DE1058729B

DE1058729B - Viskositaetserhoehung von Schmelzen von Linearpolymeren mit reaktionsfaehigen Wasserstoffatomen

Info

Publication number: DE1058729B
Application number: DEF19300A
Authority: DE
Inventors: Dr Wilhelm Hechelhammer; Dr Hugo Streib; Dr Hermann Schnell; Dr Heinrich Krimm
Original assignee: Bayer AG
Current assignee: Bayer AG
Priority date: 1956-01-17
Filing date: 1956-01-17
Publication date: 1959-06-04
Also published as: CH365541A; GB831207A

Description

DEUTSCHES

kl 39b 22/04

INTERNAT KL

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT 1058 729

Farbenfabriken Bayer Akt.-Ges., Leverkusen (Erfinder Wilhelm Heehelhammer, Biigo Streib, Hermann Schnell und Heinrieh Krimm, Krefeld), Verformen von Linearpolymeren aus dem Schmelzfluß. Die Viscositat der Schmelzen von akt H-Atome «ifweisenden ljneaien Polymeren (Ϊ, Polyester, Polyamide, Polyesteramide u. Polyurethane) wird duich Zugabe von bes 0,2—3% an Dioxyden von Dicyclohexenylnlkanen, ζ B des -dimethylmethans, soweit gesteigert, daß die M. leicht zu Flaschen, folien, Bohren oder Stangen verarbeitet werden kann Sie können den granulierten oder 1. I zugegeben werden (D. A. S. 1058 729, Kl 39b vom 17/1 1956, veroff 4/6 1059 )

G. TEWES 7171 F19300IVb/39b

ANMELDETAG· 17. J A N U A R 1956

BEKANNTMACHUNG DES ANMELDUNG OND AUSGABE DER AVSLEGESCHRIFT 4 JUNI 19 59

Es wurde gefunden, daß sich zur Erhöhung der Viskosität von Schmelzen von Linearpolymeren mit reaktionsfähigen Wasserstoff atomen, ζ Β Polyamiden, Polyestern, Poly estei amiden und Polyurethanen, Zusätze von Dioxyden von Dicyclohexenylalkanen, wie des Dioxyds des Dicyclohexenyldimethylmethans und homologer Stoffe, besonders gut eignen

Die zuzusetzenden Mengen solcher Oxyde richten sich nach der besonderen Natur der Linearpolymeren und nach den zu erzielenden Eigenschaften der Endprodukte Im allgemeinen genügen Zusätze in Mengen von etwa 0,2 bis etwa 3°/o Je großer diese gewählt werden, desto mehr erhöht sich die Viskosität der Schmelzen Bei verhältnismäßig großen Mengen können die Kunststoffe kautschukelastische Eigenschaften annehmen

Die Verarbeitung der erfindungsgemaß zu verwendenden Oxyde mit den Polymeren geschieht in an sich bekannter Weise durch Hinzufugen zu den geschmolzenen oder gelosten Kunststoffen vor, wahrend oder nach ihrer Herstellung Em besonders vorteilhaftes Verfahren besteht darin, daß man die fertigkondensierten Polymeren in granulierter Form mit den Oxyden gut vermischt und dann fortlaufend kurzzeitig aufschmilzt, ζ B nach dem Verfahren der deutschen Patentanmeldung F 17589 IVb/39 c

Außer den erfindungsgemaß zu verwendenden Oxyden können den Kunststoffen gegebenenfalls noch andere Stoffe, ζ Β Alterungsschutzmittel, Pigmente, Farbstoffe, Metallpulver, Füllmittel, Weichmacher, Harze und andere Kunst- und Naturstoffe, zugesetzt werden

Zum Unterschied von den fur den gleichen oder einen ähnlichen Zweck bisher verwendeten Stoffen, wie Formaldehyd, Polycarbonsäuren und deren Derivaten, Oxypolycarbonsauren, Polyaminen, Oxypolyaminen, Salzen aus Dicarbonsäuren und N-Alkylolpolyaminen sowie Dnsocyanaten oder solche abspaltenden Stoffen, ferner von Epoxyden hydroxyl-, ester- oder amidgruppenhaltiger Verbindungen, wie etwa des Bernsteinsaurediglycidesters, des Reaktionsproduktes von 1 Mol Natriummalonsaureester mit 2 Mol Epichlorhydrin oder von 1 Mol Hexamethylendnsocyanat mit 2 Mol Glycid oder von polyvalenten Phenolen mit aquimolaren Mengen Epichlorhydrin, besitzen die erwähnten Oxyde den Vorteil, daß bei ihrer Verarbeitung mit den Kunststoffen keinerlei Zersetzungen oder Abspaltungen von Sekundarstoffen, wie Wasser, Alkoholen oder Ammoniak, auftreten, wodurch vollkommen einheitliche, blasenfreie und auch auf die Dauer gegen heißes Wasser bestandige Produkte erhalten werden können

Gegenüber anderen, fur ähnliche Zwecke ebenfalls bereits verwendeten Oxyden, wie Butadiendioxyd,

IO Viskositats erhöhung

von Schmelzen von Linearpolymeren

mit reaktionsfähigen Wasserstoffatomen

Anmelder:

Farbenfabriken Bayer Aktiengesellschaft, Leverkusen

Dr Wilhelm Heehelhammer, Krefeld-Bockum, Dr Hugo Streib, Dr Hermann Schnell,

Krefeld-Uerdmgen,

und Dr Heinrich Krimm, Krefeld-Bockum, sind als Erfinder genannt worden

20 Diglycidather und Phenylendiathylenoxyd, schließlich sind die gemäß der vorliegenden Erfindung zu ver-

wendenden Oxyde durch einen wesentlich höheren Siedepunkt überlegen, so daß sie auch bei verhältnismäßig hohen Temperaturen mit den schmelzflussigen Kunststoffen ohne Verdampfungsgefahr verarbeitet werden können Außerdem besitzen jene Oxyde häufig

ein zu großes Reaktionsvermögen, so daß es wegen eines zu plötzlichen Viskositatsanstiegs der Schmelzen zu Verarbeitungsschwierigkeiten kommen kann

Überraschenderweise sind die Dioxyde der Cyclohexenylalkane ausgezeichnet mit den erwähnten

Linearpolymeren vertraglich, so daß sie von diesen ohne weiteres aufgenommen werden und völlig homogene Schmelzen ergeben Dabei ist ihr Reaktionsvermögen bei den in Frage kommenden Temperaturen weder zu hoch noch zu niedrig, so daß einerseits keine

Gefahr besteht, daß die Viskosität der Schmelzen zu rasch ansteigt und dadurch \ erarbeitungsschwiengkeiten entstehen, daß andererseits aber der verfolgte Zweck der Erhöhung der Viskosität der Schmelzen rasch genug erreicht wird

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Beispiel

3000 Gewichtstelle Polycaprolactam (relative Viskosität einer 0,5%igen Losung in m-Kresol bei 25° C 1,83) in der üblichen Granulatform werden in einer verschlossenen Flasche etwa V2 Stunde auf 80° C erwärmt und dann mit 22,5 Gewichtstellen des Dioxyds des Dicyclohexenyl-dimethylmethans durch 3stundiges Trudeln gut homogenisiert Das Gemisch wird dann nach dem Verfahren gemäß Patent-

909 529/490

Claims

anmeldung F 17589 IVb/39c m emer handelsüblichen, auf 240 bis 250° C aufgeheizten Schneckenpresse mit eingängiger Schnecke von 45 mm Durchmesser mit 20 Umdrehungen pro Minute aufgeschmolzen Die Austrittstemperatur betragt 230° C Die austretende Schmelze ist vollkommen homogen, schlieren- und blasenfrei und gegenüber nichtbehandeltem Polycaprolactam sehr viel hoher viskos Auch die Viskosität einer O,5°/oagen Losung in m-Kresol bei 25° C ist auf 2,36 gestiegen Die Schmelze laßt sich durch die hohe Steifheit vorzüglich weiterverarbeiten, ζ Β zu Flaschen, Folien, Schlauchfolien, Rohren oder Stangen Bei längerem Belichten mit Ultrarvioletthcht erfolgt keine Verfärbung

Patentansim.i ι :i

Verwendung von Dioxyden von Dicyclohexenylalkanen zur Viskositatserhohung von Schmelzen von Lineal polymeren mit reaktionsfähigen Wasserstoffatomen

In Betracht gezogene Druckschriften
Franzosische Patentschrift Nr 881 981