-
Vorrichtung zum Zuführen von steifen Bogen z. B. aus Pappe, Wellpappe
usw. zu Pressen zum Stanzen und Falten, zum Drucken od. dgl.
-
Zum Stanzen von Kartonbogen und zum Umfalten der Seitenteile der
Zuschnitte werden Zylinderpressen mit ortsfestem Druckzylinder und hin- und herbeweglichem
Karren benutzt. Der Kartonbogen wird dabei dem Druckzylinder der Presse durch einen
Förderwagen zugeführt, der zeitlich in ÜhereinUtimmung mit dem Karren arbeitet,
sowie mit dem auf dem Karren befindlichen Werkzeug gestanzt und gefaltet. Der Förderwagen
wird bei den belsannten Pressen voin Antrieb der Presse aus über mehr oder weniger
sell)-ständige Vorrichtungen angetrieben. Diese Pressen arbeiten befriedigend, wenn
es sich um die Verarbeitung von dünner Pappe handelt. Beim Verarbeiten von steifer
Pappe oder Wellpappe ergeben sich aber Schwierigkeiten aus der Forderung, Materialien
von verschiedenartiger Steifigkeit, die eine gewisse blindestdicke haben, sowohl
ohne Knicken oder Brechen als auch ohne Schlupf registergerecht der Presse bzw.
dem Druckzylinder zuzuführen.
-
Die Erfindung betrifft eine leistungsfähige Einrichtung zum Zuführen
von steifen- Bogen an solchen Pressen. Erfindungsgemäß wird der dem Zuführen der
Bogen dienende Förderwagen unmittelbar vom Karren aus angetrieben. Zu dem Zweck
ist zwischen dem Karren und dem Förderwagen eine Zwischen schaltung angeordnet,
die den Förderwagen gleichzeitig und mit dem Karren übereinstimmend hin- und herbewegt,
aber mit einer kleineren Geschwindigkeit und über einen kürzeren Weg, als der Geschwindigkeit
und dem Weg des Karrens entspricht. Der Förderwagen läuft dabei mit der geringeren
Geschwindigkeit unter den Stapel, entnimmt ihm den untersten Bogen und führt den
Bogen unter eine Förderwalze. Diese erfaßt den Bogen und fördert ihn dann schlupflos
mit der Karrengeschwindigkeit in den Stich zwischen dem Druckzylinder und dem Karren.
-
Die Erfindung ist nachstehend an einer in der Zeichnung dargestellten
Presse zum Stanzen und Falten von Pappe erläutert. Es zeigt Fig. 1 eine Presse mit
ortsfestem Zylinder, hin- und hergehendem Karren und einer Bogenzuführungsvorrichtung
gemäß der Erfindung in Seitenansicht, Fig. 2 eine Draufsicht, Fig. 3 eine Queransicht
auf die Antriebsvorrichtung des Förderwagens, teilweise im Schnitt, Fig. 4 die Antriebsvorrichtung
für die Zuführungswalze, Fig. 5 einen Teil der Endansicht von Fig. 1, Fig. 6 die
Bogenzuführer und deren Steuerungseinrichtung in Seitenansicht, Fig.7 die B remseinrichtung
für die Zufübrungswalze, Fig. 8 die Mittel zur Einstellung der Zuführungswalze in
Ansicht auf ein abgebrochenes Stück der Gestellwand.
-
Fig. 1 zeigt eine hinsichtlich ihres Aufbaus übliche Presse zum Stanzen
und Falten. Die Seitenrahmen 10 und die Stirnrahmen 11 des Maschinengestells tragen
das in dem hin- und hergehenden Karren 12 befindliche Stanzwerkzeug 14 und den Gegenzylinder
13, die den Kartonbogen stanzen und gegebenenfalls falten.
-
Der Karren läuft mit seinen Rädern 16 auf den parallelen Bahnen 17.
-
Die übliche Antriebsvorrichtung für den Gleichlauf des Zylinders
und des Karrens ist nicht dargestellt, da sie nicht Gegenstand der Erfindung ist.
Der Karren wird wie üblich zwangläufig in einem hin- und hergehenden Zyklus angetrieben,
während der Zylinder sich dauernd in einer Richtung dreht und bei jedem Arbeitszyklus
zwei Umdrehungen ausführt. Der Zylinder vollführt beim Vorwärtsgang des Karrens
die Stanzarbeit und befindet sich beim Rückwärtsgang des Karrens in einer unwirksamen,
vom Karren freien Stellung.
-
Hinter dem Zylinder 13 befindet sich der Tisch 18 für den Stapel
aus den Pappebogen. Er weist horizontale Platten 20 (Fig. 2) auf. Sie sind in Abständen
voneinander parallel zu den Bahnen des Karrens 12 angeordnet. Der Tisch ragt rückseitig
über den Hauptrahmen hinaus und wird von den Kragarmen 21 getragen.
-
Die Bogen 19 sind vertikal auf dem Tisch 18 in einem Magazin gestapelt,
das rückwärtige Anschläge 22, Seitenplatten 23 und Stirnführungen 24 aufweist;
sie
alle sind auf jede der verschiedenen Bogengrößen einstellbar. Wie Fig. 5 zeigt,
sind die Anschläge 22 in Schlitzen 25 zwischen den Platten des Karrens einstellbar
und werden mittels Schrauben 26 in der Laufrichtung festgestellt. Die Seitenplatten
23 und die Stirnführungen24 (Fig. 1) sind auf einer Querwelle27 ein- und mit Schrauben
28 und 29 feststellbar. Die Stirnführungen 24 sind vertikal mit Schrauben 30 auf
die Bogendicke einstellbar, damit immer nur ein Bogen vom Stapel entnommen werden
kann. Der jeweils unterste Bogen des Stapels 19 wird durch einen Förderwagen 31
entnommen, der unter dem Tisch 18 hin- und herläuft und dessen Bewegungen zeitlich
auf die des Karrens abgestimmt sind. Der Stapel kann von ohen laufend nachgefüllt
werden, ohne daß die Presse dabei angehalten wird.
-
Der Förderwagen 31 enthält vier parallele Schienen 32, die eine Querschiene
33 vorn zu einer Einheit verbindet. Jede Sdhiene 32 ist dabei unter einem Schlitz
25 im Stapeltisch angeordnet. D-er Förderwagen hat vier Räder 34. Damit läuft er
auf den Schienen 17 hin und her, und zwar im wesentlichen in der gleichen Ebene
wie der Karren 12. Jede der beiden Innenschienen ist an ihrem Ende mit einem Ausleger
35 versehen, der drei Führungsrollen 36, 37, 38 trägt (Fig. 5), die über, neben
und unter dem als Führung 39 dienenden Flansch eines Doppel-T-Trägers 41 angeordnet
sind. Diese Rollen tragen die Schiene 32 und verhindern die seitliche Verschiebung
des Förderwagens 31. V;erständfliVerweise ist die andere Innenschiene 32 in ähnlicher
Weise mit Rollen bestückt, die spiegelbildlich zu Fig. 5 auf den anderen, inneren
Doppel-T-Träger einwirken.
-
Die Antriebskraft für den Förderwagen 31 wird von der mit dem Ketten-
und den Stirnrädern versehenen Welle 42 abgeleitet. Diese ist in dem auf dem Fundament
44 stehenden Ständersatz 43 gelagert, der Bestandteil der Presse ist und den Karren
12 bei seiner Bewegung unter dem Zylinder trägt. Fig. 3 zeigt den einen auf der
einen Pressenseite angeordneten Satz. Ein zweiter, ähnlicher Satz befindet sich
auf der anderen Pressenseite. Beide Sätze sind durch einen Zwischenraum voneinander
getrennt, in dem sich der übliche Antrieb für den Karren befindet. Die Welle 42
trägt drei auf ihr befestigte Laufrollen 46, auf denen der Karren mit den auf seiner
Unterseite befestigten Schienen 47 läuft. Um einen Schlupf zwischen den Laufrollen
46 und den Schienen 47 am Ende des jeweiligen Karrenweges zu verhindern, wird die
Welle 42 zwangläufig vom Karren aus durch ein Kettenrad 48 angetrieben, das an einem
auf der Welle 42 aufgekeilten Gehäuse 49 befestigt ist. Unter dem Karren 12 ist
nämlich in den Kragstützen 52 eine Kette 51 befestigt. Sie kämmt mit dem Kettenrad
48.
-
Der hin- und hergehende Karren 12 treibt also das Kettenrad an. Der
Wälzkreisdurchmesser des Kettenrades ist der gleiche wie der Durchmesser der Laufrollen
46. Daher laufen diese mit einer der Geschwindigkeit des Karrens entsprechenden
Umfangsgeschwindig!seit. Ein Stirnrad 53 mit kleinerem Durchmesser als das Kettenrad
48 sitzt fest auf dem Gehäuse 49 und kämmt mit einer Zahnstange 54, die in auf der
Unterseite des Karrens befestigten beiden Führungsschienen 56 gleiten kann.
-
Der Karren treibt die Zahnstange 54 bei seiner hin-und hergehenden
Bewegung über das Kettenrad 48 und das damit verbundene Stirnrad 53 an. Dabei be-WCgL
sich die Zahnstange 54 in der gleichen Richtung wie der Karren, aber mit einer kleineren
Geschwind."-'-e. tmd über eine kürzere Entfernung.
-
Die Zahnstange 54 ist an ihrem hinteren Ende mit einem Ansatz 57
(Fig. 1) versehen. Daran ist ein Lenker 58 befestigt. Sein anderes Ende ist an dem
Förderwagen 31 unter dessen Querschiene 33 an dem Ansatz59 befgsdtigt. Auf diese
Weise wird der Förderwagen 31 genau in Übereinstimmung mit dem Karren 12, aber mit
verminderter Geschwindigkeit und über einen kleineren Weg angetrieben.
-
Jedre Schiene 32 des Förderwagens ist mit einem Bogenzuführer 61
(Fig. 6) bestückt, der bei der Vorwärtsbewegung des Förderwagens dem Stapel 19 den
untersten Bogen entnimmt. Diese Bogenzuführer sind an ihren auf den Schienen 32
befestigten Unterteilen 62 angelenkt und ragen aus den Schlitzen 25 im Stapeltisch
18 hervor. Sie werden so gesteuert, daß sie nur den untersten Bogen erfassen. Da
der Förderwagen nur einen bestimmten Weg zurücklegt, sind Unterteile 62 mit den
Bogenzuführern 61 in Längsrichtung der Schienen 32 verstellbar, damit Bogen mit
unterschiedlichen Längen zu fördern sind. Aus diesem Grunde sind die Obergurte der
Schienen mit T-Schlitzen 63 versehen, und die Unterteile 62 können an jeder beliebigen
Stelle in den Schlitzen mittels Klemmbacken 64 und Schrauben 66 befestigt werden.
-
Jeder Bogenzuführer 61 sitzt auf einem um die Welle 68 schwenkbaren
Hebel 67, die in vorn auf dem Unterteil 62 angebrachten gegabelten Armen 69 gelagert
ist.
-
Zwischen dem Unterteil 62 und dem Hebel 67 ist eine Feder 70 eingespannt.
Sie drückt den Bogenzuführer in seine Eingriffsstellung mit dem Bogen. Der Hebel
67 weist auch einen nach unten gerichteten Arm 71 auf. Daran ist ein seitwärts hervorstehender
Stift 72 befestigt, der die Winkelstellung des Bogenzuführers 61 steuert. An dem
einen Ende der Welle 68 ist ein Arm 73 befestigt. Er trägt an seinem freien Ende
eine Rolle 74. Sie steuert die Winkeleinstellung des Bogenzuführers im Eingriff
mit der Stange 76.
-
Beim Vorwärtsgang des Förderwagens läuft nämlich die Rolle 74 auf
der Stange 76. Dabei nimmt der Bogenzuführer 61 unter dem Druck der Feder 70 die
in Fig. 6 ausgezogen dargestellte Lage ein.
-
Bei der Rückkehr des Förderwagens läuft die Rolle 74 an die nach
unten geneigte Fläche 77 der Weichenzunge 78. Sie drückt die Rolle 74 und damit
den Arm 73 abwärts, so daß nun die Rolle unter der Stange 76 läuft. Bei der Abwärtsbewegung
des Armes 73 drückt der Stift 79 auf den Stift 72 am Arm 71 und damit den Bogenzuführer
bis unter die Oberfläche des Stapeltisches 18, wie es die gestrichelten Linien auf
der linken Seite der Fig. 6 zeigen.
-
Die Weichenzunge 78 ist vor der Vorderkante des Stapels angelenkt.
Daher wird der Bogenzuführer 61 nach unten gedrückt, bevor er beim Rücklauf des
Förderwagens den Stapel erreicht. Die Weichenzunge 78 ist um den Stift 82 schwenkbar,
der in der Zarge des Stapeltisches befestigt ist, und wird durch eine Feder in der
in Fig. 6 dargestellten Lage gehalten.
-
Infolgedessen dreht die Rolle 74 die Weichenzunge 78 im Uhrzeigersinn
beim Vorwärtsgang des Förderwagens, bis sie sie passiert hat. Darauf kehrt die Weichenzunge
unmittelbar in ihre Anfangstellung zurück, infolgedessen wird dile Rolle 74 bei
ihrem Rücklauf an der unteren Fläche der Stange 76 geführt.
-
Die Stange 76 reicht ungefähr bis zur Hälfte des Stapeltisches. Das
entspricht im wesentlichen der kleinsten Bogenlänge. Am Stangenende wird der Bogenzuführer
61 aus seiner heruntergedrückten Lage ausgeklinkt. Wenn längere Bogen gestapelt
sind, wird der Bogenzuführer noch unter dem Stapel aus
geklinkt.
Dann hält das Stapelgewicht den Bogenzuführer immer noch heruntergedrückt, bis er
an der Hinterkante des Stapels freikommt. Dann hebt sich der Bogenzuführer unmittelbar
und bringt seine Kante 83. die mit dem unteren Bogen in Eingriff kommt, in die Arbeitsstellung.
-
Der Bogenzuführer 61 wird durch die Feder 70 zwar in eine Lage gedrückt,
die wesentlich den unter ren Bogen des Stapels überragen würde, denn sein größter
Ausschlag ist durch den Stift 79 auf dem Hebelarm 73 bestimmt. Da der Bogenzuführer
61 sich jedoch gleich nach dem Ausklinken aus der Schiene 76 unter dem Stapel bewegt
und durch dessen Gewicht heruntergedrückt wird, kann nur die Stoßkante 83 mit dem
unteren Bogen zum Eingriff kommen. Wenn der Bogenzuführer heruntergedrückt ist,
entfernt sich der Stift 72 vom Stift 79, dabei schwebt der Bogenzuführer 61 in einer
durch das Stapelgewicht und den Federdruck 70 bestimmten Zwis~ihenstellung. Infolgedessen
übt die Feder 70 einen konstanten Druck auf den Bogenzuführer aus und bringt dessen
Stoßkante 83 zwangläufig zum Eingriff mit der Hinterkante des Bogens über dessen
ganzen Zuführungsweg.
-
In vielen Fällen, beispielsweise beim Einrichten, ist es wünslchenswert,
die Presse oihne Bogenzuführung arbeiten zu lassen. Zu dem Zweck ist an der Welle
68 jedes Bogenzuführers ein zweiter Hebel 86 befestigt, der den Hebel 73 und den
Zuführer 61 nach unten in eine unwirksame Stellung drückt, wenn er, wie in Fig.
6 dargestellt, gegen den Uhrzeigersinn bewegt wird. Dieser Hebel 86 trägt an seinem
freien Ende eine Rolle 87, die mit einer Schiene 88 im Eingriff steht, welche parallel
zur Bahn der Rolle 87 angeordnet und an den parallelen Hebel armen 89 und 91 befestigt
ist, die um Wellen 92 und 93 schwenkbar unter dem Stapeltisch 18 angeordnet sind.
Am Ende der Welle 93 ist ein Handhebel 94 befestigt. Er dient dazu, die auf den
Hebel 86 der Bogenzuführer 61 einwirkende Schiene 88 in diejenigen Stellungen zu
bringen, in denen die Bogenzuführer wirksam oder unwirksam werden.
-
Wenn der Hebel 94 nach links steht, wie es Fig. 6 zeigt, sind die
Arme 89, 91 und die Schiene 88 gesenkt, wie dies die voll ausgezogenen Linien in
Fig. 6 zeigen. Dann sind die Bogenzuführer in ihrer wirksamen Stellung. Die Rechtsdrehung
des Hebels 94 dreht die Arme 89 und 91 jedoch in eine senkrechte Lage und hebt die
Schiene 88 gegen die Rolle 87. Dadurch drehen sich der Hebel 86 und damit auch die
Hebelarme 73 und 67, bis der Bogenzuführer in seine unwirksame Stellung kommt, die
in Fig. 6 in gestrichelten Linien gezeigt ist.
-
Der Handhebel wird in seinen beiden Endstellungen durch einen auf
der Welle 93 befestigten Winkelhebel 96 gehalten, an dessen Ende eine in einer schwenkbaren
Führung gelagerte Stange 97 angelenkt ist. Zwischen dem Stangenkopf und der Führung
98 ist eine Feder 99 eingespannt, die den Arm 96 gegen den Anschlag 101 oder 102
preßt.
-
Der Bogen wird beim Vorlauf des Karrens 12 durch die Bogenzuführer
unter eine Zuführungswalze 103 und mit seiner Vorderkante an ein Paar Stirnführungen
104 herangeführt. In diesem Augenblick kehrt der Karren 12 seine Bewegungsrichtung
um; während seines Rücklaufes werden die Stirnführungen in der üblichen Weise betätigt,
um den Bogen mit der Form oder dem Werkzeug 14 in eine registergerechte Lage zu
bringen.
-
Während dieses Arbeitsabschnittes ist die Zuführungswalze 103 in
eine unwirksame Stellung angel
hoben, damit sich der Bogen bei seinem Vorschub durch
die Bogenzuführer 61 frei bewegen kann und Störungen wàihrend der Überführung in
die registriergerechte Lage vermieden werden. Unmittelbar danach senkt sich die
Zuführungswalze auf den Bogen und fördert ihn in den Stich zwischen dem Karren 12
und dem Zylinder 13, sobald der Karren wieder seinen Vorlauf beginnt. Wie die Fig.
1 und 2 zeigen, ist die Zuführungswalze 103 auf dem Stapeltisch in den Auslegern
106 um den Zapfen 107 schwenkbar gelagert. Sie kann mittels der von Kurvenscheiben
108 gesteuerten Hebel 109 gehoben und gesenkt werden. Diese sind auf der Welle 111
drehbar gelagert und tragen auf Kurvenscheiben 108 laufende Rollen 112. Die durch
die Drehung der Kurvenscheiben veranlaßte Bewegung der Hebel 109 wird durch die
Spaunschlösser 113, die mit den an den Auslegern 106 sitzenden Armen 114 verbunden
sind, auf die Ausleger 106 übertragen. Durch die Einstellung der Spaunschlösser
wird die Zuführungswalze 103 parallel zu der mitlaufenden Spannwalze 116 eingestellt
und der Druck zwischen ihnen über ihre Länge ausgeglichen.
-
Die Kurvenscheiben 108 sind auf der Welle 117 befestigt. Ein Ende
der Welle, das über die Gestellwand 118 herausragt, trägt ein Schneckenrad 119 (Fig.
2, 4). Es treibt die Welle zeitlich übereinstimmend mit der Bewegung des Karrens
12 an, so daß die Kurvenscheiben 108 bei jedem vollen Arbeitszyklus der Presse eine
Umdrehung machen.
-
Wie Fig. 4 zeigt, wird das Schneckenrad 119 von einer mit dem Hauptantrieb
der Presse verbundenen Welle 121 über die Kegelräder 122, 123, dile in den Blöcken
126 und 127 gelagerte vertikale Welle 124 und eine Schnecke 128 angetrieben. So
heben und senken die Kurvenscheiben 108 die Zuführungswalze 103 taktmäßig mit der
Bewegung des Karrens 12.
-
Die Zuführungswalze wird dabei, wenn der Bogen durch den Förderwagen
31 vorwärts bewegt wird, zuerst in eine unwirksame Stellung gehoben, um einen freien
Durchgang für den Bogen zu schaffen. Dann wird die Zuführungswalze in ihre Eingriffsstellung
auf den Bogen abgesenkt, damit der Bogen in den Stich zwischen Karren und Druckzylinder
gefördert wird, sobald der Karren die nächste Vorlaufbewegung ausführt.
-
Die Zuführungswalze 103 ist auch senkrecht gegenüber der Spannwalze
116 entsprechend der Bogen dicke einstellbar, damit der auf den Bogen ausgeübte
Druck der Spannwalze genügt, um den Bogen weiterzubefördern, aber nicht so groß
wird, daß der Bogen dadurch gequetscht wird, wie es bei Wellpappe vorkommen kann.
Zu dieser Einstellung wird die Welle 111 gerichtet, auf der die Hebel 109 befestigt
sind. Dazu ist jedes Ende der Welle mit einem Exzenterlager versehen. Ein Ende ragt
über die Gestellwand 118 hinaus und trägt ein Schneclienrad 129 (Fig. 8). Eine horizontale
Schnecke 131 kämmt mit dem zwischen den Lagern 134 und 135 sitzenden Schneclçenrad
129 und ist mittels eines auf der Welle 133 befestigten Handrades 132 einstellbar.
Bei der Dreihung der Schnecke 131 rotiert die Welle 111 um die Achse ihres Exzenterlagers,
dabei wird die Schwenkachse der Hebel 109 gehoben oder gesenkt.
-
Dadurch wird in einfacher Weise der Abstand zwischein der Zuführungswalze
103 und der Spannwalze vergrößert oder verkleinert, je nach der Richtung, in der
die Schnecke 131 gedreht wird.
-
In der Praxis wird die Zuführungswalze so eingestellt, daß sie 1/2
mm preßt. Das ergibt einen genügenden
Druck, um die Bogen ohne
Beschädigung weiterzubefördern. Nach der Einstellung der Zuführungswalze verhindert
die Schnecke 131 eine unbeabsichtigte Bewegung des Schneckenrades 129.
-
Die Zuführungswalze 103 wird durch eine längs einer Karrenzarge befestigte
Zahnstange 136 angetrieben, um sie mit der der Geschwindigkeit des vorlaufenden
Karrens entsprechenden Umfangsgeschwindigkeit und zeitlich in Ubereinstimmung mit
ihm zu drehen, damit der registerhaltige Bogen im Gleichgang mit dem Karren vorrückt.
Die Zahnstange treibt über die Zwischenräder 138 und 139 das auf der Welle 141 der
Zuführungswalze sitzende Zahnrad 137 an, wie Fig. 4 zeigt. Das Zwischenrad 139 ist
mit der Welle 1û7 gleichachsig angeordnet. Diese Räder sind dauernd im Eingriff.
Ihre Umdrehungsrichtung kehrt jeweils mit der Richtungsänderung des Karrens um.
-
Das Zahnrad 137 treibt aber die Welle 141 der Zufiihrungswalze nur
beim Vorlauf des Karrens über eine Freilaufkupplung 142 an. Die Welle 141 wird automatisch
entkuppelt, wenn das Zahnrad 137 mit dem Rücklauf des Karrens seine Richtung ändert.
-
Wie Fig. 1 zeigt, hat die Vorderkante des mit den Frontführungen
104 in die registerhaltige Lage übergeführten Bogens einen verhältnismäßig kurzen
Abstand vom Stich oder von der Berührungslinie zwischen dem Druckzylinder 13 und
dem Karren 12. Die Zuführungswalze 103 wird durch die Zahnstange 136 und die Räder
138, 139, 137 rasch beschleunigt und befördert den Bogen auf dieser kurzen Entfernung
mit der dem Karren gleichen Geschwindigkeit, sobald der Vorlauf des Karrens 12 beginnt.
Sobald der Bogen mit seiner Vorderkante in den Stich zwischen Zylinder und Karren
einläuft, wird er dadurch weitergezogen. und die Kurvenscheiben 108 heben die Rollen
112 und dadurch die Zuführungswalze 103 in ihre unwirksame Stellung. Die durch die
Räder 138, 139 und 137 angetriebene Freilaufkupplung 142 bleibt jedoch im Eingriff
mit der Zuführungswalze, bis der Karren nahe am Ende seines Vorlaufes seine Geschwindigl<eit
verzögert. In diesem Augenblick gibt die Freilaufkupplung 142 die Welle 141 der
Zufüthrtingswalze frei. Infolge ihrer Trägheit würde sie aber ihre Drehung auch
noch nach dem Rücklauf des Karrens 12 fortsetzen. Die in Fig. 7 dargestellten Bremsmittel
dienen dazu. die Drehung der ZufüE-rungswalze anzuhalten, bevor sie sich auf den
nächsten vorzuschiebenden Bogen absenkt.
-
Ein mit einem Belag 144 versehenes Bremsband 143 ist um den Stift
145 auf dem Ausleger 106 drehhar befestigt, der die Zuführungswalze trägt. Das Bremsband
ist konzentrisch zur Achse 141 der Zuführungswalze gekrümmt und mit einem abstehenden
Ende 146 versehen, das eine Oinfnung für eine Stange 147 aufweist. Diese ist an
einem Ende in einer Warze 148 auf der Zarge des Stapeltisehes angelenkt und an inrem
anderen Ende mit Einstellmuttern 149 versehen. Zwischen diesen und dem Ende 146
des Bremsbandes ist eine Druckfeder 150 eingespannt, um damit dies Ende gegen einen
Ring 151 auf der Stange 147 zu drücken. Wenn sich die Zuführungswalze 103 unten
in ihrer Arbeitsstellung befindet, hält der Ring 151 das Bremsrand sOm der Walze
ab. Sie kann sich infolgedessen frei drehen. wenn der Karren 12 seinen Vorlauf heginnt.
Wenn die Walze 103 jedoch in ilhre unl-ir!ssame Stellung gehoben wird, drückt sie
unmittelbar gegen den Bremsbelag 144. Die Bremswirlung wird dabei gesteigert, sobald
die Walze das Ende 146 des Bremsbandes gegen die Feder 150 hebt.
-
Dadurch wird die Walze rasch gebremst. Die Brems-
wirkung kann durch
die Einstellung der Muttern 149 gesteigert oder vermindert werden, mit denen die
Spannung der Feder 150 eingestellt wird. Auf diese Weise kann die Zuführungswalze
103 vollständig stillgesetzt werden, bevor sie zur Einwirkung auf den nächsten Bogen
abgesenkt wird.
-
Nachdem ein Bogen zwischen dem Druckzylinder 13 und dem Karren 12
hindurchgelaufen ist, wird er von der Form oder dem Werkzeug 14 mittels der geneigten
Abstreifer 152 abgestreift. die den Bogen nach aufwärts zwischen die Förderwalzen
153 und 154 führen. Die Walze 153 ist vorzugsweise mit einem Reibungsbelag bedeckt
und zwangläufig angetrieben. um die Bogen einer Stapeleinrichtung oder einer Abstreifeinrichtung
zuzuführen, die den Abfall von den Stanzteilen in bekannter Weise entfernt.
-
Beim Arbeiten der Vorrichtung treibt das Zahnrad 48 bei jedem Vorlauf
des Karrens 12 das Stirnrad 53 an. Dies wiederum treibt die Zahnstange 54 und den
Förderwagen 51 in der gleichen Richtung wie den Karren an. aber mit einer kleineren
Geschwindigkeit und über eine kürzere Entfernung.
-
Diese Bewegung der Zahnstange wird auf den Förderwagen 31 durch die
Verbindungsstange 58 übertragen. Dadurch kommen die Bogenzuführer 61 in Eingriff
mit dem untersten Bogen des Stapels 19 und schiebern ihn vor. bis er vollständig
vom Stapel entfernt ist und seine Vorderkante an den Stirnführungen 104 anliegt.
In diesem Augenblick ist der Vorlauf des Karrens 12 beendet, und er kehrt seine
Richtung um. Während des Karrenrücklaufes wird den Stiruführungen 104 eine leichte
Rückbewegung erteilt. damit der Bogen mit der Form oder dem Werkzeug 14 registerhaltig
ist.
-
Wenn der Rücklauf des Karrens sich seinem Ende nähert, wird die Zuführungswalze
103 auf den Bogen gesenkt, sobald sich die niedrigen Teile der Kurvenscheibe 108
unter der Rolle 112 befinden. Der Bogen wird dadurch in seiner registergerechten
Lage gehalten, wãhrend die Frontführungen vom Bogen abgehoben werden.
-
Die Rolle 74 (Fig. 6) wird während des Riiclilaufes des Förderwagens
31 durch dieWeichenzunge 78 unter die Schiene 76 gedrückt. Dabei werden die Bogenzuführer
61 unter den Stapel gezogen. bis die Rolle 74 am Ende der Schiene 76 abläuft. Dann
drücken die Federn 7Q die Bogenzuführer 61 über die Ebene des Stapeltisches in Bereitstellung
für den Eingriff auf den nächsten Bogen.
-
Sobald der Karren 12 seinen nächsten Vorlauf beginnt, wird die Zuführungswalze
103 mit der der Geschwindigkeit des Karrens entsprechenden Umfangsgeschwindigkeit
über das Zahnradvorgelege und die Freilaufkupplung 142 gedreht und befördert den
registerhaltigen Bogen mit der Geschwindigkeit des Karrens in den Stich zwischen
Karren und Druckzylinder, während der Förderwagen 31 gleichzeitig den nächsten unteren
Bogen des Stapels i9 mit verminderter Geschwindigkeit in die Registerstellung vorschiebt.
Bevor nun dieser Bogen seine Registerstellung erreicht, wird der vorhergehende Bogen
daraus entfernt. Die Zuführungswalze 103 wird dabei in ihre unwirksame Stellung
gehoben, und die Stirnführungen 104 kehren in ihre in Fig. 1 dargestellte Registerstellung
zurück.
-
Durch die Erfindung ist eine einfache, leistungsfähig und wirtschaftliche
Vorrichtung zum Zuführen von steifen Bogen, z. B. aus Pappe, Wellpappe od. dgl.,
zu einer Stanz- und Umfalt- oder Druckmaschine oder ähnlichen Vorrichtung geschaffen.
Sie kann mit
Vorteil bei der Verarbeitung von jeglichem steifem
Material, wie z. B. Faserplatten, Sperrholz, Metall usw., auf den verschiedenen
Bogenvorsdhubeinrichtungen benutzt werden, und daher ist die Verwendung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung nicht auf einen bestimmten Verwendungszweck begrenzt.
-
PATENTANSPROCHE 1. Vorrichtung zum Zuführen von steifen Bogen, z.
B. aus Pappe, Wellpappe usw., zu Pressen zum Stanzen und Falten, zum Drucken od.
dgl. mit ortsfestem Druckzylinder und hin- und herbeweglichem Karren, bei denen
die Bogen vereinzelt einem Stapel nacheinander durch einen Förderwagen entnommen
werden, der unter dem Stapel hin- und herläuft, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
dem Förderwagen (31) und dem Karren (12) eine von diesem unmittelbar angetriebene
Zwischenschaltung angeordnet ist, die den Förderwagen gleichgerichtet und zeitlich
in Übereinstimmung mit dem Karren antreibt.