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Verfahren zum nachträglichen Sichern von Mauerwerk gegen aufsteigende
Feuchtigkeit Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum nachträglichen Sichern
von Mauerwerk gegen aufsteigendeFeuchtigkeit durch vollständigesAusbrechen und zweckentsprechendes
Ersetzen quer und längs durchgehender Mauerteile.
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Bisher wurde zur Verhinderung des Aufsteigens der Feuchtigkeit aus
der Mauer ein Streifen in, der Höhe von fünf bis sechs Steinschichten herausgebro@
chen und durch einen mit wasserdichtem Mörtel gemauerten Streifen ausgefüllt.
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Während des Abbindens dieses Mauerteils wird an einem anderen, nicht
angrenzenden Teil der Mauer die gleiche Arbeit ausgeführt. Dies wird fortgesetzt,
bis ein durchgehender Mauerstreifen erneuert ist. Der Nachbeil dieser Methode besteht
darin, daß während des Abbindens durch die aufsteigende Feuchtigkeit Kanäle im Mörtel
entstehen können, welche die erstrebte Wirkung teilweise aufheben. Außerdem können
im darüberliegenden Mauerwerk Sprünge entstehen, weil es durch das Schrumpfen des
neuen Mauerwerks sein Auflager verliert.
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Die gleiche Erscheinung tritt auch auf, wenn die herausgebrochenen
Teile mit Beton ausgefüllt werden..
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Es ist auch schon bekannt, durch geeignete Maßnahmen Schlitze im Mauerwerk
herzustellen und in die Schlitze Isolierplatten einzulegen. Durch solche Platten
können die durch die Schlitze getrennten Mauerteile nicht kraftschlüssig gefüllt
werden. Auch eine Ausfüllung der Schlitze durch isolierenden Mörtel ergibt nicht
den erhofften Erfolg.
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Nach einem weiteren bekannten Vorschlag soll das nachträgliche Trockenlegen
von feuchtem Mauerwerk durch das Einbringen von übereinanderliegenden Metalleinlagen
bewerkstelligt werden, deren Fugen mit Zement ausgegossen werden. Ein solches Vorgehen
läßt sich weder als zweckmäßig noch als wirtschaftlich tragbar ansehen.
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Nach der Erfindung werden durch einfache Maßnahmen die durch das Ausbrechen
von Mauerteilen entstandenen Lücken vollständig ausgefüllt, ohne daß, die Gefahr
besteht, daß sich das Füllmaterial setzt und hierdurch die erforderliche kraftschlüssige
Ausfüllung wieder aufgehoben wird.
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Die Erfindung besteht darin, daß der Mauerausbruch der Höhe nach durch
Paare mit ihren Keilflächen aufeinanderliegender Keilsteine ausgefüllt und verkeilt
wird. Die Keilsteine bestehen zweckmäßig aus wasserundurchlässigem Werkstoff. Es
empfiehlt sich außerdem, die untere Begrenzungsfläche des 1Zauerausl)ruch.s vor
dem Ausfüllen mit einer Feuchtigkeitssperrschicht zu belegen.
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Bei dein Keilstein zurDurchfizhrung desVerfahrens ist zweckmäßig die
Spitzkante gebrochen, um demAneinan.dersto.ßen benachbarter Keilsteinpaare nicht
hinderlich zu sein.
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Die so ausgebildeten Keilsteine werden vorteilhaft in der Weise verlegt,
daß von jedem zweiten Keilsteinpaar zuerst der obere Stein gegen den oberen Stein
des zuvor verlegten Paares gesetzt und danach der untere Stein untergeschoben wird,
so daß die Keilflächen benachbarter Paare sich. nach entgegengesetzten. Seiten neigen.
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Die Erfindung ist im folgenden an, Hand der Zeichnung näher erläutert.
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Abb. 1 ist eine Seitenansicht eines Keilsteines; Abb. 2 stellt einen
Manerausbruah dar, welcher mit Keilsteinen ausgefüllt ist; Abb. 3 gibt einen -Schnitt
nach der Linie III-III in Abb. 2 wieder.
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Die Keilsteine werden am zweckmäßigsten alle in der gleichen Form
hergestellt und bilden gerade Prismen mit einer Grundfläche in der angenäherten
Form eines rechteckigen Trapezes, dessen Höhe etwas kleiner als die Höhe des auszufüllenden
Raumes ist. Der Winkel a ist sehr spitz; dementsprechend ist die Seite 12 viel kleiner
als die Seite 11. Parallel zur Seite 12 ist die Seite 15, welche die Spitzkante
17 abtrennt.
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Wenn in einer schon bestehenden Mauer eine Sicherung gegen aufsteigende
Grundfeuchtigkeit vorgesehen werden soll, dann genügt es meistens, eine Steinschicht
der Mauer auszubrechen.
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Zuerst werden die Oberseite des unteren Mauerteils 2 und die Unterseite
des oberen Mauerteils 1 so glatt wie möglich gemacht, was durch, eine .dünne Mörtelschicht
erreicht wird. Nun sind drei Ausführungsmöglichkeiten
gegeben,
bei denen stets die Keilsteine 3, 4 usw. benutzt werden.
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Auf die untere Begrenzungsfläche des Mauerausbruchs, also die Oberseite
des unteren Mauerteils 2, wird als Feuchtigkeitssperrschicht eineDichtungsbahn
16, z. B. aus Polyvinylchlorid oder einem ähnlichen wasserundurchlässigen
sowie gegen Säuren und Basen beständigen Material, aufgebracht, die so breit ist,
daß sie auf beiden Seiten um 1 cm über die Mauerdicke übersteht.
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Zu dem gleichen Zweck wurde bereits auch Blei, Kupfer oder Glas verwandt,
von denen die beiden erstgenannten Stoffe auf die Dauer nicht gegen Anfressungen
von Basen und Säuren beständig sind. Auch die Kosten für diese Stoffe sind erheblich
größer als die Kosten für die Verwendung von z. B. Polyvinylchlarid. Glas besitzt
den Nachteil, daß es. zerbrechlich ist und bei einem Bruch Feuchtigkeit hindurchläßt.
Hinzu kommen noch die Feuchtigkeit durchlassenden Fugen.
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Polyvinylchlorid und andere Kunststoffe haben den Vorteil, daß sie
in dünnen Folien aufgerollt bei einem verhältnismäßig niedrigen Preis im Handel
sind.
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Die Dichtungsbahn 16 wird: gegen die seitliche Begrenzungsfläche A
des Mauerausbruchs gelegt und über seine Länge abgerollt. Danach wird der Keilstein
3 mit der Seite 12 gegen die Fläche A gedrückt und der Keilstein 4 auf den Keilstein
3 gelegt und stark angedrückt, gegebenenfalls mit einem Hammer festgekeilt, so daß
die Seite 11 der Keilsteine 3, 4 gegen die untere und die obere Begrenzungsfläche
des Mauerausbruchs gepreßt wird. Hiernach wird derKeilstein 5 eingesetzt und durch
den Keilstein 6 festgelegt.
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Da die Höhe und die Länge der Keilsteine @durch die Seiten 12 und
15 beschnitten sind, verbleiben zwischen den Keilsteinen offene Kanäle 18, 19, 20,
21 usw., weiche Belüftungszwecken dienen können. Wenn keine Sperrschicht verwandt
wird, kann etwa aufsteigende Feuchtigkeit in den Räumen 18, 20 usw. verdunsten.
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Es ist zweckmäßig, Keilsteine aus wasserdichtem Beton oder anderem
wasserundurchlässigem Material zu verwenden. In einem solchen Fall wäre das Einlegen
einerDichtungsbahn nicht notwendig und würde dann lediglich als besondere Sicherheits@mäßnahme
anzusehen sein.
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Nachdem im ersten Teil des Mauerausbruchs die letzten Keilsteine untergebracht
sind, kann sofort der benachbarte Mauerstreifen ausgebrochen werden, da auf das
Abbinden .der Ausfüllung nicht gewartet zu werden. braucht. Ist die Masse ringsum
ausgebrochen und der Ausgangspunkt wieder erreicht, dann wird der an die Fläche
A gelegte Teil der Dichtungsbahn 16 nach unten geklappt und mit dem Ende der passend
abgeschnittenen Anschlußbahn verbunden. Die Keilsteine lassen sich in jeder gewünschten
Breite herstellen, so daß sie in ihrer Breite der Mauerdicke entsprechen können.
Bei dicken Mauern empfiehlt es sich, die keilförmigen Steine nebeneinander anzuordnen.
Hierbei haben die Steine zweckmäßig eine solche Breite, daß ein Luftspalt zwischen
ihnen belassen werden kann. Dieser ist für die Wärmedämmung von Bedeutung, da Keilsteine
aus Beton Wärme besser leiten als Backsteine. Durch den Luftspalt zwischen den Keilsteinen
wird der Dämmwert bedeutend erhöht und der vorgenannte Nachteil wieder aufgehoben.
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Der Luftspalt verhindert außerdem, daß zwischen zwei nebeneinanderliegenden
Steinen eine Kapillarwirkung auftritt. Beispielsweise werden in einer 11/z-Stein-Mauer
von 36,5 cm Dicke eine Keilsteinreihe von 20 cm und eine von 10 cm Breite vorgesehen.
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Zur Verhinderung seitlicher Verschiebungen der Keilsteine gegeneinander
können die Seiten 14 zweier aufeinanderliegender Keilsteine mit Nut und Feder oder
mit Nut und Nocken ineinandergreifen.
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Zur Erzielung einer möglichst großen Reibung ist es zweckmäßig, den
Winkel a so klein wie möglich zu wählen, ohne jedoch hierdurch dem Keilsteine eine
zu große Länge zu geben.