DE105816C - - Google Patents
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Classifications
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B28—WORKING CEMENT, CLAY, OR STONE
- B28B—SHAPING CLAY OR OTHER CERAMIC COMPOSITIONS; SHAPING SLAG; SHAPING MIXTURES CONTAINING CEMENTITIOUS MATERIAL, e.g. PLASTER
- B28B23/00—Arrangements specially adapted for the production of shaped articles with elements wholly or partly embedded in the moulding material; Production of reinforced objects
- B28B23/02—Arrangements specially adapted for the production of shaped articles with elements wholly or partly embedded in the moulding material; Production of reinforced objects wherein the elements are reinforcing members
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 80: Thonwaaren-, Stein-, Cementindüstrie.
GUSTAVE LOUIS SIEVER in LONDON.
Vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von keramischen
Platten beliebiger Form und Größe, welche für Mauerdecorationen oder dergl. bestimmt j
sind. Diese keramischen Platten bestehen aus einem Gerippe oder einer Einlage aus Drahtgewebe,
welches mit geeignet präparirter Thonmasse bekleidet und imprägnirt und alsdann
gebrannt worden ist.
In der Praxis ist die Herstellung solcher Platten mit großen Schwierigkeiten verbunden,
da man .unbedingt Flächen erhalten muß, die überall gleichmäßig dick sind, zu welchem
Zwecke das Drahtgewebe überall gleichmäßig in die Thonmasse eingetaucht werden muß.
Dieses Resultat kann man nun erzielen, wenn man das den Gegenstand vorliegender Erfindung
bildende Eintauch- und Brennverfahren anwendet.
Man präparirt zunächst die ungefärbte oder gefärbte Thonmasse, welche zur Herstellung
der keramischen Platten verwendet werden soll. Diese Masse kann genau so zusammengesetzt
werden, wie die gewöhnlichen zur Herstellung von Porcellan, Steingut oder dergl.
dienenden Thonmassen, ·■ also in der Hauptsache aus einem Gemisch von thon- oder kieselhaltiger
Porcellanerde, Sand und Kalk, oder Thon, thoiihaltiger Porcellanerde und Feldspat,
unter Zusatz von alkalinischen Flußmitteln.
Diese Masse wird in den Eintauchapparat gebracht, welcher in beiliegender Zeichnung
in Fig. ι im Verticalschnitt und in Fig. 2 in Endansicht dargestellt ist.
Er besteht aus einem Trog A1 über welchem
ein Trichter B angeordnet ist, dessen Boden mit einem Längsschlitz versehen ist, durch
welchen das mit Thonmasse zu bekleidende Drahtgewebe X hindurchgeführt werden kann.
Im oberen Theil des Trichters sind zwei Regulirstreichbretter
C angeordnet, zwischen welchen die Thonmasse hindurchgehen muß. Diese Bretter sind einstellbar, um die Dicke
der von dem Drahtgewebe mitgenommenen Schicht beliebig bestimmen zu können und
den Ueberschuß an Thonmasse in den Trichter zurückfallen zu lassen. Lärigsklappen b b,
welche an der Basis des Trichters an die Innenwandungen angelenkt sind, verschließen
den Schlitz im Boden des Trichters, indem sie sich entweder gegen das Drahtgewebe legen,
wenn der Apparat in Thätigkeit ist, oder gegen einander, wenn kein Drahtgewebe hindurchgeführt
wird.
Während das Drahtgewebe im Trichter von unten nach oben geht, bedeckt es sich mit
einer Thonmasseschicht, deren Dicke die Streichbretter C bestimmen. Wenn man dafür
Sorge trägt, daß das Drahtgewebe mittelst eines Querstabes D mit Klemmbacken d, der
unter Vermittelung eines an einer über Leitrollen E1 laufenden Schnur e befestigten
Hakens E2 von einer Winde E bethätigt wird,
genau senkrecht aufwärts gezogen wird, so
(2. Auflage, ausgegeben am 14. August igaöj
erhält man Platten mit genau gleichmäßiger Oberfläche.
Will man continuirlich arbeiten, so kann man das Drahtgewebe auf eine in der Nähe
des Troges A in einem Support X2 gelagerte
Rolle. X1 aufwickeln. Das Drahtgewebe läuft
dann, bevor es in den. Trichter B eintritt, über Leitrollen α α. Es ist jedoch in diesem Falle
erforderlich, das Drahtgewebe in einzelne Platten zu zerschneiden, und zu diesem Zwecke ist
oberhalb des Trichters B ein Schneidapparat angeordnet.
Dieser Apparat besteht aus zwei Wellen f f1,
die durch Zahnräder f2 f3 derart mit einander in Verbindung stehen, saß sie sich in umgekehrtem
Sinne zu einander mit derselben Geschwindigkeit drehen können.
Die eine dieser Wellen, f1, trägt ein Messer f
und die andere, f, eine entsprechende Matrize f5. Die beiden Theile /* fö unterhalb der
Ebene der Achsen / f1 und das Drahtgewebe geht alsdann frei zwischen den Wellen durch.
Soll das Drahtgewebe abgetrennt werden, was erforderlich ist, wenn der Stab D am höchsten
Punkt seiner Bahn angelangt ist, so läßt man vermittelst der Handkurbel G die Wellen Z/1
eine Theildrehung ausführen. Das Messer f4 schneidet hierbei das Drahtgewebe durch, indem
es in die Matrize /3 eintritt. Zu derselben
Zeit erfassen die Sectoren das Drahtgewebe an den Enden und verhindern das Herabfallen des
Theiles des Drahtgewebes, welches sich unterhalb der Schnittlinie befindet. Bei Weiterdrehung
der Handkurbel G heben die Sectoren das Drahtgewebe empor, so daß an dem oberen
Ende desselben ein neuer Stab D mit Klemmbacken d befestigt werden ■ kann. Man läßt
dann den Haken E2 wieder hinabgehen, nachdem derselbe das abgeschnittene Drahtgewebe
an den Trockenapparat abgegeben hat, und vollendet die Umdrehung der Wellen ff1, wodurch
die Theile /4 f5 wieder in ihre Normal;
stellung gelangen. Das nunmehr von den Theilen f* f5 und den Sectoren /° f befreite
Drahtgewebe kann alsdann von unten nach oben durch den Trichter B. hindurchgezogen
werden. Dieser Vorgang wiederholt sich.
Der Trockenapparat besteht aus zwei geneigten Schienen HH (Fig. i), welche mittelst
Consolen / an der Decke des Arbeitsraumes befestigt sind.
Die Querstäbe D können mittelst Rollen ei1,
die an ihren .Enden angebracht sind, auf den Schienen H von rechts nach links hinabrollen;
Distanzstücke d'1· halten die einzelnen Stäbe in
geeigneter Entfernung aus einander.
Die Schienen H sind an jedem Ende mit einer Vorrichtung versehen, welche das automatische
Aufbringen bezw. Entfernen der Stäbe gestatten.
Zwecks automatischen Aufbringens der Stäbe sind die Schienen H an ihrer rechten
Seite mit einer bei h . angelenkten Verlängerung H1 versehen, welche mit einem sich
gegen einen festen Anschlag h2 legenden Schwanzstück h1 versehen ist. Wird der Querstab
D, welcher das mit Thonmasse bekleidete Drahtgewebe trägt, durch die Winde E aufwärts
gezogen, so hebt er die Stücke H1, welche alsdann infolge ihres Eigengewichts
zurückfallen, wenn der Stab hinreichend hoch gestiegen ist. Dann läßt man den Stab herab,
bis er auf dem oberen Theil des Stückes H1 aufruht. Bei der Weiterbewegung der Schnur e
läßt der Haken den Stab D von selbst los, welch letzterer alsdann langsam auf die geneigten
Schienen H hinabrollt.
Ein mittelst einer Schnur zu bethätigender federnder Anschlag H2 kann die verschiedenen
Stäbe D an irgend einem Punkte festhalten oder freigeben.
Zwecks selbstthätiger Freigabe der Stäbe D können die Schienen H an ihrem linken Ende
durch feste Haken Hs begrenzt werden. Zwischen diesen Haken kann man einen Haken E2
herabgehen lassen, der an einer Schnur e1 hängt, welche über eine Leitrolle E4 läuft und
auf eine Rolle aufgewickelt ist. Diese Rolle kann mittelst eines Kettenrades K1 und einer
Kette K in entsprechender Weise bethätigt werden. Indem der Haken E2 abwärts geht,
erfaßt er selbstthätig den Stab D. Beim Aufwärtsgehen des Hakens folgen die Rollen d1
des Stabes D dem geneigten inneren Theil des Hakens EP, bis sie demselben entschlüpfen.
Das Drahtgewebe nimmt dann seine vorherige verticale Stellung wieder ein und wenn man
es wieder abwärtsgehen läßt, drehen sich die Rollen auf dem oberen Theile des Hakens if3;
das Drahtgewebe kann alsdann ohne Hinderniß niedergelassen und in den Brennofen gebracht
werden.
Dieser Ofen besteht aus massivem Mauer-Werk, in welchem eine an beiden Enden
offene Muffel L angeordnet ist (Fig. ι und 3).
Die Muffel wird von Bogen L1 getragen, in
welche man das zum Heizen bestimmte Holz einbringt. Die Muffel ist seitlich und oberhalb
von Kanälen N umgeben, welche die Verbrennungsgase zum Schornstein O führen, so
daß also die Muffel auf allen Seiten, ausgenommen an ihren beiden Enden, erhitzt wird. Ein
Rohr P, welches von der Spitze der Muffel ausgeht, tritt in den Schornstein ein und dient
zur Entfernung der beim Brennen der Platten X resultirenden Wasserdämpfe und Gase
aus der Muffel. Eiserne Tische T, welche vor dem Eingang und am Ende der Muffel angeordnet
sind, dienen dazu, die Platte X bei ihrem Durchgang durch den Ofen zu stützen.
Um das Brennen der Platten X zu bewirken, schließt man die Enden der Muffel, mittelst
Blechtafeln U und läßt an ihrer Basis einen Raum frei, der gerade groß genug ist, um die
Platten einzulassen, welche alsdann langsam durch den Ofen hindurchgeschoben werden.
Die auf die Weise hergestellten keramischen Platten können mittelst keramischer Farben
beliebig verziert werden, um einen Anblick zu bieten, wie OeI- und Frescomalereien, oder
wie- jede andere keramische Verzierung nach früherem System.
Ist die Verzierung beendet, so brennt man die Platte nochmals, indem man sie noch ein
oder mehrere Male durch den Ofen hindurchschickt.
Die vortheilhafte Maschenweite für das zur Verwendung kommende Drahtgewebe beträgt
3 mm, die aufzutragende Paste hat vortheilhaft die Consistenz von Rahm, welche hinreicht,
um die nöthige Masse auf dem Draht haften zu machen.
Sollte sich nach dem Trocknen ein unregelmäßiger Belag zeigen, so kann man durch
Auftragen mit einem Pinsel oder sonstwie die Lücken ausfüllen.
Claims (2)
- Patent-Ansprüche:■ i. Verfahren zur Herstellung keramischer Platten mit Drahtgewebe-Einlagen, darin bestehend, daß man das Drahtgewebe durch einen mit dickflüssiger Thonmasse gefüllten Trichter oder sonstigen Behälter hindurchgehen läßt und die hierbei an dem Drahtgewebe anhaftende Thonmasseschicht gleichmäßig vertheilt, worauf man die gewonnenen Platten trocknet und in einem Muffelofen brennt, um sie schließlich erforderlichenfalls zu verzieren und dann nochmals zu brennen.
- 2. Ein Eintauchapparat zur Ausführung des Verfahrens gemäß Anspruch i, bestehend aus einem Trichter, der unten mit einem Schlitz zum Einführen des Drahtgewebes und oben mit einstellbaren Abstreichbrettern zum gleichmäßigen Vertheilen der Thonmasseschicht auf dem Drahtgewebe versehen ist, und außerdem mit einer Abschneidevorrichtung für die einzelnen Platten bei Verwendung eines fortlaufenden Drahtgewebes ausgestattet sein kann.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE105816C true DE105816C (de) |
Family
ID=376063
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5416130A (en) * | 1993-03-25 | 1995-05-16 | Bayer Aktiengesellschaft | Process for the production of polyurethane foams |
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