DE1045514B - Prellfreie Schaltkontaktanordnung - Google Patents

Description

DEUTSCHES

Prellfreie Schaltkontaktanordnung

Ein Nachteil, der den schnellschließenden Kontakten anhaftet, ist das sogenannte Prellen. Beim Aufeinanderschlagen der Kontakte werden diese durch die kinetischen Kräfte elastisch verformt. Die dabei entstehende potentielle Energie schleudert nach Aufbrauchen der kinetischen Energie die Kontaktteile wieder auseinander. Dieser Vorgang wiederholt sich so lange, bis die Energie durch stets vorhandene Reibungswiderstände in Wärme verwandelt ist. Es ist daher naheliegend, die Kontaktteile mit so hohen inneren Verlustwiderständen zu versehen, daß die kinetische Energie schon beim ersten Aufschlagen so weit aufgezehrt wird, daß es nicht mehr zum ersten Abschleudern kommen kann.

Dies stößt leider auf erhebliche praktische Schwierigkeiten, da die Kontaktmetalle im allgemeinen sehr hart und verlustarm sind.

Es ist bekannt, die kinetische Energie beim Auf- 9

schlagen durch eine ganze Kette von Dämpfungsgliedern, zwischen denen abwechselnd elastische Masse- 20 kontakt ein beweglicher Zusatzkörper vorgesehen ist, elemente eingefügt sind, aufzuzehren. Diese bekannten der beim Aufeinanderschlagen der Kontakte die kine-Anordnungen vernichten jedoch die Energie nicht tische Energie der Kontaktteile übernimmt, und sie ist vollständig und arbeiten somit nicht absolut prellfrei. dadurch gekennzeichnet, daß der bewegliche Zusatz-Sie erfordern eine große Anzahl von Einzelteilen, körper beim Aufschlagen der Schaltkontakte abgeeinen erheblichen Aufwand und eine sehr lange Kette 25 schleudert und die Rückkehr bzw. das Wiederaufvon aneinandergereihten Kugeln, Dämpfungsstücken schlagen des Zusatzkörpers durch einen neutralen Teil

Anmelder:

Standard Elektrik Lorenz

Aktiengesellschaft,
Stuttgart-Zuffenhausen,
Hellmuth-Hirth-Str. 42

Gerhard Buchmann, Eutingen (Bad.),
ist als Erfinder genannt worden

und Federn. Weiterhin wird die bewegte Masse vergrößert und die Einhaltung der Kontaktzeiten erschwert. Nach der Erfindung dagegen kann die gesamte Dämpfungskette fortfallen und statt der komplizierten, aus vielen Einzelteilen bestehenden Anordnung, ein einziges Glied dieser Kette benutzt werden, noch dazu mit dem Erfolg, daß die gesamte kinetische Energie nicht wieder zu dem Kontakt zurückgeführt wird.

Nach anderen bekannten Anordnungen werden an Stelle der obenerwähnten Dämpfungsketten zwei lange Ketten walzenförmiger Stoßkörper benutzt. Auch bei diesen bekannten Anordnungen wird an dem Prinzip

verhindert wird.

Zur Erläuterung der Erfindung diene der bekannte S tahlkugel versuch.

Legt man in einer Führungsrinne zwei Stahlkugeln mit Berührung aneinander und läßt von der einen Seite in der Führungsrinne eine dritte gleich große Stahlkugel dagegen laufen, so wird die auf der entgegengesetzten Seite befindliche Stahlkugel abgeschleudert, während die auftreffende und die getroffene Kugel in Kontakt liegenbleiben. Die kinetische Energie wird in diesem Falle praktisch restlos durch die getroffene Kugel hindurch in die dahinterliegende Kugel übertragen. Voraussetzung dafür ist, daß die drei

festgehalten, die kinetische Energie allmählich durch 40 Stahlkugeln gleiche Massen und gleiche Federeigeneine Stoßkette zu vernichten, bei der der Stoß die ge- schäften haben.

samte Kette durchläuft, am letzten Glied reflektiert Diese Erkenntnis ist auf einen erfindungsgemäßen

wird und die Kette in umgekehrter Richtung passiert. Schalter übertragen. Hinter dem ruhenden Kontakt-Auch diese Anordnung erfordert eine große Anzahl teil ist ein weiterer ähnlicher Teil angebracht, der von Einzelgliedern und ist wegen der vielen kleinen +5 beim Schließen des Schalters abgeschleudert wird und Einzelteile bei der Montage umständlich. Die über- durch eine Auffangvorrichtung vor dem Zurückschlagen bewahrt wird.

Fig. 1 zeigt eine erfindungsgemäße Schaltungsanordnung in schematischer Darstellung. 1 und 2 sind

werden müssen. 50 die beiden Kontakte an ihren Federn 4 und 5. 3 ist ein

Die Erfindung beseitigt alle diese Nachteile und ent- den Kontaktteilen ähnlicher Teil, der mittels der lastet die Kontakte vollständig vom Rückstoß. Sie be

schüssige Kraft wird nur durch Reibung und durch gewisse bleibende Verformungen aufgezehrt, die bei diesen bekannten Anordnungen in Kauf genommen

zieht sich auf eine prellfreie Schaltkontaktanordnung, bei der außer dem den Stromkreis schließenden Schalt-

Feder 6 leicht gegen den Kontakt 2 gedrückt wird. Die Feder 6 soll geringe Steife besitzen. Beim Aufschlagen von Teil 1 auf Teil 2 wird Teil 3 abgeschleudert.

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Teil 3 würde durch die Feder 6 wieder gegen Teil 3 -' geschleudert werden, wenn dies nicht durch eine Sperrvorrichtung verhindert würde, die hier als Sperrhaken 7 dargestellt ist. Beim Öffnen des Kontaktes 1, 2 wird die Sperre 7 gleichzeitig ausgelöst, Teil 3 kann wieder in die Ruhelage zurückkehren, d. h. gegen Teil 2 gelegt werden.

Fig. 2 zeigt ein anderes Ausführungsbeispiel für das Zurückhalten von Teil 3. Hier werden durch dieDruckfeder 8 zwei Ruhelagen von Teil 3 ermöglicht. Nach dem Abschleudern schnappt Teil 3 in die punktierte Lage, aus der es beim Öffnen des Kontaktes wieder zurückgeführt werden kann.

Claims (8)

Patentansprüche:

1. Prellfreie Schaltkontaktanordnung, bei der außer der den Stromkreis schließenden Schaltkontakte ein beweglicher Zusatzkörper vorgesehen ist, der beim Aufeinanderschlagen der Kontakte die kinetische Energie der Kontaktteile übernimmt, dadurch gekennzeichnet, daß der bewegliche Zusatzkörper beim Aufschlagen der Schaltkontakte abgeschleudert und die Rückkehr bzw. das Wiederaufschlagen des Zusatzkörpers durch einen neutralen Teil verhindert wird.

2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung zum Verhindern des Wiederaufschlagens des Zusatzkörpers aus einer Fangvorrichtung besteht, die nach Art einer Sperrklinke ausgebildet ist.

3. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Zusatzkörper den ruhenden Kontaktteil auf der der Kontaktfläche gegenüberliegenden Seite unter dem Einfluß einer Rückstellkraft berührt.

4. Anordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückstellkraft durch eine Feder erzeugt wird.

5. Anordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückstellkraft durch die Schwerkraft der Zusatzkörper erzeugt wird.

6. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das die Rückstellung bewirkende Element zwei Ruhelagen besitzt.

7. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das die Rückstellung bewirkende Element für die Kontaktzeit ausgeschaltet wird.

8. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückstellung beim Öffnen des Kontaktes wieder freigegeben wird.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 847 461, 887 970.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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