.= 232 bis 234° C zurückbleiben, das nach dem Umkristallisieren aus
einer Mischung aus Methanol und Isopropyläther Büschel farbloser Nadeln vom F. =
243° C unter Gasentwicklung bildet.
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Wird die salzsaure Schicht nach dem Ausschütteln mit Äther alkalisch
gemacht, so kann der Scopolin-_ 3,4,5-trimethoxybenzoesäureester in Form der freien
Base gewonnen werden, der nach dem Umkristallisieren aus Petroläther bei 134° C
schmilzt.
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In gleicher Weise werden hergestellt Scopolin - diphenylessigsäureester
- hydrochlorid, zwei Formen mit F. = 93 bis 95° C und 117 bis 118° C.
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Aus Scopolin-diphenylessigsäureester und Methylbromid wird in Acetonitril
bei +50°C das Scopolin-diphenylessigsäureester-brommethylat hergestellt; F. = 209°
C.
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In gleicher Weise wurde aus Scopolin-benzilsäureester das Scopolin-benzilsäureester-brommethylat
gewonnen; F. = 208° C.
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Scopolin p-butoxybenzoesäureester, F. = 71 bis 73° C, Hydrochlorid,
F. = 183 bis 185° C.
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Scopolin - a, a - diphenyl - a - äthoxyessigsäureesterhydrochlorid,
F. = 103 bis 105° C.
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i) Scopolin-p-nitrobenzoesäureester Lösungen aus 3,1 g (0,02 Mol)
Scopolin und 4,07 g (0,022 Mol)-p-Nitrobenzoylchlorid in je 10 ccm wasserfreiem
Benzol werden unter Außenkühlung vereinigt, und die Lösung wird bei Zimmertemperatur
stehengelassen. Nach 24 Stunden scheiden sich 5,7 g, entsprechend einer Ausbeute
von 83,50f, der Theorie, Scopolin-p-nitrobenzoesäureester-hydrochlorid ab, die
lach
dem Umkristallisieren aus einer Mischung aus Methanol und Isopropyläther gelbliche
Kristalldrusen ,om F.= 263° C unter Zersetzung bilden. Die Versterung läßt
sich auch durch 24stündiges Aufbewahren [er Umsetzungsteilnehmer in Pyridinlösung
durchführen. 3eim Eingießen der Reaktionslösung in Sn-Salzsäure ällt ein Teil des
Scopolin-p-nitrobenzoesäureester-hydrohlorids in fester Form aus, der Rest konnte
durch nehrmaliges Extrahieren mit Chloroform gewonnen v ,erden. Die aus dem Hydrochlorid
in üblicher Weise iergcstellte freie Base des Scopolin-p-nitrobenzoesäuresters bildete
nach dem Umkristallisieren aus Petroläther selbe, strahlenförmig angeordnete Nadeln
vom F. = 131 )is 133° C.
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k) Scopolin-p-aminobenzoesäureester 3,04g (0,01 Mol) Scopolin-p-nitro-benzoesäureester
verden in 150 ccm Methanol gelöst und mit Wasserstoff )ei Atmosphärendruck in Gegenwart
von 0,3 g Platiniioxyd, das in 50 ccm Methanol vorhydriert wurde, ;eschüttelt. Nach
80 Minuten ist die Hydrierung beendet, vorauf die vom Katalysator befreite Lösung
im Vakuum ingedampft wird. Die Ausbeute beträgt 2,6 g, entprechend 95 °/o der Theorie.
Nach dem Umkristallisieren .us einer Mischung aus Benzol und Petroläther erhält
nan blaßgelbe, zu Drusen vereinigte Kristalle vom . = 181 bis 183° C. Das in üblicher
Weise hergestellte )ihydrochlorid bildet nach dem Umkristallisieren aus iner Mischung
aus Methanol und Isopropyläther gelbiche kurze Nadeln vom Zersetzungspunkt
251' C unter tarkem Aufblähen.
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1) Scopolin-3,4,5-trimethoxy-phenylurethan 3,4g 3,4,5-Trimethoxy-benzoesäureazid
werden in ;5 ccm trockenem Xylol auf 90° C, bis zum Ende der iasentwicklung, erhitzt.
Anschließend wird die Lösung loch 5 Minuten zum Sieden erhitzt. Nach dem Erkalten
verden 2,23 g Scopolin zugesetzt, und die Mischung wird Stunde auf 50° C erwärmt.
Das Xylol wird im Vakuum Uestilliert, der Rückstand in Äther aufgenommen, die ltherische
Lösung filtriert und zur Trockne eingedampft. )as zurückbleibende Scopolin-3,4,5-trimethoxy-phenylirethan
gibt nach dem Umkristallisieren aus einer Mischung aus Aceton und Benzin (Kp. =
50° C) farblose )rusen vom F. = 146 bis 148° C unter Gasentwicklung.
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In der gleichen Weise werden hergestellt Scopolin->-butoxyphenyiurethan,
F. = 120 bis 123° C; Hydro-1lorid, F. = 204,5 bis 207,5° C (hergestellt aus p-Butoxy-)enzoesäurehydrazid,
F. = 111 bis 113°C, oder p-Butoxy->enzoesäureazid, Rohschmelzpunkt = 32 bis 35°
C).
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m) Scopolinäthyläther 1 g Scopolin-p-toluolsulfonsäureester wird in
50 ccm vas:erfreiem Äthanol 55 Stunden unter Rückfluß gekocht. Die Lösung wird auf
ein kleines Volumen eingeengt, in väßriger Pottaschelösung aufgenommen und mehrmals
iusgeäthert. Nach dem Trocknen der Ätherlösung und lbdampfen dcs Äthers bleiben
520 mg, entsprechend #iner Ausbeute von 79 0/a der Theorie, eines farblosen Öls
;urück, aus dem in üblicher `'eise das Pikrat hergestellt vird. Scopolin-äthylätherpikrat
bildet nach dem Umzristallisieren aus 90°/oigem Äthanol gelbe gefiederte `adeln
vom F. = 129 bis 130° C. n) Scopolinbenzhydryläther a) aus Scopolin-p-toluolsulfonsäureester
620 xng (0,002 Mol) Scopolin-p-toluolsulfonsäureester werden mit 1,84g (0,01 Mol)
Benzhydrol 28 Stunden auf 120 bis 130° C erhitzt. Aus der Reaktionsmischung wird
der Scopolinbenzhydryläther als blaßgelbes Öl vom KP-4 = 229 bis 232° C abgetrennt.
Das Pikrat bildet nach dem Umkristallisieren aus 90°/oigem Äthanol durchscheinende
gelbe Platten vom F. = 190 bis 192` C. i$) aus Scopolin 3,1 g Scopolin (0,02 Mol)
werden mit 15,5 g (0,08 Mol) Diphenyldiazomethan in 6 ccm wasserfreiem Benzol 24
Stunden zum gelinden Sieden erhitzt. Nach der in der üblichen Weise durchgeführten
Aufarbeitung der Reaktionsmischung erhält man 4,4 g rohen Scopolinbenzhydryläther,
aus dem sich durch Destillation im Vakuum 2,0g, entsprechend einer Ausbeute von
3101,
der Theorie, reiner Scopolinbenzhydryläther als blaßgelbes zähflüssiges
Öl vom Kp.4= 229 bis 232° C gewinnen läßt. Das Pikrat bildet durchscheinend gelbe
Platten vom F. = 190 bis 191' C und gibt keine Schmelzpunktserniedrigung
mit dem nach dem vorstehenden Verfahren gewonnenen Pikrat.