DE1052689B - Verfahren zur Herstellung von hochmolekularen Polymerisaten der Acetylenkohlenwasserstoffe - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von hochmolekularen Polymerisaten der AcetylenkohlenwasserstoffeInfo
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Description
Acetylen und Acetylenkohlenwasserstoffe wurden bereits zu niedrigmolekularen Polymerisaten, z. B. Vinylacetylen,
Benzol und Cyclooctatetraen, polymerisiert. Es ist auch bekannt, daß Acetylen in Gegenwart von Kupfer
unter Bildung von hochmolekularen dreidimensionalen unlöslichen Verbindungen polymerisiert (Cupren).
Gemäß der Erfindung erhält man aus Acetylen und anderen Acetylenkohlenwasserstoffen der allgemeinen
Formel CH=CR, in der R einen Kohlenwasserstoffrest, z. B. Alkyl oder Aryl, bedeutet, hochmolekulare Polymerisate
mit linearen Ketten oder Teilstrecken von linearen Kohlenstoffketten, die mit Ausnahme des Polyacetylene
alle in geeigneten organischen Lösungsmitteln vollständig löslich sind.
Die Polymerisation wird in Gegenwart von Katalysatoren durchgeführt, die sich auch von den nach den
Polymerisationsverfahren mit freien Radikalen angewandten Katalysatoren unterscheiden und anders sind
als die bisher für die kationische Polymerisation verwendeten Katalysatoren (nach Friedel—Crafts).
Es wurde nämlich gefunden, daß die besondere Polymerisation, die zur Bildung von hochmolekularen löslichen
Polymerisaten führt, durch Anwendung von Katalysatoren erfolgt, die durch Reaktion von Verbindungen
mehrwertiger Metalle der IV. bis VIII. Nebengruppe des Periodischen Systems mit Alkylverbindungen von Metallen
der I. bis III. Gruppe des Periodischen Systems erhalten wurden.
Als Alkylverbindungen sind vorteilhaft Alkylaluminium,
Alkylzink, Alkyllithiumverbindungen, als Verbindungen der mehrwertigen Metalle werden Halogenide
und auch andere reaktionsfähige Verbindungen, wie z. B. Alkoholate, bevorzugt.
Ein sehr aktiver Katalysator wird beispielsweise durch Reaktion von Titantrichlorid mit Triäthylaluminium oder
Aluminiumdiäthylrnonochlorid hergestellt. An Stelle von Titantrichlorid kann auch das entsprechende Tetrachlorid
oder ein Tetraalkoholat, z. B. Titantetraisopropylat, verwendet werden.
Besonders aktive Katalysatoren werden auch aus Eisen-, Vanadium-, Molybdänhalogeniden erhalten.
Herstellung und Anwendung der Katalysatoren kann in Lösung in einem in bezug auf den Katalysator inertem
Lösungsmittel erfolgen, z. B. in einem paraffinischen oder aromatischen Kohlenwasserstoff.
Die auf diese Weise hergestellten Katalysatoren polymerisieren Acetylenkohlenwasserstoffe bei tieferen Temperaturen
als Raumtemperatur, z. B. 00C oder höheren
bis zu 1500C, am vorteilhaftesten aber zwischen20 und 800C.
Bei Anwendung von gasförmigen Acetylenkohlenwasserstoffen
ist es häufig vorteilhaft, bei höheren Drücken als Atmosphärendruck zu arbeiten, wobei der in Frage
kommende Kohlenwasserstoff mit einem Inertgas verdünnt wird, um Explosionsgefahren zu vermeiden.
Verfahren zur Herstellung
von hochmolekularen Polymerisaten
der Acetylenkohlenwasserstoffe
Anmelder:
Montecatini,
Soc. Gen. per l'Industria
Mineraria e Chimica,
Mailand (Italien)
Vertreter:
Dr.-Ing. A. v. Kreisler, Dr.-Ing. K. Schönwald,
Dr.-Ing. A. v. Kreisler, Dr.-Ing. K. Schönwald,
Dipl.-Chem. Dr. phil. H. Siebeneicher
und Dr.-Ing. Th. Meyer, Patentanwälte,
Köln I1 Deichmannhaus
Beanspruchte Priorität:
Italien vom 18. März 1955
Italien vom 18. März 1955
Giulio Natta, Piero Pino und Giorgio Mazzanti,
Mailand (Italien),
sind als Erfinder genannt worden
sind als Erfinder genannt worden
So kann z. B. im Falle des Acetylens als Ausgangsmaterial ein Acetylen-Stickstoff-Gemisch zur Anwendung
kommen. Es ist auch möglich, zur Verdünnung des Acetylens ein anderes Gas, das nicht mit dem eingesetzten
Katalysator reagiert, zu verwenden, z. B. H2 oder CH4.
Man kann daher durch Wärmespaltung von Kohlenwasserstoffen, z. B. von Methan, gewonnenes Acetylen verwenden.
Die auf diese Weise gewonnenen hochmolekularen Polymerisate sind im allgemeinen stark gefärbt. Acetylen
liefert z. B. ein schwarzes Polymerisat, Phenylacetylen ein rotes und Äthylacetylen ein dunkelbraunes und Butylacetylen
ein grünes Produkt. Während das Acetylenpolymerisat nur zum Teil in organischen Lösungsmitteln
löslich ist, sind die Polymerisate der höheren Acetylenkohlenwasserstoffe im allgemeinen vollständig
in Benzol löslich. Das Acetylenpolymerisat enthält eine sehr große Anzahl Doppelbindungen, die z. B. durch
Anlagerung von Halogen nachweisbar sind. Wenn man ein solches Polymerisat, in Kohlenstofftetrachlorid aufgeschlämmt,
der Chlorierung bei 00C unterwirft, dann gewinnt man ein weißes chloriertes Polymerisat, das etwa
der Formel (—CHCl—)n entspricht, d.h. der Formel
des Produktes, das aus einem linearen Polyacetylen durch Anlagerung von 2 Chloratomen j e Doppelbildung entstehen
809· 76J/593
3 4
kann. Dieses Verhalten und die Beugungslinien, die durch trichter wird in einer Stickstoffatmosphäre eine aus
Röntgenanalyse in monochromatischem Licht erhalten 11,4g Triäthylaluminium in 200 cm3 n-Heptan bewerden,
können nur durch die Annahme erklärt werden, stehende Lösung eingetragen. Es wird dann langsam
daß das Molekül vorwiegend aus lineare Methingruppen Acetylen eingeleitet und bei 20° C tropfenweise eine aus
enthaltenden Ketten gebildet wird. Für die in organischen 5 1,9 g TiCl4 in 50 cm3 n-Heptan bestehende Lösung zuLösungsmitteln
löslichen Polymerisate der höheren gesetzt. Es erfolgt eine leichte spontane Temperatur-Acetylenkohlenwasserstoffe
kann auf Grund der Wasser- steigerung (7° C). Während das Gemisch bei etwa 50° C
Stoffaufnahme bei der katalytischen Hydrierung eine ständig in Bewegung gehalten wird, wird die Zuleitung
Anzahl Doppelbindungen errechnet werden, die ungefähr von Acetylen, etwa 3,0 l/Stunde, insgesamt 17 Stunden
der voraussichtlichen Zahl für die linearen Polymerisate io fortgesetzt. Nach Ablauf dieser Zeit besteht das Reakder
in Frage kommenden Kohlenwasserstoffe entspricht. tionsprodukt aus einer Flüssigkeit, in der ein festes
Bei der Hydrierung eines Hexinpolymerisats in Gegenwart schwarzes Pulver aufgeschlämmt ist. In den Glaskolben
von Raneynickel, bei 100°C und 200 atü, bildet sich z. B. werden nun 100 cm3 Methanol eingetragen, um die vorein
öliges Produkt, das ein Infrarotspektrum aufweist, handenen Organometallverbindungen zu zersetzen. Andas
ähnlich dem Infrarotspektrum des Kopf-Schwanz- 15 schließend wird das Reaktionsprodukt mit Salzsäure
Polymerisates ist, das durch Polymerisation von Hexen-1 behandelt, um die anorganischen, von der Zersetzung
erhalten werden kann. Es muß daher angenommen werden, des Katalysators herrührenden Substanzen in Lösung
daß das Acetylenpolymerisat vorwiegend aus Methin- zu bringen, sodann wird nitriert, mehrmals mit Methanol
Gruppen gebildet wird und daß die Polymerisate der gewaschen und in der Wärme unter Vakuum getrocknet,
höheren Acetylenkohlenwasserstoffe aus sich abwech- 20 E3 werden 12,5 g eines schwarzen, festen, gepulverten
selnden Methingruppen und Gruppen — CR = bestehen. Polymerisats erhalten. 40% davon können mit warmem
Bei der Polymerisation von Acetylen werden die Aceton ausgezogen werden.
Eigenschaften des gewonnenen Polymerisats sehr wesent- . .
lieh durch die Anwendung besonderer Katalysatoren Beispiel 3
beeinflußt. Es bildet sich nämlich ein schwarzes Produkt 25 In einen 1750 cm3 fassenden Autoklav werden in einer
mit metallähnlich glänzender Oberfläche, das röntgen- Stickstoff atmosphäre 11 g wasserfreies Eisenchlorid (III)
analytisch für kristalline Substanzen kennzeichnende und eine 11,4g Triäthylaluminium in 500 cm3 n-Heptan
Beugungslinien aufweist. Geeignete Katalysatoren zur enthaltende Lösung eingetragen.
Herstellung eines solchen Produktes werden z. B. aus Man heizt auf 40°C auf, setzt den Autoklav in Be-
Titantetraalkoholat hergestellt. Die Polymerisate der 30 wegung und leitet unter Einhaltung dieser Temperatur
höheren Acetylenkohlenwasserstoffe stellen ganz neuartige nach und nach 15 NL Acetylen ein.
Produkte dar, die sich z. B. auf Grund der hohen ehe- Sodann werden die nicht umgesetzten monomeren
mischen Reaktionsfähigkeit oder im Falle des Acetylen- Bestandteile abgezogen und Methanol in den Autoklav
polymerisats auf Grund der hohen Adsorptionsfähigkeit gepumpt. Die Weiterbehandlung des Reaktionsproduktes
für zahlreiche Anwendungen eignen. 35 erfolgt wie im Beispiel 1.
Eine überraschende Möglichkeit zur Nutzbarmachung Es werden 5,5 g eines festen schwarzen Produktes mit
dieser Eigenschaften, unter Berücksichtigung, daß es sich ähnlichen Eigenschaften wie das nach Beispiel 1 gewon-
um einen Kohlenwasserstoff handelt, liegt in der festig- nene Produkt erhalten,
keitssteigernden Wirkung auf Kautschuk bei der ge- .
wohnlichen Vulkanisation, wenn das Produkt natürlichem 4° .Beispiel 4
oder Kunstgummi innig zugemischt wird. In einen 1750 cm3 fassenden Autoklav werden in einer
_ . ... Stickstoffatmosphäre 2,5 g Vanadiumtrichlorid und eine
.Beispiel l ^4 g Triäthylaluminium in 500 cm3 n-Heptan enthal-
In einen 2150 cm3 fassenden Autoklav aus rostfreiem tende Lösung eingetragen.
Stahl werden in einer Stickstoffatmosphäre 7,5 g Titan- 45 Unter Rühren wird auf 45° C aufgeheizt und unter Ein-
trichlorid und eine Lösung von 5,7 g Triäthylaluminium haltung dieser Temperatur werden nach und nach 20 NL
in 425 cm3 Benzol eingetragen. Man pumpt Acetylen in Acetylen eingeleitet. Die Temperatur wird 20 Stunden
den Autoklav und heizt auf 40° C auf. Es findet eine bei 40 bis 45° C gehalten. Das Reaktionsprodukt wird wie
stetige Druckabnahme statt, und man setzt portionsweise in den vorhergehenden Beispielen weiterbehandelt. Man
neues Acetylen ein, bis insgesamt 40 NL eingefüllt sind. 50 erhält eine sehr kleine Menge eines festen schwarzen PoIy-
Etwa 30 Stunden nach Versuchsbeginn werden die merisats mit ähnlichen Eigenschaften wie die Produkte
nicht umgesetzten Gase abgezogen und Methanol in den der vorhergehenden Beispiele.
Autoklav gepumpt, um die vorhandenen Organometall- .
verbindungen zu zersetzen. Danach wird der Autoklav Beispiel ο
geöffnet. Das darin enthaltene Reaktionsprodukt ist ein 5i In einen 2150 cm3 fassenden Autoklav werden in einer
schwarzes, im angewandten Lösungsmittel aufgeschlämm- Stickstoffatmosphäre 10 g eines aus 50% MoCl3 und
tes Pulver. Das gewonnene Polymerisat wird filtriert und 50% MoCl5 bestehenden Gemisches sowie 11,4g Tri-
von den anorganischen, von der Zersetzung des Kataly- äthylaluminium, gelöst in 500 cm3 Heptan, eingetragen,
sators herrührenden Verunreinigungen befreit, indem es Man erwärmt auf 30 bis 36° C und drückt nach und
mehrmals in der Wärme in Methanol und Salzsäure auf- 60 nach 26 NL Acetylen ein. Nach 20stündiger Reaktions-
geschlämmt wird. Anschließend wird nitriert, mit Me- dauer werden die nicht umgesetzten Gase abgezogen und
thanol gewaschen und in der Wärme unter Vakuum das Produkt, wie bereits beschrieben, weiterbehandelt,
getrocknet. Man gewinnt 16,5 g eines festen braunschwarzen PoIy-
Man gewinnt auf diese Weise 17 g eines festen braun- merisats, das zu 42% mit warmem Aceton ausgezogen
schwarzen Polymerisats, das nur in sehr beschränktem 65 werden kann.
Maße in Benzol löslich ist. -d · - 1 a
eisPie In einen 1780 cm3 fassenden Autoklav wird unter
In einen vierhalsigen 1000 cm3 fassenden Glaskolben Stickstoffatmosphäre eine 11,4 g A1(C2H5)3 in 400 cm3
mit mechanischem Rührer, Thermometer und Tropf- 70 Heptan enthaltende Lösung eingetragen. Man pumpt in
5 6
den Autoklav Acetylen bis zur Erreichung eines Druckes Inhalt des Autoklavs besteht aus einer flüssigen dunkel-
von 2 at ein und erwärmt auf 27° C. Bei dieser Temperatur roten Masse, die nach Zusatz von viel Methanol ein
wird unter Stickstoffdruck eine Lösung von 10 g (etwa schwarzbraunes festes Produkt abspaltet, das durch
0,04 Mol) Titantetraisopropylat in 100 cm3 Heptan ein- Filtration abgeschieden werden kann. Dieses Produkt
gespritzt. Man pumpt sodann weiteres Acetylen ein, wo- 5 löst sich einwandfrei in warmem Äther und wird somit
bei die Temperatur bei 500C gehalten wird. von den vorhandenen anorganischen Produkten durch
Nach Einleitung von insgesamt 25 NL Acetylen wird Behandlung mit Äther und Salzsäure und anschließender
in den Autoklav unter Stickstoffdruck eine Lösung von vollständiger Koagulation durch Methanol befreit. Das
5,5 g Titantetraisopropylat in 70 cm3 Heptan einge- Polymerisat wird filtriert, gewaschen und unter Vakuum
spritzt. Es wird nach und nach Acetylen zugesetzt, wobei io warm getrocknet. Man gewinnt auf diese Weise 5 g eines
bei Erreichung einer Temperatur von 55° C eine stete festen schwarzbraunen Pulvers, das in Toluollösung bei
Druckabnahme zu beobachten ist. 25°C eine Grenzviskösität von 0,085 aufweist.
20 Stunden nach Versuchsbeginn, nach dem insgesamt . .
34NL Acetylen eingeleitet worden sind, wird nicht um- Beispiel
gesetztes Monomeres abgezogen und Methanol in den 15 In einen 500 cm3 fassenden, mit einem mechanischen
Autoklav gepumpt. Aus dem offenen Autoklav wird eine Rührwerk ausgestatteten Kolben werden in einer Stickfeste,
schwarze, durch das Lösungsmittel aufgequollene stoff atmosphäre 4 g Titantrichlorid sowie 5 g Diäthyl-Masse
entnommen. zink, gelöst in 200 cm3 wasserfreiem Benzol, und 36 g
In ähnlicher Weise, wie in den vorhergehenden Bei- Phenylacetylen eingetragen. Man heizt auf 80 bis 85° C
spielen beschrieben, werden 35 g eines festen schwarzen 20 auf und rührt 3 Stunden. Nach Ablauf dieser Zeit werden
Polymerisats gewonnen. Durch Extraktion mit Aceton die vorhandenen Organometallverbindungen mit Methawird
dieses Produkt in einen amorphen löslichen und nol zersetzt und das Reaktionsprodukt dann nach Beieinen
unlöslichen Anteil zerlegt, wobei letzterer röntgen- spiel 7 weiterbehandelt.
analytisch im monochromatischen Licht einige Beugungs- Man erhält nach diesem Verfahren 20 g eines festen"
linien aufweist, die dem Vorhandensein von kristallinen 25 hellgelben Polymerisats, das ähnliche Eigenschaften wie
Teilen zuzuschreiben sind. das Reaktionsprodukt nach Beispiel 7 aufweist.
Beispiel 7 Beispiel 10
In einen 2150 cm3 fassenden Schüttelautoklav werden . In einen 21 fassenden, luftleer gepumpten und mit
zwei Kugeln aus nichtrostendem Stahl mit einem Durch- 30 Stickstoff beschickten Schüttelautoklav wird eine Lösung
messer von 25 mm und eine 4 g Titantrichlorid ent- von 5,7 g Aluminiurntriäthyl in 200 cm3 Heptan eingehaltende
Glasphiole eingesetzt. In den geschlossenen tragen. Durch einen geeigneten Verdichter werden 12 g
Autoklav werden sodann unter Stickstoffdruck eine gereinigtes und getrocknetes Acetylen eingeleitet und der
5,7 g Triäthylaluminium in 250 cm3 wasserfreiem Benzol Autoklav auf 400C aufgeheizt. Unter Stickstoff druck
enthaltende Lösung sowie 78 g Phenylacetylen einge- 35 wird dann eine 0,02 Mol Vanadylisopropylat
tragen. Man heizt auf 500C auf und setzt den Autoklav (VO(OC3H7)3) in 50 cm3 Heptan enthaltende Lösung
in Bewegung, wodurch die Phiole zerbricht. eingespritzt. Innerhalb 20 Minuten erhöht sich die Tem-
Die Temperatur wird 48 Stunden lang zwischen 45 und peratur der Reaktionsmasse spontan um etwa 100C,
5O0C gehalten. Nach dieser Zeit wird die Wärmezufuhr während gleichzeitig eine stetige Druckabnahme zu
unterbrochen und Methanol in den Autoklav gepumpt. 40 beobachten ist.
Das Reaktionsprodukt ist eine halbfeste, stark orangerot- Es wird nun in mehreren Zugaben Acetylen eingeleitet,
gefärbte Masse. bis der insgesamte Acetylenzusatz innerhalb etwa 5 Stun-
Die anorganischen, von der Zersetzung des Kataly- den 27 g beträgt. Nach Ablauf dieser Zeit wird Methanol
sators herrührenden Verunreinigungen werden durch in den Autoklav gepumpt und das Produkt herausgenom-Behandlung
in der Wärme in einer Stickstoffatmosphäre 45 men, um es durch Behandlung mit Salzsäure von den
mit Äther und Salzsäure entfernt. Anschließend wird das anhaftenden anorganischen Verunreinigungen zu bePolymerisat
vollständig mit Methanol auskoaguliert, freien. Nach Filtration und Trocknen im. Vakuum in der
filtriert und in der Wärme unter Vakuum getrocknet. Wärme erhält man 22 g eines festen schwarzen Polymeri-
Es werden auf diese Weise 51 g eines Polymerisats sats in Form von metallisch glänzenden Lamellen, das
erhalten, entsprechend einer 65,5%igen Umsetzung des 50 sich röntgenanalytisch kristallin erweist. Die für die
eingesetzten monomeren Produktes. Das Polymerisat Polymerisation und Reinigung angewandten Lösungs-
besteht zu etwa 30 % aus einem festen, lichtgelben, in mittel werden in der Wärme konzentriert und liefern 2 g
warmem Aceton löslichen Produkt. Der restliche Anteil ölige, niedrigmolekulare Produkte. Insgesamt werden
besteht aus einem festen, orangeroten, in der Wärme in 24 g Acetylenpolymerisate gewonnen, entsprechend einem
Äther und Heptan unlöslichen Produkt, das aber voll- 55 86%igen Umsatz des eingesetzten monomeren Produkts,
ständig mit warmem Benzol extrahiert werden kann. . --I11
Die acetonunlösliche, jedoch benzollösliche Fraktion Beispiel 11
weist in Tetrahydronaphthalinlösung bei 135°C eine In einen 500 cm3 fassenden Glaskolben mit mechani-
Grenzviskosität von 0,077, in Toluollösung bei 25° C eine schem Rührwerk, Tropftrichter und Rückflußkühler wird
Grenzviskosität von 0,132 auf. 60 unter Stickstoff atmosphäre eine 5,7 g Aluminiumtri-
. -ίο äthyl in 200 cm3 wasserfreiem Benzol enthaltende
Beispiele Lösung sowie 30g Phenylacetylen eingetragen. Man
In einen 2150 cm3 fassenden Autoklav werden in einer erwärmt auf 55° C und läßt in die Masse unter Rühren
Stickstoff atmosphäre 4,5 g TiCl3 sowie 5,7 g Triäthyl- eine Lösung von 5,5 g Titanisopropylat in 50 cm3 Heptan
aluminium, gelöst in 400 cm3 Heptan, eingetragen. 65 eintropfen.
Der Autoklav wird in Bewegung gesetzt, und gleich Die Temperatur erhöht sich spontan auf etwa 8O0C,
darauf werden unter Stickstoff druck 50 g Äthylacetylen während gleichzeitig die Masse immer viskoser wird,
eingespritzt. Es wird auf 52° C aufgeheizt und diese Tem- Nach etwa 3 Stunden werden 50 cm3 Methanol zu-
peratur etwa 14 Stunden lang beibehalten. Nach Ablauf gesetzt und das Polymerisationsprodukt, wie bereits
dieser Zeit wird Methanol in den Autoklav gepumpt. Der 70 beschrieben, gereinigt. Nach vollständiger Auskoagulie-
rung mit viel Methanol werden 21 g Polyphenylacetylen gewonnen. Von diesem Produkt sind etwa 10% in
siedendem Aceton unlöslich, jedoch in Benzol auch bei Raumtemperatur löslich.
In einen 2080 cm3 fassenden unter Stickstoff mit 12 g Aluminiumdiäthyhnonochlorid in 400 cm3 Heptan beschickten
Autoklav werden 20 g Acetylen eingedrückt. Bei 25° C und unter Rühren wird in die Masse eine Lösung
von 11g Titanisopropylat in 50 cm3 Heptan eingespritzt.
Die Temperatur steigt innerhalb 25 Minuten spontan von 25 auf 4O0C, während gleichzeitig der Druck stetig
abnimmt. Es wird in mehreren Zugaben frisches Acetylen bis zu einer Gesamtmenge von 46 g zugesetzt, während
die Temperatur zwischen 40 und 50° C gehalten wird.
3 Stunden nach Versuchsbeginn werden die nicht umgesetzten Gase abgezogen und Methanol in den Autoklav
gepumpt. Die Weiterbehandlung erfolgt wie vorstehend beschrieben. Man gewinnt auf diese Weise 20,5 g
eines festen schwarzen Polymerisats, das sich röntgenanalytisch kristallin erweist. Aus den eingesetzten Lösungsmitteln
werden 2,8 g ölige niedrigmolekulare Polymerisate abgeschieden.
25 Beispiel 13
In einen 250 cm3 fassenden Glaskolben mit mechanischem Rührwerk, Tropftrichter und Rückflußkühler
werden unter Stickstoffatmosphäre 3,2 g Titantrichlorid und eine 5,7 g Aluminiumtriäthyl in 100 cm3 n-Heptan
enthaltende Lösung eingetragen.
Bei einer Temperatur von 20 bis 250C wird unter
Rühren eine Lösung von 30 g Hexin-(1) (n-Butylacetylen)
in 50 cm3 n-Heptan zugesetzt.
Die Masse wird etwa 6 Stunden gerührt. Nach Ablauf dieser Zeit werden die vorhandenen Organometallverbindungen
mit Methanol zersetzt und das Produkt durch Behandlung in der Wärme vermittels mit HCl angesäuerten
Äthers und Auskoagulierung mit Methanol gereinigt.
Nach Filtration und Trocknen im Vakuum in der Wärme erhält man 14 g eines festen gummiartigen
Hexinpolymerisats, das vollständig mit warmem Tetra* chlorkohlenstoff extrahiert werden kann.
In Tetrahydronaphthalinlösung bei 135° C weist das
Produkt eine Grenzviskosität von 1,2 auf.
In einen 2000 cm3 fassenden Autoklav wird in einer Stickstoff atmosphäre eine Lösung von 0,14 Mol Amyllithium
in 200 cm3 Pentan eingetragen. Es werden dann 10 g Acetylen, mit Stickstoff verdünnt, zugesetzt.
Der Autoklav wird auf 500C geheizt, und bei dieser
Temperatur wird eine Lösung von 0,02 Mol Titantetraisopropylat in 50 cm3 Pentan eingespritzt.
Es erfolgt eine Temperatursteigerung, und eine stete Druckabnahme wird beobachtet. Es wird nach und nach
Acetylen zugesetzt, bis insgesamt 18 g eingefüllt sind.
Etwa 9 Stunden nach Versuchsbeginn wird das nicht umgesetzte Acetylen abgezogen und Methanol in den
Autoklav gepumpt. Das Reaktionsprodukt wird wie in den vorhergehenden Beispielen weiterbehandelt. Es
werden 7 g Acetylenpolymerisate gewonnen. 80 °/0 davon bestehen aus einem festen schwarzen Polymerisat, das
sich röntgenanalytisch kristallin erweist.
Claims (9)
1. Verfahren zur Herstellung von hochmolekularen Polymerisaten mit Teilstücke von linearen, Methingruppen
und konjugierte Doppelbindungen enthaltenden Ketten durch Polymerisation von Acetylenkohlenwasserstoffen
der allgemeinen Formel
R — C =CH,
in der R Wasserstoff oder einen Kohlenwasserstoffrest bedeutet, dadurch gekennzeichnet, daß man
in Gegenwart von Katalysatoren polymerisiert, die durch Umsetzung von Verbindungen, wie Halogeniden
oder Alkoholaten, eines mehrwertigen Metalles der IV. bis VIII. Nebengruppe des Periodischen Systems
mit Alkylverbindungen von Metallen der I. bis III. Gruppe des Periodischen Systems erhalten wurden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in Gegenwart von Katalysatoren polymerisiert
wird, für deren Herstellung Aluminium-, Zink- oder Lithiumalkyle verwendet worden sind.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Katalysatoren durch
Umsetzung von Titantrichlorid, Titantetrachlorid, Titantetraalkoholaten, wie Titantetraisopropylat, oder
Titanhalogenalkoholaten, mit Triäthylaluminium oder Aluminiumdiäthyhnonochlorid erhalten worden sind.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Herstellung von Katalysatoren
Eisen-, Vanadin- oder Molybdänhalogenide verwendet wurden.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Katalysatoren in einem
inerten Lösungsmittel, wie in paraffinischen oder aromatischen Kohlenwasserstoffen hergestellt wurden
und verwendet werden.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß bei Temperaturen unterhalb
1500C, vorzugsweise zwischen 20 und 80° C, polymerisiert
wird.
7. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß man in Gegenwart inerter Gase,
wie Wasserstoff, Stickstoff oder gesättigter Kohlenwasserstoffe, polymerisiert.
8. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß als Ausgangsmaterial Acetylen,
Äthyl-, Butyl- oder Phenylacetylen verwendet wird.
9. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß als Ausgangsmaterial durch
Wärmespaltung von Kohlenwasserstoffen gewonnenes Acetylen bzw. Acetylen enthaltende Gemische verwendet
werden.
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