Es ist Aufgabe der Erfindung, die
vorstehend erläuterten
Probleme auszuschalten und eine Formmasse zum Formen von Edelmetallen
zur Verfügung
zu stellen, die bei Temperaturen innerhalb eines breiten Bereiches
wirksam sintert und nur zu einer geringen Schrumpfung aufgrund der
Sinterung führt.
ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
Die erfindungsgemäße Formmasse zum Formen von
Edelmetallen ist aus einem gekneteten Gemisch eines Edelmetall-Mischpulvers,
das als Hauptbestandteile 30 bis 70 Gewichts-% eines Pulvers mit
einem durchschnittlichen Teilchendurchmesser im Bereich von 2,2
bis 3,0 μm
und 70 bis 30 Gewichts-% eines Pulvers mit einem durchschnittlichen
Teilchendurchmesser im Bereich von 5 bis 20 μm aufweist, und einer wässerigen
Lösung
eines organischen Bindemittels gebildet. Aus Gründen der Bequemlichkeit soll
sich die Bezeichnung "Gewichts-%", die in dieser Beschreibung
verwendet wird, auf die Gewichtsprozent des Edelmetalls in dem Mischpulver
beziehen und die Bezeichnung "Gew.-%" bezieht sich auf
die Gewichtsprozente in der Formmasse zum Formen von Edelmetallen.
Die Erfindung betrifft außerdem die
Bereitstellung eines Verfahrens zur Herstellung eines Edelmetall-Sinterkörpers, das
folgende Stufen umfasst:
Formen der vorstehend erwähnten Formmasse
zum Formen von Edelmetallen, wobei ein Formkörper aus der Formmasse erhalten
wird, Trocknen des Formkörpers
aus der Formmasse und Sintern des getrockneten Formkörpers bei
einer Temperatur im Bereich vom Schmelzpunkt des verwendeten Edelmetallgemisches
bis zu einer Temperatur, die um 360 °C niedriger als der Schmelzpunkt
ist, während
einer Dauer von fünf
Minuten.
Durch Mischen von mehreren Arten
eines Edelmetallpulvers mit unterschiedlichen durchschnittlichen Teilchendurchmessern,
wie es vorstehend beschrieben wird, wird ermöglicht, einen Sinterkörper hoher
Dichte zu erzielen und den Grad der Schrumpfung zu erniedrigen,
selbst wenn die Sintertemperatur auf einen Wert von 360 °C unterhalb
des Schmelzpunkts des Edelmetalls eingestellt wird, weil sich kleinere
Teilchen zwischen die großen
Teilchen einlagern und die Hohlräume
ausfüllen.
BESCHREIBUNG
BEVORZUGTER AUSFÜHRUNGSFORMEN
Das erfindungsgemäß zu verwendende Mischpulver
von Edelmetallen enthält
mindestens ein Mitglied aus der Gruppe, die aus reinen Edelmetallpulvern
besteht, wie Gold, Platin, Palladium und Silber, und Legierungspulvern,
in denen diese Elemente als Hauptkomponenten vorliegen, und ist
ein Gemisch, das aus 30 bis 70 Gewichts-% eines Pulvers mit einem
durchschnittlichen Teilchendurchmesser im Bereich von 2,2 bis 3,0 μm und zum
restlichen Anteil aus einem Pulver mit einem durchschnittlichen
Teilchendurchmesser im Bereich von 5 bis 20 μm gebildet ist.
Es wurde festgestellt, dass durch
Kombinieren von mehreren Arten von Pulvern mit unterschiedlichem Teilchendurchmesser
in der oben geschriebenen Weise die gebildete Formmassen-Zusammensetzung
bei relativ niederer Temperatur gebrannt werden kann. Dadurch, dass
ermöglicht
wird, dass kleine Teilchen (nachstehend auch als "feine Teilchen" bezeichnet) zwischen
große
Teilchen (nachstehend auch als "Riesenteilchen" bezeichnet) eingelagert
werden und verursacht wird, dass die feinen Teilchen die Zwischenräume zwischen
den Riesenteilchen ausfüllen,
wird ermöglicht,
dass der gebildete Sinterkörper
aus Edelmetall hohe Dichte annimmt und nur einen niederen Grad der
Schrumpfung zeigt und speziell durch Festlegung der durchschnittlichen
Teilchendurchmesser und des Gehalts an feinen Teilchen und an Riesenteilchen
wird ermöglicht, dass
die resultierende Formmasse wirksam in einem Bereich vom Schmelzpunkt
bis zu einer Temperatur um 360 °C
niedriger als der Schmelzpunkt sintert, der Grad der Schrumpfung
durch die Sinterung auf weniger als 10 % (als Länge) unterdrückt wird und
Bruchfestigkeit erreicht wird und trotzdem das Biegen ermöglicht wird.
Die erfindungsgemäß zu verwendenden feinen Teilchen
eines Edelmetalls sind, wie vorstehend beschrieben wurde, solche
mit einem durchschnittlichen Teilchendurchmesser im Bereich von
2,2 bis 3,0 μm. Wenn
feine Teilchen mit einem durchschnittlichen Teilchendurchmesser
von weniger als 2,2 μm
verwendet werden, wird die Gesamtoberfläche dieser feinen Teilchen übermäßig erhöht und die
Menge an organischem Bindemittel, die zum Bedecken der Oberfläche notwendig
ist, erhöht
sich proportional und die gebildete Formmasse führt schließlich zu einer übermäßig hohen
Schrumpfung. Wenn die Schrumpfung erhöht wird, ist es erforderlich,
die Größe eines
zu formenden Formkörpers
zu erhöhen,
indem auf die Größe des Formkörpers nach
der Sinterung geschlossen wird, d. h. eine entsprechende Berücksichtigung
für die
anzunehmende Schrumpfung vorzunehmen. Wenn dabei ein Produkt hergestellt
wird, in dem Keramik und verschiedene schmückende Metallteile kombiniert
sind, gibt es zum Beispiel Fälle,
in denen das Produkt nicht in der angestrebten Gestalt erhalten
wird, sondern in einer verformten Gestalt, weil es möglich ist,
dass schmückende
Teile sich während
des Brennens von dem Formteil ablösen und herabfallen, wenn die
Schrumpfung als übermäßig groß eingeschätzt wird
oder der Teil des Formkörpers,
der den schmückenden
Teilen benachbart ist, stark vortritt bis zu einer Verwerfung des
Formkörpers
als Folge der großen
Schrumpfung, wenn die Schrumpfung als übermäßig klein eingeschätzt wird.
Es ist daher nicht unwahrscheinlich, dass das Produkt in einer Form erhalten
wird, die sich von dem im Verlauf des Formens des Formkörpers angestrebten
Bild unterschiedet. Somit führt
die Fehlformung dazu, dass kein ansprechender Formkörper gebildet
wird. Wenn feine Teilchen verwendet werden, deren durchschnittlicher
Teilchendurchmesser 3,0 μm überschreitet,
ist die erhaltene Formmasse nicht mehr befähigt, einen Sinterkörper mit
hoher Dichte auszubilden, weil der Größenunterschied dieser feinen
Teilchen gegenüber
den Riesenteilchen so stark vermindert ist, dass die Sinterung bei
einer wie vorstehend erwähnten
niederen Temperatur unwirksam wird.
Wenn der Anteil an feinen Teilchen
mit einem durchschnittlichen Teilchendurchmesser im Bereich von 2,2
bis 3,0 μm
weniger als 30 Gewichts-% beträgt,
ist der gebildete Sinterkörper
nicht mehr fähig,
eine hohe Dichte zu erreichen, weil die Sinterung bei der vorstehend
erwähnten
niederen Temperatur nicht wirksam erfolgt. Nur die Sinterung bei
hoher Temperatur führt
zuverlässig
zur Ausbildung eines Sinterkörpers,
der niedere Schrumpfung und hohe Festigkeit aufweist. Wenn der Anteil
70 Gewichts-% überschreitet,
treten Schwierigkeiten bei der Kombination mit den vorstehend erwähnten schmückenden
Teilen auf und das schließlich
erhaltene Produkt unterscheidet sich von der bildlichen Vorstellung
im Verlauf der Bildung eines Formkörpers, weil der Schrumpfungsgrad
10% überschreitet.
Die Sinterung bei einer hohen Temperatur erhöht die Schrumpfung.
Die erfindungsgemäß zu verwendenden Riesenteilchen
aus Edelmetall sind solche, die, wie vorstehend beschrieben wurde,
einen durchschnittlichen Teilchendurchmesser im Bereich von 5 bis
20 μm besitzen. Wenn
Riesenteilchen mit einem durchschnittlichen Teilchendurchmesser
von weniger als 5 μm
verwendet werden, wird eine Sinterung bei einer niederen Temperatur
nicht mehr erreicht, weil die Differenz zwischen der Größe dieser
Riesenteilchen und der der feinen Teilchen übermäßig klein wird. Wenn Riesenteilchen
mit Teilchendurchmessern von mehr als 20 μm verwendet werden, wird die
durch den erhaltenen Sinterkörper
erreichte Dichte teilweise heterogen. Der Anteil der Riesenteilchen
mit einem durchschnittlichen Teilchendurchmesser im Bereich von
5,0 bis 20 μm
fällt in einen
ungefähren
Bereich von 70 bis 30 Gewichts-%, obwohl et von dem Anteil der vorstehend
erwähnten
feinen Teilchen abhängt.
Wenn feine Teilchen mit einem durchschnittlichen
Teilchendurchmesser von nicht mehr als 2μm verwendet werden, wie beispielsweise
in der vorstehend zitierten Literaturstelle angegeben ist, wird
die Schrumpfung durch die Sinterung übermäßig groß (Schrumpfung von etwa 12
bis 20%), wie vorstehend erwähnt
ist. Wenn die Schrumpfung derart groß ist, unterscheidet sich das
resultierende Fertigprodukt natürlich
von dem während
des Formens eines Formkörpers
angestrebten Bild und die Herstellung eines Produkts, das mit dekorativen
Teilen kombiniert ist, führt
zum Ablösen
der dekorativen Teile von dem Formkörper und dem Herabrollen oder
dazu, dass der Formkörper
Verwerfungen unterliegt.
Die Erfindung der vorstehend genannten
Literaturstelle umfasst eine Ausführungsform unter Verwendung
von Riesenteilchen mit übermäßig großen Durchmessern.
Im Fall dieser Ausführungsform
wird die Dichte des gebildeten Sinterkörpers teilweise heterogen.
Diese Erfindung umfasst außerdem
eine Ausführungsform,
bei der ermöglicht
wird, dass sich die Teilchendurchmesser von feinen Teilchen und
Riesenteilchen sehr stark annähern.
Im Fall dieser Ausführungsform
wird keine Sinterung bei niederer Temperatur erreicht und der gebildete
Sinterkörper
kann eine hohe Dichte nicht erreichen.
Die vorstehend erwähnten Teilchen
eines Edelmetallpulvers müssen
nicht auf eine spezielle Gestalt beschränkt sein, wie Kugeln, Aggregate
und Tropfen (Tränentropfen).
Vorzugsweise wird ein Pulver hoher Dichte, das einen niederen Prozentsatz
an Hohlräumen
enthält,
verwendet. Wenn beispielsweise ein durch ein Nassverfahren hergestelltes
Pulver verwendet wird, hat es einen übermäßig großen inneren Anteil an Hohlräumen, so
dass während
der Sinterung der Formmasse die Teilchen des Pulvers thermisch schmelzen
und durch die Oberflächenspannung
zur Kugelbildung neigen und die enthaltenen Hohlräume nehmen
erhöhte Dichte
an, wenn sie mit geschmolzenem Metall gefüllt werden. Das scheinbare
Volumen dieses Pulvers erniedrigt sich daher und der Schrumpfungsgrad
erhöht
sich.
Es wird bevorzugt, dass das Mischpulver
von Edelmetall einen Anteil im Bereich von 75 bis 99 Gew.-% ausmacht,
wenn es mit einem organischen Bindemittel und Wasser unter Bildung
einer Form-Zusammensetzung gemischt und geknetet wird. Wenn die
Menge dieses Mischpulvers von Edelmetall weniger als 75 Gew-% beträgt, wird
die gebildete Formmasse bzw. Form-Zusammensetzung zu weich, so dass
sie nicht leicht gehandhabt werden kann, weil die Menge des organischen
Bindemittels und des Wassers sich proportional erhöhen. Wenn
die Menge 99 Gew.-% überschreitet,
hat die gebildete Formzusammensetzung verschlechterte Formbarkeit
und es wird schwierig, deren Form beizubehalten.
Das erfindungsgemäß zu verwendende organische
Bindemittel enthält
vorzugsweise Stärke
und wasserlösliches
Celluloseharz, wie nachstehend gezeigt wird.
Stärke tritt in zwei Arten auf,
d. h. β-Stärke, die
keine Löslichkeit
in kaltem Wasser zeigt, keine Viskosität hat und nicht leicht verdaut
oder durch ein Enzym zersetzt wird, und α-Stärke, die Löslichkeit selbst in kaltem
Wasser zeigt. Wenn die im allgemeinen in kaltem Wasser unlösliche β-Stärke in Gegenwart
von Wasser erhitzt wird, beginnen ihre Teilchen zu quellen, werden
viskos und nehmen schließlich
eine gleichmäßige transparente
oder durchscheinende pastenartige Form an. Dieser Zustand stellt
als solcher die sogenannte α-Umwandlung
dar. Das Resultat dieser Umwandlung wird α-Stärke genannt. Diese α-Stärke wird
rasch dehyratisiert und getrock net und die resultierende trockene
Masse wird pulverisiert, wobei α-Stärke erhalten
wird. Sie löst
sich rasch in kaltem Wasser und führt zu einer pastenartigen
Flüssigkeit.
Für die
Erfindung kann die Stärke beider
Typen verwendet werden.
Die Stärke erhöht die Trockenfestigkeit eines
Formkörpers
aus der Formmasse, wenn der Formkörper getrocknet ist. Wenn als
organisches Bindemittel die Stärke
allein verwendet wird, erleidet die Formmasse Risse in ihrer Textur
während
des Verformens der Formmasse und die Formzusammensetzung neigt dazu,
an den Händen
zu kleben. Diese Schwierigkeit kann dadurch beseitigt werden, dass
die Stärke
in Kombination mit einem wasserlöslichen
Celluloseharz verwendet wird. Wenn der Gehalt dieser Stärke weniger
als 0,02 Gew.-% beträgt,
führt ihr
Mangel zu einer unzureichenden Festigkeit, wenn die Formmasse getrocknet
wird und der gebildete Formkörper
bricht leicht während
der Entnahme aus der Form. Wenn der Gehalt 3 Gew.-% überschreitet,
verursacht der Überschuss,
dass die Formmasse Elastizität
aufweist, verhindert, dass sie leicht zu der erwarteten Gestalt
verformt werden kann und dass sie Risse in ihrer Textur erleidet.
Er vergrößert außerdem den Schrumpfungsgrad.
Wenn das wasserlösliche Celluloseharz einen
Anteil von weniger als 0,02 Gew-% hat, führt der Mangel dazu, dass das
Harz die Rissbildung der Textur nicht verhindern kann und dass nicht
ausreichend verhindert wird, dass die Formmasse an den Händen klebt.
Wenn der Anteil 3 Gew.-% überschreitet,
bewirkt der Oberschuss wieder, dass die Formmasse leicht an den
Händen
haftet und verursacht, dass die Formmasse einen erhöhten Grad
der Schrumpfung annimmt. Als konkrete Beispiele für wasserlösliche Celluloseharze
der zur erfindungsgemäßen Verwendung
geeigneten Qualität
können
Methylcellulose, Hydroxyethylcellulose, Hydroxypropylcellulose, Hydroxypropylmethylcellulose
etc. genannt werden. Das Harz wird als Lösung in Wasser verwendet.
Die Menge des organischen Bindemittels,
das die Stärke
und das wasserlösliche
Celluloseharz enthält,
ist vorzugsweise im Bereich von 0,1 bis 4 Gew.-%. Wenn die Menge
des organischen Bindemittels weniger als 0,1 Gew.-% beträgt, führt der
Mangel dazu, dass die Formmasse an unzureichender Formbarkeit leidet und
nur schwierig ihre Gestalt beibehält. Weiterhin treten Schwierigkeiten
auf, wie Verringerung der Festigkeit der Formmasse nach den Stufen
des Formens und Trocknens. Wenn andererseits die Menge des organischen Bindemittels
4 Gew.-% überschreitet,
führt der Überschuss
dazu, dass die Formmasse an einer verstärkten Schrumpfung leidet und
erhöhte
Klebrigkeit an den Händen
zeigt. Wenn die Formmasse unter dieser Bedingung zu einem Formkörper verformt
wird, unterliegt sie keiner perfekten plastischen Verformung, weist
Elastizität
auf und ist schwierig zu der gewünschten
Gestalt zu verformen.
Es wird vorausgesetzt, dass Wasser
in einer Menge zugesetzt werden soll, die erforderlich ist. Wenn die
Menge übermäßig gering
ist, wird die Formmasse übermäßig hart.
wenn die Menge übermäßig groß ist, wird
die Formmasse zu weich um leicht gehandhabt werden zu können und
die Klebrigkeit der Formmasse an den Händen wird verstärkt. Wenn
die Formmasse getrocknet wird, zeigt sie eine Verminderung des Volumens, die
dem Wasserverlust proportional ist und zusätzlich zu dem Grad der Schrumpfung
während
der Sinterungsstufe beiträgt.
Als Beispiel für die Herstellung einer erfindungsgemäßen Formmassen-Zusammensetzung
zum Formen von Edelmetallen unter Verwendung der vorstehend beschriebenen
Bestandteile kann zuerst eine wässerige
Lösung
des organischen Bindemittels hergestellt werden, indem Cellulose
und Stärke
mit verschie denen Auflösungsbedingungen
in Form eines Pulvers gründlich
gemischt werden, das Pulver in warmes Wasser gegeben wird, und das
erhaltene Gemisch dispergiert und erhitzt wird, wobei zuerst β-Stärke gelöst wird
und anschließend
das heiße
Gemisch abgekühlt
wird, um auch die Cellulose aufzulösen. Wahlweise kann die Formmassen-Zusammensetzung
durch Dispergieren des Pulvers in kaltem Wasser, um Cellulose zu
lösen, und
anschließendes
Erhitzen des kalten Gemisches zur Auflösung von β-Stärke hergestellt werden.
Danach kann eine pastöse Substanz
durch gründliches
Vermischen der wie vorstehend hergestellten wässerigen Lösung des organischen Bindemittels
und Pulver von Edelmetallen in einem vorgegebenen Verhältnis und
gründliches
Kneten des Gemisches erhalten werden.
Die so erhaltene pastöse Masse
wird zu einer gewünschten
Gestalt verformt und dann gesintert. Das Sintern erfolgt bei einer
Temperatur im Bereich von dem Schmelzpunkt des Edelmetalls bis zu
einer Temperatur, die 360 °C
niedriger als der Schmelzpunkt ist, während einer Dauer von 5 bis
30 Minuten. Wenn dieser Zeitraum 30 Minuten überschreitet, überschreitet
der Schrumpfungsgrad 10%, was nicht wünschenswert ist.
Wie vorstehend erläutert wurde,
ermöglicht
das erfindungsgemäße Verfahren
dadurch, dass Riesenteilchen mit einem durchschnittlichen Teilchendurchmesser
von 5 bis 20 um und feine Teilchen mit einem durchschnittlichen
Teilchendurchmesser von 2,2 bis 3,0 μm in einem vorbestimmten Verhältnis vermischt
werden und das Sintern bei einer Temperatur bis 360 °C unterhalb
des Schmelzpunkts des Gemisches während einer Dauer von 5 Minuten
durchgeführt
wird, die Herstellung von Edelmetall-Sinterkörpern mit einem Schrumpfungsgrad
von nicht mehr als 10% mit guter Reproduzierbarkeit.
Nachstehend werden Ausführungsbeispiele
der Erfindung beschrieben.
Die in Tabellen 1 bis 6 gezeigten
Bewertungen stellen die Ergebnisse eines Tests der Biegefestigkeit dar.
Diese sind in zwei Grade unterteilt, d. h. einen Grad mit der Bewertung "0", der anzeigt, dass die entsprechenden
Testproben gebogen wurden und unter den Bedingungen von nicht mehr
als 10% Schrumpfungsgrad und nicht weniger als 10 kg/mm2 Biegefestigkeit
nicht gebrochen sind und der andere Grad mit der Bewertung "X" zeigt an, dass die entsprechenden Testproben
einen Schrumpfungsgrad von nicht weniger als 10% hatten oder eine
Biegefestigkeit von nicht mehr als 10 kg/mm2 zeigten.
Beispiel 1:
Eine Formzusammensetzung wurde durch
Vermischen von 92 Gew.-% eines Mischpulvers aus Silber, das aus
50 Gewichts-% (46 Gew.-%) Silberpulver mit einem durchschnittlichen
Teilchendurchmesser von 2,5 μm
und 50 Gewichts-% (46 Gew.-%) Silberpulver mit einem durchschnittlichen
Teilchendurchmesser von 20μm bestand,
mit einem wasserlöslichen
Bindemittel erhalten, das aus 0,7 Gew.-% Stärke, 0,8 Gew.-% Cellulose und
Rest Wasser bestand. Diese Formzusammensetzung wurde zu Testproben
einer Länge
von 50 mm, einer Breite von 10 mm und einer Dicke von 1,5 mm verformt
und die Testproben wurden unter folgenden Bedingungen gebrannt.
Methylcellulose (hergestellt von Shin-etsu Chemical Industry Co.,
Ltd., vertrieben unter dem Warennamen "Methylose SM8000") wurde als Cellulose verwendet und β-Kartoffelstärke (hergestellt
von Nichiden Kagaku K.K., vertrieben unter dem Warennamen "DELICA M-9") wurde als Stärke verwendet.
Die Ergebnisse zeigen, dass die Testproben,
die unter den Bedingungen von 590 °C während 5 Minuten und 590 °C während 30
Minuten hergestellt worden waren, unzureichende Festigkeit zeigten
und gebrochen sind.
Die Testproben, die unter Anwendung
der anderen Bedingungen hergestellt wurden, zeigten dagegen Schrumpfungsgrade
von nicht mehr als 10% und überstanden
das Biegen ohne Bruch.
Vergleichsbeispiel 1:
Eine Formzusammensetzung wurde durch
Vermischen von 92 Gew.-% eines Silber-Mischpulvers, das aus 81,5
Gewichts-% (75 Gew.-%) Silberpulver mit einem durchschnittlichen
Teilchendurchmesser von 2,5 μm und
18,5 Gewichts-% (17 Gew.-%) Silberpulver mit einem durchschnittlichen
Teilchendurchmesser von 20 μm bestand,
mit einem wasserlöslichen
Bindemittel erhalten, das aus 0,7 Gew.-% Stärke, 0,8 Gew.-% Cellulose und
Rest Wasser bestand. Diese Formzusammensetzung wurde zu Teststücken mit
einer Länge
von 50 mm, einer Breite von 10 mm und einer Dicke von 1,5 mm verformt
und die Teststücke
wurden unter den folgenden Bedingungen gebrannt.
Die Ergebnisse zeigen, dass der Schrumpfungsgrad
unter der Bedingung von 600 °C
während
5 Minuten 10 % überschritt.
Vergleichsbeispiel 2:
Eine Formzusammensetzung wurde durch
Vermischen von 92 Gew.-% eines Silber-Mischpulvers, das aus 32,6
Gewichts-% (30 Gew.-%) Silberpulver mit einem durchschnittlichen
Teilchendurchmesser von 1,5 μm und
67,4 Gewichts-% (62 Gew.-%) Silberpulver mit einem durchschnittlichen
Teilchendurchmesser von 20 μm bestand,
mit einem wasserlöslichen
Bindemittel erhalten, das aus 0,7 Gew.-% Stärke, 0,8 Gew.-% Cellulose und
Rest Wasser bestand. Diese Formzusammensetzung wurde zu Teststücken mit
einer Länge
von 50 mm, einer Breite von 10 mm und einer Dicke von 1,5 mm verformt
und die Teststücke
wurden unter den folgenden Bedingungen gebrannt.
Die Ergebnisse zeigen, dass der Schrumpfungsgrad
unter der Bedingung von 600 °C
während
5 Minuten 10 % überschritt.
Beispiel 2:
Eine Formzusammensetzung wurde durch
Vermischen von 94 Gew.-% eines Mischpulvers von Gold, das aus 50
Gewichts-% (47 Gew.-%) pulverförmigem
Gold mit einem durchschnittlichen Teilchendurchmesser von 2,5 μm und 50
Gewichts-% (47 Gew.-%) pulverförmigem
Gold mit einem durchschnittlichen Teilchendurchmesser von 20μm bestand,
mit einem wasserlöslichen
Bindemittel erhalten, das aus 0,5 Gew.-% Stärke, 0,6 Gew.-% Cellulose und
Rest Wasser bestand. Diese Formzusammensetzung wurde geformt, wobei
Teststücke mit
einer Länge
von 50 mm, einer Breite von 10 mm und einer Dicke von 1,5 mm geformt
wurden, und die Teststücke
wurden unter folgenden Bedingungen gebrannt.
Die Ergebnisse zeigen, dass Teststücke, bei
denen die Bedingungen 690 °C
und 5 Minuten und solche, bei denen die Bedingungen 690 °C und 30
Minuten angewendet wurden aufgrund der unzureichenden Festigkeit
gebrochen waren.
Die anderen Teststücke zeigten
Schrumpfungsgrade von nicht mehr als 10% und zerbrachen nicht.
Vergleichsbeispiel 3 Eine Formzusammensetzung
wurde durch Vermischen von 94 Gew.-% eines Mischpulvers von Gold,
das aus 79,8 Gewichts-% (75 Gew.-%) pulverförmigem Gold mit einem durchschnittlichen
Teilchendurchmesser von 2,5 μm
und 20,2 Gewichts-% (19 Gew.-%) pulverförmigem Gold mit einem durchschnittlichen
Teilchendurchmesser von 20μm
bestand, mit einem wasserlöslichen
Bindemittel erhalten, das aus 0,5 Gew.-% Stärke, 0,6 Gew.-% Cellulose und
Rest Wasser bestand. Diese Formzusammensetzung wurde unter Bildung
von Teststücken
einer Länge
von 50 mm, einer Breite von 10 mm und einer Dicke von 1,5 mm verformt
und die Teststücke
wurden unter den nachstehenden Bedingungen gebrannt.
Die Ergebnisse zeigen, dass der Schrumpfungsgrad
unter Bedingungen entsprechend 700 °C und 5 Minuten 10% überschritt.
Vergleichsbeispiel 4
Eine Formzusammensetzung wurde durch
Vermischen von 94 Gew.-% eines Mischpulvers von Gold, das aus 31,9
Gewichts-% (30 Gew.-%) pulverförmigem
Gold mit einem durchschnittlichen Teilchendurchmesser von 1,5 μm und 68,1
Gewichts-% (64 Gew.-%) pulverförmigem
Gold mit einem durchschnittlichen Teilchendurchmesser von 20 μm bestand,
mit einem wasserlöslichen
Bindemittel erhalten, das aus 0,5 Gew.-% Stärke, 0,6 Gew.-% Cellulose und
Rest Wasser bestand. Diese Formzusammensetzung wurde unter Bildung
von Teststücken
einer Länge
von 50 mm, einer Breite von 10 mm und einer Dicke von 1,5 mm verformt
und die Teststücke
wurden unter den nachstehenden Bedingungen gebrannt.
Die Ergebnisse zeigen, dass der Schrumpfungsgrad
unter Bedingungen entsprechend 700 °C und 5 Minuten 10% überschritt.
Die vorliegende Erfindung wurde vorstehend
unter Bezugnahme auf die Bespiele beschrieben. Die Erfindung ist
jedoch nicht auf dieser Beispiel beschränkt und kann modifiziert werden,
ohne dass von dem in den beigefügten
Patentansprüchen
beschriebenen Prinzip der Erfindung abgewichen wird.
Wie vorstehend erläutert wurde,
kann erfindungsgemäß eine Formzusammensetzung
bzw. Formmasse zum Formen von Edelmetallen und ein Verfahren zur
Herstellung eines Sinterkörpers
aus einem Edelmetall zur Verfügung
gestellt werden. Der Sinterkörper
kann bei einer Temperatur, die 360 °C niedriger als der Schmelzpunkt
des Edelmetallpulvers ist, hergestellt werden und der so hergestellte
Sinterkörper
hat hohe Dichte und niedere Schrumpfung. Eine Verbreiterung des
Bereiches der Sintertemperaturen ermöglicht es, das Sintern unter
Verwendung einer einfachen Sinterofens und einer preiswerten Vorrichtung
durchzuführen,
ohne dass es erforderlich ist, ein feines Profil der Temperaturerhöhung zu
kontrollieren. Die Sinterung in dem Niedertemperaturbereich ermöglicht eine
Verminderung der Energiekosten.