DE1062703B - Verfahren zur Herstellung von Scopolin, seinen Estern und AEthern sowie deren quartaeren Ammonium-verbindungen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Scopolin, seinen Estern und AEthern sowie deren quartaeren Ammonium-verbindungen

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DE1062703B
DE1062703B DEB39185A DEB0039185A DE1062703B DE 1062703 B DE1062703 B DE 1062703B DE B39185 A DEB39185 A DE B39185A DE B0039185 A DEB0039185 A DE B0039185A DE 1062703 B DE1062703 B DE 1062703B
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scopolin
esterified
acid ester
ether
hydroxyl group
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Dr Karl Zeile
Dr Alex Heusner
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CH Boehringer Sohn AG and Co KG
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CH Boehringer Sohn AG and Co KG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07DHETEROCYCLIC COMPOUNDS
    • C07D451/00Heterocyclic compounds containing 8-azabicyclo [3.2.1] octane, 9-azabicyclo [3.3.1] nonane, or 3-oxa-9-azatricyclo [3.3.1.0<2,4>] nonane ring systems, e.g. tropane or granatane alkaloids, scopolamine; Cyclic acetals thereof
    • C07D451/02Heterocyclic compounds containing 8-azabicyclo [3.2.1] octane, 9-azabicyclo [3.3.1] nonane, or 3-oxa-9-azatricyclo [3.3.1.0<2,4>] nonane ring systems, e.g. tropane or granatane alkaloids, scopolamine; Cyclic acetals thereof containing not further condensed 8-azabicyclo [3.2.1] octane or 3-oxa-9-azatricyclo [3.3.1.0<2,4>] nonane ring systems, e.g. tropane; Cyclic acetals thereof
    • C07D451/04Heterocyclic compounds containing 8-azabicyclo [3.2.1] octane, 9-azabicyclo [3.3.1] nonane, or 3-oxa-9-azatricyclo [3.3.1.0<2,4>] nonane ring systems, e.g. tropane or granatane alkaloids, scopolamine; Cyclic acetals thereof containing not further condensed 8-azabicyclo [3.2.1] octane or 3-oxa-9-azatricyclo [3.3.1.0<2,4>] nonane ring systems, e.g. tropane; Cyclic acetals thereof with hetero atoms directly attached in position 3 of the 8-azabicyclo [3.2.1] octane or in position 7 of the 3-oxa-9-azatricyclo [3.3.1.0<2,4>] nonane ring system
    • C07D451/06Oxygen atoms

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Heterocyclic Carbon Compounds Containing A Hetero Ring Having Nitrogen And Oxygen As The Only Ring Hetero Atoms (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Scopolin, seinen Estern und Athern sowie deren quartären Ammoniumverbindungen Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Scopolin, seinen Estern und Äthern sowie deren quartären Ammoniumverbindungen.
  • Es wurde gefunden, daß man ein in 6- und 7-Stellung mit einer organischen Sulfonsäure verestertes Teloidin oder dessen Ester, der in 3-Stellung mit einer organischen Säure verestert ist, der allgemeinen Formel in welcher R ein niedermolekularer Alkylrest oder gegebenenfalls ein substituierter Arylrest und R' Wasserstoff oder der Rest einer organischen Säure ist, in Gegenwart eines Lösungsmittels mit alkalischen Mitteln in Scopolin überführen kann.
  • Vorzugsweise geht man von den Estern der Methansulfonsäure, Benzolsulfonsäure oder p-Toluolsulfonsäure aus.
  • Die Umsetzung dieser Ester mit alkalischen Mitteln kann in verschiedener Weise durchgeführt werden. Werden bei Anwesenheit einer freien Hydroxylgruppe in 3-Stellung in Verbindungen der allgemeinen Formel mindestens ein Äquivalent oder bei Anwesenheit eines 3-Esters mindestens zwei Äquivalente eines alkalischen Mittels angewandt, so wird die Sulfonsäuregruppe in 6-Stellung und gegebenenfalls der Carbonsäurerest in 3-Stellung abgespalten, und es entsteht unter Bildung einer Sauerstoffbrücke in 3,6-Stellung ein Scopolinsulfonsäureester.Wendet man dagegen bei Anwesenheit einer freien Hydroxylgruppe in 3-Stellung mindestens zwei Äquivalente oder bei Anwesenheit des 3-Esters mindestens drei Äquivalente eines alkalischen Mittels an, so wird der angewendete Ester vollständig verseift, und es entsteht unter Bildung einer Sauerstoffbrücke in 3,6-Stellung Scopolin.
  • Als alkalisches Mittel wird vorzugsweise ein Alkalialkoholat in alkoholischer Lösung verwendet.
  • Bei der in einer Stufe durchgeführten Verseifung wird unmittelbar Scopolin erhalten, das dann in an sich bekannter Weise in seine Derivate übergeführt wird. Der bei einer teilweisen Verseifung eines in 6- und 7-Stellung mit einer organischen Sulfonsäure veresterten Teloidins oder dessen 3-Ester mit einer organischen Säure erhaltene Scopolinsulfonsäureester wird dann zum Scopolin verseift, umgeestert, in einen Äther umgewandelt und bzw. oder quaternisiert.
  • Die Umwandlung eines Scopolinsulfonsäureesters in einen Äther erfolgt vorzugsweise durch Umsetzung dieses Esters mit einem Alkohol. Entweder löst man den Ester in diesem Alkohol oder man schmilzt ihn mit diesem Alkohol zusammen und erhitzt dann die Mischung einige Zeit auf Temperaturen von 60 bis 150° C. Bei der Verwendung eines in diesem Temperaturbereich siedenden Alkohols wird die Umsetzung unter rückfließendem Sieden durchgeführt.
  • Die nach dem Verfahren der Erfindung als Ausgangsstoffe verwendeten Teloidin-6,7-disulfonsäureester sind neue Verbindungen. Ihre Herstellung erfolgt aus dem leicht zugänglichen Teloidinon, vgl. Schöpf und Arnold, Liebigs Annalen der Chemie, Bd. 558, 1947, S. 107, das mit organischen Sulfonsäuren in an sich bekannter Weise verestert wird. Diese Teloidinonsulfonsäureester werden dann durch katalytische Hydrierung in die Teloidin-6,7-disulfonsäureester übergeführt.
  • Man kann auch von einem Teloidin-3-ester ausgehen, beispielsweise dem Meteloidin oder dem Dihydrometeloidin, und diesen in 6- und 7-Stellung mit einer Sulfonsäure verestern.
  • Es ist überraschend, daß die nach dem Verfahren der Erfindung als Ausgangsstoffe verwendeten Ester in der angegebenen Weise reagieren. Vielmehr wäre zu erwarten gewesen, daß bei der erfindungsgemäßen Umsetzung die Ausgangsstoffe zurückgebildet worden oder eine Sauerstoffbrücke in 6,7-Stellung entstanden wäre.
  • 6-Oxytropin läßt sich durch Behandlung mit Phosphoroxychlorid in den 3,6-Äther, das »Tropenoxyd«, überführen, vgl. Angewandte Chemie, Bd. 66, 1954, S. 378. Diese Arbeitsweise läßt sich aber nicht auf das Teloidin übertragen, wie sich aus folgendem Versuch ergibt: 2,71 g Teloidin werden mit 27 ccm frisch destilliertem Phosphoroxychlorid 31/2 Stunden zum gelinden Sieden erhitzt, wobei sich die Mischung schwarz färbt. Die Reaktionsmischung wird auf Eis gegossen, mit konzentrierter Kalilaue alkalisch gemacht und mehrfach mit 'Lther ausgeschüttelt. Nach dem Trocknen und Abampfen des Äthers erhält man einen tiefbraunen, -hmierigen Rückstand, aus dem keine bestimmten 'erbindungen gewonnen werden können und der auch ein kristallisiertes Pikrat bildet.
  • Die nach dem Verfahren der Erfindung hergestellten 'erbindungen sind wertvolle Heilmittel; sie dienen besonders als anästhetisch wirkende Mittel, Antihistamine nd als krampflösende Mittel.
  • Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung. a) Teloidinon-di-p-toluolsulfonsäureester Lösungen von 9 g Teloidinon und 30 g p-Toluolsulfonäurechlorid in 120 ccm bzw. 40 ccm trockenem Pyridin ;erden unter Außenkühlung vereinigt, und die Lösung rird 24 Stunden bei Zimmertemperatur stehengelassen. urschließend wird die Lösung in 5n-Salzsäure gegossen, robei 21,35 g, entsprechend einer Ausbeute von 79°/o fer Theorie, Teloidinon-di-p-toluolsulfonsäureesterhy-[rochlorid ausfallen. Durch zweimaliges Umkristallisieren [es Niederschlags aus verdünntem Isopropanol kann das Ialbhydrat des Hydrochlorids in farblosen Nadeln vom . = 1800 C unter Zersetzung, Sintern und Braunfärbung b 170° C erhalten werden.
  • %2aH"0,N S2' HCl - 1/2 H20; Molekulargewicht = 525,0. Berechnet: C 50,32, H 5,18,N 2,67, C16,75, S 12,21 °/o; gefunden: C 50,52, H 5,23,N 2,50, C16,62, S 11,69 °/o. Die freie Base kann in bekannter Weise aus dem rohen lydrochlorid hergestellt werden. Teloidinon-di-p-toluolulfonsäureester bildet nach zweimaligem Umkristalliieren aus einer Mischung aus Benzol und Isopropyläther arblose Nadeln vom F. = 144 bis 146° C.
  • "2 H25 0 , N S ; Molekulargewicht = 479,6. Berechnet: C 55,10, H 5,25, N 2,92, S 13,770/0; gefunden: C 55,27, H 5,30,N 3,04, S 13,13 0l0.
  • b) Teloidin-6,7-di-p-toluolsulfonsäureester 3 g Teloidinon-di-p-toluolsulfonsäureester in 250 ccm Methanol werden mit einem Teelöffel voll Raney-Nickel i Stunden bei Zimmertemperatur unter 40 at Wasser-;toffdruck hydriert. Der Katalysator wird abgesaugt und lie methanolische Lösung im Vakuum eingedampft. Der >lige Rückstand kristallisiert nach der Behandlung mit yinigen Tropfen Benzol und Petroläther; die Ausbeute )eträgt 2,8 g entsprechend 93 0/0 der Theorie, F = 146° C. I'eloidin-6,7-di-p-toluolsulfonsäureester wird nach zweinaligem Umkristallisieren aus Benzol in Büscheln derber, -.'arbloser Nadeln vom F. = 152,5° C erhalten.
  • 322H2707NS2; Molekulargewicht = 481,6. Berechnet: C 54,87, H 5,65, N 2,91, S 13,320/0; gefunden: C 55,07, H 5,86, N 2,60, S 13,15 0/0.
  • c) Dihydrometeloidin-di-p-toluolsulfonsäureester Lösungen von 500 mg (0,002 :41o1) Dihydrometeloidin in 1 ccm trockenem Pyridin und von 1,1 g (0,006 Mol) p-Toluolsulfonsäurechlorid in 2 ccm trockenem Pyridin werden unter Außenkühlung vereinigt und 20 Stunden bei Zimmertemperatur stehengelassen. Anschließend wird die Lösung in 10 ccm 5n-Salzsäure gegossen, die Mischung mit Wasser verdünnt und mehrmals mit Äther durchgeschüttelt, wobei ein sich zwischen den Schichten abscheidendes Öl erstarrt; die Ausbeute beträgt 520 mg; F. = 179 bis 182° C.
  • Nach zweimaligem Umkristallisieren aus einer Mischung aus Essigester und Petroläther (Siedebereich 50 bis 60° C) wird Dihydrometeloidin-di-p-toluolsuifonsäure-hydrochlorid in gefiederten farblosen Nadeln vom F. = 199 bis 201'C (unter Gasentwicklung) erhalten. C"Ha50sN S2 - HCl; Molekulargewicht = 602,2.
  • Berechnet: C 53,85, H 6,03, N 2,33, S 10,65, Cl 5,890/0; gefunden: C53,88, H6,09, N2,26, S10,46, C16,000,io. Die salzsaure Schicht wird dann dreimal mit Chloroform ausgeschüttelt; nach dem Trocknen und Abdampfen des Chloroforms hinterbleiben 300 mg eines von Kristallen durchsetzten Öls, das im Papierchromatogramm einen höheren Rf-Wert (vgl. F. Cramer, Papierchromatographie, 4. Auflage, 1958) als der Ditosylester zeigt und bei dem es sich vielleicht um den Monoester handelt. Durch Sättigen der salzsauren Schicht mit Pottasche und Extraktion mit Äther erhält man 108 mg Dihydrometeloidin zurück. Unter Berücksichtigung der wiedergewonnenen Ausgangsverbindung beträgt die Ausbeute an Dihydrometeloidin-di-p-toluolsulfonsäureester-hydrochlorid 55 °% der Theorie. Die freie Base erhält man durch Einleiten von gasförmigem Ammoniak in eine Chloroformlösung des Hydrochlorids. Dihydrometeloidin-di-p-toluolsulfonsäureester kristallisiert aus einer Mischung aus Benzol und Petroläther (Siedebereich 50 bis 60° C) in farblosen Nadelbüscheln vom F. = 151 bis 152° C. C27H350SNS" Molekulargewicht = 565,7.
  • Berechnet: C 57,32, H 6,24, N 2,48, S 11,34°/a; gefunden: C 57,13, H 6,38, N 2,46, S 11,26°l0 d) Meteloidin-dimethansulfonsäureester Eine Lösung von 2,55 g (0,001 Mol) Meteloidin in 10 ccm trockenem Pyridin wird mit einer Lösung von 3,4g (0,03 Mol) frisch destilliertem Methansulfonsäurechlorid in 3 ccm Pyridin über Nacht stehengelassen. Die Lösung wird nach Zugabe von 25 ccm wasserfreiem Benzol im Vakuum zur Trockne eingedampft und der schmierige Rückstand 8 Stunden mit wasserfreiem Aceton extrahiert. Aus der Extraktionslösung scheiden sich nach dem Erkalten 420 mg Pyridinmethansulfonat ab, das nach dem Umkristallisieren aus einer Mischung aus Äthanol und Isopropyläther farblose Blättchen vom F. = 179 bis 182° C bildet. Das Filtrat wird im Vakuum eingedampft. Der zum Teil ölige Rückstand liefert nach dem Aufstreichen auf Ton 3,25 g Kristalle vom F. =161 bis 175° C. Durch Umkristallisieren dieser Kristalle aus einer Mischung aus Äthanol und Isopropyläther werden 2,2 g, entsprechend einer Ausbeute von 49 0/0 der Theorie, analysenreines Meteloidin-dimethansulfonsäureester-hydrochlorid vom F. = 207 bis 209° C erhalten.
  • "15 I-12508NS2 - HCl; Molekulargewicht = 448,0. Berechnet: C 40,22, H 5,85, N 3,13, C17,90, S 14,320!0; gefunden: C 40,40,H 5,85,N 3,08, C18,33, S 14,890; 0. Die aus dem Hydrochlorid in bekannter Weise hergestellte freie Base bildet nach dem Umkristallisieren aus einer Mischung aus Benzol und Benzin (Siedebereich 70 bis 90° C) farblose Blöcke vom F. = 103 bis 106° C. C15H250SNS2; Molekulargewicht = 411,5; Berechnet: C 43,78, H 6,12, N 3,40, S 15,590j0; gefunden: C 43,91, 1-16,16, N 3,44, S 15,520/0. e) Scopolin-p-toluolsulfonsäureester a) aus Teloidin-6,7-di-p-toluolsulfonsäureester Eine Lösung von 482 mg (0,001 Mol) Teloidin-6,7-dip-toluolsulfonsäureester in 15 ccm wasserfreiem Methanol wird mit 2,5 ccm einer 10/0igen methanolischen Lösung von Natrium (2,3 ccm entsprechen 0,001 Mol Natrium) versetzt und die Mischung 2 Stunden unter Rückfluß gekocht. Die Mischung wird im Vakuum auf ein kleines Volumen eingeengt, in wäßriger Pottaschelösung aufgenommen und mehrmals ausgeäthert. Der Äther wird zweimal mit Wasser " gewaschen, getrocknet und abgedampft, wobei 266 mg, entsprechend einer Ausbeute von 86 °/o der Theorie, eines zunächst öligen Rückstandes hinterbleiben, der nach Zugabe einiger Tropfen Benzol und Petroläther vollständig kristallisiert; F. = 99 bis 101'C. Nach dem Umkristallisieren aus Petroläther (Siedebereich 60 bis 75° C) wird Scopolin-p-toluolsulfonsäureester in Büscheln farbloser Nadeln vom F. = 100 bis 101° C erhalten, der mit den nach den beiden nachstehenden Verfahren dieses Beispiels erhaltenen Verbindungen keine Schmelzpunktserniedrigung gibt.
  • ß) aus Dihydrometeloidin-di-p-toluolsulfonsäureester 566 mg (0,001 Mol) Dihydrometeloidin-di-p-toluolsulfonsäureester werden in 20 ccm wasserfreiem Methanol gelöst und mit einer Lösung von 50 mg Natrium (46 mg = 0,002 Mol) in 5 ccm wasserfreiem Methanol 2 Stunden unter Rückfluß gekocht. Nach der Aufarbeitung wie vorstehend erhält man 260 mg, entsprechend einer Ausbeute von 840f, der Theorie, Scopolin-p-toluolsulfonsäureester.
  • y) aus Scopolin Lösungen von 0,775 g (0,005 Mol) Scopolin und 1,425 g (0,0075 Mol) p-Toluolsulfonsäurechlorid in 1 bzw. 1,5 ccm trockenem Pyridin werden vereinigt und 26 Stunden bei Zimmertemperatur stehengelassen. Anschließend wird das Gemisch in 10 ccm 2n-Salzsäure gegossen, die salzsaure Lösung wird mehrmals mit Äther ausgeschüttelt, dann mit Pottasche alkalisch gemacht und wiederum mit Äther extrahiert. Der alkalische Ätherauszug wird einmal mit Wasser gewaschen, getrocknet und eingedampft, wodurch 800 mg, entsprechend einer Ausbeute von 51,8 °/o der Theorie, kristallisierter Scopolin-p-toluolsulfonsäureester vom F. = 84 bis 87° C zurückbleiben, der nach zweimaligem Umkristallisieren aus Petroläther (Siedebereich 60 bis 75° C) den Schmelzpunkt 101 bis 102° C hat.
  • C1sH"04NS; Molekulargewicht = 309,4. Berechnet: C 58,24, H 6,19, N 4,53, S 10,370/0; gefunden: C58,23, 1 16,35, N4,48, S 9,980%.
  • Die Abtrennung des Esters kann auch in der Weise erfolgen, daß die salzsaure Lösung nach dem Ausschütteln zeit Äther mehrmals mit Chloroform extrahiert wird. Nach denn Trocknen und Abdampfen des Chloroforms bleibt das Scopolin-p-toluolsulfonsäureester-p-toluolsulfonat zurück, das nach dreimaligem Umkristallisieren aus einer Mischung aus Methanol und Isopropyläther den F. = 203° C hat. Daraus wird die freie Base in üblicher Weise erhalten.
  • C"H"04NS - C,H803S; Molekulargewicht = 481,6. Berechnet: C 54,86, H 5,65, N 2,91, S 13,32°/o; gefunden: C 54,78, H 5,79, N 2,71, S 13,18°/o.
  • f) Scopolin-methansulfonsäureester Wird der Meteloidin-dimethansulfonsäureester ebenso wie der Teloidin-6,7-di-p-toluolsulfonsäureester und der Dihydrometeloidin-di-p-toluolsulfonsäureester mit einem alkalischen Mittel umgesetzt, so ergibt sich infolge der schwereren Verseifbarkeit des Tiglinsäureesters eine geringere Ausbeute an Scopolin-methansulfonsäureester. Daher werden 411,5 mg (0,001 Mol) Meteloidindimethansulfonsäureester in 50 ccm wasserfreiem Äthanol in Gegenwart von 50 mg vorhydriertem Platindioxyd mit Wasserstoff bei Atmosphärendruck hydriert. Der nach dem Abtrennen des Katalysators und dem Abdampfen des Lösungsmittels zurückbleibende Dihydrometeloidin-dimethansulfonsäureester wird ohne weitere Reinigung wie der Dihydrometeloidin-di-p-toluolsulfonsäureester mit einer Lösung von Natrium in Methanol umgesetzt. Nach der Aufarbeitung erhält man 175 mg, entsprechend einer Ausbeute von 75117, der Theorie, Scopolin-methansulfonsäureester, der aus einer Mischung aus Benzol und Benzin (Siedebereich 50 bis 60° C) in farblosen Platten vom F.= 117 bis 120° C kristallisiert.
  • C9 H15 04 N S ; Molekulargewicht = 233,3. Berechnet: C 46,33, H 6,48,N 6,00, S 13,75 °/o; gefunden: C 46,56, H 6,60,N 6,05, S 13,67/0.
  • g) Scopolin 309 mg (0,001 Mol) Scopolin-p-toluolsulfonsäureester werden mit 20 ccm 2n-Natriummethylatlösung 2 Stunden unter Rückfluß gekocht. Die Lösung wird nach dem Verfahren des Versuchs e, a aufgearbeitet, der zunächst ölige Rückstand kristallisiert bald vollständig; F. = 85 bis 88° C. Durch einmaliges Umkristallisieren aus Petroläther (Siedebereich 50 bis 60° C) werden 54 mg analysenreines Scopolin vom F. = 107 bis 109° C erhalten; das keine Schmelzpunktserniedrigung mit einem auf andere Weise hergestellten Scopolin vom F. = 108 bis 110° C gibt. h) Scopolin-3,4,5-trimethoxybenzoesäureester 1,55 g (0,01 Mol) Scopolin werden zeit 4,5 g (0,02 Mol) 3,4,5-Trimethoxybenzoesäuremethylester und einigen Spänen Natrium 30 Stunden im Vakuum der Wasserstrahlpumpe auf 120 bis 130° C erhitzt. Die Reaktionsmischung wird in Äther und 2n-Salzsäure aufgenommen, der Äther wird verworfen und die salzsaure Schicht noch zweimal mit frischem Äther durchgeschüttelt. Nunmehr wird die salzsaure Schicht 7mal zeit je 25 ccm Chloroform durchgeschüttelt, die Chloroformlösung wird getrocknet und eingedampft, wodurch 2,37 g, entsprechend einer Ausbeute von 61,5 °/o der Theorie, Scopolin-3,4,5-trimethoxybenzoesäureester-hydrochlorid vom F.= 232 bis 234° C zurückbleiben, das nach dem Umkristallisieren aus einer Mischung aus Methanol und Isopropyläther Büschel farbloser Nadeln vom F. = 243° C unter Gasentwicklung bildet.
  • Wird die salzsaure Schicht nach dem Ausschütteln mit Äther alkalisch gemacht, so kann der Scopolin-_ 3,4,5-trimethoxybenzoesäureester in Form der freien Base gewonnen werden, der nach dem Umkristallisieren aus Petroläther bei 134° C schmilzt.
  • In gleicher Weise werden hergestellt Scopolin - diphenylessigsäureester - hydrochlorid, zwei Formen mit F. = 93 bis 95° C und 117 bis 118° C.
  • Aus Scopolin-diphenylessigsäureester und Methylbromid wird in Acetonitril bei +50°C das Scopolin-diphenylessigsäureester-brommethylat hergestellt; F. = 209° C.
  • In gleicher Weise wurde aus Scopolin-benzilsäureester das Scopolin-benzilsäureester-brommethylat gewonnen; F. = 208° C.
  • Scopolin p-butoxybenzoesäureester, F. = 71 bis 73° C, Hydrochlorid, F. = 183 bis 185° C.
  • Scopolin - a, a - diphenyl - a - äthoxyessigsäureesterhydrochlorid, F. = 103 bis 105° C.
  • i) Scopolin-p-nitrobenzoesäureester Lösungen aus 3,1 g (0,02 Mol) Scopolin und 4,07 g (0,022 Mol)-p-Nitrobenzoylchlorid in je 10 ccm wasserfreiem Benzol werden unter Außenkühlung vereinigt, und die Lösung wird bei Zimmertemperatur stehengelassen. Nach 24 Stunden scheiden sich 5,7 g, entsprechend einer Ausbeute von 83,50f, der Theorie, Scopolin-p-nitrobenzoesäureester-hydrochlorid ab, die lach dem Umkristallisieren aus einer Mischung aus Methanol und Isopropyläther gelbliche Kristalldrusen ,om F.= 263° C unter Zersetzung bilden. Die Versterung läßt sich auch durch 24stündiges Aufbewahren [er Umsetzungsteilnehmer in Pyridinlösung durchführen. 3eim Eingießen der Reaktionslösung in Sn-Salzsäure ällt ein Teil des Scopolin-p-nitrobenzoesäureester-hydrohlorids in fester Form aus, der Rest konnte durch nehrmaliges Extrahieren mit Chloroform gewonnen v ,erden. Die aus dem Hydrochlorid in üblicher Weise iergcstellte freie Base des Scopolin-p-nitrobenzoesäuresters bildete nach dem Umkristallisieren aus Petroläther selbe, strahlenförmig angeordnete Nadeln vom F. = 131 )is 133° C.
  • k) Scopolin-p-aminobenzoesäureester 3,04g (0,01 Mol) Scopolin-p-nitro-benzoesäureester verden in 150 ccm Methanol gelöst und mit Wasserstoff )ei Atmosphärendruck in Gegenwart von 0,3 g Platiniioxyd, das in 50 ccm Methanol vorhydriert wurde, ;eschüttelt. Nach 80 Minuten ist die Hydrierung beendet, vorauf die vom Katalysator befreite Lösung im Vakuum ingedampft wird. Die Ausbeute beträgt 2,6 g, entprechend 95 °/o der Theorie. Nach dem Umkristallisieren .us einer Mischung aus Benzol und Petroläther erhält nan blaßgelbe, zu Drusen vereinigte Kristalle vom . = 181 bis 183° C. Das in üblicher Weise hergestellte )ihydrochlorid bildet nach dem Umkristallisieren aus iner Mischung aus Methanol und Isopropyläther gelbiche kurze Nadeln vom Zersetzungspunkt 251' C unter tarkem Aufblähen.
  • 1) Scopolin-3,4,5-trimethoxy-phenylurethan 3,4g 3,4,5-Trimethoxy-benzoesäureazid werden in ;5 ccm trockenem Xylol auf 90° C, bis zum Ende der iasentwicklung, erhitzt. Anschließend wird die Lösung loch 5 Minuten zum Sieden erhitzt. Nach dem Erkalten verden 2,23 g Scopolin zugesetzt, und die Mischung wird Stunde auf 50° C erwärmt. Das Xylol wird im Vakuum Uestilliert, der Rückstand in Äther aufgenommen, die ltherische Lösung filtriert und zur Trockne eingedampft. )as zurückbleibende Scopolin-3,4,5-trimethoxy-phenylirethan gibt nach dem Umkristallisieren aus einer Mischung aus Aceton und Benzin (Kp. = 50° C) farblose )rusen vom F. = 146 bis 148° C unter Gasentwicklung.
  • In der gleichen Weise werden hergestellt Scopolin->-butoxyphenyiurethan, F. = 120 bis 123° C; Hydro-1lorid, F. = 204,5 bis 207,5° C (hergestellt aus p-Butoxy-)enzoesäurehydrazid, F. = 111 bis 113°C, oder p-Butoxy->enzoesäureazid, Rohschmelzpunkt = 32 bis 35° C).
  • m) Scopolinäthyläther 1 g Scopolin-p-toluolsulfonsäureester wird in 50 ccm vas:erfreiem Äthanol 55 Stunden unter Rückfluß gekocht. Die Lösung wird auf ein kleines Volumen eingeengt, in väßriger Pottaschelösung aufgenommen und mehrmals iusgeäthert. Nach dem Trocknen der Ätherlösung und lbdampfen dcs Äthers bleiben 520 mg, entsprechend #iner Ausbeute von 79 0/a der Theorie, eines farblosen Öls ;urück, aus dem in üblicher `'eise das Pikrat hergestellt vird. Scopolin-äthylätherpikrat bildet nach dem Umzristallisieren aus 90°/oigem Äthanol gelbe gefiederte `adeln vom F. = 129 bis 130° C. n) Scopolinbenzhydryläther a) aus Scopolin-p-toluolsulfonsäureester 620 xng (0,002 Mol) Scopolin-p-toluolsulfonsäureester werden mit 1,84g (0,01 Mol) Benzhydrol 28 Stunden auf 120 bis 130° C erhitzt. Aus der Reaktionsmischung wird der Scopolinbenzhydryläther als blaßgelbes Öl vom KP-4 = 229 bis 232° C abgetrennt. Das Pikrat bildet nach dem Umkristallisieren aus 90°/oigem Äthanol durchscheinende gelbe Platten vom F. = 190 bis 192` C. i$) aus Scopolin 3,1 g Scopolin (0,02 Mol) werden mit 15,5 g (0,08 Mol) Diphenyldiazomethan in 6 ccm wasserfreiem Benzol 24 Stunden zum gelinden Sieden erhitzt. Nach der in der üblichen Weise durchgeführten Aufarbeitung der Reaktionsmischung erhält man 4,4 g rohen Scopolinbenzhydryläther, aus dem sich durch Destillation im Vakuum 2,0g, entsprechend einer Ausbeute von 3101, der Theorie, reiner Scopolinbenzhydryläther als blaßgelbes zähflüssiges Öl vom Kp.4= 229 bis 232° C gewinnen läßt. Das Pikrat bildet durchscheinend gelbe Platten vom F. = 190 bis 191' C und gibt keine Schmelzpunktserniedrigung mit dem nach dem vorstehenden Verfahren gewonnenen Pikrat.

Claims (4)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Herstellung von Scopolin, seinen Estern und Äthern sowie deren quartärenAmmoniumverbindungen, dadurch gekennzeichnet, daß man ein in 6- und 7-Stellung mit einer organischen Sulfonsäure verestertes Teloidin oder dessen Ester, in dem die Hydroxylgruppe in 3-Stellung mit einer organischen Säure verestert ist, in Gegenwart eines Lösungsmittels entweder mit mindestens zwei Äquivalenten, falls die Hydroxylgruppe in 3-Stellung nicht verestert ist, und mit mindestens drei Äquivalenten, falls die Hydroxylgruppe in 3-Stellung verestert ist, eines alkalischen Mittels in bekannter Weise umsetzt und das entstandene Scopolin in an sich bekannter Weis° verestert, veräthert und bzw. oder am Stickstoffatom quaternisiert oder mit mindestens ein Äquivalent, falls die Hydroxylgruppe in 3-Stellung nicht verestert ist, und mit mindestens zwei Äquivalenten, falls die Hydroxylgruppe in 3-Stellung verestert ist, eines alkalischen Mittels umsetzt und den entstandenen Scopolinsulfonsäureester umestert oder in einen Äther umwandelt oder zum Scopolin verseift und dieses in an sich bekannter Weise verestert oder veräthert und bzw. oder quaternisiert.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Umsetzung mit 6,7-Di-methansulfonsäure- oder 6,7-Di-p-toluolsulfonsäureester durchgeführt wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung mit einem Alkalialkoholat als alkalisches Mittel in alkoholischer Lösung durchführt.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man Scopolinsulfonsäureester durch Erwärmen mit einem Alkohol in Scopolinäther überführt. In Betracht gezogene Druckschriften Angewandte Chemie, Bd. 66, 1954, S. 378.
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