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Gebäude, bei welchem erst die Stützen errichtet und dann am Boden
die Deckenplatten hergestellt und in ihre endgültige Lage hochgezogen werden Die
Erfindung betrifft Gebäude, bei welchen erst die senkrechten Stützen oder Pfeiler
aus Stahl oder Stahlbeton errichtet und dann die Deckenplatten der einzelnen Geschosse
am Boden übereinander hergestellt und nach ihrem Abbinden mit jeweils der obersten
Deckenplatte beginnend an der Konstruktion mittels Hebezeuge in ihre endgültige
Lage hochgezogen und befestigt werden.
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Beim Bau von solchen Gebäuden werden, bevor oder nachdem die Stützen
aufgestellt waren, bisher vielfach große Baukräne oder Hilfsgerüste zum Anheben
und Montieren des Daches und der einzelnen Stockwerkdecken verwendet. Diese Hilfsgerüste
müssen besonders für größere Gebäude sehr fest sein und erfordern daher einen entsprechenden
Zeitaufwand und Kosteneinsatz.
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Es sind auch Verfahren zürn Bau solcher Gebäude bekannt, nach denen
die einzelnen Decken am Boden fertiggestellt, gestapelt und von unten nach oben
gehoben und in Reihenfolge von der letzten oberen bis zur ersten unteren eingesetzt
werden. Diese Bauweise hat den Nachteil, daß sehr große Gewichte angehoben werden
müssen, was nicht nur umständlich ist, sondern auch besonders kräftig ausgebildete
Hebeeinrichtungen und Hilfsgerüste voraussetzt, besonders wenn das Gebäude verhältnismäßig
hoch werden soll.
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Es ist auch bereits vorgeschlagen worden, ausziehbare Ständer zu verwenden,
um die einzelnen Decken von unten nach oben zu transportieren und zu montieren.
Dieses Heben mit Hilfe von Winden und teleskopartig ausziehbaren Ständern ist aber
sehr umständlich und kostspielig.
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Ferner ist vorgeschlagen worden, die Decken für die einzelnen Stockwerke
in ihrer gesamten Größe als einheitliches Bauelement auf dem Boden zu fertigen,
wobei um die frei stehenden Stützen entsprechende Aussparungen in den Decken vorgesehen
sind. Die Decken werden in ihrer Gesamtheit nach oben gezogen. Aus diesem Grund
müssen die Stützen frei stehend ohne Zwischenverbindung errichtet werden. Dies bereitet
aber erhebliche Schwierigkeiten, insbesondere dann, wenn die Stützen sehr hoch sind
und trotzdem ohne seitliche Abstützungen hohe Beanspruchungen aufnehmen sollen.
Bei größeren Gebäuden sind daher kostspielige Hilfsgerüste erforderlich.
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Zweck der Erfindung ist, die Nachteile der bisher bekannten Bauweisen
zu vermeiden und eine schnelle und wirtschaftliche Errichtung von vielstöckigen
Gebäuden, von beispielsweise 30 m Höhe und mehr, zu ermöglichen. Das wird dadurch
erreicht, daß die Stützen durch Riegel zu einem Skelett verbunden sind und die Deckenplatten
in der Flächenausdehnung etwa den lichten Abmessungen eines durch Riegel verbundenen
Säulengevierts entsprechen und daß die Deckenplatten in an sich bekannter Weise
mit Installationsteilen ausgestattet sein und Außenwände, Zwischen-; wände od. dgl.
tragen können.
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Das Gerippe, innerhalb dessen das Aufziehen und die Montage sowie
der Einbau der Decken erfolgt, ist durch die Querverbindungen genügend starr und
fest, um den Beanspruchungen beim Heben der Decken mit Hilfe der am Gerippe aufgehängten
Hebezeuge gewachsen zu sein. Es werden also keinerlei zeitweilig aufgestellte Gerüste
bei der Herstellung oder Montage der Decken benötigt. Das bedeutet eine wesentliche
Ersparnis, denn auch nur zeitweilig benutzte Gerüste müssen derart fest ausgebildet
werden, daß ihre Tragfähigkeit der des Gerippes für das Gebäude etwa gleichkommt.
Bei der Bauweise nach der Erfindung können zudem die Stockwerkdecken in eine große
Zahl einzelner Deckenplatten unterteilt werden, so daß die einzelnen zu hebenden
Platten nur verhältnismäßig kleine Lasten darstellen, die auch entsprechend geringer
bemessene Hebezeuge erfordern.
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Diese Hebezeuge können die einzelnen vorgefertigten Deckenplatten
mit den darauf aufgebauten weiteren
Bauelementen, Wänden, Installationsteilen
usw. vom Boden nacheinander anheben, auf die jeweils vorgesehene Höhe ziehen und
halten, damit sie an ihrem vorbestimmten Platz fest eingebaut werden können. Die
Befestigung der Deckenplatten an dem Gebäudeskelett kann durch Metallhaken erfolgen,
die an den Stützen des Gebäudegerippes befestigt sind, wobei der Zwischenraum zwischen
Deckenplatte und Geripperiegeln mit Beton ausgegossen wird.
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An den Ecken der Deckenplatten können vorstehende gasen vorgesehen
werden, die zwischen mit den Stützen des Gerippes verbundene Zwillingskonsolen passen
und durch Zwischenschaltung von mit den lasen und Konsolen verbundenen, gegebenenfalls
verschweißten Teilen auf den Zwillingskonsolen lagern.
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Die einzelnen Deckenplatten können schon am Boden mit einer ausreichend
genauen unteren und oberen Fläche gegossen werden, so daß sie einen nachträglichen
Verputz nicht benötigen. Der Boden- oder Deckenüberzug kann gegebenenfalls mit eingegossen
werden. Durch diese Art der Herstellung der einzelnen Bauplatten werden die Schalungskosten
bedeutend herabgesetzt, und es erübrigt sich, eine Abstüt7ung für die Gesamtfläche
der Decke vorzusehen.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung an Hand
eines Gebäudes mit Metallgerippe dargestellt, und zwar zeigt Fig.1 eine schaubildliche
Ansicht des Gebäudegerippes während des Montierens der Deckenelemente, Fig. 2 eine
schaubildliche Darstellung der Vorfertigung der Deckenelemente auf dem Boden, Fig.3
eine Ansicht der Verbindung eines der Deckenelemente nach Fig.2 mit den Pfeilern
des Gerippes, Fig. 4 einen Schnitt nach der Linie IV-IV der Fig. 3, Fig. 5 eine
schaubildliche Darstellung des Anhebens eines mit verschiedenem Zubehör versehenen
Deckenelements.
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Erfindungsgernäß wird zuerst das in diesem Fall metallene Gerippe
des Gebäudes mit seinen Pfeilern 1, seinen Trägern 2 und seinen Querträgern 3 aufgestellt.
Dieses Gerippe weist beispielsweise eine ge-,visse Anzahl von nebeneinanderliegenden
Feldern .-11, A2, A3 usw. auf und drei hintereinanderliegende Felder B1, B2, B,
in jedem Stockwerk auf. Jedes Feld kann z. B. eine Flächenabmessung von 4;'4 m besitzen.
Die Deckenplatten sind dann zweckmäßig 3,60e:3,60, m groß.
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Das so gebildete Gerippe, das überdacht sein kann oder nicht, wird
als Gerüst für das Einsetzen der inneren Decken in die Felder jedes Stockwerks benutzt,
und zwar in der Reihenfolge vom obersten Stockwerk nach unten bis zum ersten Stockwerk
des Gebäudes.
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Zu diesem Zweck werden am obersten Teil des Metallgerippes und auf
der Lotrechten der Felder B1, B', B@ und A 1, A2, A@ usw. die Hebezeuge 4
angehängt, die zum Einsetzen der Deckenelemente an die verschiedenen Stockwerke
des Gebäudes erforderlich sind.
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Die Deckenelemente können außerhalb angefertigt ,verden und innerhalb
jedes Feldes des Gerippes auf dem Boden aufgestapelt werden. Sie können auch unmittelbar
auf der Baustelle unterhalb jedes Feldes vorgefertigt werden, wobei jedes Element
einem Feld jedes Stockwerks entspricht. Mit Hilfe der in gewünschter Anzahl auf
das Metallgerippe aufgesetzten Hebezeugen 4 wird jedes Deckenelement am Boden erfaßt
und hochgezogen, bis es in die gewünschte Höhe gelangt ist und dort befestigt werden
kann.
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Zum Verbinden des Deckenelements mit dem Metallgerippe kann jedes
beliebige bekannte Mittel benutzt werden. So kann z. B. das Deckenelement einfach
auf Längs- oder Querträgern des Gerippes zu liegen kommen oder an seinen Ecken an
den Pfeilern des Gerippes derart befestigt werden, daß in den Decken kein Träger
sichtbar wird. Jedes Deckenelement kann für sich allein hochgezogen und eingesetzt
werden oder vorher mit dem verschiedenen Zubehör versehen sein, wie z. B. Heizkörper,
Sanitäranlagen und Leitungen. Sogar die Wände, Zwischenwände oder Teile davon können
schon aufgebaut werden. Innerhalb des Deckenelements können auch schon bei seiner
Vorfertigung Heizkörper oder Leitungen eingegossen werden, die an mit dem Gerippe
verbundenen senkrechten Leitungssträngen angeschlossen werden. Das Deckenelement
kann auf seiner inneren Fläche mit Aussparungen versehen werden, die zum Einsetzen
oder Zusammensetzen von Hilfsbauteilen bestimmt sind.
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Die jedem Feld entsprechenden Deckenelemente (es sind zehn davon in
Fig. 1 gezeichnet) können auch auf dem Boden innerhalb jedes Feldes aufeinander
hergestellt werden.
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Zu diesem Zeck wird auf dem Boden eine Fläche sorgfältig vorbereitet,
die als Formunterlage dient. Zwischen den vier Seiten einer Schalung 5 (Fig. 2)
wird dann die das Deckenelement des ersten Stockwerks bildende Platte gegossen,
z. B. aus Stahlbeton, der vibriert werden kann. Das verwendete Material muß jedenfalls
derart gewählt sein, daß die gegossene Platte, falls sie an ihren vier Ecken mit
dem Metallgerippe verbunden werden muY, ihr eigenes Gewicht und die vorgesehene
Belastung aufnehmen kann. Gegebenenfalls können die Bewehrungen der Platten in einer
oder beiden Richtungen vorgespannt sein.
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Die obere Fläche der vorgefertigten Platte 6 wird entsprechend den
Seitenwänden der Schalung 5 sorgfältig geglättet und bildet somit eine genau ebene
Fläche, die als Unterläge zum Gießen der das Deckenelement des zweiten Stockwerks
bildenden Platte 7 dient, die zwischen den Seiten der auf die gewünschte Höhe gebrachten
Schalung-5 gegossen wird. Zwischen der ersten und der zweiten Platte wird vor dem
Gießen der letzteren ein geeignetes Mittel aufgebracht, damit der Beton der zweiten
Platte auf demjenigen der ersten Platte nicht klebenbleibt. Der Reihe nach werden
auf dieselbe Weise die Platten 8, 9, 10; 11 usw. gegossen, die die Deckenelemente
der zehn Stockwerke bilden und alle genau gleich sind. In der Fig. 2 ist die Platte
11 während des Formvorganges dargestellt.
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Nach der Fertigung eines Stapels von den Platten 6, 7, 8, 9. .. 15
wird zuerst die oberste Platte 15 mit Hilfe der Hebezeuge 4 durch die Haken 16 erfaßt
und bis zum zehnten und letzten Stockwerk des Gerippes heraufbefördert und dort
mit den Trägern oder den entsprechenden Elementen des Gerippes verbunden. Anschließend
wird die Platte 14 heraufbefördert und im neunten Stockwerk eingesetzt usw. nach
unten bis zum ersten Stockwerk. Die Verbindung der Deckenelemente mit dem Metallgerippe
kann wie weiter unten angegeben erfolgen.
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Die Platte 16-15 weist an jeder Ecke eine Nase 17 auf, die in der
Lage ist, ein Viertel der gesamten von der Platte aufzunehmenden Belastung zu tragen
(Fig.2). Auf der Höhe jedes Stockwerks (Fig.3 und 4) trägen die Pfeiler 1 zwei kleine
Zwillingskon-
Solen 18, die z. B. an die Pfeiler angeschweißt und
miteinander durch eine geschweißte Platte 19 verbunden sind.
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Zwischen diese Zwillingskonsolen greifen dann die Nasen 17 der Platten
ein. Zwischen den Zwillingskonsolen 18 und jeder Nase 17 wird ein Keilstück 20 angebracht,
welches an die Konsolen und an die Nasen angeschweißt wird, so daß das Deckenelement
8 mit dem Metallgerippe fest verbunden ist.
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Der zwischen den einzelnen Deckenelementen und dem Traggerippe verbleibende
freie Raum kann mit Beton od. dgl. ausgefüllt werden, wobei die angrenzenden Teile
des Gerippes sowie die Verbindungsstellen der Deckenelemente mit dem Gerippe mit
einbetoniert werden.
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Die Platten 6 bis 15 können voll oder hohl sein. Im letzteren Fall
können dann innerhalb der Deckenelemente Heizkörper, Leitungen od. dgl. eingesetzt
werden.
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Im Falle der Herstellung der Deckenelemente durch Aufstapelung kann
naturgemäß jedes Element vor seinem Einbau mit allem eventuell notwendigen Zubehör
versehen werden, z. B. Heiz- oder Sanitärkörpern 24, Leitungen, Wänden 25, eventuell
mit Fenstern 26, Zwischenwänden 27 usw.
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Fig. 5 zeigt, wie das Deckenelement 21, das auf der Höhe des unterhalb
der bereits durch die Elemente 22 und 23 belegten Stockwerke befindlichen Stockwerks
eingesetzt werden muß, heraufbefördert wird. Strichpunktiert ist die Lage des Deckenelements
während des Anhebens und in vollen Strichen seine endgültige Lage nach dem Einsetzen
bezeichnet.
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Die die Deckenelemente bildenden Platten können auch an zwei Punkten
an ihren Längsseiten an das Gerippe angehängt werden, so daß für je drei Felder
zwei Platten an Stelle von drei eingesetzt werden können.
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In Fig.5 sind mit 28 Haken bezeichnet, die an senkrechten Stangen
29 befestigt sind. Die Stangen sind an den Stellen 30 mit den Pfeilern 1 des Metallgerippes
verbunden. Mit Hilfe dieser Haken können in beiden Richtungen Platten 21, 22, 23
eingesetzt und danach mit Beton ausgegossen werden.