DE1050858B

DE1050858B -

Info

Publication number: DE1050858B
Application number: DENDAT1050858D
Authority: DE
Publication date: 1959-02-19

Description

DEUTSCHES

Die Erfindung betrifft einen elektrischen Stromunterbrecher, bei dem die Auftrennung des Strompfades in einer Kammer durch Zünden eines Explosivstoffes hervorgerufen und der Lichtbogen durch die Explosivgase beblasen wird, denen bei der Auftrennung des hohlen Stromleiters der Ausströmweg' aus der Kammer durch den hohlen Stromleiter hindurch nach außen frei gemacht wird.

Bei bekannten Anordnungen befindet sich der zu zündende Explosivstoff an der Kammerwand. Nach seiner Zündung setzen die Explosivgase den Kammerraum unter Druck und bewegen den Antriebskolben eines beweglichen Sdhaltkontaktes. Durch die Kontakttrennung wird der Abströmweg für die Explosivgase durch die hohlen Schaltkontakte frei, so daß die durch die hohlen Kontakte aus der Kammer nach außen strömenden Explosivgase den Lichtbogen beblasen.

Die Unterdrucksetzung des Kammerraumes erfordert hierbei eine gewisse Zeit, so daß der Unterbrechungsvorgang noch nicht so unverzögert wirkt, wie es mitunter erwünscht sein kann. Durch die Erfindung ist es möglich, die Unterbrechung des Strompfadeis noch, schneller herbeizuführen. Dies wird dadurch erreicht, daß dter Explosivstoff im hohlen Leiter angeordnet ist, so daß bei der Zündung ein Stück des hohlen Leiters zerstört, der Strompfad dadurch aufgetrennt und der Lichtbogen durch die Explosivgase, welche durch das oder die in der Kammerwand stehengebliebenen hohlen Stromleitierstücke aus der Kammer nach außen strömen, beblasen wird.

Es ist an sich bekannt, eine Kapsel mit Explosivstoff in einem Hohlraum eines Stromleiterstückes unterzubringen. Hierbei dient der Explosivstoff nicht zur Zerstörung dieses Stromleiterstückes. Er hat auch nicht die Aufgabe, die Stromunterbrechung zu veranlassen. Vielmehr wird erst nach erfolgter Auftrennung des Strompfades ein Mundstück der Kapsel durch den Schaltlichtbogen geschmolzen und der Explosivstoff so zur Wirkung gebracht, daß die Explosivgase den Lichtbogen beblasen.

Auch ist es an sich nicht mähr neu, bei einem Stromunterbrecher in einem hohlen Stromleiter, der zwecks Stromunterbrechung zerrissen wird, ein Lichtplosivstoff so zur Wirkung gebracht, daß die Explosivmittel bewirkt jedoch nicht die Auftrennung¹ des Strompfades. Es besteht auch nicht aus Explosivstoff. Vielmehr wird die Auftrennung des Strompfades dadurch hervorgerufen, daß der als Zerreißstab ausgebildete hohle Leiter durch vorher zu spannende Federn in zwei Bolzenteile aufgetrennt wird. Die beiden Bolzenteile entfernen sich zwar schußartig voneinander, es dauert jedoch eine gewisse Zeit, bis es zu diesem Vorgang kommt.

Sprengtrenner

Anmelder:
Calor-Emag

Elektrizitäts-Aktiengesellschaft,
Ratingen bei Düsseldorf, Bahnstr. 39-45

Dr.-Ing. Paul Bruckner, Hösel,
ist als Erfinder genannt worden

Zur weiteren Erläuterung der Erfindung möge das Ausführungsbeispiel gemäß der Zeichnung dienen.

In der rohrförmigen Kammer 1 mit den kegelförmigen Endstücken 2 befindet sich ein hohles Leiterstück 3, in welches eine Sprengladung 4 eingebracht wird. In den Teilen 2 sitzen Rohrstücke 5, an die, wie schematisch angedeutet ist, die Stromleitungen 6 und 7 angeschlossen sind. Eines der Teile 5 kann unter Umständen auch aus vollem Material, also nicht als Rohrstück ausgebildet sein. Wird nun die Sprengladung durch eine beliebige Zündeinrichtung, beispielsweise einen Glühdraht, gezündet, so wird das Rohrstück 3 zersprengt und eine Trennstrecke hergestellt. Entsteht nun zwischen den Rohrstücken 5 ein Rückzündlichtbogen, so wird dieser durch die Explosionsgase und die erhitzte Luft, die durch dieRohrstücke nach außen strömen, gelösöht.

Man kann diie Löschung aber auch noch in an sich bekannter Weise durch zusätzliche Anwendung von Löschmitteln begünstigen. Beispielsweise läßt sich an die Kammer 1 eine Löschmittelleitung, z. B. eine Druckluftleitung, anschließen, so daß die Trennstrecke durch frische Löschmittel gereinigt und eine weitere Rückzündung mit Sicherheit vermieden wird.

Zusätzliches Löschmittel in Form von Öl, Wasser od. dgl. kann aber auch von vornherein in der Kammer untergebracht sein. Mit 8 ist ein Behälter bzw. Beutel, der z. B. aus Kunststoff bestehen kann, bezeichnet. Er möge z. B. Wasser enthalten. Dieser Beutel, es können auch mehrere vorgesehen sein, wird bei der in der Kammer stattfindenden Eplosion zerstört, so daß das Wasser frei wird. Es wird durch die Hitze mindestens zum Teil verdampft und durch die Düsen der Rohrstücke 5 nach außen getrieben, so daß es die Löschung wesentlich unterstützt.

Durch die Erfindung ist somit ein Sprengtrenner geschaffen worden, der mit Sicherheit auch große

«09 750/370

Ströme unterbricht, ohne daß es erforderlich ist, für einen künstlichen oder verlängerten Stromnulldurchgang zu sorgen. Er eignet sich sowohl für niedere als auch für hohe Spannung und ist für die Unterbrechung von Gleich- und Wechselstrom brauchbar.

Claims

Patentansprüche:

1. Elektrischer Stromunterbrecher, bei dem die Auftrennung des Strompfades in einer Kammer durch Zünden eines Explosivstoffes hervorgerufen und der Lichtbogen durch Explosivgase beblasen wird, denen bei der Auftrennung des hohl ausgebildeten Stromleiters der Ausströmweg aus der Kammer durch den hohlen Stromleiter hindurch nach außen frei gemacht wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Explosivstoff im hohlen Leiter angeordnet ist, so daß bei der Zündung ein Stück des hohlen Leiters zerstört, der Strompfad dadurch aufgetrennt und der Lichtbogen durch die Explosiv- ao gase, welche durch das oder die in der Kammerwand stehengebliebenen hohlen Stromleiter enden aus der Kammer nach außen strömen, beblasen wird.

2. Stromunterbrecher nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der hohle Leiter ein auswechselbares Mittelstück aufweist.

3. Stromunterbrecher nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzliche Löschmittel zur Anwendung kommen.

4. Stromunterbrecher nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kammer an eine Druckluft- oder andere Löschmittelleitung angeschlossen ist.

5. Stromunterbrecher nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß in der Kammer mindestens ein Behälter bzw. Beutel mit Löschmittel, beispielsweise Wasser oder öl, untergebracht ist, der beim Sprengvorgang geöffnet bzw. zerstört wird.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 133 836, 206 993, 202, 620 641, 630851, 718 086;

britische Patentschrift Nr. 26 693 aus dem Jahre

1901;
USA.-Patentschrift Nr. 723183.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen