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Die
Erfindung betrifft eine Spinnmaschine mit Streckwerken zum Führen eines
Garns zwischen Streckwerkszylindern und Oberwalzen, die einerseits
an einem Belastungsarm angeordnet sind, der um eine Schwenkachse
schwenkbar ist, wobei andererseits ein Pressionsdaumen an dem Belastungsarm
von Druckelementen einer Druckeinrichtung mit Druck beaufschlagt
ist.
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Stand der
Technik
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Derartige
Streckwerke sind in vielfältiger
Form und Ausführung
bekannt und werden beispielsweise in Ringspinnmaschinen benutzt.
Sie dienen zum Verstrecken des Garns. Dabei hat es sich als vorteilhaft
erwiesen, wenn der Druck auf die Oberwalzen resp. auf die Streckwerkzylinder
den vorherrschenden Verhältnissen entsprechend
angepasst werden kann. Hierzu ist heute an dem Belastungsarm ein
Pressionsdaumen vorgesehen, der in Gebrauchslage von einem Schlauch
in einem Rohr kraftbeaufschlagt wird. Dieser Schlauch wird unter
Druck gesetzt, wodurch über
interne Hebelübertragung
eine bestimmte Belastung der Streckwerkszylinder durch die Oberwalzen
erfolgt. Beispielsweise kann der Druck während dem Maschinenbetrieb
etwa 2,1 bis 2,3 bar betragen. Bei ausgeschalteter Maschinensteuerung
ist ein Reduzierventil für
einen reduzierten Druck auf etwa 0,4 bis 0,6 bar einzustellen. Dadurch
wird erreicht, dass die Oberwalzen sich nicht oval verformen und beim
Maschinenstart einen periodischen Fehler produzieren.
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Der
Schlauch hat allerdings den Nachteil, dass bei ihm die Gefahr besteht,
dass er undicht wird und einem erhöhten Verschleiss unterliegt.
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Aufgabe
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, eine Spinnmaschine der o. g.
Art zu entwickeln, bei der die Druckbeaufschlagung des Belastungsarms
wesentlich verbessert ist.
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Lösung der
Aufgabe
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Zur
Lösung
der Aufgabe führt,
dass einem oder mehreren Pressionsdaumen ein Druckraum der Druckeinrichtung
zugeordnet ist, der an eine definierte Druckfläche angrenzt, die mittelbar
oder unmittelbar am Pressionsdaumen anliegt, derart, dass ein Druckmedium
der Druckeinrichtung eine definierte Druckkraft über die Druckfläche auf
den Pressionsdaumen ausübt.
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Hierdurch
wird den speziellen Anforderungen der Streckwerke Rechnung getragen.
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Bei
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist dem Pressionsdaumen ein Pneumatikzylinder zugeordnet.
Dieser Pneumatikzylinder kann beispielsweise in das Rohr eingeschraubt
sein, während ein
Kopf einer Kolbenstange, die aus dem Pneumatikzylinder herausragt,
mit einer schalenförmigen
Halterung versehen ist. Diese schalenförmige Halterung dient der Aufnahme
des Pressionsdaumens.
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Es
ist jedoch auch daran gedacht, zwei oder mehrere benachbarte Pressionsdaumen über Verbindungselemente
miteinander zu verbinden, wobei dem Verbindungselement ein oder
mehrere Pneumatikzylinder zugeordnet sein können.
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Bei
einem weiteren Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist vorgesehen, dass dem Pressionsdaumen ein Balgzylinder
resp. eine Druckdose zugeordnet wird, welche mit einem Druckmittel
befällt
wird, das in gewissem Umfange kompressibel ist. In beiden Fällen ist
es aber ratsam, die jeweiligen Druckflächen, auf denen der Pressionsdaumen
aufliegt, zu stabilisieren, d. h., zu vermeiden, dass diese seitlich
abkippen. Dies ist vor allem bei einem Balgzylinder der Fall, gilt
aber auch in begrenztem Umfang für
eine Druckdose. Eine Lagestabilisierung kann beispielsweise durch
entsprechende äussere
oder innere Führungen
erfolgen, wobei beispielsweise von der Druckfläche kleine Säulen in
die Hülsenführung eingreifen.
Hier sind viele Möglichkeiten denkbar
und sollen vom vorliegenden Erfindungsgedanken umfasst sein.
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Es
besteht die Möglichkeit,
jeden einzelnen Pressionsdaumen mit einem Balgzylinder oder einer Druckdose
zu unterlegen. Gedacht ist jedoch auch daran, mehrere Balgzylinder
bzw. Druckdosen miteinander fluidtechnisch zu verbinden.
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In
einem weiteren Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist daran gedacht, dass der Pressionsdaumen von einem
Keil untergriffen wird. Beim Verschieben des Keils unter den Pressionsdaumen
gleitet der Pressionsdaumen auf der Keiloberfläche auf, wodurch die Druckübertragung
auf den Belastungsarm erfolgt. Es ist auch denkbar die Zone zwischen
Pressionsdaumen und Keil als rollende Berührung (anstelle von Gleitberührung) auszubilden.
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Bei
einem einfachen Ausführungsbeispiel
befindet sich der Keil auf einer Schienenführung in einem entsprechenden
Rohr, wobei der Führungsteil
des Keils in eine entsprechende Nut eingreift. Das Verschieben des
Keils wird beispielsweise durch einen Pneumatikzylinder bewirkt,
dessen Kolbenstange den Keil angreift.
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Um
die Auflagepartie des Keils an dem Pressionsdaumen zu verbessern,
kann es sich als günstig
erweisen, ein Druckstück
(Gegenkeil) zwischen Keiloberfläche
und Pressionsdaumen vorzusehen, so dass die Auflage von Druckstück zu Pressionsdaumen
mindestens als Linienberührung
ausgestaltet werden kann. Dieses Druckstück (Gegenkeil) gleitet dann
auf der Keiloberfläche
auf, wobei es bevorzugt in einer Führung vertikal geführt ist.
Der Keil stützt
sich mit seiner Unterseite beispielsweise auf einer speziell ausgebildeten
Gleitfläche
ab.
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Denkbar
ist auch, dass der Keil mit einem ortsfesten Unterlegkeil zusammenwirkt,
wobei die Oberfläche
des Keils, auf der der Pressionsdaumen aufsitzt, beispielsweise
parallel zur Grundfläche
ausgestaltet ist. Bei einem Verschieben des Keils gleitet dieser
dann auf den ortsfesten Unterlegkeil auf und wird so vertikal versetzt.
In diesem Fall hat es sich als ratsam erwiesen, den Antrieb für den Keil
nicht zu fixieren, sondern gelenkig beispielsweise mit einem Lagerbock,
zu verbinden.
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In
einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist dem Pressionsdaumen ein exzentrischer Nocken an einer
drehbaren Nockenwelle zugeordnet. Je nach Drehung der Nockenwelle
wird der Pressionsdaumen mehr oder weniger belastet. Durch diese
mechanisch relativ starre Ausgestaltung können einzelne Pressionsdaumen
durch Nocken an einer einzelnen Nockenwelle oder auch eine Reihe
von Pressionsdaumen durch eine entsprechende Anzahl von Nocken an
einer durchgehenden Nockenwelle belastet werden. Allerdings erfordert dies
sehr viel Feingefühl,
so dass eine entsprechende Steuerung über einen Antrieb erfolgen
sollte, der stellungsabhängige
Druckschwankungen auf die Pressionsdaumen ausgleichen kann. Als
Antrieb kann beispielsweise ein pneumatischer Drehantrieb oder ein
elektrischer Drehfeldmagnetantrieb verwendet werden. Denkbar ist
auch ein pneumatisch oder elektrisch betätigbarer Zylinder, der beispielsweise über ein
entsprechendes Schwenkhebel-Gestänge
mit der Nockenwelle verbunden ist.
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Figurenbeschreibung
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Weitere
Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand
der Zeichnung; diese zeigt in
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1 eine
teilweise dargestellte Seitenansicht eines Streckwerks nach dem
Stand der Technik;
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2 einen
teilweise dargestellten Längsschnitt
durch eine Druckeinrichtung für
einen Belastungsarm eines Streckwerks;
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3 einen
Querschnitt durch die Druckeinrichtung gemäss 2 entlang
Linie III-III;
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4 eine
Seitenansicht von Druckelementen eines weiteren Ausführungsbeispiel
einer Druckeinrichtung;
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5 eine
Seitenansicht von Druckelementen eines weiteren Ausführungsbeispiels
einer Druckeinrichtung;
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6 einen
teilweise dargestellten Längsschnitt
durch ein weiteres Ausführungsbeispiels
einer Druckeinrichtung für
einen Belastungsarm eines Streckwerkes;
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7 einen
Querschnitt durch die Druckeinrichtung gemäss 6 entlang
Linie VII-VII;
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7a eine
schematisch dargestellte Seitenansicht eines Ausführungsbeispiels
des Antriebs der Druckeinrichtung gemäss 6;
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8 eine
Seitenansicht von weiteren Ausführungsbeispielen
von Druckelementen;
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9 einen
Querschnitt durch eine Druckeinrichtung mit Druckelementen entsprechend 8 entlang
Linie IX-IX;
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10 eine
Seitenansicht von Druckelementen in einer leicht geänderten
Anordnung ähnlich 8;
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11 eine
Seitenansicht von weiteren Ausführungsbeispielen
von Druckelementen;
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12 einen
Querschnitt durch eine Druckeinrichtung entlang Linie XII-XII mit
Druckelementen entsprechend 11;
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13 einen
teilweise dargestellten Längsschnitt
durch ein weiteres Ausführungsbeispiel
einer Druckeinrichtung mit einem weiteren Ausführungsbeispiel eines Druckelements;
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14 einen
Querschnitt durch die Druckeinrichtung gemäss 13 entlang
Linie XIV-XIV;
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15 einen
teilweise dargestellten Längsschnitt
durch ein weiteres Ausführungsbeispiel
einer Druckeinrichtung mit einem weiteren Ausführungsbeispiel einer Anordnung
von Druckelementen entsprechend 13; und
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16 einen
teilweise dargestellten Längsschnitt
durch einen weiteres Ausführungsbeispiel
einer Druckeinrichtung mit einem weiteren Ausführungsbeispiel der Anordnung
von Druckelementen entsprechend 13.
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Gemäss 1 weist
ein handelsübliches
Streckwerk P eine Tragstruktur 1 auf, an der sich Streckwerkszylinder 2.1, 2.2 und 2.3 befinden.
In Gebrauchslage liegt diesen Streckwerkszylindern 2.1 bis 2.3 ein Garn
zum Verstrecken auf. Dabei wirken die Streckwerkszylinder 2.1 bis 2.3 mit
Oberwalzen 3.1 bis 3.3 zusammen. Diese Oberwalzen 3.1 bis 3.3 befinden
sich an einem Belastungsarm 4, wobei dieser Belastungsarm 4 über eine
Schwenkachse 5 mit der Tragstruktur 1 verbunden
ist.
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In
Schliesslage des Belastungsarms 4 wird ein Pressionsdaumen 6 an
dem Belastungsarm 4 festgelegt. Dieser Pressionsdaumen 6 greift
in ein Rohr 7 ein, in welchem sich ein elastisches Element 8,
insbesondere ein unter Druck setzbarer Schlauch, befindet. Über diesen
Schlauch 8, eine weitere Drehachse 9 und einen
Druckbolzen 10 erfolgt eine Druckübertragung auf das vordere
Ende des Belastungsarms 4 und damit auf die Oberwalzen 3.1 bis 3.3,
welche auf die Streckwerkszylinder 2.1 bis 2.3 gedrückt werden.
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In
den 2 bis 5 sind spezielle Ausgestaltungen
von Druckeinrichtungen für
den Pressionsdaumen 6 gezeigt. Bei der Druckeinrichtung 11.1 gemäss den 2 und 3 befindet
sich in dem Rohr 7 eine Schienenführng 12, in welche
eine Nut 13 eingeformt ist. In dieser Nut 13 gleitet
ein z. B. formschlüssig-schwalbenschwanzförmiges Führungsteil 14 eines
verschiebbaren Keils 15, welches den Pressionsdaumen 6 untergreift.
Dieser Keil 15 wird von einer Kolbenstange 16 eines
Antriebs 17 angegriffen, welcher der Schienenführung 12 aufsitzt.
Dieser Antrieb 17 kann beispielsweise aus einem Pneumatikzylinder
bestehen. Wird die Kolbenstange 16 aus dem Antrieb 17 ausgestossen,
so fährt
der Keil 15 entlang der Schienenführung 12 und untergreift
den Pressionsdaumen 6, so dass dieser unter Druck gesetzt
wird.
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Das
Ausführungsbeispiel
gemäss 4 unterscheidet
sich von demjenigen nach den 2 und 3 dadurch,
dass zur Verbesserung des Untergreifens des Pressionsdaumens 6 noch
ein Druckstück
(Gegenkeil) 18 vorgesehen ist, welches auf den Keil 15 aufgleiten
kann. Das Druckstück 18 ist
dabei in einer Führung 19 in
dem Rohr 7 geführt
und steht mit dem Pressionsdaumen 6 zumindest in Linienberührung. Der
Keil 15 stützt
sich mit seiner Unterseite zwecks Reibungsreduktion auf einer speziell
ausgebildeten Gleitfläche 40 ab.
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Bei
dem Ausführungsbeispiel
gemäss 5 ist
eine Oberfläche 20 des
Keils 15 parallel zur Grundfläche ausgebildet, so dass sie
den Pressionsdaumen 6 in Linienberührung oder flächig untergreift.
Wird der Keil 15 über
die Kolbenstange 16 bewegt, so gleitet er auf einen Unterlegkeil 21 mit
einer Steigfläche 22 auf,
so dass sich die Oberfläche 20 des
Keils 15 vertikal bewegt. Damit dies ohne Schwierigkeiten
möglich
ist, besitzt der Antrieb 17 eine gelenkige Verbindung 23 mit
entsprechenden Lagerböcken 24,
welche der Schienenführung 12 aufsitzt.
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In
den 6 und 7 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel
einer Druckeinrichtung 11.2 gezeigt. Auch hier greifen
die Pressionsdaumen 6 in ein entsprechendes Rohr 7 ein.
Das Rohr 7 wird von einer drehbaren Nockenwelle 25 durchzogen,
an der sich im Abstand der Pressionsdaumen 6 Nocken 26 befinden,
die exzentrisch angeordnet sind. Die Nockenwelle 25 dreht
in Lagerschalen 27. Dabei drückt der Nocken 26 je
nach Drehung der Nockenwelle 25 auf den Pressionsdaumen 6.
Die Drehung der Nockenwelle 25 kann beispielsweise über einen
einen Hebel 41 angreifenden pneumatischen Stellantrieb 42 erfolgen.
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In
den 8 bis 10 ist eine Druckeinrichtung 11.3 gezeigt,
bei der die Druckelemente für
die Pressionsdaumen 6 aus jeweils einem Balgzylinder 28 bestehen.
Dieser Balgzylinder 28 besitzt eine Druckfläche 29,
welche den Pressionsdaumen 6 untergreift. Die Druckfläche 29 ist über einen
Faltenbalg 30 mit einer Druckdose 31 verbunden,
die in dem Rohr 7 sitzt.
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Damit
die Druckfläche
29 beim Drücken
auf den Pressionsdaumen 6 nicht seitlich abkanten kann,
können
entsprechende äussere
oder innere Führungen
vorgesehen werden.
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Gemäss 8 ist
vorgesehen, dass die einzelnen Druckdosen 31 durch entsprechende
Verbindungsleitungen 32 miteinander verbunden werden.
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Gemäss 10 ist
dagegen vorgesehen, dass eine gewisse Anzahl von Balgzylindern eine
gemeinsame Druckdose 31.1 aufweisen und damit montagefreundlicher
im Rohr 7 untergebracht werden können.
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Anstelle
eines Balgzylinders kann auch gemäss den 11 und 12 ein
Kolben 36 unter einer Druckfläche 29 angeordnet
sein. Dieser Kolben 36 steht in der Druckdose 31 unter
Druck. Dabei kann – analog wie
in 8 und 10 – jeder Kolben 36 seine
eigene Druckdose 31 aufweisen oder es werden mehrere Kolben 36 in
einer gemeinsamen Druckdose montagefreundlicher zusammengefasst.
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Bei
dem Ausführungsbeispiel
einer Druckeinrichtung 11.4 gemäss den 13 und 14 wird
als Druckelement ein Pneumatikzylinder 33 verwendet, der
in das Rohr 7 eingesetzt ist und ein Verbindungselement 34 mit
Druck beaufschlagt. Hierzu untergreift der Pneumatikzylinder 33 mit
einem schalenförmigen
Halteelement 35 das Verbindungselement 34. Das
Verbindungselement 34 verbindet zwei oder mehrere benachbarte
Pressionsdaumen 6 und 6.1.
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Gemäss dem Ausführungsbeispiel
nach 15 sind in das Rohr 7 zwei Pneumatikzylinder 33 und 33.1 eingesetzt,
welche beide das eine Verbindungselement 34 angreifen.
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Nach
dem Ausführungsbeispiel
gemäss 16 besteht
auch die Möglichkeit,
dass ein Pneumatikzylinder 33 nur einen Pressionsdaumen 6 untergreift
und diesen mit Druck beaufschlagt.
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