DE103785C

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Publication number: DE103785C
Application number: DENDAT103785D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die den Gegenstand vorliegender Erfindung bildenden Neuerungen betreffen jene Art von Bogenlampen, bei welchen die Kohlestifte im Winkel gegen einander angeordnet sind, und bestehen in einer Regelungsvorrichtung zur richtigen Einstellung der Kohlestiftenden auf Lichtbogenlänge in Verbindung mit einer besonderen Führungseinrichtung für die Kohlestäbe.

In beiliegender Zeichnung ist als Ausführungsform eine mit den Neuerungen versehene Hauptstrombogenlampe im Aufrifs (Fig. 1) und Grundrifs (Fig. 2) dargestellt, wobei in Fig. 2 ein Theil des Laufwerkes der Deutlichkeit halber mehr gegen die Mitte der Lampe hin gerückt erscheint.

Wie ersichtlich, trägt die Platte a die Regelungsvorrichtung, welche in nachstehend beschriebener Weise durch das Hauptstrom-Solenoid b beeinflufst wird. In den auf der Platte α ruhenden Ständern c c sind zwei Wellen dd gelagert, auf welchen die mit einander in Eingriff stehenden Zahnräder e e befestigt sind. Auf den Wellen dd sitzen ferner lose die Sperrräder ff, deren zugehörige Klinken k k, wie aus Fig. 1 ersichtlich, an der einen Stirnseite jedes der Räder e e drehbar angeordnet sind. Mit den Sperrrädern ff sind die Zahnräder h h starr verbunden, und in jedes dieser zwei Zahnräder greift je eine der Zahnstangen ii ein, welche durch Führungsrollen j j im Eingriff mit den zugehörigen Zahnrädern h gehalten werden. Das Unterende jeder Zahnstange i ist gelenkig mit je einem um den gemeinsamen Drehbolzen / schwenkbaren Arm m verbunden, welcher an der Fassung η des zugehörigen Kohlestiftes 0 angelenkt ist. . Die Kohlestifte erhalten ihre Führung in Specksteinhülsen pp, welche nahe dem Brennpunkt der Kohlen bei p¹ am Reflector q der Bogenlampe schwenkbar gelagert sind. Der Reflector q wird durch die Hängestütze q^l getragen (Fig. 1).

Das auf der Tragplatte ruhende Solenoid b wirkt auf die Regelungsvorrichtung durch Vermittelung eines gebremsten Laufwerkes L, welches zwischen den Platinen r um die Welle d schwingend befestigt ist und mittelst des Rades r¹ in das eine der Zahnräder e eingreift.

Eine der Platinen r ist durch die Verbindungsstange r² mit einem auf der Tragplatte a bei b¹ drehbaren Hebel V¹ gelenkig verbunden, dessen freies Ende an dem Solenoidkern &³ befestigt ist, welcher durch eine Feder b⁴ entgegen der Wirkung des Solenoids beständig nach aufsen gezogen wird. Die Bremsung des Laufwerkes erfolgt durch den an einer der Platinen r gelenkig befestigten und durch ein Gegengewicht s' beschwerten Bremshebel s,

(2. Auflage, ausgegeben am 11. Februar igo2.i

welcher sich mit seinem Bremsbacken s² auf das Bremsrad r^s des Laufwerkes L legt.

Die Wirkungsweise der Regelungsvorrichtung ist folgende:

Wenn das Solenoid b vom Strom durchflossen wird, so zieht dasselbe entgegen der Wirkung der Feder b^l den Kern b³ ein. Hierdurch wird mittelst der Theile b² r³ r das gebremste Laufwerk L um die Welle d verschwenkt und demgemäfs werden das mit dem Rad r¹ im Eingriff stehende Rad e, ferner durch die Klinken k k die Sperrräder // und mithin die Zahnräder hh gedreht, welche ihrerseits die Zahnstangen i i und die Arme m m heben. Die Kohlestäbe ο werden auf Lichtbogenlänge von einander entfernt, wobei sie durch die Specksteinhülsen ρ ρ geführt werden.

In dem Mafse, als die Kohlenenden abbrennen, wird der Widerstand vergröfsert und daher der Kern b³ des Solenoids durch die Feder £⁴ aus der Höhlung des Solenoids gezogen. Hierbei wird das Laufwerk L um die Welle d derart verschwenkt, dafs das Gegengewicht s^l des Bremshebels s auf die Schrägfläche t (Fig. i) stöfst und auf dieselbe aufläuft, wodurch der Bremsbacken s² von dem Bremsrad r³ abgehoben und das bisher gebremste Laufwerk L freigegeben wird. Die Zahnstangen i i, die Arme m m und die Kohlen ο ο sinken nun vermöge ihres Eigengewichtes nieder und letztere nähern sich wieder so lange, bis der normale Abstand zwischen den Kohlenstiftenden wieder hergestellt ist.

Die beschriebene Bogenlampe ist als Haup't-(Wechsel-) Stromlampe construirt, kann aber auch als Nebenschlufs- oder Differentiallampe gebaut werden.

Claims

Patent-Anspruch :
Bogenlampe mit gegen einander geneigten Kohlestäben, dadurch gekennzeichnet, dafs das die Annäherung der Kohlen regelnde schwingende Laufwerk durch das Gewicht beider an Hebeln (m) gelenkig befestigten, in Specksteinhülsen (p) geführten Kohlen (o) mittelst Zahnstangen (i) getrieben wird.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.