DE105391C - - Google Patents

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DE105391C
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Germany
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butter
margarine
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fat
dimethylamidoazobenzene
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A23FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
    • A23DEDIBLE OILS OR FATS, e.g. MARGARINES, SHORTENINGS, COOKING OILS
    • A23D7/00Edible oil or fat compositions containing an aqueous phase, e.g. margarines
    • A23D7/005Edible oil or fat compositions containing an aqueous phase, e.g. margarines characterised by ingredients other than fatty acid triglycerides
    • A23D7/0056Spread compositions

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Food Science & Technology (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Edible Oils And Fats (AREA)
  • Fats And Perfumes (AREA)

Description

PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KjLASSE 53: Nahrungsmittel.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 20. März 1896 ab.
Es ist vorgeschlagen worden, der Margarine, bevor dieselbe in den Verkehr gebracht wird, Phenolphtale'in zuzusetzen, damit Jedermann dieselbe mit Leichtigkeit von Butter unterscheiden kann. Die Unterscheidbarkeit beruht darauf, dafs Phenolphtale'in, mit Soda zusammengebracht, eine intensive Farbenreaction (Rothfärbung) liefert. Mit Phenolphtale'in versetzte Margarine würde sich also auf Zusatz von Soda röthen, während die kein Phenolphtalei'n 'enthaltende Butter dies nicht thun würde. Die technische Verwendung des Phenolphtalems zu beregtem Zweck wird aber durch folgende Umstände beeinträchtigt:
ι. Mit Phenolphtale'in versetzte Margarine röthet sich mit jedem Alkali, z. B. wenn sie, auf Brot gestrichen, mit altem Käse in Berührung kommt, wenn sie zum Schwälzen von Hülsenfrüchten benutzt wird, die, um sie weich kochen zu können, mit sodahaltigem Wasser gekocht wurden, wenn sie in Fässer verpackt wird, die vorher mit Soda gereinigt wurden.
2. Phenolphtale'in läfst sich aus der damit versetzten Margarine mit Sodalösung wieder entfernen, so dafs dann mit Soda keine Rothfärbung mehr eintritt, was aber nur bei Butter der Fall sein soll. Der Grund dafür ist gegeben in der geringen Löslichkeit des Phenolphtale'ins in Oelen und Fetten einerseits, der Leichtlöslichkeit- desselben in Alkalilösung andererseits. Verdünntes Alkali entzieht das Phenolphtale'in der Margarine, ohne derselben den Charakter eines Speisefettes zu nehmen.
3. Phenolphtale'in läfst sich fertiger Margarine kaum gleichmäfsig einverleiben; es ist dazu die Verwendung einer alkoholischen Lösung des Phenolphtalei'ns und die Anwendung besonderer Mischmaschinen nöthig.
Zur Erreichung derselben Wirkung, d. h. damit jeder Laie Margarine von Butter unterscheiden kann, unter Vermeidung der Nachtheile, welche sich bei der Verwendung des Phenolphtale'ins gezeigt haben, galt es daher, ein Kennzeichnungsmittel zu suchen, bei welchem i. die unterscheidende Reaction nicht durch Alkali, sondern durch Säuren, womöglich Mineralsäuren, welche zur menschlichen Nahrung keine Verwendung finden können, hervorgerufen wird, und welches 2. in Sodalösung und in Wasser wenig löslich, in Fetten oder Oelen aber möglichst leicht löslich ist, sofern die Löslichkeit in Fett 100 Mal gröfser ist als in Wasser oder in der dünnen Alkalilauge. Säuren kommen hier nicht in Betracht, weil Speisefette durch Behandeln mit denselben zum menschlichen Genufs ungeeignet gemacht werden. Allen diesen Anforderungen genügen eine Anzahl von Körpern, welche als »Azoverbindungen« bekannt sind, z. B. das Dimethylamidoazobenzol. Die Versuche haben erge.ben, dafs im besonderen die Amidoderivate des Azobenzols und deren Homologe für die Kennzeichnung der Margarine verwendet werden können.
Die Hydroxylderivate und Sulfosäuren der Azoverbindungen sind nicht anwendbar, da ihnen die Löslichkeit in OeI fehlt.
Als Lösungsmittel ist jedes OeI und Fett geeignet, welches zu Speisezwecken verwendbar ist, z. B. Sesamöl, Baumwollöl, Arachisöl, Provenceröl u. s. w. Die Kennzeichnung der Margarine behufs Unterscheidbarmachung von
Butter geschieht bei der Fabrikation derselben in der Weise, dafs die in OeI gelöste Azoverbindung dem Rahmfettgemisch vor der sogenannten Verbutterung zugemischt wird. Durch diesen Zusatz würde aber das fertige Product eine der Butter durchaus unähnliche, grünliche Färbung erhalten. Diese grünliche Farbe mufs durch gleichzeitigen Zusatz von Complementärfarben, z. B. der zur Zeit gebräuchlichen »rothen Butterfarbe« verdeckt werden. Wird dann die Fabrikation in der üblichen Weise zu Ende geführt, so resultirt eine Waare, welche äufserlich von Butter kaum zu unterscheiden ist.
Wird aber ein bohnengrofses Stück solcher latentgefärbten Margarine mit einigen Tropfen verdünnter Schwefelsäure, dem Putzwasser des Haushaltes, oder mit Salzsäure verrieben, so färbt sich das Fett und die Säure roth. Reine Butter liefert diese Reaction nicht. Die unterscheidende Reaction kann von jedem Laien ausgeführt werden; sie tritt noch ein, wenn derartige Margarine anderen Fetten, selbst in geringer Menge, zugesetzt ist. Mit Hülfe derselben kann der Chemiker nachweisen, ob Speisen oder Backwaaren mit derartiger Margarine oder mit Butter hergestellt sind. Die Reaction ist beständig, sie kann also dem Richter noch nach Tagen oder Wochen als corpus delicti vorgelegt werden. Die Rothfärbung der mit Azofarbstoffe gekennzeichneten Margarine tritt nie spontan ein, sondern kann nur durch Mineralsäuren hervorgerufen werden.
Es soll noch bemerkt werden, dafs das Dimethylamidoazobenzol in Form eines Salzes, nämlich als dimethylamidoazobenzolsulfosaures Natrium als Färbemittel für Butter bezw. Margarine bekanntlich zur Anwendung empfohlen worden ist. Dieses Salz wurde zu diesem Zweck schon vor längerer Zeit von der Fabrique des Produits Chimiques de Thann et de Mulhouse unter dem Namen »Butyroflavin«, Buttergelb, in den Handel gebracht. Da dieser Farbstoff, ebenso wie das Dimethylamidoazobenzol, Fetten in geringer Menge beigemischt, diese deutlich grün färbte, so ist es gegenwärtig gegenüber dem Orleans- und Curcumfarbstoff in den Hintergrund getreten.
Nach vorliegender Erfindung wird der Azofarbstoff selbst lediglich als Kennzeichnungsmittel zugesetzt, sein Zusatz verleiht der Margarine keine butterähnliche Färbung, bezweckt vielmehr, dafs die damit latentgefärbte Margarine erst auf Zusatz von Mineralsäure eine charakteristische Färbung annimmt und dadurch deren Unterscheidung vpn Naturbutter dem Laien ermöglicht.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    ■ Verfahren, Margarine unterscheidbar zu machen, dadurch gekennzeichnet, dafs man ihr als Kennzeichnungsmittel von den mit Mineralsäuren sich intensiv färbenden Amidoderivaten des Azobenzols und deren Homologen (z. B. Dimethylamidoazobenzol), deren Löslichkeit in Fett ioo Mal gröfser ist als in Wasser oder verdünnten Alkalien, nur solche Mengen zusetzt, dafs dadurch keine wahrnehmbare oder nur eine grünliche Färbung entsteht, welche durch gleichzeitigen Zusatz complementär färbender Stoffe, z. B. der gebräuchlichen rothen Butterfarbe verdeckt wird, um eine butterähnliche Färbung des Productes zu erzielen.
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