DE1056618B - Verfahren zur Herstellung eines neuen spasmolytisch wirksamen 1, 1-Diphenyl-3-dialkylaminopropans, seiner quaternaeren und seiner Saeureadditionssalze - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines neuen spasmolytisch wirksamen 1, 1-Diphenyl-3-dialkylaminopropans, seiner quaternaeren und seiner SaeureadditionssalzeInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf Verfahren zur Herstellung eines neuen spasmolytisch wirksamen 1,1-Diphenyl-3-dialkylaminopropans
sowie dessen quaternäre und Säureadditionssalze.
Es ist allgemein bekannt, daß !,l-Diphenyl-S-dialkylaminopropane
auf Nerven und auf Muskeln wirkende, krampflösende Mittel sind. Verschiedene dieser Verbindungen
sind in der Literatur beschrieben (siehe z. B. Sander, Arzneimittel — Forsch. 4, 183, 257, 375 [1954]).
Aus dieser Literatur geht hervor, daß die tertiären und quaternären Salze des l,l-Diphenyl-3-(N-piperidin)-propan
wirksamer und weniger giftig als die anderen 1,1-Diphenyl-3-dialkylaminopropane
sind, die auf Nerven und Muskeln krampflösend wirken (siehe z. B. Schaumann,
Medizin u. Chem. 4, 229 [1942], Kleiderer u. a., BJOS
Rapport No. P. B.-981 [1945] und White, Green und Hudson, Brit. J. Pharmacol. 6, 560 [1951]). Darüber
hinaus schlugen alle Bemühungen, die Wirksamkeit durch Verzweigen, Verlängern oder Verkürzen der Propankette
zu steigern, völlig fehl (siehe Lands, J. Pharmacol. exptl. Ther. 102, 219 [1951], Ruddy u. a., J. Am.
Chem. Soc. 72, 718 [1950] und 73, 4096 [1951], Benoit
Compt. rend. 232, 1252 [1951]).
Es wurde nun gefunden, daß die tertiären und quaternären
Salze des l,l-Diphenyl-3-diisopropylaminopropans mit nichtgiftigen Anionen, die bis jetzt noch nicht in
der Literatur beschrieben worden sind, wirksamere und weniger giftige, auf Nerven und Muskeln krampflösend
wirkende Mittel sind als die tertiären und quaternären Salze des l,l-Diphenyl-3-(N-piperidin)-propans, die bisher
als die wirksamsten Verbindungen galten.
Das wird durch die folgende Tabelle noch weiter erläutert werden.
1,1-Diphenyl- | HCl | CH3I | 1,1-Diphenyl- | ||
3-(N-piper- | 3-diisopropyl- | ||||
idin) -propan | 30 | aminopropan | |||
als ein Salz | 270 | als ein Salz | |||
von | von | <1 | |||
rid UrI3I | |||||
Toxicität LD50 in mg/kg | 2 | <1 | |||
intravenös (Maus) | 30 | ||||
per os (Maus) | 320 | 30 | |||
Baryolytische Wirkung auf | |||||
isolierten Darm des Kanin | 1 | 3 | 9 | ||
chens (Papaverin = 1) .... | 6 | ||||
Atropinwirkung auf isolierten | 0,5 | 4,5 | — | ||
Darm des Kaninchens, | |||||
(Acetyl-Cholin-Spasmus) | 40 | — | |||
Atropin — 100) | 2,5 | ||||
Mydriasis (intraperitoneal bei | |||||
der Maus) | 1 0 | ||||
Antinikotinwirkung bei | |||||
Mäusen in mg/kg | 20 | ||||
Verfahren zur Herstellung
eines neuen spasmolytisch wirksamen
!,l-Diphenyl-S-dialkylaminopropans,
seiner quaternären und seiner
Säureadditionssalze
Anmelder:
N. V. Nederlandsche Combinatie
voor Chemische Industrie,
Amsterdam (Niederlande),
und Laboratoria Pharmaceutica
Dr. C. Janssen N. V.,
Turnhout (Belgien)
Vertreter: Dr. phil. Dr. rer. pol. K. Köhler,
Patentanwalt, München 2, Amalienstr. 15
Patentanwalt, München 2, Amalienstr. 15
Beanspruchte Priorität:
Niederlande vom 15. November 1955
Niederlande vom 15. November 1955
Dr. Paul Janssen, Turnhout (Belgien),
und Dr. David Karel de Jongh, Haarlem (Niederlande),
sind als Erfinder genannt worden
Wie bereits in der Tabelle angegeben ist, wurde weiterhin festgestellt, daß die tertiären Salze mit ungiftigen
Anionen eine Antinikotin-Wirkung zeigen. In dieser Beziehung ist die neue Verbindung auch wirksamer als
die bekannten l,l-Diphenyl-3-dialkylaminopropane.
Die tertiären Salze aus l,l-Diphenyl-3-diisopropylaminopropan mit Säuren, die nichtgiftige Anionen enthalten,
können zur Behandlung der Parkinsonschen Erkrankung angewendet werden, während die tertiären
Salze ebenso wie die quaternären Methylhalogenide dieser Base als Ersatz für Atropin und/oder Papaverin verwendet
werden können.
Zur Herstellung des l.l-Diphenyl-S-diisopropylaminopropans
haben sich folgende Verfahren besonders bewährt: Es kann durch eine Eisleb-Kondensation aus
Diphenylmethan und l-Halogen-2-Diisopropylaminoäthan
oder durch Reaktion von l,l-Diphenyl-3-halogenpropan und Diisopropylamin, weiterhin kann es durch
Reduktion von l.l-Diphenyl-S-diisopropylaminopropanol-1
mit rotem Phosphor und Jodwasserstoffsäure in
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Eisessig oder durch' Dehydratisation dieses Propanols
und katalytisch^ Hydrierung des erhaltenen Propylens
hergestellt werden. Wenn man von dem α,α-Diphenyly-diisopropylaminobutyronitril
ausgeht, kann es durch Verseifung dieses Nitrils zur Säure und durch Abspaltung von Köhlendioxyd durch thermische Zersetzung hergestellt werden.
- Vorzugsweise wird es jedoch durch Abspalten der Nitrilgruppe von dem α,α-Diphenyl-y-diisopropylammobutyronitril
hergestellt, z. B. mit Hilfe von Natriumamid oder einem Alkylmagriesiümhalogcnid. ;
Die Erfindung soll durch das folgende Beispiel erläutert werden:
. Beispiel
Eine kräftig umgerührte Suspension von 0,2 bis 1 Mol Natriumamid in 200 ecm Xylol, in welcher 0,1 Mol
a,a-Diphenyl-y-diisopropylaminbutyroriitril gelöst worden
waren,, wurde 12, Stunden lang gekocht. Danach wurde der Überschuß an Natriumamid mit Wässer zersetzt; ao
die Xylolschicht wurde abgetrennt, mit Wasser gewaschen und mit verdünnter Salzsäure extrahiert. Dieser
saure Extrakt wurde mit konzentrierter Lauge stark alkalisch-gemacht, und die abgetrennte. Base wurde mit
Äther extrahiert. Der Äther wurde nach dem Trocknen abgedampft, und das !,l-Dipheriyl-S-diisopropylaminopropan
wurde im Vakuum destilliert. Aus dem erhaltenen " Öl können einige tertiäre und quaternäre Salze durch
Zwischenreaktion mit geeigneten Säuren oder Alkylhalogeniden oder anderen Älkylestern1 "hergestellt werden.
Das Salzsäuresalz (C21H29N · HCl) hat einen Schmelzpunkt
von 171° C (Thiele-Methode), das Methyljodid. :''
(C21H29N ■ CH3J) einen Schmelzpunkt von 186° C unter
Zersetzung. Das Ultraviolettspektrum in Isopropanol beider Salze zeigt 3 Maxima und 3 Minima, bei 254,
259,5 und entsprechend bei 268,8 und 240,5, 256 und 267,5 ΐημ. Die molare Auslöschung bei 259,5 ηιμ beträgt
450-±10.: ··"'
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung eines neuen spasmolytisch wirksamen l.l-Diphenyl-S-dialkylaminopropans,
seiner quatcrnären und seiner Säureadditionssalze, dadurch gekennzeichnet, daß man entweder
Diphenylmethan mit l-Halogen-2-diisopropylaminoäthan
in Anwesenheit eines Kondensationsmittels in an sich bekannter Weise kondensiert oder 1,1-Diphenyl-3-halogenpropan
mit Diisopropylamin, zweckmäßig in Gegenwart eines Halogenwasserstoff bindenden
Mittels, umsetzt oder !,l-Diphenyl-3-diisopropylaminopropanol-1
mit rotem Phosphor und Jodwasserstoffsäure in Eisessig reduziert oder 1,1-Diphenyl-,
3-diisopropylaminopropanol-l dehydratisiert und die
erhaltene Propylenverbindung katalytisch hydriert, oder α,α-Diphenyl-y-diisopropylaminobutyronitril zur
entsprechenden Säure verseift und Kohlendioxyd durch thermische Zersetzung abspaltet oder die Nitrilgruppe
des α-α-Diphenyl-y-diisopropylaminobutyronitrils,
z. B. mit Hilfe von Natriumamid oder einem Alkylmagnesiumhalogenid, abspaltet und das so erhaltene
Produkt gegebenenfalls in an sich bekannter Weise in physiologisch unbedenkliche Salze überführt oder
mit Hilfe von Älkylestern, wie Methylhalogeniden, die ungiftige Anionen enthalten, quaterniert.
2. Verfahren zur Herstellung eines Säureadditionssalzes des l,l-Diphenyl-3-diisopropylaminopropans
mit einer Säure, die ein nichtgiftiges Anion enthält, z. B. Salzsäure, gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man das1 !,l-Diphenyl-S-diisopropylaminopropan
mit der Säure, die ein nichttoxisches Anion enthält, in einem das gebildete Salz nicht
lösenden Medium umsetzt.
© 909' 509/435 4.59
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
NL1056618X | 1955-11-15 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1056618B true DE1056618B (de) | 1959-05-06 |
Family
ID=19868009
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEN12947A Pending DE1056618B (de) | 1955-11-15 | 1956-11-13 | Verfahren zur Herstellung eines neuen spasmolytisch wirksamen 1, 1-Diphenyl-3-dialkylaminopropans, seiner quaternaeren und seiner Saeureadditionssalze |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1056618B (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1216318B (de) * | 1962-11-15 | 1966-05-12 | Hoechst Ag | Verfahren zur Herstellung von Diphenylalkylaminen |
-
1956
- 1956-11-13 DE DEN12947A patent/DE1056618B/de active Pending
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1216318B (de) * | 1962-11-15 | 1966-05-12 | Hoechst Ag | Verfahren zur Herstellung von Diphenylalkylaminen |
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