-
Verfahren zum Herstellen von Tarnnetzen Die Erfindung -betrifft
ein Verfahren '.zum Herstellen von Tarnnetzen, die aus einem Grundnetz aus Fasermaterial,
Metall od. dgl. sowie aus einer die Netzmaschen zum mindesten teilweise überdeckenden
Kunststoff-Deckschicht bestehen.
-
Es ist bereits vorgeschlagen worden, Tarnnetze unter Anwendung einer,
Spritzpistole mit einer Plastiklösung zu bespritzen. Die Lösung bildet dabei Fäden,
und dadurch entsteht am Netz eine die Maschen des Netzes ganz oder teilweise filmartig
abdeckende Schicht. Diese Schicht wird sodann mit einem oder mehreren Plastiklacken
in verschiedenen Tarnungsfarben bespritzt. Diese Lacke bestehen aus solchen Kunststoffen,
die auf der Deckschicht haftenbleiben. Wird dieser Spritzvorgang in üblicherweise
ausgeführt, wobei eine -gleichförmige und glatte Lackoberfläche entsteht, so wird
das Netz in hohem Maße lichtreflektierend und verliert dadurch seine tarnende Eigenschaft.
Zwar läßt sich dieser Mangel teilweise dadurch vermeiden, daß man einen matten Lack,
z. B. einen kolloidale Kieselsäure- oder andere ähnliche Mattierungsmittel enthaltenden
Lack, verwendet. Auf diese Weise läßt sich jedoch die Reflexwirkung nicht ganz vermeiden,
weil die Oberfläche der Schicht noch zu glatt ist.
-
Durch die Erfindung läßt sich dieser Mangel aber restlos beheben.
Hierzu ist die Erfindung im wesentlichen dadurch gekennzeichnet, daß das Netz nach
Belegen mit der Deckschicht durch bekanntes Aufspritzen mit einem plastischen Belagmaterial
in feinverteilter Form so überzogen wird, daß die Teilchen des Belagmaterials mit
der Kunststoff-Deckschicht nicht zusammenfließen.
-
Es ist zweckmäßig, den Belag feiner Teilchen unter Verwendung des
die Deckschicht bildenden Kunststoffes in Form einer Lösung durch Aufspritzen aufzubringen.
Hierbei kann es vorteilhaft sein, eine Kunststofflösung mit einem niedrigeren Kunststoffgehalt
als die für die Kunststoff-Deckschicht verwendete Lösung zu gebrauchen.
-
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich auf folgende Weise leicht
und einfach ausführen: Nachdem das Netz mit der die Schicht bildenden Plastiklösung
belegt und dieselbe lackiert worden ist, wird die Spritzpistole weiter vom Netz
entfernt, worauf die Bespritzung fortgesetzt wird. Die einzelnen Teilchen des hinausgespritzten
Lacknebels haben dabei Zeit genug, um gänzlich oder teilweise zu trocknen, ehe sie
das Netz erreichen. Infolgedessen fließen sie nicht an demselben zu einem gleichförmigen
Lackfilm hinaus, sondern behalten ihre Teilchenform mehr oder weniger unverändert
bei, wenn sie sich an der Oberfläche des Netzes oder der die Netzmaschen abdeckenden
Schicht festsetzen. Dadurch wird die Oberfläche nicht nur matt, sondern erhält j
e nach den Spritzbedingungen und den Eigenschaften des Lackes eine mehr oder weniger
rauhe Struktur, die in wirksamer Weise alle Reflexwirkung der Oberfläche unterdrückt
und derselben ein mattes öder trübes Aussehen beibringt. Es hat sich herausgestellt,
daß dies für die Tarnungswirkung des Netzes von großer Bedeutung ist. Die Methode
hat unter anderem den Vorteil, daß man den Grad der Mattierung und der Trübe je
nach den Anforderungen bezüglich der Tarnungsmaterialien für verschiedene Zwecke
leicht verändern kann. Durch eine Vergrößerung bzw. Verminderung des Abstandes zwischen
der Spritzpistole und dem Netz erreicht man eine geringere bzw. größere Reflex=
wirkung der Oberfläche. Das erfindungsgemäße Verfahren kann ebenfalls an einer trockenen,
unlackierten Deckschicht eines Tarnnetzes angewendet werden. Dabei ist Genauigkeit
der Wahl des Abstandes zwischen Spritzpistole und Netz erforderlich, so daß die
Lackteilchen beim Anschlagen gegen die Schicht hinreichende Klebrigkeit erhalten,
um an derselben zu haften, dagegen aber nicht so viel Lösungsmittel enthalten, daß
sie zu einem gleichförmigen Lackfilm zusammenfließen.
-
Um Kontrollschwierigkeiten bei einem derartigen Verfahren zu vermeiden,
ist es besser, das Netz bzw. die die Netzmaschen ganz oder teilweise abdeckenden
Schichten zunächst mit Lack mittels der Pistole in kurzem Abstand von der Oberfläche
zu bespritzen, so daß der Lack gut verfließt, worauf die Pistole unmittelbar auf
einen weiteren Abstand zwecks mattierender Bespritzung gebracht wird. Der verflossene
Lackfilm
wirkt dann als Kleister für die aufgespritzten Lackteilchen,
so daß sich diese an der Schicht gut festlegen.
-
Man kann auch durch Aufblasen oder auf andere an sich bekannte Weise-Stoff
oder Staub dazu bringen, sich an der klebrigen Schichtoberfläche festzusetzen, um
in dieser Weise das Reflexionsvermögen niedrig zu halten. -Schließlich kann man
auch die mattierende Bespritzung unmittelbar auf die unlackierten Plastikschichten
aufbringen, und zwar gleich nachdem dieselbe durch Bespritzung in der oben angegebenen
Weise hergestellt worden ist und ehe sie Zeit gehabt hat, zu trocknen. Dabei dient
die Schicht teilweise selbst als Leim für die festen Lackteilchen, so daß diese
einen guten Halt erhalten.
-
Als Beispiele von Plastiklösungen, die verwendet werden können, mögen
die folgenden erwähnt werden. Beispiel 1 18°/o nachchloriertes Polyvinylchlorid,
8 °/o Cereclor 54 (chloriertes Paraffin), 4 % Dioktylphthalat; -70 % Aceton.
-
Beispiel 2 15 % Polyvinylchlorid, 6 % Cereclor, 4% Dioktylphthalat,
_ 15 % Cyclohexanon, 40 % Methyläthylketon, 20 % Toluol. Die letztgenannte Lösung
wird durch Erwärmen des Gemisches auf 80 bis 90° C während einer Stunde unter Druck
bereitet und bei einer Temperatur von 50 bis 60° C verwendet.
-
Im allgemeinen wird im Beispiel 1 und 2 in gleicher Weise verfahren.
Das beschriebene Verfahren eignet sich auch grundsätzlich zur Anwendung, wenn es
sich darum handelt, Oberflächen von Kunststoffschichten, insbesondere für die Zwecke
der Tarnung, zu mattieren.
-
Die Erfindung und ein durch Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens
erhaltenes Tarnnetz ist in drei Figuren dargestellt.
-
In Fig. 1 sind a und b die miteinander verknüpften Längs-
bzw. Querfäden. Die Fäden bilden Netzmaschen von etwa 4 bis 6 cm Maschenabstand
und sind miteinander verknüpft, wie das bei der Herstellung von Fischnetzen üblich
ist. Die Fäden können aus Perlon, Nylon, Baumwolle, Jute, Leinen oder auch aus Draht
bestehen. Es können die Fäden sowohl Garne oder Zwirne sein oder auch Drähte. c
ist die durch Aufspritzen von Plastikmasse erzeugte Schicht, die mit unregelmäßigen
Unterbrechungen und Löchern die Netzmaschen ganz oder teilweise überdeckt.
-
- Fig. 2 zeigt im Schnitt ein erfindungsgemäß hergestelltes Tarnnetz.
-Zwischen den Fäden ä zieht sich die zusammenhängende Kunststoffschicht c, die durch
Aufspritzen der hierbei zusammenklebenden Plastikfäden entstanden ist. d ist der
Mattierungsbelag, der auf die zuvor gebildete Plastikschicht aufgebracht ist und
sicherstellt, daß der gewünschte niedrige Reflexionskoeffizient sich ergibt.
-
Fig. 3 zeigt in vergrößertem Maßstab zwei Fäden einer Netzmasche;
durch Aufspritzen von fadenbildender Plastikmasse unter gleichzeitigem Schwenken
der Spritzpistole ziehen sich die abgespritzten Plastikfäden e von Maschenfaden
zu Maschenfaden und bilden dabei die zusammenhängende, in Fig. 2 mit c bezeichnete
Schicht.