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Einrichtung zur Impedanzabstimmung in Rundfunkgeräten Die Erfindung
bezieht sich auf eine Einrichtung zur Änderung von Impedanzen und insbesondere von
Induktivitäten von Schaltelementen, mit denen die Abstimmung von elektrischen Schwingkreisen
in Rundfunkgeräten vorgenommen wird, und betrifft ihre Anwendung zur selbsttätigen
Empfängerabstimmung.
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In Rundfunkgeräten ist eine Reihe von abstimmbaren Resonanzkreisen
vorgesehen, um das Gerät auf eine Vielzahl von verschiedenen Frequenzen abstimmen
zu können. Derartige Kreise enthalten sowohl Induktivitäten wie Kapazitäten, und
die Abstimmung geschieht durch Änderung einer der beiden. Ursprünglich wurden solche
Resonanzkreise mittels veränderbarer Kondensatoren abgestimmt, später jedoch geschah
die Abstimmung durch Änderung der Induktivität, indem die Lage der Eisenpulverkerne
innerhalb der ihnen zugeordneten Spulen verändert wurde. In jedem Falle wurden zur
Veränderung der Kapazität oder Induktivität des Kreises Teile mechanisch bewegt.
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Um solche bewegten Teile zu vermeiden, wurde in neuerer Zeit die Induktivität
von Eisenkernspulen mittels einer variablen Vormagnetisierung der Kerne geändert,
Dabei war es zunächst nur möglich, die notwendige Vormagnetisierung in genügender
Größe mit Hilfe eines zusätzlichen Elektromagneten aufzubringen. Neue Kernmaterialien
haben es dann erlaubt, durch eine einfache Magnetisierungswicklung auf dem Kern
eine Vormagnetisierung ausreichender Größe aufzubringen. Hierdurch wird es möglich,
die Abstimmittel einfach und mit geringem Platz- und Energiebedarf aufzubauen, so
daß das schon länger bekannte allgemeine Prinzip für den praktischen Empfängerbau
in breiterem Rahmen Interesse gewinnt.
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Die Erfindung bedient sich dieser Vorarbeiten zur Verwirklichung des
neuen Gedankens, die Vormagnetisierung der Kerne zwecks selbsttätiger Empfängerabstimmung
automatisch zu steuern, während bisher nur an eine Handeinstellung der Vormagnetisierung
gedacht war. Hierdurch gelingt es, vorzugsweise in Kombination mit einer selbsttätigen,
signalgesteuerten Sendersuche, einen automatisch abstimmenden Rundfunkempfänger
ohne bewegliche Teile zu schaffen. Die Vorteile, die in dem Fortfall mechanisch
bewegter Teile liegen, sind offenkundig.
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Gemäß der Erfindung wird die Änderung des Stromflusses durch eine
an den Kernen der Impedanzen angebrachte Magnetisierungsanordnung durch eine Elektronenröhre
bewirkt, die durch Gitter gesteuert wird, welche durch die Ladung auf einem Kondensator
vorgespannt sind, wobei Mittel vorgesehen sind, um den Kondensator über einen einen
Widerstand enthaltenden Kreis zu entladen, derart, daß die Kondensatorladung mit
vorbestimmter Geschwindigkeit abgebaut wird, wodurch eine Abstimmung längs eines
gegebenen Frequenzbandes stattfindet. Um die Änderung der Gittervorspannung aufzuhalten
und dadurch den Abstimmvorgang zu unterbrechen, sobald der Empfänger ein Sendesignal
empfangen hat, wird vorteilhaft eine Diskriminatorschaltung einerseits an den Verstärkerteil
des Empfängers und andererseits an die Gitter der Elektronenröhre angeschlossen.
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Die Erfindung wird im folgenden unter Bezugnahme auf die Zeichnungen
im einzelnen beschrieben. Fig. 1 ist ein Schaltbild eines Rundfunkgerätes, das die
Erfindung enthält; Fig. 2 ist eine vergrößerte Zusammenstellungszeichnung einer
erfindungsgemäßen Induktionsspule und der zugehörigen Kernanordnung; Fig.3 zeigt
den Gegenstand der Fig.2 von der Seite; Fig.4 zeigt die Teile zerlegt vor dem Zusammenbau.
Im allgemeinen besteht die erfindungsgemäßeRundfunkempfängerabstimmeinrichtung aus
drei Induktionsspulen, von denen jede auf einem Kern sitzt, der eine besondere Magnetisierungswicklung
trägt. Die drei Spulen liegen im Antennenkreis, Hochfrequenz-und Oszillatorkreis
und besorgen die Abstimmung des Empfängers. Der Strom durch die Magnetisierungsspulen,
welche in Reihe liegen, wird von einem niedrigen bis zu einem hohen Wert verändert,
so daß der Empfänger über ein vorgeschriebenes Frequenzband
hin
abgestimmt wird. Dies kann geschehen unter Benutzung einer Elektronenröhre oder
einer gleichwertigen Vorrichtung, die in Reihe mit den Magnetisierungsspulen und
einer Stromquelle liegt. Ihre Leitfähigkeit wird nach einem vorgegebenen Programm
durch die Entladung eines Kondensators gesteuert, der mit dem Steuergitter der Röhre
verbunden ist.
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Fig. 1 zeigt die Schaltung eines Superhet-Rundfunkempfängers, in der
eine Hochfrequenzverstärkerröhre 2. eine Mischröhre 4 und eine Zwischenfrequenzverstärkerröhre
6 gemeinsam mit denen ihnen zugeordneten Schaltteilen den Hochfrequenzteil bilden,
dessen Ausgang unmittelbar an die Demodulator- und Tonfrequenzverstärkerstufe8 gelegt
ist. Die entstehende NF-Leistung wird über den Koppeltransformator 12 einem Lautsprecher
10 zugeführt. Die Energieleitung 14 des Empfängers ist an eine elektrische Stromquelle
angeschlossen (hier nicht dargestellt) und außerdem über eine Drossel 16 mit dem
feststehenden Kontakt 18 eines Steuerrelais 22 so-,vie mit dem einen Ende der Arbeitswicklung
20 dieses Relais verbunden. Letztere ist weiterhin über Leitung 24 mit dem feststehenden
Kontakt 26 eines An- und Ausschalters 28 verbunden, dessen beweglicher Kontaktarm
29 an Erde liegt. Der Anker 30 des Steuerrelais 22 kommt mit dem Kontakt 18 in Eingriff,
sobald die Spule 20 erregt wird, und ist an die Leitung 32 angeschlossen, die zu
der Stromversorgungseinheit 34 führt und diese mit Gleichstrom niederer Spannung
versorgt, wenn der Schalter geschlossen ist.
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Die Einheit 34 kann mit Unterbrecher und Transformator arbeiten, oder
sie kann ein anderes Umformaggregat enthalten und liefert die Hochspannung für das
Gerät. Vom Ausgang dieser Einheit 34 führt eine Leitung 36 zu der Demodulator- und
Tonfrequenzverstärkereinheit 8 und liefert dieser die nötige Leistung. Außerdem
wird der Ausgangsstrom der Einheit 34 auf dem Wege über Einheit 8 auf die Stromversorgungsleitungen
44 und 276 gegeben, um die übrigen Teile des Gerätes mit Energie zu versorgen.
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Der Hochfrequenzteil, bestehend aus den Röhren 2, 4 und 6, wird abgestimmt,
indem die Induktivitäten in den verschiedenen Resonanzkreisen verändert werden.
Die Antenne 38 ist über Spule 40 mit dem einen Ende einer abstimmbaren Spule 42
verbunden, deren anderes Ende geerdet ist. Ein veränderbarer Kondensator 46 liegt
der Spule 42 parallel und ist mittels einer mit ihm eine Baueinheit bildenden festen
Kapazität über Leitung 48 an das Steuergitter 50 der Röhre 2 angekoppelt.
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Wie in den Fig. 2 bis 4 gezeigt, wird die Spule 42 auf einen zusammengesetzten
Kern 52 gewickelt, der aus zwei Ringen 54 und 56 aus Ferrit oder ähnlichem magnetischem
Material gebildet wird. Eine Nut 58 wird auf der einen Seite eines jeden Ringes
eingeschliffen und je ein Abschnitt der Spule 42 auf jeden Ring in Reihenschaltung
aufgebracht. Dann werden die einander entsprechenden Seiten der Ringe aufeinandergesetzt.
wobei sich die Nuten 58 gegenüberstehen. Anschließend wird eine Magnetisierungswicklung
60 um die Anordnung gewickelt. jede der für die Abstimmung gedachten Spulenanordnungen
42, 78 und 82 (Fig. 1) wird in gleicher Weise hergestellt; sodann wird die Magnetisierungswicklung
60 mit den Magnetisierungswicklungen 62 und 64 für die anderen zwei Kerne über die
Verbindungsleitungen 66 bzw. 68 in Reihe geschaltet. Die Leitung 44 führt direkt
an den einen Anschlußpunkt der Magnetisierungswicklung 60 und versorgt die genannte
Reihenschaltung mit Strom. Die Anode 70 der Röhre 2 ist mit dem einstellbaren Kondensator
72 der nächsten Verstärkerstufe über Leitung 74 und Kondensator 76 verbunden. Der
Kondensator 72 ist Teil des Hochfrequenzresonanzkreises und liegt der abstimmbaren,
auf frem Kern 52 sitzenden Induktionsspule 78 parallel, welche mit dem Steuergitter
80 der Röhre 4 verbunden ist.
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Der eingebaute Oszillator umfaßt eine Induktionsspule 82 mit Kern
52, welche mit einem Ende mit der in Reihe liegenden Spule 84 verbunden ist; von
dieser führt eine Verbindung zu dem einen Anschlußpunkt des veränderbaren Kondensators
86, dessen andere Seite geerdet ist. Eine als Nebenschluß geschaltete Induktionsspule
88 ist in der Mitte angezapft und liegt parallel zu dem Kondensator 86. Die Anzapfung
ist über Leitung 92 an die Kathode 90 der Röhre 4 geführt; der Kondensator 86 liegt
außerdem über Leitung 96 am Oszillatorgitter 94. Die Röhre 4 ist die Röhre, in welcher
das hereinkommende modulierte HF-Signal mit den selbsterzeugten Schwingungen gemischt
wird, um es auf das Zwischenfrequenzsignal umzusetzen. Die in Reihe liegende Spule
84 und die Nebenschlußspule 88 dienen zur Herstellung des Gleichlaufs, derart, daß
die Oszillatorfrequenz sich in demselben Maße ändert, in dem sich die Hochfrequenz
ändert, so daß auf diese Weise während der Abstimmung längs des Frequenzbandes stets
eine konstante Differenzfrequenz erhalten wird.
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Das Ausgangssignal der Mischröhre 4 wird dem Zwischenfrequenztransformator
98 über die Verbindungsleitung 100 zwischen der Anode 2 der Röhre 4 und der Primärwicklung
104 zugeführt. Ein Kondensator 106 liegt der Primärwicklung 104 parallel, um sie
auf die Zwischenfrequenz abzustimmen. Die Sekundärwicklung 108 des Transformators
ist durch den Kondensator 110 abgestimmt und ist mit dem Steuergitter 112 der .Verstärkerröhre
6 verbunden. Die Anode 114 der Röhre 6 liegt über Leitung 116 an der abgestimmten
Primärwicklung 118 des zweiten Zwischenfrequenztransformators 120, dessen Sekundärwicklung
122 unmittelbar an den Demodulator-und Tonfrequenzverstärkerteil 8 angeschaltet
ist. Die Induktivität der Abstimmspulen 42, 78 und 82 wird geändert, indem man den
magnetischen Fluß in ihren Kernen 52 mittels des Stromes in den Magnetisierungsspulen
60, 62 bzw. 64 variiert, wobei diese Spulen in Reihe an der Stromversorgungsleitung
44 liegen. Damit der Magnetisierungsstrom gesteuert werden kann, ist die letzte
Spule 64 über Leitung 124 mit den Anoden 126 und 128 der Röhre 130 verbunden. Die
Röhre 130 kann, wie in der Zeichnung, eine Doppeltriode oder auch eine Einfachtriode
sein. Die Kathoden 132 und 134 sind gleichermaßen über Leitung 136 mit der einen
Klemme eines Milliamperemeters 138 verbunden, das den Strom durch die Röhre anzeigt
und dessen andere Klemme über Leitung 140 an Erde liegt. Da der Strom in diesem
Kreis mit der Abstimmung der Resonanzkreise proportional einhergeht, kann das Meßgerät
138 in den Frequenzen des überdeckten Bandes geeicht sein.
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Die Stromleitung durch die Röhre 130 wird durch die Gitter 142 und
144 gesteuert, welche beide an die Leitung 146 geführt sind, welche das eine Ende
des Widerstandes 148 einseitig mit den Widerständen 150 und 152 verbindet. Eine
Begrenzerstufe mit der Röhre 156. die durch den Zwischenfrequenztransformator 120
gespeist wird, und eine anschließende Diskriminatorstufe mit der Röhre 158 steuern
das Potential auf- der Leitung 146. Auf diese Weise erscheint auf
der
Leitung 146 ein Signal, das von dem Ausgang des Transformators 120 abhängig ist.
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Die Sekundärwicklung 122 des Transformators ist über Leitung 160 mit
einem Koppelkondensator 162 und von dort über einen Widerstand 164 mit Erde verbunden.
Das Steuergitter 166 der Begrenzerröhre 156 liegt an einem Punkt zwischen dem Kondensator
162 und dem Widerstand 164. Die Anode 168 der Röhre 156 ist durch Leitung 170 mit
der Primär-,,N icklung 172 des Koppeltransformators 174 verbunden. Das gegenüberliegende
Ende der Primärwicklung ist über Leitung 178 an das Schirmgitter 176 geführt. Ein
Kondensator 180 liegt parallel den Leitungen 170 und 178 und ein Kondensator 182
liegt zwischen Leitung 178 und Erde. Die Sekundärwicklung 184 des Transformators
ist in der Mitte bei 186 angezapft, und ihre beiden äußeren Anschlüsse sind über
die Leitungen 188 bzw. 190 mit den Anoden 192 und 194 der Röhre 158 verbunden. Ein
Kondensator 196 liegt zwischen der Leitung 170 und der Mittelanzapfung 186 und ein
Kondensator 198 parallel zur Sekundärwicklung 184.
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Der Diskriminator wird, wie aus obiger Beschreibung hervorgeht, aus
dem Trarnsformator 174 gespeist. Eine der Kathoden, 200, ist an die Ausgangsleitung
202 und an das eine Ende des Widerstandes 204 angeschlossen; Leitung 202 ist ihrerseits
mit dem Widerstand 206 verbunden, der mit dem Widerstand 148 in Reihe liegt. Ein
Gleichrichter 208 liegt dem Widerstand 148 parallel und ein Kondensator 210 dem
Widerstand 204. Die andere Kathode 212 der Diskri-?ninatorröhre 158 ist mit einem
Widerstand 214 verbunden, und eine Leitung 216 verbindet gleichzeitig die der Kathode
angewandten Enden der beiden Widerstände 204 und 214 und das eine Ende des Widerstandes
218. Das entgegengesetzte Ende des letzteren liegt unmittelbar an der Mittelanzapfung
186 der Sekundärwicklung 184, und ein Kondensator 220 ist dem Widerstand 214 parallel
geschaltet. Der Ausgang des Diskriminators führt ein Potential zur automatischen
Frequenzregelung und ist auf die Zwischenfrequenz des Systems abgestimmt; er sorgt
damit für Halt- und Verriegelungsimpulse, die den Empfänger auf der Station festsetzten.
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Damit die Resonanzkreise das Frequenzband durchstimmen können, für
das sie entworfen sind, sind Mittel vorgesehen, die den Strom durch die Magnetisierungswicklungen
langsam in gleichförmigem Maße ansteigen lassen. Dies wird erreicht, indem an die
Steuergitter 142 und 144 der Röhre 130 ein Kondensator 222 gelegt wird, der eine
negative Ladung trägt, durch deren Maximalwert die Magnetisierung für das eine Ende
des Frequenzbandes festgelegt ist, indem der magnetische Fluß in den Magnetisierungsspulen
in diesem Falle der genannten Randfrequenz des Bandes entspricht. Der Kondensator
222 wird dann allmählich entladen, wodurch der Abstimmvorgang längs des Bandes vorangetrieben
wird. Der Kreis, der zur Ladung des Kondensators und zu seiner Entladung dient,
ist in der Mitte des unteren Teiles des Schaltbildes gezeigt. Leitung 146 verbindet
den Kondensator 222 mit dem Widerstand 150, der seinerseits über Gleichrichter 224
und Kondensator 226 mit der Anode 228 der die Ladung steuernden Röhre 230 in Reihe
liegt. Ein Widerstand 232 liegt zwischen Erde und einem Punkt zwischen Gleichrichter
224 und Kondensator 226. Die Leitung 146 führt außerdem zu einem Widerstand 152,
dessen entgegengesetztes Ende mit dem Steuergitter 234 der Röhre 230 verbunden ist,
Das Schirmgitter 236 und die Kathode 238
dieser Röhre sind zusammengeschaltet
und über einen Widerstand 240 mit einer Niederspannungsquelle verbunden. Schirmgitter
und Kathode sind außerdem mit dem einstellbaren Abgriff 242 auf dem geerdeten Widerstand
244 verbunden, so daß die Vorspannung für Kathode und Schirmgitter und damit der
Arbeitspunkt der Röhre eingestellt werden können. Ein Kondensator 246 liegt mit
einem Ende an der Leitung 146 und dem anderen an Leitung 248, welche sich bis zu
einem feststehenden Schalterkontakt 250 auf einem Schalter 252 erstreckt, dessen
verstellbarer Schaltarm 254 mit Leitung 140 und mit dem einen Ende des zur Lautstärkere
gelung vorgesehenen Widerstandes 256 verbunden ist. Das andere Ende dieses Widerstandes
liegt über Leitung 258 an dem Erdungspunkt im Tonfrequenzverstärkerteil B. Ein verstellbarer
Abgriff 260 auf dem Widerstand 256 ist ebenfalls mit dem Erdpunkt im Tonfrequenzverstärkerteil
über Leitung 262 rückverbunden. Durch Veränderung der Schleiferstellung kann die
Lautstärke geregelt werden.
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Die Leitung 248 ist mit einem Widerstand 154 verbunden und dieser
mit der Vorspannungsbatterie 264, deren positiver Pol geerdet ist. Die Anode 228
der Röhre 230 ist über den Leiter 266 an den feststehenden Kontakt 268 eines Schalters
270 angeschlossen, dessen beweglicher Kontaktarm 272 an Leitung 140 liegt. Die Anode
228 ist außerdem über Widerstand 274 mit der Hochspannungszuführungsleitung 276
verbunden, welche vom Tonfrequenzverstärkerteil kommt. Die Leitung 278 stellt zwischen
dem feststehenden Kontakt 280 eines Handschalters 282 und der Leitung 202 eine leitende
Verbindung her. Der bewegliche Schaltarm 284 des Schalters 282 ist mit Leitung 140
und Erde verbunden. Die vier von Hand zu betätigenden Schalter 28, 270 und 282 sowie
das den Abstimmungszustand anzeigende Meßgerät 138 sind in geeigneter Weise auf
einem Schaltbrett montiert und stehen dort dem Bedienenden zur Verfügung.
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Die drei Resonanzkreise werden also über das Frequenzband hin abgestimmt,
indem der Strom von Null öder einem anderen niedrigen Wert durch allmähliche Änderung
des Leitfähigkeitszustandes der Röhre 130 bis auf einen höheren Wert geändert wird.
Die Begrenzer- und Diskriminatorschaltung, die ein automatisches Frequenzsteuersignal
auf Leitung 202 entwickeln, bringen den Abstimmvorgang zum Stillstand, sobald ein
Signal hereinkommt. Wenn der Bedienende auf den nächsten Sender auf dem Frequenzband
übergehen will, so schließt er für einen Augenblick den Schalter 252, wodurch sich
der Kondensator 246 entlädt und ein positiver Impuls an den Steuergittern 142 und
144 entsteht, dessen Amplitude und Dauer ausreichen, die Wirkung der automatischen
Frequenzregelung des Diskriminatorausganges zu überwinden. Dadurch verläßt die Abstimmeinrichtung
die Frequenz des Senders, auf den sie gerade abgestimmt war, und kommt erst wieder
auf der Frequenz des nächsten Senders, der einen Steuerimpuls durch den Diskriminator
liefert, zum Stillstand. Wenn die Abstimmeinrichtung auf einen weiter entfernt liegenden
Teil des Frequenzbandes übergehen soll, schließt der Bedienende den Schalter 282
und hält ihn niedergedrückt, bis sich die Einrichtung nahe der gewünschten Stelle
befindet. Während dieser Zeit kann ein Stoppsignal nicht wirksam werden. Sobald
jedoch der Schalter 282 losgelassen wird, wird die Abstimmeinrichtung auf das nächste
empfangende Signal hin anhalten. Die Rückkehr zum entgegengesetzten Ende des Frequenzbandes,
wenn die Abstimmeinrichtung einmal bis zur hochfrequenten Grenzstellung abgelaufen
ist,
geschieht dadurch, daß der Kondensator 222, infolge der Entladung des Kondensators
226 durch Röhre 230, erneut negativ aufgeladen wird.
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Um die beschriebene Abstimmeinrichtung in Betrieb zu setzen, betätigt
der Bedienende zunächst den Einschalter 28, um den Erregerkreis für die Relaisspule
20 durchzuschalten, wodurch sich der Schalter 18, 30 schließt und an die Stromversorgungseinheit
34 Niederspannung gelegt wird. Eine kurze Zeit mag dann verstreichen, während das
Gerät auf Betriebstemperatur kommt, sodann wird die Abstimmeinrichtung auf der Frequenz
des Senders anhalten, der als erster ein ausreichendes Eingangssignal am Diskriminator
158 entwickeln kann. Das Signal, das einerseits das Anhalten der Einrichtung veranlaßt,
wird andererseits gleichgerichtet, verstärkt und dem Lautsprecher 10 zugeführt.
Der Empfänger bleibt dann auf diesen Sender abgestimmt, bis der Bedienende einen
anderen zu empfangen wünscht. Damit die Einrichtung auf einem Sender wirklich stehenbleibt,
bedient man sich der Wirkung einer normalen automatischen Frequenzregelung. Der
Diskriminatortransformator 174 ist auf die Zwischenfrequenz des Empfängers abgestimmt,
die z. B. 2621cHz betragen kann. Das Ausgangssignal des Diskriminators wird an zwei
Widerständen 214 und 204 entwickelt. Diese sind so geschaltet, daß die durch den
Gleichrichter erzeugten Spannungen entgegengesetzt gepolt sind und somit im Resonanzfall
an der Leitung 202 keine Regelspannung entsteht. Wenn jedoch die dem Diskriminator
zugeführte Frequenz ansteigen will, so entsteht eine in der einen Polarität überschießende
Spannung, da die entwickelten Teilspannungen nicht genau gleich sind. Wenn die Frequenz
sich in dem entgegengesetzten Sinne ändern will, so setzen sich die Teilspannungen
zu einer Regelspannung von entgegengesetzten Vorzeichen zusammen. Wenn also eine
Zwischenfrequenzresonanz infolge des Abstimmens auf ein Sendersignal eintritt, so
entsteht auf Leitung 202 eine Nullregelspannung, derart, daß jegliche .Neigung der
Abstimmeinrichtung, in Richtung entweder auf höhere oder auf niedere Frequenzen
abzuweichen. eine positive oder negative St)annung auf der Steuerleitung 202 erscheinen
läßt, die das Potential der Steuergitter 142 und 144 auf den der genauen Abstimmung
entsprechenden Wert zurückbringt und jeglicher Veränderung von vornherein entgegenwirkt.
Auf diese Weise setzt die Regelspannung des Diskriminators an Leitung 202 die Abstimmeinr
ichtung auf einem einmal gefundenen Sender fest.
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Um auf den nächsten Sender des Frequenzbandes übegehen zu können,
schließt der Bedienende für einen Augenblick- den Schalter 252. wodurch den Gittern
142, 144 von dem Kondensator 246 her ein positiver Impuls zugeführt wird. Dies ist
zwar kein großer Impuls, aber er steuert die Gitter so weit ins Positive, daß sie
die Abstimmung längs des Frequenzbandes fortzusetzen gestatten; denn er reicht gerade
aus. um die Steuerwirkung des Diskriminators kurzzeitig zu überwinden, so daß die
Einrichtung von der Frequenz der Station, auf die sie abgestimmt war, herunterlaufen
kann. Wenn sich der Schalter 252 wiec2r öffnet, fährt die Einrichtung fort, allmählich
das Frequenzband in Richtung auf höhere Frequenzen hin abzutasten, wobei sich der
Kondensator 222, indem er dies bewirkt, über die Widerstände 148 und 206 entlädt,
so daß die Gitter weiter positiv werden können. Sobald nun die Frequenz des nächsten
Senders herankommt. wird das Diskriminatorsignal wieder wirksam und verriegelt das
elektrische System auf dem Resonanzpunkt. Der Kondensator 246 wird sich bis zu diesem
Zeitpunkt von der Batterie 264 her wieder aufgeladen haben, und falls der nunmehr
hereinkommende Sender nicht gewünscht ist, läßt die Betätigung des Schalters 252
die Abstimmung erneut fortschreiten. Wenn sich der Kondensator 222 entladen hat,
so haben die Gitter 142, 144 ihr höchstes positives Potential erreicht, und der
Strom durch Röhre 130 ist im Maximum; die Einrichtung steht dann am hochfrequenten
Ende des Bandes. Diese Stellung bzw. dieser Zustand der Einrichtung wird durch ein
Meßgerät 138 angezeigt, welches den Strom durch die Magnetisierungswicklungen mißt,
aber in Frequenzen geeicht sein kann.
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Um die Einrichtung schnell auf das entgegengesetzte Ende des Frequenzbandes
zurücksteuern zu können, so daß dieses erneut abgetastet werden kann, ist ein Rückstellkreis
vorgesehen, der die Röhre 230 und den Kondensator 226 enthält. Der Widerstand 274,
der Kondensator 226 und der Widerstand 232 liegen alle in Reihe zwischen der Stromzuführungsleitung
276 und Erde. Die Anode 228 der Röhre 230 ist an den Verbindungspunkt zwischen Widerstand
274 und Kondensator 226 geschaltet und wird im normalen Zustand auf der normal erforderlichen
Anodenspannung von z. B. 200 V gehalten. Da der Kondensator 226 direkt an der Anode
liegt, wird er auf dasselbe Potential aufgeladen. Das Steuergitter 234 der Röhre
230 ist über den Widerstand 152 mit den Gittern 142, 144 verbunden, so daß die Vorspannungen
aller dieser Gitter die gleichen sind. Die negative Vorspannung an diesen Gittern
nimmt stetig ab, während die Einrichtung das Frequenzband abtastet. Wenn dann die
Spannung an Gitter 234 nach Erreichen des hochfrequenten Frequenzbandendes auf einem
vorbestimmten Wert angekommen ist, wird die Röhre 230 leitend, zieht einen starken
Anodenstrom über den Widerstand 274, entlädt dadurch den Kondensator 226 über Widerstand
232 gegen Erde und erzeugt somit einen hohen negativen Impuls, der den Gittern 142,
144 über den Diodengleichrichter 224 und den Widerstand 150 aufgedrückt wird und
durch den gleichzeitig den Kondensator 222 auf einen hohen negativen Vorspannungswert
aufgeladen wird. Hierdurch wird der Anodenstrom der Röhre 130 sofort unterbrochen
und die Abstimmittel kehren in den dem niederfrequenten Ende des Bandes entsprechenden
Zustand zurück. Zum gleichen Zeitpunkt wird auch die Röhre 230 wegen der negativen
Spannung an Gitter 234 wieder gesperrt, und die Anodenspannung baut sich erneut
auf, um den Ladekondensator 226 auf seinen ursprünglichen Wert aufzuladen. Während
der Zeit, in der sich der Kondensator 226 lädt, wird eine hohe positive Spannung
an dem Verbindungspunkt zwischen Kondensator 226 und Widerstand 232 entstehen; um
zu verhindern, daß dieser positive Impuls an den Gittern 142, 144 ersdheint, ist
der Diodengleichrichter 224 in Reihe zwischen den Widerständen 150 und 232 vorgesehen,
so daß lediglich negative Impulse an die Gitter 142, 144 und an den Kondensator
222 gelangen können.
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Um jederzeit von einer Frequenz, auf der die Abstimmeinrichtung gerade
festliegt, nach Wunsch zum niederfrequenten Ende des Bandes zurückkehren zu können,
braucht der Bedienende nur den Schalter 270 zu schließen, wodurch ein Entladungsweg
für den Kondensator 226 geschaffen wird, so daß der Kondensator 222 erneut in genügendem
Ausmaß negativ geladen und die Gittervorspannung so weit zurückgeführt wird, daß
die Abstimmung nunmehr wieder von dem niederfrequenten Ende des Bandes ausgehen
kann.
Wenn der Schalter 270 geöffnet wird, so wird der Kondensator
226 wieder auf seinen normalen Wert aufgeladen.
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Wenn der Empfänger auf einen Sender abgestimmt ist, der nahe dem niederfrequenten
Ende des Bandes liegt, und der Bedienende einen Sender zu hören wünscht, der etwas
in Richtung höherer Frequenzen entfernt liegt, so schließt er den Schalter 282.
Dadurch wird jeglicher Stoppimpuls an der Einwirkung auf das Gerät gehindert, so
daß sich die Abstimmeinrichtung weiter in Richtung auf das hochfrequente Ende des
Bandes bewegt, solange der Schalter 282 niedergehalten wird. Wenn die Abstimmeinrichtung
in die Nähe eines Senders kommt, dessen Empfang gewünscht wird, wird der Schalter
282 geöffnet, so daß die Einrichtung entsprechend dem nächsten dann hereinkommenden
Signal anhalten wird. Falls dies nicht der gewünschte Sender ist, bewirkt ein kurzzeitiges
Schließen des Schalters 252, daß die Einrichtung zur Frequenz des nächsten Senders
fortschreitet.
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Auf dem Schaltbrett befinden sich also ein Schalter, der die Abstimmeinrichtung
zur nächstbenachbarten Station in Abstimmrichtung weiterlaufen läßt, ein Schalter,
der eine fortgesetzte Bewegung in Abstimmrichtung bewirkt, so daß man auf ein anderes
Gebiet des Frequenzbandes übergehen kann, sowie ein Schalter, der eine schnelle
Rückkehr zum niederfrequenten Ende des Bandes von irgendeiner beliebigen Stellung
aus ermöglicht.
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Da die Ferritringe 52 eine sehr hohe Remanenz aufweisen, würde der
insgesamt mit dieser Einrichtung überstreichbare Frequenzbereich nicht ausreichen,
das ganze übliche Rundfunkfrequenzband zu überdecken. Aus diesem Grunde ist auf
jedem Kern eine zusätzliche Vormagnetisierungswicklung 290 aufgebracht. Die einzelnen
Wicklungen sind in Reihe geschaltet, und das eine Ende der Reihenschaltung ist geerdet,
während das andere über einen Begrenzerwiderstand 292 an die Leitung 14 angeschlossen
ist, wie durch den Pfeil angedeutet. Die Vormagnetisierungswicklung erzeugt einen
magnetischen Fluß, welcher dem eigentlichen Magnetisierungsfluß, der die Abstimmung
steuert, entgegengesetzt ist. Dadurch wird der Abstimmbereich erweitert und eine
genügende Überdeckung des Rundfunkfrequenzbandes gewährleistet.