-
Entlüftungsvorrichtung für Flüssigkeitsbehälter, insbesondere für
Schmierölbehälter von Flugzeugen Die Erfindung bezieht sich auf eine Entlüftungsvorrichtung
für Flüssigkeitsbehälter, insbesondere für in Flugzeugen angeordnete Schmierölbehälter.
-
Damit beim Entleeren und Füllen stets ein gleichmäßiger Druck, vorzugsweise
der äußere Luftdruck, im Behälter vorhanden ist, ist es üblich, Flüssigkeitsbehälter
in Flugzeugen mit einer oberen Entlüftungsöffnung zu versehen, durch die die im
Behälter befindliche Luft beim Füllen entweichen und außerdem auch Luft in den Behälter
eindringen kann, wenn die Flüssigkeit daraus entnommen wird. Treten bei Flugzeugen
Flugbedingungen auf, bei denen die Flüssigkeitsbehälter umgekehrt werden, z. B.
bei zeitweiligem Flug in Rückenlage, so ist eine derartige Entlüftungsöffnung nicht
verwendbar, weil die Flüssigkeit dann entweder durch die Entlüftungsöffnung ausläuft
oder die Öffnung versperrt, wie dies bei zähflüssigem Schmieröl der Fall sein kann.
-
Für Brennstoffbehälter von Flugzeugen, die im Schrägflug beim Starten
und Landen starken Kippbewegungen unterworfen sind, ist es bekannt, :den Behälter
mit einem fest angebrachten Ventilgehäuse zu versehen, das eine Entnahmeleitung
aufweist und durch zwei an gegenüberliegenden Seiten koaxial in das Ventilgehäuse
einmündende Zuführungsleitungen mit dem Brennstoffbehälter verbunden ist, wobei
die eine Zuführungsleitung an einer oberen, die andere an einer unteren Stelle in
den Brennstoffbehälter einmündet und das Ventilgehäuse zwei dieser Leitungen zugeordnete,
unter Schwerewirkung frei verstellbare Verschlußkörper enthält, die in gewendeten
Kippstellungen abwechselnd eine der Verbindungsleitungen mit der gemeinsamen Brennstoffentnahmeleitung
verbindet und die andere Verbindungsleitung zum Behälter verschließt. Das Ventilgehäuse
hat hierbei die Aufgabe, in jeder der unterschiedlichen Kippstellungen des Behälters
eine Verbindung der Brennstoffentnahmeleitung mit der tiefst gelegenen Stelle des
Brennstoffbehälters zu sichern, damit der Brennstoff bei jeder Kippstellung des
Behälters sicher abgesaugt werden kann. Zur Entlüftung des Behälters ist diese Anordnung
nicht geeignet, weil die obere, vom Brennstoff nicht berührte Verbindungsleitung
am Ventilgehäuse verschlossen sein muß, da sonst statt des Brennstoffes Luft in
die Brennstoffleitung eingesaugt wird.
-
Die Erfindung ist darauf gerichtet, durch eine Ventilanordnung gleicher
oder ähnlicher Art dafür zu sorgen, daß in gewendeten Stellungen von Behältern,
insbesondere von Schmierölbehältern in Flugzeugen, für eine einwandfreie Entlüftung
durch offene Auslässe gesorgt ist, die nicht vom Behälterinhalt verschlossen werden
können und einen leichten und ausreichenden Luftdurchlaß bei geringem Luftdruck
gewährleisten. Hierfür wird gleichfalls ein mit dem Behälter fest verbundenes Ventilgehäuse
verwendet, das einen unter Schwerewirkung frei verstellbaren Verschlußkörper enthält
und zwei an gegenüberliegenden Stellen in den Behälter einmündende Leitungen in
gewendeten Stellungen des Behälters abwechselnd mit einer an das Ventilgehäuse sich
anschließenden dritten Leitung verbindet. Die Erfindung kennzeichnet sich dadurch,
daß die das Ventilgehäuse mit dem Behälter verbindenden Leitungen aus Entlüftungsleitungen
bestehen, von denen die eine in den oberen, die andere in :den unteren Teil des
geschlossenen Behälters einmündet, und die mit dem Ventilgehäuse derart verbunden
sind, daß bei Umkehrung des Behälters jeweils die oben in den Behälter einmündende
Verbindungsleitung eine offene Leitungsverbindung mit der dritten, als Entlüftungsleitung
dienenden Leitung des Ventilgehäuses aufweist, mindestens in einer Umkehrstellung
aber die dann untenliegende Verbindungsleitung durch den verstellbaren Verschlußkörper
des Ventilgehäuses verschlossen ist.
-
Um eine konstruktiv einfache Ausführung des Ventilgehäuses zu erreichen
und dafür zu sorgen, daß beim Wenden des Behälters möglichst wenig Öl durch die
Entlüftungsleitung abtropfen kann, weist das Ventilgehäuse zweckmäßig zwei nebeneinanderliegende
parallele
Bohrungen auf, die an einem Ende, z. B. durch eine Querbohrung, mit der Entlüftungsleitung
des Ventilgehäuses in offener Verbindung stehen und mit ihren anderen Enden je an
eine der Entlüftungsleitungen des Behälters angeschlossen sind, wobei eine dieser
Bohrungen den unter Schwerewirkung frei verstellbaren Ventilkörper enthält, der
in aufrechter Stellung des Behälters die Verbindung zwischen der Entlüftungsleitung
des Ventilgehäuses und der in diese Bohrung einmündenden Verbindungsleitung zum
Behälter freigibt, sie aber in der gewendeten Stellung des Behälters verschließt.
Die andere Verbindungsleitung steht dann zwar mit der Entlüftungsleitung des Ventilgehäuses
in offener Verbindung, ist in der normalen Stellung des Behälters aber durch die
Flüssigkeit verschlossen, so daß kein zusätzlicher Ventilverschluß erforderlich
ist, womit sich das Ventilgehäuse vereinfacht.
-
Das in der einen Parallelbohrung des Ventilgehäuses angeordnete Ventil
besteht zweckmäßig aus einem an sich bekannten Kugelventil, dessen Ventilkugel in
der Parallelbohrung frei beweglich und dessen Sitzfläche zwischen dem quer zur Parallelbohrung
liegenden Anschlußstutzen der zugeordneten Verbindungsleitung und der Entlüftungsleitung
des Ventilgehäuses angeordnet ist.
-
Damit in geneigten Kippstellungen des Behälters ein gleichzeitiger
Verschluß beider Entlüftungsleitungen durch den Behälterinhalt vermieden wird, ist
die Vorrichtung nach der Erfindung zweckmäßig so mit dem Behälter verbunden, daß
das Ventilgehäuse in der normalen Grundstellung des Behälters mit senkrechter Lage
der Parallelbohrungen oberhalb des Behälters liegt, die den V entilverschluß enthaltende
Parallelbohrung des Ventilgehäuses an die in dieser Behälterstellung oben an einer
Seite in den Behälter einmündende Verbindungsleitung, die andere Parallelbohrung
an eine den Behälter außen U-förmig umschließende Verbindungsleitung angeschlossen
ist, die an der gegenüberliegenden Seite in den Behälterboden einmündet.
-
Die Zeichnung zeigt ein Beispiel für die Anordnung und Ausführung
der Entlüftungsvorrichtung nach der Erfindung, und zwar zeigt Fig. 1 eine perspektivische
Ansicht der aufgeschnittenen Entlüftungsvorrichtung in aufrechter Lage und Fig.
2 eine perspektivische Ansicht der Vorrichtung zusammen mit dem Tank und den Verbindungsleitungen.
-
Die Entlüftungsvorrichtung weist ein Gehäuse 1 auf, das fest mit dem
mit Flüssigkeit gefüllten Tank verbunden ist. Es enthält zwei parallele vertikale
Bohrungen 3 und 4, die beide nach oben in eine horizontale Querbohrung 5 einmünden,
an welche sich bei 6 eine nach außen führende Leitung 7 anschließt. In das untere
Ende 8 der Bohrung 4 ist eine vom Boden des Tanks kommende Leitung 9 eingeschraubt,
während die Bohrung 3 an ihrem unteren Ende 10 durch einen Schraubstopfen 11 abgeschlossen
ist.
-
In der Bohrung 3 befindet sich frei beweglich eine Kugel 13, die sich
in der aufrechten Stellung der Vorrichtung auf eine im unteren Ende der Bohrung
3 vorgesehene etwas gewölbte Platte 12 auflegt. In eine Seitenbohrung 14 dieser
Bohrung, die oberhalb der in dieser Lage befindlichen Kugel einmündet, ist eine
oben an den Tank angeschlossene Leitung 15 eingeschraubt. Oberhalb dieser Seitenbohrung
befindet sich in der Bohrung 3 ein Sitz 16, auf den sich :die Kugel 13 auflegt,
wenn sich :die ganze Vorrichtung in der umgekehrten Lage befindet. Auf diese Weise
bildet die Bohrung 3 mit der Kugel 13 ein schwerkraftgesteuertes Mittel, das die
oben an den Tank angeschlossene Leitung 15 von der nach außen führenden Leitung
7 abschließt.
-
Das Gehäuse 1 ist an den Tank 2 mittels Flanschen 17 befestigt, und
zwar so, daß das Ende der Leitung 15 in der Nähe der oberen Wand 18 und das Ende
der Leitung 9 in der Nähe des Bodens 19 des Tanks liegt.
-
Im Betrieb liegt bei aufrechter Lage der Vorrichtung die Kugel 13
auf der Platte 12, wie dies in Fig. 1 dargestellt ist. Es ist daher möglich, den
Tank durch die Leitung 15. die Bohrungen 3 und 5 und die Leitung 7 zu entlüften.
Durch die Bohrung 4 kann in dieser aufrechten Lage keine Flüssigkeit aus dem Tank
austreten.
-
Wird der Tank und die Entlüftungsvorrichtung in die umgekehrte Lage
gebracht, so setzt sich die Kugel 13 auf den Sitz 16, wie dies in gestrichelten
Linien bei 13a dargestellt ist, so daß die Leitung 15 von der Leitung 7 getrennt
ist. In dieser Lage kann aber nun eine Entlüftung des Tanks durch die Leitung 9,
die Bohrungen 4 und 5 sowie die Leitung 7 erfolgen.
-
Sowohl in der aufrechten als auch in der umgekehrten Lage des Tanks
2 kann durch das Gehäuse 1 also Luft in den Tank einströmen, wenn diesem Flüssigkeit
entnommen wird, oder aus dem Tank ausströmen, wenn in diesen Flüssigkeit hineingepumpt
wird, so wie dies beschrieben wurde.
-
In Fig. 2 ist das Gehäuse 1 außerhalb des Tanks 2 dargestellt. Es
kann sich aber auch innerhalb des Tanks befinden. Für besondere Zwecke kann es vorteilhaft
sein, die Bohrungen 3 und 4 mit gesonderten nach außen führenden Leitungen zu versehen,
statt sie über eine gemeinsame Querbohrung 5 mit der Leitung 7 zu verbirnden. Die
Entlüftungsvorrichtung ist vorzugsweise für Schmieröltanks von Flugzeugen bestimmt.
Bei solchen Tanks saugt die Schmierölpumpe das Öl aus dem Tank, während eine andere
Pumpe das Öl in denTank zurückfördert. Die Entlüftungsvorrichtung verhindert die
Bildung eines Überdrucks in dem Tank, wenn die Rückförderpumpe mehr Öl fördert,
als die Schmierölpumpe ansaugt, indem sie überschüssige Luft in jeder Lage des Flugzeuges
entweichen läßt, und umgekehrt die Bildung eines Unterdrucks, wenn die Rückförderpumpe
weniger Öl fördert, als die Schmierölpumpe ansaugt.