DE1039513B - Verfahren zur Herstellung von 4-Chlor-3-keto-í¸-steroiden - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von 4-Chlor-3-keto-í¸-steroiden

Info

Publication number
DE1039513B
DE1039513B DES53589A DES0053589A DE1039513B DE 1039513 B DE1039513 B DE 1039513B DE S53589 A DES53589 A DE S53589A DE S0053589 A DES0053589 A DE S0053589A DE 1039513 B DE1039513 B DE 1039513B
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
chlorine
keto
carbon tetrachloride
acetate
chloro
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
DES53589A
Other languages
English (en)
Inventor
Bruno Camerino
Renato Modelli
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Pfizer Italia SRL
Original Assignee
Farmaceutici Italia SpA
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Farmaceutici Italia SpA filed Critical Farmaceutici Italia SpA
Publication of DE1039513B publication Critical patent/DE1039513B/de
Pending legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07JSTEROIDS
    • C07J1/00Normal steroids containing carbon, hydrogen, halogen or oxygen, not substituted in position 17 beta by a carbon atom, e.g. estrane, androstane

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Steroid Compounds (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von 4-Chlor-3-keto-d 4-steroiden Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von 4-Chlor-3-keto-d 4-steroiden, welches darin besteht, daß man ein 3-Keto-44-steroid, welches in einem gegenüber Chlor inerten organischen Lösungsmittel gelöst ist, mit Chlor oder einem Chlor abgebenden Mittel kondensiert.
  • Die Reaktion kann in Abwesenheit oder in Gegenwart einer tertiären Base, beispielsweise Pyridin, erfolgen. Als nichtchlorierbares organisches Lösungsmittel kann z. B. Tetrachlorkohlenstoff dienen.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren kann durch das folgende Reaktionsschema dargestellt werden Darin bedeutet R = (H)OR",, =O, (CHa)OH, (C2H5)OH, (H)COCH3, (H)COCH20COCH3 oder (OH)COCH20COCH3, R' = H2, (H) O H oder = O, R" = H oder C H3, R"' = Acyl.
  • Die erfindungsgemäß hergestellten Verbindungen haben große pharmakologische Bedeutung. Beispielsweise zeigen das 4-Chlortestosteronacetat (in welchem R (H) O C O C H3, R' H2 und R" CH, ist), das 4-Chlor-19-nortestosteroncyclopentylpropionat (in welchem R (H) O C O C HZ R' H2 und R" H ist) und das 4-Chlor-19-nortestosteronacetat (in welchem R (H) O C O C H3, R' H2 und R" H ist) eine hohe anabolische Wirkung auf die Proteine, ohne daß sie eine entsprechende androgene Wirkung besitzen.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren gestattet, mit guter Ausbeute die 4-Chlor-3-keto-d4-steroide direkt aus den 3-Keto-44-steroiden zu erhalten, ohne daß dabei über die 4,5-Epoxy-3-keto-steroide gegangen werden muß, wie es nach einem bekannten Verfahren bisher erforderlich war. Überraschend ist der Reaktionsverlauf, weil in Analogie zur Bromierung bei der Chlorierung von 3-Keto-44-steroiden die Bildung von 6-Chlor- oder 2-Chlor-3-ketod 4-steroiden erwartet werden könnte. In Abweichung davon wurde jedoch gefunden, daß das Hauptprodukt der Reaktion eines 3-Keto-d4-steroids mit Chlor oder mit einer Chlor abgebenden Substanz das 4-Chlorderivat ist. Beispiel 1 4-Chlortestosteron-acetat 2 g Testosteron-acetat, die in 20 ccm wasserfreiem Tetrachlorkohlenstoff und 10 ccm wasserfreiem Pyridin gelöst sind, werden in einen mit Rührer, Thermometer, Scbeidetrichter und Calciumchloridrohr versehenen 4-Hals-Kolben gegeben. Dazu fügt man unter Aufrechterhaltung einer Temperatur von etwa -5°C 14 ccm einer 1,7molaren Lösung von Chlor in Tetrachlorkohlenstoff. Anfänglich sind eine schwache Wärmeentwicklung und die Bildung eines weißen Niederschlages zu beobachten. Nach beendeter Zugabe rührt man während weiteren 15 Minuten und läßt dann das Gemisch ohne weitere Kühlung stehen, so daß sich das Reaktionsgemisch langsam auf Zimmertemperatur erwärmt. 5 Stunden nach Beginn der Reaktion gibt man 200 ccm Tetrachlorkohlen- Stoff zu, behandelt die Lösung mit einer Natriumbisulfitlösung, verdünnter Salzsäure, verdünnter Natriumbicarbonatlösung und Wasser, trocknet und destilliert das Lösungsmittel ab.
  • Man erhält einen Rückstand von 2,2 g, aus dem man durch Umkristallisieren aus 150 ccm Äthanol 1,5 g 4-Chlortestosteron-acetat erhält, Schmelzpunkt 228 bis 230°C; [a]D = + 120° (in Chloroform), Am"" = 255 m#t; s = 13 200.
  • Beispiel 2 4-Chlortestosteron-acetat 2 g in 30 ccm Tetrachlorkohlenstoff gelöstes Testosteronacetat werden bei -10°C mit 4 ccm einer 1,7-molaren Lösung von Chlor in Tetrachlorkohlenstoff (= 1,1 Mol Chlor) behandelt. Nach 5stündigem Stehenlassen bei Zimmertemperatur wird die farblose Lösung mit einer verdünnten Natriumbisulfitlösung, Natriumbicarbonatlösung und Wasser behandelt und getrocknet. Der Tetrachlorkohlenstoff wird abgedampft. Der Rückstand wird aus Äthanol umkristallisiert, wobei man 0,7 g 4-Chlortestosteron-acetat erhält, Schmelzpunkt 226 bis 230°C.
  • Beispiel 3 4-Chlortestosteron-acetat Zu einer auf 50°C erwärmten Lösung von 2 g Testosteron-acetat in 20 ccm Tetrachlorkohlenstoff und 20 ccm Pyrzdin gibt man 4,6 ccm einer 1,7molaren Lösung von Chlor in Tetrachlorkohlenstoff. Die Temperatur wird auf 65 bis 70°C erhöht, wobei die Bildung eines braunen Niederschlages beobachtet werden kann. Das Reaktionsgemisch wird während 30 Minuten bei 50°C gerührt, dann fügt man Tetrachlorkohlenstoff zu, behandelt die Lösung mit Natriumbisulfitlösung, verdünnter Salzsäure, verdünnter Natriumbicarbonatlösung und Wasser, trocknet und destilliert. Nach dem Kristallisieren aus Äthanol erhält man 0,9 g 4-Chlortestosteron-acetat, Schmelzpunkt 228 bis 230°C.
  • Beispiel 4 4-Chlortestosteron-acetat 4 g Testosteron werden bei Zimmertemperatur während 20 Stunden mit 16 ccm Pyridin und 4 ccm Acetanhydrid behandelt. Zu dieser Lösung, welche sich in einem mit Rührer und RückfluBkondensator versehenen 3-Hals-Kolben befindet, gibt man 20 ccm Tetrachlorkohlenstoff sowie 17 ccm einer 1,7molaren Lösung von Chlor in Tetrachlorkohlenstoff. Es tritt starke Erhitzung ein, und es ist die Bildung eines dunklen Niederschlages zu beobachten. Nach 4stündigem Stehenlassen bei Zimmertemperatur verdünnt man das Reaktionsgemisch mit Tetrachlorkohlenstoff, wäscht mit Natriumbisulfitlösung, verdünnten Säuren, verdünnten Basen und Wasser bis zur Neutralität der Lösung, trocknet dann und dampft den Tetrachlorkohlenstoff ab.
  • Man erhält einen Rückstand von 4,4g, aus welchem man durch Umkristallisieren aus 100 ccm Äthanol 2,4 g 4-Chlortestosteron-acetat erhält mit einem Schmelzpunkt von 227 bis 230°C.
  • Beispiel 5 4-Chlortestosteron-acetat Man löst 3,3 g Testosteron-acetat in 40 ccm Essigsäure und erhitzt 1 Stunde lang auf dem Wasserbad mit 1,08 g tert: Butylhypochlorit. Man konzentriert die Lösung im Vakuum, gewinnt den Rückstand mit Alkohol, filtriert die gebildeten Kristalle ab und kristallisiert aus Äthanol um. Man erhält 0,9 g 4-Chlortestosteron-acetat, Schmelzpunkt 226 bis 229°C. Beispiel 6 4-Chlortestosteron-cyclopentylpropionat Ausgehend von 2 g Testosteron-cyclopentylpropionat, geht man gleich vor, wie es im Beispiel l beschrieben wurde.
  • Man erhält 1,2 g 4-Chlortestosteron-cyclopentylpropionat, Schmelzpunkt 108 bis 110°C.
  • Beispiel 7 4-Chlor-19-nortestosteron-acetat Ausgehend von 0,5 g 19-Nortestosteron-acetat geht man gleich vor, wie es im Beispiel 1 beschrieben wurde.
  • Man erhält 0,3 g 4-Chlor-19-nortestosteron-acetat, Schmelzpunkt 168 bis 170°C; Rmax = 255 m #t; E =13800. Beispiel 8 4-Chlorprogesteron Zu 2 g Progesteron, die in 20 ccm Tetrachlorkohlenstoff und 8 ccm Pyridin gelöst sind, gibt man bei 0°C 5 ccm einer 1,7molaren Lösung von Chlor in Tetrachlorkohlenstoff. 5 Stunden später wird das Reaktionsgemisch mit Tetrachlorkohlenstoff verdünnt, mit Natriumbisulfitlösung, verdünnten Säuren, verdünnten Basen und Wasser behandelt und getrocknet, worauf man den Tetrachlorkohlenstoff abdampft. Der Rückstand wird aus Äthanol umkristallisiert, wobei man 0,9 g 4-Chlorprogesteron erhält, Schmelzpunkt 216 bis 219°C; Amax = 257 m#t; E = 12 950.
  • Beispiel 9 4-Chlordesoxycorticosteron-acetat Zu 1 g Desoxycorticosteron-acetat in 10 ccm Tetrachlorkohlenstoff und 2,5 ccm Pyridin gibt man bei -10° C 7 ccm einer 1,7molaren Lösung von Chlor in Tetrachlorkohlenstoff. 5 Stunden später verdünnt man das Reaktionsgemisch mit Tetrachlorkohlenstoff, behandelt mit Natriumbisulfitlösung, Säuren, verdünnten Basen und Wasser, trocknet und dampft das Lösungsmittel ab.
  • Durch Kristallisation aus Äthanol und Abkühlen auf O' C erzielt man Kristalle mit einem Schmelzpunkt von 185°C, aus denen man nach einem zweiten Kristallisieren 0,35 g 4-Chlordesoxycorticosteron-acetat erhält, Schmelzpunkt 190 bis 192°C; Am"" = 255 m#t; E = 13 500.

Claims (5)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Herstellung von 4-Chlor-3-keto-44-steroiden, dadurch gekennzeichnet, daB ein in einem gegenüber Chlor inerten organischen Lösungsmittel gelöstes 3-Keto-d 4-steroid mit Chlor oder einem Chlor abgebenden Mittel kondensiert wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daB als organisches Lösungsmittel Tetrachlorkohlenstoff verwendet wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daB die Chlorierung in Gegenwart von Pyridin erfolgt.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daB die Chlorierung bei einer Temperatur zwischen - 15 und + 60°C durchgeführt wird.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Chlor abgebendes Mittel tert.-Butylhypochlorit und als organisches Lösungsmittel Essigsäure verwendet werden. In Betracht gezogene Druckschriften: Journ. Chem. Soc. (London), 1956, S. 627.
DES53589A 1956-05-25 1957-05-23 Verfahren zur Herstellung von 4-Chlor-3-keto-í¸-steroiden Pending DE1039513B (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
IT1039513X 1956-05-25

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE1039513B true DE1039513B (de) 1958-09-25

Family

ID=11429650

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DES53589A Pending DE1039513B (de) 1956-05-25 1957-05-23 Verfahren zur Herstellung von 4-Chlor-3-keto-í¸-steroiden

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE1039513B (de)

Non-Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Title
None *

Similar Documents

Publication Publication Date Title
EP0042606B1 (de) Verfahren zur Herstellung von 17 Alpha-Hydroxy- und 17a Alpha-Hydroxy-D-homo-etiocarbonsäuren
DE1039513B (de) Verfahren zur Herstellung von 4-Chlor-3-keto-í¸-steroiden
CH354438A (de) Verfahren zur Herstellung von 4-Chlor-3keto- 4-steroiden
DE1468864C3 (de) Verfahren zur Herstellung von 6 beta, 19-bzw. 11 beta, 18-Oxidosteroiden oder 18,11 beta-Jodhydrinen bzw. 18-Jod-llketonen
AT233174B (de) Verfahren zur Herstellung von 3-Keto-Δ4, 6-10(α)-methylsteroiden
DE946538C (de) Verfahren zur Herstellung von 4-Halogen-17ª‡-oxy-3-ketopregnanen
AT219205B (de) Verfahren zur Herstellung von 4-Chlor-3-keto-δ<4>-steroiden
DE1493072C (de) Neue 3 (omega Halogenalkoxy) 6 formyl Delta hoch 3,5 pregnadienverbindungen
DE965326C (de) Verfahren zur Herstellung von 23-Brom-5ª‡, 22-a-spirostan-3ª‰, 12ª‰-diol-11-on
AT232658B (de) Verfahren zur Herstellung von neuen in 1- und 4-Stellung ungesättigten Steroiden
DE1793461A1 (de) 21-(Cyclobutyl-carbonsaeure)-ester von Steroidderivaten und Verfahren zu ihrer Herstellung
DE1169928B (de) Verfahren zur Herstellung von 21-Brom-5ª‡- oder -5ª‰-pregnan-20-onen
AT238380B (de) Verfahren zur Herstellung von 9(11), 16-Pregnadienen
DE955145C (de) Verfahren zur Herstellung von Verbindungen der Androstanreihe
DE1096902B (de) Verfahren zur Herstellung von 16, 17-Methylen-20-keto-steroiden
AT224274B (de) Verfahren zur Herstellung von tert. Alkylaminsalzen von Steroidphosphatestern
DE1418857C (de) Verfahren zur Herstellung von 3beta-Hydroxy-(bzw.-Acyloxy)-9alpha, llbeta-dichlor-lobeta-methyl-Salphasteroiden der Pregnanreihe
DE1443082B1 (de) Tetracyclische Dienketone
DD275247A1 (de) Verfahren zur herstellung von steroiden mit einem 4,9,8(14)-triensystem
DE1081888B (de) Verfahren zur Herstellung von ?-3-Keto-9 ª‡-halogensteroiden
DE1133725B (de) Verfahren zur 21-Acyloxylierung von 9(11)-Dehydro-20-ketosteroiden der Pregnan- und Allopregnanreihe
DE1111180B (de) Verfahren zur Herstellung von therapeutisch wirksamen Steroidverbindungen
DE1300941B (de) Verfahren zur Herstellung von delta 4-3-Ketonandrosten- oder -pregnenverbindungen
DE1093793B (de) Verfahren zur Herstellung von wasserloeslichen Steroidverbindungen
DE1113453B (de) Verfahren zur Herstellung von Substitutionsprodukten von Reichsteins-Substanz-S bzw.von deren 21-Acylaten