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Anzeigevorrichtung für mechanische Meßsysteme mit gestreckter Skala,
insbesondere Ges chwindigkeitsmesser an Kraftfahrzeugen Bei Kraftfahrzeugen werden
für den Geschwindigkeitsmesser in zunehmendem Maß an Stelle der bisher üblichen
Kreisskalen waagerecht liegende gerade Skalen verwendet, weil an solchen Instrumenten
der Meßwert schneller, d. h. also auch mit geringerer Ablenkung des Blicks des Fahrers
von der Fahrbahn abgelesen werden kann. Diese Forderung erfüllen auch bekannte Instrumente,
bei denen hinter dem Durchsichtsschlitz der langgestreckten geraden Skala eine Walze
rotiert, auf der ein wendelförmiger Anzeigestrich angebracht ist. Da dieser Anzeigestrich
aber ohne Anwendung besonderer Mittel eine gewisse Schräglage zu den Skalenstrichen
hat, ist hierbei eine genaue Ablesung der Prüfwerte nicht möglich.
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Bei solchen Tachometern mit horizontal liegender gerader Skala ist
daher auch ein Zeigerbewegungsmechanismus angeordnet, bei dem ein kurzer gerader,
hinter einem Durchblickschlitz angeordneter Zeiger parallel zu sich selbst längs
der geradlinigen Skala verstellt wird. Es ergibt sich aber, daß ein solcher Me chanismus
sehr kompliziert und in der Anzeige ungenau ist. Bei elektrischen Meßinstrumenten
sind bereits Systeme in Flachprofilgehäusen bekanntgeworden, bei denen ein Zeiger
von relativ großer Länge durch ein zwischen der Zeigerspitze und dem Zeigerdrehpunkt
angelenktes Meßorgan verschwenkt wird, wobei die Zeigerachse, von der Skala aus
gesehen, hinter der Meßwerkachse liegt. Derartige Meßgeräte haben einen sehr großen
Raumbedarf und sind daher für den gedrängten Aufbau eines Fahrzeugmeßinstrumentes
wenig geeignet. Außerdem wird eine gebogene Skala verwendet, die bei der Herstellung,
besonders aber bei der Montage, schwieriger zu handhaben ist als eine einfache,
fiacbstreifenförmige Ausführungsform. Das vorbekannte Meßgerät ist speziell für
elektromagnetische oder ähniiche Meßsysteme mit kleinen Einstellkräften bestimmt.
Bei Geschwindigkeitsmes sern für Kraftfahrzeuge stehen jedoch von vornherein hinreichend
große Einstellkräfte zur Verfügung, die bei zweckmäßiger Ausführung der Einzelteile
des Meßsystems ohne große Hebelarme eine ausreichende Zeigerverschiebung bewirken
können.
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Zur Überwindung der aufgezeigten Schwierigkeiten bei einer Anzeigevorrichtung
für mechanische Meßsysteme mit gestreckter Skala, insbesondere bei Geschwindigkeitsrnessern
an Kraftfahrzeugen, mit einem um die Instrumentenachse mit hinreichend großem Einstellmoment
schwingenden Zeigerarm und einem über Antriebsmittel parallel zu sich selbst verstellten
bzw. geradegeführten Zeiger weist gemäß der Erfindung der Zeigerarm an seinem äußeren
Ende eine den Zeiger tragende drehbare Rolle auf, die zusammen mit einer zur Instrumentenachse
konzentl-ischen festen Rolle den Zeigerantrieb bildet und von einem end losen, mit
jeder der Rollen fest verkuppelten Band umschlungen ist.
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Bei dieser Anordnung kann durch entsprechende Bemessung und Abstimmung
der Rollendurchmesser aufeinander der Zeiger, parallel zur Schwenkebene des Zeigerarmes
liegend eine solche Länge haben, daß in jeder seiner Stellungen ein Teilstück seiner
Erstreckung hinter dem Durchblickschlitz einer geraden Skala sichtbar ist.
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Es kann außerdem vorteilhaft sein, daß der Zeiger als Winkelstück
ausgebildet ist, dessen zur Schwenkebene des Zeigerarmes senkrechter Schenkel längs
einer gestreckten, in einer Ebene liegenden Skala bewegbar ist. Bei einer anderen
Ausführungsform ist der Zeiger ebenfalls als Winkelstück ausgebildet und sein zur
Schwenkebene des Zeigerarmes senkrechter Schenkel längs einer einfach gewölbten
Fläche bewegbar, z. B. längs einer Zylindermantelfläche.
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Die Erfindung ist an Hand der Zeichnungen an Ausführungsbeispielen
erläutert. In den Zeichnungen stellt schematisch dar: Fig. 1 eine Ansicht der wichtigsten
Teile eines Instrumentes mit teilweise weggebrochener Skalenscheibe, Fig. 2 eine
geschnittene Seitenansicht hierzu, Fig. 3 eine Draufsicht auf eine abgewandelte
Instrumentenform, Fig. 4 die zugehörige Ansicht gegen die Skalenscheibe, Fig. 5
eine Draufsicht entsprechend Fig. 3 für eine weitere Abwandlung.
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Bei dem Instrument nach Fig. 1 und 2 ist hinter der nur bruchstückweise
angedeuteten Skalenscheibe 11, die einen Durchblickschlitz 111 und Skalenmarkierungen
112 bzw. eine Skalenbezifferung 113 auf-
weist, ein Meßinstrument
angeordnet. Im dargestell ten Beispiel handelt es sich um ein Wirbelstrommeßsystem.
In dem an der Gehäuserückwand 12 befestigten Lagerstutzen 13 steckt die Magnetachse
14, die ihrerseits den scheibenförinigen zylindrischen Nlagneten 15 trägt. In der
Stirnseite der Niagnetadise 14 einerseits und in einem bei 16 angedeuteten Steg
andererseits ist eine N\Telle 17 gelagert. Auf dieser sitzt, unverdrehbar mit ihr
verbunden, die glockenartig über den Slagneten 15 gestülpte Sstemtrommel 18. die
ihrerseits von dem Rückschlußring 19 umgeben ist.
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Auf der Velle 17 sitzt außerdem noch der mit einem Gegengewicht 20
versehene Zeigerarm 21; das eine Ende einer spiralförmigen Rückholfeder 22 ist ebenfalls
mit ihr verbunden.
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Der Zeigerarm 21 trägt an seinem Ende eine U-förmige -Äbwinklung
211, die als Lagerbiigel für die I,agerung einer drehbaren Rolle 23 dient. In der
Ebene dieser Rolle 23 ist am Bügel 16 konzentrisch zur Achse 17 eine feste Rolle
24 angebracht. Beide Rollen sind umschlungell von einem Band 25. das durch ein Schloß
26 als endloses Band ausgebildet ist.
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An der Rolle 23 ist wiederum ein abgekröpfter Zeiger 27 befestigt,
dessen senkrecht nach unten ragender Schenkel271 so lang ist, daß er in jeder Einstellung
des Zeigerarmes 21 mit einem Teilstück hinter dem Durchblickschlitz 111 der Skalenscheibe
11 sichtbar bleibt.
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Da die beiden Rollen 23 und 24 beim Ausführungsbeispiel nach Fig.
1 und 2 gleichen Durchmesser haben und der Zeigerschenkel 271 so ausgebildet ist,
daß er. parallel zur Schwenkebene des Zeigerarms 21 liegend, senkrecht zur Längsrichtung
des Schlitzes 111 verläuft. behält er diese senkrechte Stellung bei allen Einstellungen
des Zeigerarms bei, so daß er, durch den Schlitz 111 gesehen, als parallel zu sich
selbst wandernder Markierungsstrich erscheint.
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Während bei der Ausführungsform nach dem Beispiel der Fig. l und
2 die Achse des Wirbelstromsystems senkrecht zur Ebene der Skalenscheibe steht,
ist bei dem Instrument nach Fig. 3 und 4 diese Systemachse parallel zu den Älantellinien
der in diesem Fall gewölbten Skalenscheibe angeordnet.
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Gleiche Teile sind in Fig. 3 und 4 mit den gleichen Bezuasziffern
svie in Fig. 1 mid 2 bezeichnet. Die in diesem Fall gewölbte kalenscheibe trägt
die Bezugsziffer 31 und der darin vorgesehene Durchblickschlitz die Bezugsziffer
311. Längs dieses Schlitzes 311 ist wiederum eine Sliala 312 und eine Skalenbezifferung
313 angeordnet. Das bei 18 angedeutete Aleßsvstem trägt bei diesem Ausführungsbeispiel
einen relativ kurzen Zeigerarm 41 mit einer in der Abkröpfung 411 gelagerten drehbaren
Rolle 43. die aber einen geringeren Durchmesser als die feste Rolle 44 aufweist.
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Infolge dieses Durchmesserunterschiedes überträgt das sich auf den
Rollen 43 und 44, mit denen es fest verbunden ist, abwälzende Band 25 die Bewegung
aut den aus zwei zueinander senkrechten Schenkeln 471 und 472 bestehenden Zeiger
derart. daß der Schenkel 471 des Zeigers nicht wie der Zeiger 271 des Ausführungsbeispiels
nach Fig. l und 2 stets parallel zu sich selbst bleibt, sondern ebenfalls eine Schwenkung
um die Achse der Rolle 43 ausführt. Diese Schwenkbewegung ist so bemessen, daß der
senkrechte
Schenkel 472, parallel zu den Mantellinien der gewölbten Skalenscheibe
31 verlaufend, eine zu dieser Scheibe konzentrische und durch die strichpunktierte
Linie a angedeutete Bahn durchläuft. Hinter dem Durchblickschlitz 311 erscheint
also immer in gleichem Abstand ein Teilstück dieses Schenkels 472 als parallel zu
sich selbst wandernde Zeigermarke. In Fig. 3 ist die Nullstellung der Zeigerausschläge
in ausgezogenen Linien dargestellt, während die Mittel- und die Endstellung strichpunktiert
angedeutet sind.
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Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 5 unterscheidet sich von demjenigen
nach Fig. 3 nur dadurch, daß die Durchmesser der Rollen 63 und 64 und die Länge
des Zeigerarms 61 und die Länge des einen Schenkels 671 des Zeigers so aufeinander
abgestimmt sind. daß der parallel zur Skalenscheibe verlaufende Zeigerschenkel 672
keine Kurve, sondern eine gerade Linie durchläuft, die parallel zu der in diesem
Falle gestreckten ebenen Slialenscheibe 51 verläuft, die ihrerseits einen Durchblickschlitz
511 aufweist, hinter dem der Schenkel 672 als parallel zu sich selbst wandernder
Markierungsstrich zu erkennen ist. Seine Bahn ist mit b bezeichnet. Auch in diesem
Fall ist die eine Endstellung (Nullstellung des Instruments) in ausgezogenen Linien
dargestellt und die Mittel- und obere Endstellung nur in strichpunkterten Linien
angedeutet.