DE1111180B - Verfahren zur Herstellung von therapeutisch wirksamen Steroidverbindungen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von therapeutisch wirksamen Steroidverbindungen

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Publication number
DE1111180B
DE1111180B DEU6436A DEU0006436A DE1111180B DE 1111180 B DE1111180 B DE 1111180B DE U6436 A DEU6436 A DE U6436A DE U0006436 A DEU0006436 A DE U0006436A DE 1111180 B DE1111180 B DE 1111180B
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DE
Germany
Prior art keywords
dimethyl
preparation
pregnen
therapeutically active
steroid compounds
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Pending
Application number
DEU6436A
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English (en)
Inventor
Frank Harris Lincoln
George Basil Spero
William Paul Schneider
John Leroy Thompson
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Pharmacia and Upjohn Co
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Upjohn Co
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Publication date
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Pending legal-status Critical Current

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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07JSTEROIDS
    • C07J5/00Normal steroids containing carbon, hydrogen, halogen or oxygen, substituted in position 17 beta by a chain of two carbon atoms, e.g. pregnane and substituted in position 21 by only one singly bound oxygen atom, i.e. only one oxygen bound to position 21 by a single bond

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Steroid Compounds (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von therapeutisch wirksamen Steroidverbindungen Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung therapeutisch wirksamer Steroidverbindungen der allgemeinen Formel in der R = H, ß-0 H oder Ketosauerstoff bedeutet. Sie werden nach folgendem Reaktionsschema erhalten in dem R = H, ß-0 H oder Ketosauerstoff und R' einen Alkyl- oder Arylrest mit vorzugsweise 1 bis 12 Kohlenstoffatomen darstellt.
  • Die erfindungsgemäß herstellbaren, neuen Verbindungen besitzen wertvolle pharmakologische Eigenschaften. Sie haben insbesondere mineralcorticoide, glucocorticoide, diuretische und entzündungswidrige Wirkung. Das 2x,6:x-Dimethyl-11ß,17x-dioxy-21-fiuor-4-pregnen-3,20-dion z. B. zeigt die mehr als 15fache glucocorticoide und etwa die 20fache entzündungswidrige Wirkung des Hydrocortisons. In Form von injizierbaren Suspensionen eignen sie sich zur Behandlung rheumatischer Erkrankungen des tierischen Organismus. Ferner können sie als Bestandteil von Salben, Cremes und Lotionen zur örtlichen Behandlung von Entzündungen der Haut, Augen, Ohren usw. angewandt werden. Auch die orale Applikation unter Verwendung geeigneter Träger und Bindemittel usw. ist möglich.
  • Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird das als Ausgangsstoff verwendete, in 11 -Stellung eine Sauerstoffunktion enthaltende 2x,6_x-Dimethyl-17""21-dioxy-4-pregnen-3,20-dion (I), das nach J. Am. Chem. Soc., Bd. 77, S. 6401 (1955), hergestellt werden kann, in an sich bekannter Weise mit dem Halogenid einer organischen Sulfonsäure, die vorzugsweise 1 bis 12 Kohlenstoffatome enthält, umgesetzt. Als Beispiele für derartige Sulfonsäurehalogenide seien genannt: Methansulfonylchlorid, Toluolsulfonylchlorid, Benzolsulfonylchlorid und dessen substituierte Derivate, wobei der Substituent ein in o-, m- oder p-Stellung befindliches Halogenatom, eine Nitrogruppe, eine Alkoxygruppe u. dgl. sein kann. Vorzugsweise verwendet man Methansulfonylchlorid. Die Umsetzung wird in einem inerten Lösungsmittel, z. B. in Pyridin, Benzol, Toluol oder Chloroform, durchgeführt. Das Sulfonylhalogenid wird vorzugsweise in einem Verhältnis von 1 bis 1,2 Mol je Mol Steroid verwendet. Jedoch ist auch die Verwendung größerer oder kleinerer Mengen an Sulfonsäurehalogenid möglich. Man setzt dieses dem vorzugsweise in Pyridin gelösten Ausgangssteroid gewöhnlich langsam unter Rühren zu, wobei man die Temperatur auf -20 bis + 10' C hält. Nach beendeter Zugabe des Sulfonsäurehalogenids wird das Reaktionsgemisch 1 bis 48 Stunden bei -20 bis +10' C stehengelassen. Dann wird das Produkt, d. h. der Sulfonsäureester des in 11 -Stellung eine Sauerstoffunktion enthaltenden 2x, 6x-Dimethyl-17x,21-dioxy-4-pregnen-3, 20-dions (I1) auf übliche Weise isoliert, z. B. durch Eingießen des Reaktionsgemisches in überschüssiges Wasser, Extraktion mit einem organischen, mit Wasser nicht mischbaren Lösungsmittel, z. B. Benzol, Chloroform oder Methylenchlorid, Trocknen der organischen, das Steroid enthaltenden Schicht, Abdampfen des Lösungsmittels und gegebenenfalls Reinigen des Rückstandes, z. B. durch Umkristallisieren oder Chromatographieren. Für die nachfolgenden Stufen kann der 21-Sulfonsäureester in gereinigter wie auch in roher Form verwendet werden.
  • Er wird in einem organischen Lösungsmittel, z. B. Aceton, gelöst und mit einem Überschuß eines Alkalimetalljodids, normalerweise mit 2 bis 5 Mol Natrium-, Kalium- oder Lithiumjodid je Mol Steroid, versetzt. Das Reaktionsgemisch wird unter ständigem Rühren 5 bis 60 Minuten erhitzt und dann unter vermindertem Druck eingedampft. Das so erhaltene 21-Jodsteroid (III) kann ebenfalls in roher Form weiterverarbeitet werden. Es wird in einem inerten Lösungsmittel, z. B. in Dimethylsulfoxyd, Acetonitril, Dimethylformamid oder Äthylenglykol mit Silberfluorid, Antimonfluorid, Natriumfluorid od. dgl. versetzt; Acetonitril und Silberfluorid werden bevorzugt. Das Alkalifluorid wird vorzugsweise in kleinen Anteilen zugegeben und das Reaktionsgemisch während der Reaktionszeit von 1/2 bis 6 Stunden vorteilhaft vor Licht geschützt. Dann wird eingeengt und das Produkt extrahiert. Man gewinnt im wesentlichen reines 2x,6x-Dimethylllß,17x-dioxy-21-fluor-4-pregnen-3,20-dion (IV) bzw. dessen 11-Ketoderivat. Die 11-Oxyverbindung kann anschließend mit Chromsäure zur 11-Ketoverbindung oxydiert werden.
  • Nach einem alternativen Verfahren wird der 21-Sulfonsäureester (II) mit einem Metallfluorid, z. B. Kalium- oder Natriumfluorid, direkt zum 21-Fluorid umgesetzt. Man behandelt hierzu den 21-Sulfonsäureester bei höheren Temperaturen von z. B. 100 bis l30° C mit Kaliumfluorid. Als Reaktionsmedium verwendet man Dimethylsulfoxyd.
  • Das therapeutisch selbst wirksame 2x,6x-Dimethyl-11ß,17x-dioxy-21-fluor-4-pregnen-3,20-dion (IV) gemäß der Erfindung stellt auch einen wertvollen Ausgangsstoff für die Herstellung weiterer Steroide mit glucocorticoider und entzündungswidriger Wirkung dar, nämlich der entsprechenden 9,x-Halogen- und 1(2)-Dehydroverbindungen und der 1(2)-Dehydroderivate der 9x-Halogenverbindungen. Die 9x-Halogenverbindungen werden in an sich bekannter Weise über die 4,9(11)-Pregnadiene hergestellt, die 1(2)-Dehydroderivate durch chemische oder biologische Dehydrierung.
  • Das folgende Beispiel erläutert das erfindungsgemäße Verfahren. Beispiel 2x,6x-Dimethyl-11,p,17x-dioxy-21-fluor-4-pregnen-3,20-dion Eine Lösung von 1,66 g (4,2 mM) 2x,6x-Dimethyl-11 ß,17x-21-trioxy-4-pregnen-3,20-dion in 10 ccm Pyridin wird auf 0' C gekühlt. Dann werden der Lösung unter Rühren 0,6 ccm Methansulfonylchlorid zugegeben. Das Reaktionsgemisch wird 2 Stunden auf 0 bis 5' C gehalten und dann in ein Gemisch aus 6,5 ccm konzentrierter Salzsäure und 65 ccm Wasser und Eis gegossen. Der ausgefällte 21-Methansulfonsäureester des 2x,6x-Dimethyl-11ß,17x,21-trioxy-4-pregnen-3,20-dions wird abfiltriert, mit Wasser gewaschen und an der Luft getrocknet. Das so erhaltene rohe Mesylat wird in 20 ccm Dimethylsulfoxyd gelöst und mit 1 g wasserfreiem Kaliumfluorid versetzt. Das Gemisch wird über Nacht auf einem Dampfbad stehengelassen, wobei gerührt wird. Nach dem Abkühlen werden 100 ccm Wasser zugegeben. Dann wird dreimal mit je 25 ccm Methylenchlorid extrahiert. Die vereinigten Extrakte werden mit Wasser gewaschen, zum Trocknen durch Natriumsulfat filtriert und auf etwa die Hälfte ihres Volumens eingeengt. Die erhaltene Lösung wird darauf auf eine Säule von 100 g Magnesiumsilikat, das unter dem Handelsnamen »Florisil« bekannt ist, gegossen. Die Säule wird entwickelt und mit 200-ccm-Fraktionen der folgenden Lösungsmittel eluiert: fünf Fraktionen Hexankohlenwasserstoffe, bekannt unter dem Handelsnamen »Skellysolve B« plus 5°/o Aceton; fünf Fraktionen »Skellysolve B« plus 7°/o Aceton; fünf Fraktionen »Skellysolve B« plus 10°/o Aceton; fünf Fraktionen »Skellysolve B« plus 15 °/o Aceton; fünf Fraktionen »Skellysolve B« plus 20"/, Aceton und schließlich Aceton. Die Fraktionen 14 bis 19 werden vereinigt, und der nach dem Entfernen des Lösungsmittels erhaltene Rückstand wird aus einem Gemisch von »Skellysolve B« und Aceton umkristallisiert. Ausbeute 0,14 g 2x,6.x-Dimethyl-11,B,17x-dioxy-21-fluor-4-pregnen-3,20-dion in Form von Prismen, die bei 235 bis 244° C schmelzen; [x], = r166° (Chloroform): imaxohol 241 mtL; am = 14 675. Die Analyse ergab:
    C23H3304F:
    Berechnet ... C 70,3 8, H 8,47, F 4,84;
    gefunden ... C 70,42, H 8,8 8, F 4,34.
    Eine zweite Kristallcharge (0,12 g) schmolz bei 232 bis 236° C.
  • Die Fraktionen 6 bis 9 enthalten 2x,6x-Dimethyl-11 ß-oxy-17x,21-oxido-4-pregnen-3,20-dion als Nebenprodukt, das ebenfalls entzündungswidrige und diuretische Wirkung besitzt.
  • Die Verwendung von 2x,6x-Dimethyl-17x,21-dioxy-4-pregnen-3,11,20-trion als Ausgangsstoff ergibt 2x,6x-Dimethyl-17x-oxy-21-fluor-4-pregnen-3,11,20-trion und 2x,6x-Dimethyl-17x,21-oxido-4-pregnen-3,11, 20-trion.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von therapeutisch wirksamen Steroidverbindungen der allgemeinen in der R = H, ,8-O H oder Ketosauerstoff bedeutet, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Verbindung der allgemeinen Formel in der R die angegebene Bedeutung hat, in an sich bekannter Weise über die 21-Sulfonsäureester in die 21-Fluorverbindung umwandelt.
DEU6436A 1958-08-21 1959-08-20 Verfahren zur Herstellung von therapeutisch wirksamen Steroidverbindungen Pending DE1111180B (de)

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