DE613062C - Vorrichtung zum Verdichten von Kohle innerhalb der Verkokungskammer von unterbrochen betriebenen Koksfuelloefen - Google Patents

Vorrichtung zum Verdichten von Kohle innerhalb der Verkokungskammer von unterbrochen betriebenen Koksfuelloefen

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DE613062C
DE613062C DE1930613062D DE613062DD DE613062C DE 613062 C DE613062 C DE 613062C DE 1930613062 D DE1930613062 D DE 1930613062D DE 613062D D DE613062D D DE 613062DD DE 613062 C DE613062 C DE 613062C
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Description

Im Patent 610 658 ist ein Verfahren nebst zugehörigen Vorrichtungen zum Verdichten des Brennstoffes in Koksfüllöfen beschrieben. Die Verdichtung erfolgt durch Einführen von keilförmigen Verdichtungskörpern, durch welche die einzelnen Teilchen des Besatzes hauptsächlich in Richtung der Kammerlängsachse verdrängt und dadurch veranlaßt werden, sich unter Beseitigung aller Luf tzwischenräume möglichst eng Seite an Seite zu legen. Die Verdichtungskörper werden hierbei ein- oder mehrmals in den Brennstoff eingesenkt und können gleichzeitig so geformt sein, daß die einzelnen Schichten des Brennstoffbesatzes eine möglichst gleichmäßige Verdichtung erhalten. Die Verdichtung selbst kann bei niedrigen Verkokungskammern in ganzer Höhe des Besatzes stattfinden, bei hohen Verkokungskammern dagegen auf die oberen Zonen des Besatzes beschränkt bleiben.
Gegenstand der Erfindung ist eine Verbesserung dieser zum Verdichten des Besatzes dienenden Vorrichtungen. Es hat sich nämlich gezeigt, daß bei der Verdichtung des
Brennstoffes mittels der keilförmigen Verdichtungskörper ein Teil des Brennstoffes während des Eindringens dieser Preßkörper nach oben ausweicht und unverdichtet bleibt. Dies wird erfindungsgemäß dadurch vermieden, daß an den auf den Hubstangen der keilförmigen Verdichtungskörper, mittels welcher die Arbeitsbewegung auf diese Verdichtungskörper übertragen wird, verschiebbaren Hülsen Druckplatten angebracht sind, welche unabhängig von den keilförmigen Verdichtungskörpern eine auf- und abwärts gehende Bewegung ausführen und auf die Oberfläche des Brennstoffbesatzes verdichtend einwirken. Diese zweckmäßig aus durchlochtem Eisenblech bestehenden Druckplatten, deren Form an sich beliebig ist, aber geeignet sein muß, ihren Zweck zu erfüllen, können gleichzeitig zur Zuführung des Besatzmaterials dienen derart, daß der in den Hohlraum derselben hineinfallende Brennstoff beim periodischen Heben der Platten in bekannter Weise in den darunter befindlichen Verdichtungsraum gelangt und bei dem nachfolgenden Senken derselben auf der Brennstoffoberfläche festgepreßt wird. Diese Druckplatten dienen also gleichzeitig zur Zuführung des Ofenbesatzmaterials und zur Ausübung eines Gegendruckes auf die Oberfläche des Besatzes, so daß bei dem Einsenken der keilförmigen Verdichtungskörper in das Besatzmaterial die hierbei seitlich hochgedrückten Brennstoffteilchen dem Preßdruck nicht ausweichen können. Auf diese Weise wird die Verdich-
tung des Ofenbesatzes sehr erheblich beschleunigt. Die keilförmigen Flächen der Verdichtungskörper sind in der Längsrichtung der Ofenachse angeordnet, so daß die Verdich-
tung hauptsächlich in dieser Richtung erfolgt. Die Zahl derselben wird so gewählt, daß durch das gleichzeitige Arbeiten sämtlicher in einer Ofenkammer angeordneten Verdichtungsorgane der gesamte, zwischen denselben
to befindliche Brennstoff vom Verdichtungsvorgang gleichmäßig getroffen wird.
Zwischen den keilförmigen Verdichtungskörpern können sich Stangen oder rohrförmige Körper befinden, welche während der
Verdichtung im Besatz verbleiben bzw. mit fortschreitender Verdichtung hochgezogen werden, um im Ofenbesatz Hohlräume zur Abführung der Destillationsgase zu bilden. Es ist auch möglich, diese Hohlräume in
so bekannter Weise mit Kohle- oder Koksstückchen lose aufzufüllen, um zu verhindern, daß sie sich durch herabfallendes Besatzmaterial verstopfen. Nach Beendigung der Verdichtung werden diese stangenartigen Körper,
deren Querschnitt beliebig ist, aus dem Besatz herausgezogen.
Es ist auch möglich, die zur Bildung von Gasabzugskanälen dienenden Stangen oder Hohlkörper an der Verdichtungsbewegung
teilnehmen zu lassen. In diesem Falle werden an denselben, ähnlich wie an den keilförmigen Verdichtungskörpern, zweckmäßig geformte Verdichtungsplatten angebracht, welche auch zusammenklappbar ausgebildet sein können,
um den Einführungskanal der Stangen in der Kammerdecke möglichst eng zu halten. Die Befestigung der Platten an der Stange erfolgt mittels Scharnieren. Das Zusammenklappen und Ausbreiten dieser Platten, die in aus-
gebreiteter Stellung verriegelt werden können, erfolgt mittels einer auf der Stange verschiebbaren Hülse, von welcher aus Spreizstangen gelenkig mit den Enden der Platten verbunden sind. Vor dem Herausziehen der
Stange aus dem Besatz werden diese Platten hochgeklappt.
Es ist zweckmäßig, die zur Bildung von Gasabzugskanälen dienenden Stangen im Gleichtakt mit den keilförmigen Verdichtungs-
körpern eine auf und nieder gehende Bewegung vollführen zu lassen, wodurch die Tätigkeit der erwähnten Druckplatten, welche das Hochdrücken des Besatzes verhindern sollen, unterstützt wird. Auf diese Weise ist es möglich, mit einer geringeren Anzahl von keilförmigen Verdichtungskörpern auszukommen, da die zwischen den eigentlichen Verdichtungskörpern befindlichen, zur Hohlraumbildung verwendeten Stangen infolge der
Anbringung derartiger Verdichtungsplatten ebenfalls das Ausweichen der Brennstoffteilchen vor dem verdichtenden Druck wirksam verhindern.
Der Gegenstand der Erfindung ist auf beiliegender Zeichnung veranschaulicht, und zwar zeigt die Abbildung einen Längsschnitt durch einen Teil einer Verkokungskammer bei Verwendung von keilförmigen Verdichtungskörpern mit zwischen denselben eingeführten Stangen zur Bildung von Gasabzugskanälen.
In der Verkokungskammer 1 erfolgt die Verdichtung des aus den Bunkern 2 ausströmenden Besatzmaterials mittels der keilförmigen Verdichtungskörper 3. An der nach unten verlängerten Hülse 6, und zwar am Verlängerungsteil 6' derselben, ist eine Druckplatte 20 angebracht, welche trichterartig gestaltet ist und eine durchlöcherte Wandung besitzt. Die Seitenwände dieses Trichters 20 verlaufen quer zur Längsachse der Ofenkammer. Der trichterförmige Teil dieser Wände kann eben oder gewölbt sein. Die zweckmäßigste Gestaltung ergibt sich, wenn die konkave Seite der Wölbung, wie in der Zeichnung dangestellt, nach außen gerichtet ist, da dann die Verdichtung des Brennstoffes gleichzeitig abwärts und waagerecht in Längsrichtung der Ofenkammer erfolgt. Es ist selbstverständlich auch möglich, anstatt einer trichterförmigen Druckplatte 20 eine ebene waage- go rechte Druckplatte zu verwenden, welche sich beim Herabsenken pressend auf die Oberfläche des Besatzes legt und' ein Hochsteigen der Besatzteilchen verhindert. Die erwähnten, in der Wandung der Druckplatten 20 angebrachten Löcher dienen in bekannter Weise zur Zufuhr des Brennstoffes, welcher beim periodischen Heben der Platten durch deren Löcher in den Verdichtungsraum gelangt, wo er bei der darauffolgenden Senkung der Platten auf der Oberfläche des Besatzes festgepreßt wird.
Unabhängig von der Auf- und Abwärtsbewegung der Druckplatten 20 -erfolgt die Auf- und Abwärtsbewegung der Verdichtungskörper 3, deren keilförmige Flächen in Richtung quer zur Längsachse der Kammer angeordnet sind. Den Ofenwänden sind daher lediglich parallele Flächen zugekehrt, so daß eine Verdichtung gegenüber den Kammer- no wänden nicht erfolgt. Hierbei arbeiten die Druckplatten 20 ständig auf die Oberfläche des Besatzes, während die keilförmigen Verdichtungskörper 3 in den verschiedensten Höhenlagen entsprechend dem Fortschreiten der Verdichtung des Besatzes wirken. Um hierbei ein gewisses Maß der Verdichtung nicht zu überschreiten, ist eine Feder 19 vorgesehen.
Zwischen den keilförmigen Verdichtungskörpern 3 sind durch besondere öffnungen der Kammer decke Stangen oder rohrartige Kör-
per 2i in den Besatz eingelassen, welche zur Bildung von Gasabzugskanälen dienen. Die Stangen 21 können vor Beginn des Besatzes in die Verkokungskammer hineingestellt werden und während der ganzen Beschickung in Ruhe verharren, sie können aber auch mit wachsender Beschickung herausgezogen werden. Nach Beendigung der Beschickung werden sie gänzlich aus der Ofenkammer entfernt
ίο und die entsprechenden Öffnungen der Kammerdecke verschlossen. Es ist auch möglich, diese Stangen 21 an der Verdichtung des Besatzes mitwirken zu lassen, dieselben können dann, wie Stange 21' zeigt, mit Verdichtungsplatten 22 versehen werden, welche mittels der Scharniere 23 an den Stangen 21' gelenkig befestigt sind. In der ausgebreiteten Stellung werden diese Platten 22 durch Spreizstangen 24 gehalten, welche einerseits am Ende der Platten 22 und andererseits an einer die Stange 21' umgebenden Hülse 25 gelenkig befestigt sind. In diesem Falle ist es zweckmäßig, die Stangen 21' im Gleichtakt mit den trichterförmigen Druckplatten 20 auf- und abwärts zu bewegen. Nach Beendigung der Verdichtung werden durch Hochziehen der Hülsen 25 die Platten 22 in ihre vertikale Lage hochgeklappt und hierauf samt den Stangen 21' durch die Öffnung der Kammerdecke entfernt. Es ist selbstverständlich auch möglich, statt zusammenklappbarer Platten 22 feste Verdichtungsplatten an den Stangen 21' anzubringen. Dies hat jedoch den Nachteil, daß die Öffnung in der Kammerdecke, durch welche die Einrichtung nach vollendeter Beschickung herausgezogen wird, größer sein muß. Die Platten 22 oder die fest an den Stangen 21' angebrachten Verdichtungsplatten besitzen eine geringere Breite als die Ofenkammer. Die Ausdehnung dieser Platten in der Längsrichtung der Ofenkammer ist beliebig. Sie sollen aber nur so groß gewählt werden, daß Gewähr dafür besteht, daß der zwischen den Verdichtungskörpern 3 befindliche Brennstoff beim Verdichtungsvorgang nicht nach oben ausweichen kann.
Es ist nicht erforderlich, daß die Verdichtungskörper sämtlich gesonderte Antriebsvorrichtungen erhalten, sondern es ist auch möglich, mehrere Verdichtungskörper gruppenweise zusammenzufassen oder aber die Gesamtzahl der in einer Kammer tätigen Verdichtungskörper an einem horizontalen Traggerüst anzubringen und die Antriebsbewegung lediglich beiderseitig auf dieses horizontale Traggerüst zu übertragen. Bei dieser Einrichtung arbeiten sämtliche Verdichtungskörper im Gleichtakt, während bei der Anordnung von Einzelantrieben jeder Verdichtungskorper für sich in seiner Arbeitsbewegung verzögert oder beschleunigt werden kann. Die Höhenlage dieser Verdichtungskörper außerhalb der Versch'iebehülse 6 bzw. des oberen Preßzylinders kann aber auch bei gemeinsamem Antrieb aller Verdichtungskörper dem Fortschreiten der Verdichtung entsprechend verschieden eingestellt werden. Das Einstellen kann hierbei willkürlich oder aber auch automatisch erfolgen. Die Verdichtungskörper können gemeinsam von Hand oder maschinell angetriebein werden. Die Betätigung von Hand kann beispielsweise derart erfolgen, daß das horizontale Traggerüst seitlich auf Spindeln gelagert ist, welche durch einen Kurbelmechanismus abwechselnd nach beiden Drehrichtungen gedreht werden, wodurch die Auf- und Abwärtsbewegung auf das Traggerüst übertragen wird. Der maschinelle Antrieb kann mechanisch, elektrisch, hydraulisch oder durch Dampf erfolgen.
Es ist auch möglich, die Verdichtungsbewegung der Verdichtungskörper 3 dadurch zu bewirken, daß die Stange 4 des Verdichtungskörpers durch Friktionsräder hochgeschoben wird, worauf der Verdichtungskörper im freien Fall herabfällt. Das Eindringen dieses Verdichtungskörpers in den Brennstoff erfolgt dann soweit, als es die bereits eingetretene Verdichtung des Besatzes gestattet. Nach Beendigung der Verdichtung werden die Verdichtungskörper in derselben Weise, wie vorstehend erläutert, aus dem Besatz entfernt.

Claims (2)

Patentansprüche:
1. Vorrichtung zum Verdichten von Kohle innerhalb der Verkokungskammer von unterbrochen betriebenen Koksöfen mittels keilförmiger Verdichtungskörper nach Patent 610 658, dadurch gekenn- j.oo zeichnet, daß an einer auf der Hubstange (4) verschiebbaren Hülse (6) oder deren Verlängerung (6') eine unabhängig von dem keilförmigen Verdichtungskörper (3) auf- und abwärts bewegliche, gewölbte oder waagerechte Druckplatte (20) angeordnet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den keilförmigen Verdichtungiskörpern mit αιο diesen heb- und senkbare Stangen (21') mit feststehenden oder zusammenklappbaren Verdichtungsplatten (22) angeordnet sind.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
DE1930613062D 1930-03-30 1930-03-30 Vorrichtung zum Verdichten von Kohle innerhalb der Verkokungskammer von unterbrochen betriebenen Koksfuelloefen Expired DE613062C (de)

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