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Verfahren zur Herstellung von keramischen Gegenständen.
Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet ein Verfahren für die maschinelle Fabrikation von keramischen Gegenständen. Das Neue und Wesentliche besteht darin, dass die Formlinge auf einem laufenden Bande ohne Umstellung geformt, verputz, gerillt, getrocknet und glasiert werden, so dass irgendeine Bewegung der Formlinge von Hand ausgeschlossen ist. Von besonderem Vorteil ist es, in gleicher Weise die benutzten und durchfeuchteten Formen in gleicher Weise mechanisch an die Ausgangsstelle zurückzuführen und hiebei zu trocknen.
Es ist nicht notwendig, dass die Rollengänge in einem geradlinigen Zuge angeordnet sind, sondern es können je nach den Anforderungen der Fabrikation und je nach den vorhandenen Baulichkeiten die Rollenzüge beliebig in dem gleichen Stockwerk in einer Horizontalebene und auch durch verschiedene Stockwerke in lotrechten Ebenen geführt werden.
Man hat bereits in der keramischen Industrie vorgeschlagen, die keramischen Ausgangsmaterialien auf einem Förderbande aufzubereiten und zu fördern. Ebenso hat man bereits auch vorgeschlagen, Gussformen auf einem Bande anzuordnen und dieses unter einer Giessvorrichtung vorbeizubewegen.
Bei der vorliegenden Erfindung dagegen handelt es sich darum, das sonst unvermeidliche mehrmalige Umstellen der Formlinge zwischen Formgebung und Brennen zu vermeiden. Dieses wiederholte Umstellen bedeutet nicht nur eine wesentlich erhöhte Arbeit, sondern auch eine ausserordentliche Verschlechterung des Fertigproduktes und infolgedessen bietet die vorliegende Fliessbandförderung nicht nur eine Fabrikationsverbilligung, sondern auch eine Verminderung des Ausschusses und gleichzeitig eine wesentliche Verbesserung der Qualität der Fertigware.
Wenn beispielsweise Röhren, die im Trockenraum in Stapeln von 100 bis 200 Stück stehen, beim Trocknen einem einseitigen Luftzug ausgesetzt sind, so trocknet diese Seite vorzeitig aus und die Rohre ziehen sieh krumm. Infolgedessen müssen bei der gebräuchlichen Trocknungsmethode die Formlinge mehrmals umgestellt werden, u. zw. so, dass die geraden Röhren mitten im Stapel zu stehen kommen, während in den äusseren Reihen des Stapels die krummen, schon vorgetrockneten Stücke mit den Bäuchen nach aussen eingeordnet werden müssen. Die Folge dieser alten Fabrikationsmethode ist, dass die bereits durch die Trocknung verkrümmten Stücke sich vielleicht in der richtigen Richtung gerade ziehen, vielleicht dass sich aber auch nach einer zweiten Seite hin Ausbauchungen bilden.
Nicht nur die wiederholte Umstellung, sondern auch insbesondere die Förderung der Formlinge zum Ofen hat einen grossen Ausschuss zur Folge. Hiezu kommt, dass bei der bisherigen Arbeitsmethode in Stapeln die äusseren Formlinge der Beobachtung zugänglich sind, dagegen die im Innern angeordneten Rohre kaum beobachtet und kontrolliert werden können und selbst, wenn ein Fehler festgestellt worden ist, so ist das Umbauen des einzelnen fehlerhaften Stückes so ausserordentlich schwierig, dass man im normalen Fabriksbetriebe davon absehen muss.
Auf der Zeichnung ist die Erfindung dargestellt.
Fig. l zeigt eine Rollenstrecke in der Seitenansicht, Fig. 2 zeigt einen Schnitt nach der Linie 11-11, Fig. 3 zeigt einen Schnitt nach der Linie ici-111 und Fig. 4 zeigt eine beispielsweise Ausführung eines Rollenganges von oben gesehen.
Gemäss der vorliegenden Erfindung soll nun die Arbeit von der Verputzmaschine bis zur Ofeneinfahrt sich auf einer Arbeitsstrecke, die beliebig unterteilt und winkelig geführt sein kann, einheitlich vollziehen, u. zw. dergestalt, dass die Formlinge selbst keinerlei Bewegungen unterworfen sind. Zu diesem Zwecke wird unmittelbar an der Verputzmaschine eine Arbeitsstrecke angeordnet. Diese besteht aus einem Gestell a mit Rollen b. Die Rollen drehen sich in Lagern e ; neben den Oberkanten der Rollen sind
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Führungsschienen d, d angeordnet. Zwischen diesen Führungsschienen liegen auf den Rollen b die Laufbretter e, auf denen die eigentlichen Formstücke 'ruhen. Unterhalb der Rollen b ist da ? Heizrohr g gelagert.
An denjenigen Stellen, an welchen keine Bearbeitung notwendig ist, tragen die Führungs-
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der Dauer des Trocknungsprozesses. Die Laufbretter e können auch mit einem drehbaren Brett i nach
Art einer Töpferscheibe versehen werden. Sollen beispielsweise Rohre hergestellt werci, so wird das auf der Verputzmaschine geputzte und mit Rillen versehene Rohr dergestalt von der Maschine abgehoben, dass es mit dem spitzen Ende auf das sogenannte Unterlagsbrett i zu stehen kommt.
Das Unterlagsbrett mit dem Rohr wird nun von der Verputzmaschine aus direkt auf den Anfang der Arbeittrecke abgesetzt.
Der Rohrformling wird jetzt nachgeputzt und wandert nun mit seinem Unterlagsbrett auf der Arbeith- strecke entlang in der Weise, dass er automatisch um einen Platz weiter geschoben wird, wum das zweite
Rohr gepresst und verputzt an die Stelle des ersten Stückes rückt.
So wandern die Formlinge durch den ständigen Nachschub über die Rollen der Arbeitsstrecke hin, bis sie zu dem Ofen gelangen. Die Beheizung der Arbeitsstreeke durch das Rohr g, insbesondere durch die Hauben A ergeben eine vorzügliche gleichmässige beschleunigte Trocknung, ohne dass wie bisher, die Formlinge gestapelt, umgesetzt und hiebei beschädigt oder krumm werden.
Dieses gleiche Prinzip kann man mit besonderem Vorteil auch für die Rückführung der leeren
Formen benutzen. Diese nehmen nämlich einen sehr beträchtlichen Feuchtigkeitsgehalt von dem Schlicker auf, so dass sie nicht sofort wieder in den geschlossenen Arbeitsgang aufgenommen werden können. Werden nun die leeren Formen f'auf einen zweiten Rollengang B gesetzt, welcher vorteilhaft unterhalb des ersten
Rollenganges sich befindet und in entgegengesetzter Richtung entsprechend dem Pfeil z läuft, so können diese benutzten Formen zu der Ausgangsstelle f" zurückgeführt werden. Dieser zweite Rollengang B fördert die nassen Leerformen f' zwischen den Heizrohren g und cl zurück.
Das Transportband sammelt die Gipsformen und trocknet sie während des selbsttätigen Rücktransportes so weit wieder, dass die Leerformen alsbald bei ihrer Ankunft wieder von neuem benutzt werden können. Diese Ruckführung der Formen hat den Vorteil, dass nicht bei der Zusammenstellung der benutzten Modelle gelegentlich auch Formen benutzt werden, die noch nicht genügend getrocknet sind. Ferner wird durch die selbsttätige Rückführung ausserordentlich an Raum gespart, und insbesondere ist die selbsttätige Rückführung wesentlich einfacher als der Transport mittels Karren. Die Rollenbahnen können nun je nach der Gestaltung der vorhandenen Hallen beliebig geführt werden.
In Fig. 4 sind vier Rollengänge k in der Längsrichtung des Gebäudes l vorgesehen. Auf dem Abschnitt I findet die Formgebung, das Giessen oder Formen der Gegenstände statt. Auf dem Abschnitt II erfolgt das Entkernen und Garnieren der Formlinge. Von den Rollengängen Je werden die Formlinge auf ihren Unterlagsbrettem auf Wagen m geschoben, die auf einem Gleis n verfahrbar sind und zweckmässig als Rollbahn ausgebildet sind. Das Ende des Gleises M liegt auf einer Schiebebühne o, die auf den Gleisen p, p'versehoben werden kann. Zwischen den Gleisen p und p'befindet sieh eine Drehscheibe q.
Auf diese Weise kann die Schiebebühne vor die Rollengänge k'gebracht werden, die unter einem beliebigen Winkel zu den Rollengängen k liegen. Auf der Strecke 111 sind die Rollengänge mit den Hauben h überdeckt, so dass eine Trockenkammer gebildet wird, während auf der Strecke IV der Rollengänge k' das Glasieren erfolgt. Von hier aus gelangen die Formlinge gegebenenfalls auf Wagen in den Ofen. Die Rollengänge können beliebig angeordnet werden, auch in verschiedenen Stockwerken übereinander.
Von grösster Bedeutung für das vorliegende Verfahren ist nicht nur die wesentlich erhöhte Schonung der Formlinge, die ausserordentliche Platzersparnis, der Zwang, in bestimmter Zeit die Arbeiten zu vollenden, sondern hauptsächlich die Kontrollmögliehkeit der einzelnen Stücke durch die Arbeiter selbst wie auch durch das Aufsichtspersonal. Die Kontrolle durch das Aufsichtspersonal zwingt die Arbeiter, die Stücke besonders sorgfältig herzustellen. Etwaige Deformationen und Rissbildungen können jetzt nicht mehr entschuldigt werden, sondern fallen vielmehr sofort auf.
Selbst bei mangelhafter Ausführung besteht jetzt die Möglichkeit, Stücke, die etwa einseitig trocknen, rechtzeitig in der an sieh bekannten Weise durch Auflegen von feuchten Tüchern vor dem Krummwerden und vor dem Reissen zu bewahren.
Das vorliegende Herstellungsverfahren ermöglicht, alle Arbeits- und Trocknungsfehler im Augenblick ihrer Entstehung zu beheben.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von keramischen Gegenständen, dadurch gekennzeichnet, dass die Bewegung der Formlinge entsprechend der hiebei erfolgenden Herstellung über einen Rollengang durch Nachschieben weiterer Formstücke von Hand ohne Abnahme von der Rollenbahn erfolgt.