DE3525872A1 - Verfahren zur herstellung von gegossenen gegenstaenden aus einem faserverstaerkten zusammengesetzten aluminiumprodukt - Google Patents
Verfahren zur herstellung von gegossenen gegenstaenden aus einem faserverstaerkten zusammengesetzten aluminiumproduktInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von gegossenen Gegenständen bzw. Gußkörpern mit einem anorganischen
faserartigen Verstärkungsmaterial, das in einer Matrix aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung (nachstehend
als Aluminiummatrix bezeichnet) dispergiert ist.
Zusammengesetzte Materialien mit kurzen anorganischen Verstärkungsfasern aus Kohle, Siliciumcarbid, Aluminiumoxid
und dergleichen, die in einer Aluminiummatrix dispergiert sind, haben eine ausgezeichnete mechanische
Festigkeit und Verschleißfestigkeit zusätzlich zu dem Vorteil des leichten Gewichts, das dem Aluminium inhärent
ist. In den letzten Jahren sind aufwendige Anstrengungen unternommen worden, um solche zusammengesetzten Materialien
in verschiedenen Maschinenteilen zu verwenden.
Als eine Möglichkeit, einen gegossenen Gegenstand aus Aluminium, der solche kurzen anorganischen Fasern enthält,
zu erhalten, ist bereits ein Verfahren bekannt, bei dem man solche kurze Fasern in eine Form eingibt
und die kurzen Fasern unter Druck mit einer Aluminiumschmelze vermischt. In Gegenständen, die durch dieses
Verfahren erhalten worden sind, kann es aber sein, daß die darin enthaltenen Fasern stellenweise ungleichmäßig
verteilt sind. Es ist daher schwierig gewesen, nach diesem Verfahren ein zusammengesetztes Produkt bzw. einen
Verbundkörper zu erhalten, bei dem die Verstärkungsfasern darin gleichförmig dispergiert sind. Es sind daher schon
Anstrengungen unternommen worden, ein Verfahren zu entwickeln, bei dem man eine feste Masse dadurch erhält,
daß man eine Aluminiumschmelze unter Druck mit einem faserartigen Material vermischt, die feste Masse entweder
allein oder in einer Form, die durch zugesetzte Aluminiumschmelze verstärkt worden ist, wiederaufschmilzt und die
resultierende Schmelze in eine Form mit gewünschter Gestalt eingießt. Da die so im Verlauf dieses Verfahrens
erzeugte Schmelze das faserartige Material unregelmäßig in einer großen Menge enthält, zeigt sie extrem schlechte
Fließeigenschaften und kann in Formen mit komplizierter Gestalt nur unter größten Schwierigkeiten eingegossen
werden. Die gegossenen Gegenstände aus dem zusammengesetzten Produkt, die auf diese Weise erhalten werden
können, sind daher hinsichtlich ihrer Gestalt Beschränkungen unterworfen.
Es ist schon ein Verfahren zur Herstellung von gegossenen zusammengesetzten Gegenständen vorgeschlagen worden, bei
dem man eine feste Masse dadurch erhält, daß man kurze anorganische Fasern unter Druck mit einer Aluminiumschmelze
vermischt, die feste Masse fein in kleine Teilchen zerkleinert, diese feinen Teilchen in sekundär zugesetzte
Aluminiumschmelze hinein aufschmilzt und die resultierende Schmelze in eine Form von gewünschter Gestalt gießt
(japanische Patentanmeldung SHO 59 (1984)-65,690).
Das vorgenannte Verfahren gemäß der japanischen Patentanmeldung SHO 59(1984)-65,690 zerkleinert zunächst die
feste Masse aus kurzen anorganischen Fasern und Aluminium zu feinen Teilchen, wonach die feinen Teilchen in der
sekundär zugesetzten Aluminiumschmelze aufgeschmolzen werden, und zwar deswegen, um den Fluß der Fasern enthaltenden
Schmelze zu verbessern und das erneute Gießen der zusammengesetzten festen Masse zu erleichtern. Selbst
dieses Verfahren ist aber noch mit dem folgenden Nachteil behaftet. Da die zusammengesetzte feste Masse, die dadurch
erhalten worden ist, daß die kurzen anorganischen Fasern unter Druck mit der Aluminiumschmelze vermischt
werden, welche in einem stark verstärkten Zustand mit einer großen Menge von Fasern in unregelmäßig dispergiertem
Zustand verfestigt ist, bringt die Zerkleinerung dieser Masse ungewöhnliche Schwierigkeiten mit sich.
Die Herstellung von fein zerkleinerten Teilchen in großen Mengen auf technischer Basis nimmt daher erhebliche
Zeiträume in Anspruch.
Von den Erfindern wurde eine weitere Untersuchung durchgeführt, um eine Lösung für das oben genannte Problem
des Stands der Technik zu erhalten. Die Erfinder haben nun festgestellt, daß kurze anorganische Fasern, die als
Verstärkungsmittel vorgesehen sind, beim Rühren in einem Behälter verschlungen werden und zu zahlreichen teigigen
Pillen (doughy pills) agglomerieren. Eine Schmelze die dadurch erhalten wird, daß man solche teigigen Pillen
mit geschmolzenem Aluminium vermischt, zeigt erheblich bessere Fließeigenschaften als die herkömmliche Schmelze,
die eine nichtgleichförmige Dispersion von Fasern enthält.
Erfindungsgemäß kann die Schmelze sodann ohne weiteres in eine Form mit praktisch jeder gewünschten
Gestalt eingegossen werden. Die dadurch hergestellten gegossenen Gegenstände haben eine erheblich bessere
plastische Verformbarkeit als die herkömmlichen gegossenen Gegenstände. Sie können leicht durch Extrudieren oder
Walzen zu einem gestreckten bzw. gezogenen zusammengesetzten Material umgewandelt werden.
Auf dieser Entdeckung baut sich die vorliegende Erfindung auf.
Gegenstand der Erfindung ist daher ein Verfahren zur Herstellung von gegeossenen Gegenständen aus einem faserverstärkten
zusammengesetzten Aluminiumprodukt, das durch die Stufen, daß man unter Druck eine Aluminiumschmelze
mit einem anorganischen faserartigen Verstärkungsmaterial vermischt, welches im voraus in Form einer Vielzahl von
teigigen Pillen hergestellt worden ist, wodurch eine zusammengesetzte Schmelze erzeugt wird, und die genannte zusammengesetzte
bzw. gemischte Schmelze entweder direkt oder nach Verfestigung und Wiederauf schmelzen zu der gewünschten Gestalt vergießt,
gekennzeichnet ist.
Nachstehend wird das erfindungsgemäße Verfahren näher erläutert.
Das erfindungsgemäße Verfahren beginnt mit der Stufe, daß kurze anorganische Verstarkungsfasern in Form einer
Vielzahl von teigigen Pillen hergestellt werden. Die kurzen anorganischen Fasern, die als Rohmaterial für die
Verstärkung verwendet werden, können Fasern aus Kohle, Siliciumcarbid, Aluminiumoxid oder einem beliebigen
anderen geeigneten Material sein. Die Agglomeration dieser kurzen anorganischen Fasern kann dadurch erzielt
werden, daß man die Fasern in einen Mischbehälter, der mit Rührblättern versehen ist, einen Rotationsmischer
oder einen Mischer mit V-Form einbringt und darin allmählich verrührt. Wenn die Fasern in einen kleinen
Mischbehälter, der mit Rührblättern versehen ist, eingebracht und darin beispielsweise 5 bis 30 Minuten verrührt
werden, dann werden die Fasern in dem Behälter in der richtigen Weise zerschlagen bzw. zerschnitten
und verschlungen. Auf diese Weise werden sie zu einer Vielzahl von teigigen Pillen mit einem ungefähren Durchmesser
von 0,1 bis 3 mm umgewandelt, obgleich der Durchmesser mehr oder weniger stark mit der Art des Materials,
das für die Fasern verwendet wird/schwanken kann.
Obwohl die Agglomerierung der oben genannten Fasern dadurch
erzielt werden kann, daß diese Fasern in trockenem Zustand verrührt werden, wird vorzugsweise zur wirksamen
Agglomerierung der Fasern zu teigigen Pillen mit einer minimalen Menge von kurzen gebrochenen Fasern, die vom
Rühren herrührt, die Agglomerierung vorzugsweise in der Weise erzielt, daß die Fasern unter Befeuchtung durch
Besprühen mit einer kleinen Menge von Wasser verrührt werden. Die Agglomerierung kann weiterhin dadurch erzielt
werden, daß eine Aufschlämmung der Fasern mit einer Konzentration von etwa 30% verrührt und durch Vermischen
mit Wasser oder einem flüchtigen Träger, wie einem
niederen Alkohol, gebildet wird.
Als Fasern die für die Agglomerierung verwendet werden können, können handelsübliche kurze Fasern, die relativ
lange Fasern mit einer Länge von beispielsweise mehreren Zentimetern enthalten, verwendet werden. Beim Verrühren
von Fasern dieses Typs werden sie in der richtigen Weise zerschnitten bzw. zerhackt oder aufgebrochen, und sie
werden miteinander verschlungen und zu den gewünschten teigigen Pillen umgewandelt. Bei Fasern mit einer Länge
von 1 cm oder weniger kann die Zeit für die Agglomerierung der Fasern verkürzt werden, und es können in wirksamer
Weise teigige Pillen mit gut regulierter Gestalt erhalten werden. Daher werden vorzugsweise Fasern verwendet,
deren Länge im voraus im Bereich von 1 bis 10 mm ausgewählt worden ist.
In der nächsten Stufe werden die auf die obige Weise hergestellten
teigigen Pillen von Fasern mit Aluminiumschmelze, die als Matrix wirkt, vermischt. Das Material
für die Aluminiumschmelze, die als Matrix dient, kann Aluminium der Reinheit der üblichen technischen Sorte
der AA1000-Reihe oder der Reinheit der Gußsorte der AA4000-Reihe oder eine Aluminiumlegierung mit einer geeigneten
Zusammensetzung für den Zweck, für den der Gußkörper verwendet wird, verwendet werden. Ansonsten kann
auch eine Aluminiumlegierung mit einer Zusammensetzung der Heißziehsorte der AA6000-Reihe oder der AA7000-Reihe
verwendet werden. Das Vermischen der teigigen Pillen der Fasern mit der Aluminiumschmelze wird zweckmäßig unter
der Anwendung von Druck auf die Schmelze durchgeführt, damit die Aluminiumschmelze gründlich in die Poren in
den Zwischenräumen der teigigen Faserpillen eindringen kann. Die Unterdrucksetzung dieses Gemisches kann in der
Weise geschehen, daß die teigigen Pillen in einen Behälter gebracht werden und daß die Aluminiumschmelze in den Behälter
unter Verwendung einer Hochleistungspresse einge-
preßt werden. Alternativ kann auch, indem man das Gemisch unter den Druck einer Zentrxfugalmaschine bringt, die
Aluminiumschmelze in die Poren und Zwischenräume der teigigen Faserpillen zu einer größeren Tiefe leichter
und gründlicher eindringen. In Gemischen der teigigen Faserpillen und der Aluminiumschmelze, die auf die
obige Art und Weise erhalten worden sind, fällt der Fasergehalt im allgemeinen in den Bereich von 5 bis 20 Vol.-%.
Dieser Gehalt kann bis zu einem Wert von 30 Vo1.-% erhöht werden, indem man zuerst die teigigen Faserpillen in einem
zusammengepreßten Zustand bzw. komprimierten Zustand herstellt und sodann die Aluminiumschmelze mit den teigigen
Pillen unter weitergeführter Anwendung von Druck vermischt. Wenn die Mischschmelze so hergestellt werden soll,
daß sie die teigigen Faserpillen mit hoher Schüttdichte wie oben beschrieben enthält, dann· ist es vorteilhaft/die
teigigen Faserpillen im voraus mit einer geringen Menge einer gepulverten anorganischen Substanz, zum Beispiel
Aluminiumoxid, das fein zu einem Teilchendurchmesser von nicht mehr als mehreren Mikron zerkleinert worden ist,
zu bestreuen. Diese anorganische Substanz ist kaum mit der Aluminiumschmelze reaktiv. Der erzielte Vorteil ist
darauf zurückzuführen, daß das anorganische Pulver verhindert, daß die teigigen Pillen der Fasern gegenseitig
aneinander haften, und es ermöglicht, daß die teigigen Faserpillen gleichförmig in der Aluminiumschmelze dispergiert
sind, wenn die zusammengesetzte Schmelze unmittelbar nach ihrer Herstellung verfestigt und später
wiederaufgeschmolzen wird. Die Zugabe der gepulverten
anorganischen Substanz hat sich auch darin von Vorteil erwiesen, daß die Zerkleinerung der zusammengesetzten
festen Masse, die aus den teigigen Faserpillen und Aluminium besteht, erleichtert wird. Die gepulverte
anorganische Substanz, die zu diesem Zweck verwendet wird, kann zusätzlich zu Aluminiumoxid fein zerkleinertes Titanoxid
oder Siliciumnitrid sein. Die Menge der gepulver-
ten anorganischen Substanz, die im Verhältnis zu den
teigigen Pillen der Fasern zugesetzt wird, sollte ungefähr in dem Bereich von 0,5 bis 20 Gew.-% fallen und
zweckmäßig nicht über eine Menge von 10 Gew.-% hinausgehen. Die Zugabe einer überschüssigen Menge der gepulverten
anorganischen Substanz sollte vermieden werden, da eine solche überschüssige Menge die Befeuchtung der
teigigen Pillen der Fasern durch die Aluminiumschmelze hemmt und es verhindert, daß die Aluminiumschmelze
leicht in die Poren der teigigen Pillen im Verlauf ihres Vermischens mit der Aluminiumschmelze hineindringt.
Die Zugabe der gepulverten anorganischen Substanz zu den teigigen Faserpillen kann nach einer der folgenden Stufen
erfolgen:
Zugabe der gepulverten anorganischen Substanz unter Verrühren der teigigen Pillen, so daß die Pillen mit der
gepulverten anorganischen Substanz bestreut bzw. be-
20 sprinkelt werden.
Verrühren der teigigen Pillen unter Besprühen mit einer Dispersion der gepulverten anorganischen Substanz
in Wasser oder einem flüchtigen Träger, wie einem niederen Alkohol.
Eintauchen der teigigen Pillen in eine Suspension der gepulverten anorganischen Substanz und anschließendes
Abfiltern.
Es kann auch jede beliebige andere geeignete Technik angewendet werden. Die Zugabe der gepulverten anorganischen
Substanz zu den teigigen Faserpillen kann weiterhin gleichzeitig mit der Agglomerierung der Fasern zu
den teigigen Pillen erhalten werden. So kann man zum Beispiel bei der Naßagglomerierung, bei der die Fasern
in Wasser oder einem flüchtigen Träger unter Bildung einer Aufschlämmung suspendiert werden und sodann die
aufgeschlämmten Fasern zur Agglomerierung zu teigigen
Pillen verrührt werden, wenn die richtige Menge der gepulverten anorganischen Substanz im voraus in Wasser
oder in flüchtigem Träger dispergiert wird, teigige Faserpillen erhalten, die gleichförmig mit der gepulverten
anorganischen Substanz bestreut sind. Die resultierenden teigigen Faserpillen werden erforderlichenfalls getrocknet
und sodann mit der Aluminiumschmelze unter Anwendung von Druck vermischt.
In einer nachfolgenden Stufe kann die gemischte oder zusammengesetzte Schmelze, die auf die obige Weise durch
Vermischen der teigigen Faserpillen mit der Aluminiumschmelze erhalten worden ist, in eine Form von gewünschter
Gestalt gegossen werden. Dieses Gießen kann in der Weise bewerkstelligt werden, daß einfacherweise die ursprüngliche
Mischschmelze direkt in die Form hineinfließen gelassen wird. Vorzugsweise wird dies aber dadurch
bewerkstelligt, daß man die gemischte Schmelze sich verfestigen läßt, sodann die zusammengesetzte feste
iriasse durch Erhitzen wieder aufschmilzt und danach die Schmelze in die Form gießt, um die Gießarbeit zu erleichtern
und die Produktion von gegossenen Gegenständen mit gleichförmiger Qualität zu gewährleisten. Das Wiederaufschmelzen
der zusammengesetzten festen Masse kann in der Weise bewerkstelligt werden, daß ein von außen heizbarer
Ofen verwendet wird. Es kann wirksamer dadurch bewerkstelligt werden, daß ein Hochfrequenz- oder Niederfrequenzinduktionsofen
verwendet wird. Die feste Masse kann direkt ohne Veränderung wieder aufgeschmolzen
werden. Gegebenenfalls kann sie nach Zerkleinerung zu Klumpen oder Körnern geeigneter Größe wieder aufgeschmolzen
werden. Dieses Zerkleinern kann in einer Zerkleinerungsmaschine, einer Schlagmaschine oder einer
Flügelvorrichtung erfolgen. Im Verlauf des Wiederaufschmelzens der festen Masse, kann eine geeignete weitere
Menge der Aluminiumschmelze als Sekundärzusatz zugefügt
werden, um den Gehalt der Fasern in der Endschmelze so
einzustellen, daß dem Zweck des gegossenen Gegenstandes Rechnung getragen wird.
Die Mischschmelze, die aus den teigigen Faserpillen, und das Aluminium durch das erfindungsgemäße Verfahren
auf die obige Weise gebildet wird, hat darin dispergiert kurze Fasern in Form von teigigen Pillen. Im Vergleich
mit der herkömmlichen Schmelze, in der die Fasern unregelmäßig in ihrem ursprünglichen diskreten Zustand
enthalten sind, zeigt die erfindungsgemäße Mischschmelze hochzufriedenstellende Fließeigenschaften, und sie kann
durch Schwerkraftgießen, kontinuierliches Gießen unter Wasserkühlung, Druckgießen, Preßgesenkgießen oder ein
anderes geeignetes Gießverfahren in der gleichen Weise wie beim herkömmlichen Gießen von Schmelzen aus einer
Aluminiumlegierung zu jeder beliebigen gewünschten Gestalt gegossen werden.
Der durch das erfindungsgemäße Verfahren erhaltene zusammengesetzte Gußkörper weist kurze anorganische
Fasern auf, die darin in gleichmäßiger Weise als Verstärkung in Form von teigigen Pillen enthalten sind.
Der erfindungsgemäß erhaltene Gußkörper besitzt überragende Verschleißbeständigkeitseigenschaften und kann
daher in direkter Weise für Maschinenteile verwendet werden. Der gegossene Gegenstand, der in Form von Barren
oder Tafeln nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erzeugt wird, besitzt eine erheblich höhere plastische Verformbarkeit
als ein herkömmlicher zusammengesetzter Gußkörper mit den gleichen Fasern, die darin in unregelmäßiger Weise enthalten sind. Der erfindungsgemäß erhaltene
Gußkörper kann daher in gleicher Weise wie ein beliebiges Aluminiumlegierungsmaterial extrudiert oder
gewalzt werden, um ein stangenförmiges oder plattenförmiges gezogenes Material aus Aluminium, das mit
kurzen anorganischen Fasern verstärkt ist, zu erhalten.
Wie oben beschrieben, richtet sich die vorliegende Erfindung auf ein Verfahren zur Herstellung eines gegossenen
Gegenstands aus faserverstärkten Aluminiumverbundkörpern durch die Stufen der Herstellung einer Vielzahl
von teigigen Pillen von kurzen anorganischen Verstärkungsfasern, Vermischen der Aluminiumschmelze unter Druck mit
den teigigen Pillen und Gießen der resultierenden Schmelze entweder sofort oder nach der Verfestigung und Wiederauf
Schmelzung. Die Mischschmelze, erhalten durch Vermischen der teigigen Pillen der Fasern unter Druck mit
der Aluminiumschmelze, besitzt erheblich höhere Fließeigenschaften und läßt sich erheblich leichter als eine
herkömmliche Schmelze mit kurzen anorganischen Fasern, die darin in ihrem ursprünglichen Zustand dispergiert
sind, vergießen. Durch das erfindungsgemäße Verfahren .können daher gegossene Gegenstände mit komplizierteren
Gestalten leichter als beim herkömmlichen Verfahren hergestellt werden. Dazu kommt noch, daß die durch das erfindungsgemäße
Verfahren erhaltenen gegossenen Gegenstände zufriedenstellende plastische Verformungseigenschaften
zeigen und durch Heißextrudieren oder Heißwalzen leicht zu einem gezogenen Material mit ausgezeichneten
mechanischen Eigenschaften, insbesondere ausgezeichneter Verschleißfestigkeit umgewandelt werden
25 können.
Die Erfindung wird in Beispielen erläutert.
Eine Legierung des Typs AA2017 wurde für die Matrix verwendet. Kurze Aluminiumoxidfasern (Durchmesser 3μπι,
Länge 1 cm) wurden als kurze anorganische Verstärkungsfasern verwendet.
Nachdem 2 Liter Aluminiumfasern in einen Behälter mit einem Innenvolumen von 5 Litern, der mit einem Rührer
versehen war, gebracht und darin etwa 20 Minuten lang verrührt worden waren, waren die Fasern in eine Vielzahl
von teigigen Pillen mit einem Durchmesser von etwa 0,6 mm umgewandelt worden.
5
5
In einem Zentrifugalbehälter wurden 0,4 kg der teigigen
Faserpillen und 4 kg Aluminiumlegierung (Legierung von AA2017), die im voraus durch Erhitzen aufgeschmolzen
war, etwa 15 Minuten lang zentrifugal vermischt und sodann verfestigt.
In einem Elektro-Ofen wurden 4,4 kg der auf diese Weise
verfestigten Masse in einem Graphittiegel bei 6500C aufgeschmolzen und gründlich gerührt. Durch Gießen in
eine Form wurde ein Barren mit einem Durchmesser von 40 mm und einer Länge von 120 mm hergestellt.
Der barrenförmige gegossene Gegenstand wurde einem Heißextrusionsverformen
(45O0C) unterworfen und dadurch in eine runde Stange mit einem Durchmesser von 10 mm umgewandelt
(als Probe A bezeichnet).
Teigige Pillen von Aluminiumoxidfasern wurden nach der Verfahrensweise des Beispiels 1 hergestellt. Sodann
wurden 0,4 kg der teigigen Pillen und 10 g fein zerkleinertes Aluminiumoxid (hergestellt von der Degussa AG
in Westdeutschland, vertrieben unter der Warenbezeichnung "Aluminiumoxid C") als gepulverte anorganische
Substanz zugegeben und damit gründlich verrührt, so daß die teigigen Pillen mit dem Pulver bedeckt waren.
Die teigigen Faserpillen, die mit dem oben genannten
Aluminiumoxidpulver bedeckt waren, wurden in einen Zentrifugalbehälter gebracht und sodann durch Zentrifu-
gieren vermischt, wobei 3,5 kg thermisch aufgeschmolzene
Aluminiumlegierung (Legierung AA2017) zugesetzt wurden. Das resultierende Gemisch im geschmolzenen Zustand
wurde zu 3,5 kg geschmolzener Aluminiumlegierung (Legierung AA2017), die im voraus hergestellt worden
war, zugegeben, und es wurde gründlich gerührt, bis das Ganze gut vermischt war. Das resultierende Gemisch wurde
in eine zylindrische Form gegossen, wodurch ein barrenförmiger Gußkörper mit einem Durchmesser von 40 mm und
einer Länge von 120 mm erhalten wurde. Der so hergestellte zusammengesetzte Gußkörper wurde durch Heißextrudieren
(15O0C) verformt, wodurch eine runde Stange
mit einem Durchmesser von 10 mm (Probe B) erhalten wurde.
15 Beispiel3
Eine Legierung des Typs AA6061 wurde als Matrix verwendet.
Die gleichen kurzen Aluminiumoxidfasern wie in Beispiel 1 beschrieben wurden als Fasern verwendet.
Die Aluminiumoxidfasern wurden in der gleichen Weise wie in Beispiel 1 verrührt, wodurch teigige Faserpillen
mit einem durchschnittlichen Durchmesser von etwa 0,6 mm erhalten wurden.
0,5 kg der so erhaltenen teigigen Faserpillen wurde in einen Zentrifugalbehälter eingegeben, und es wurden 4 kg
thermisch geschmolzene Aluminiumlegierung (Legierung AA6061) durch Eingießen zugesetzt. Das Ganze wurde durch
Zentrifugieren gemischt und das resultierende Gemisch wurde sich verfestigen gelassen.
Die auf diese Weise gebildete feste Masse wurde durch Erhitzen auf etwa 7000C wieder aufgeschmolzen, in die Gestalt
eines Barrens mit einem Durchmesser von 40 mm und einer Länge von 120 mm nach der Verfahrensweise des
Beispiels 1 gegossen. Das Produkt wurde durch Heißextru-
dieren (5500C) zu einer runden Stange mit einem Durchmesser
von 10 mm (Probe C) verformt.
Beispiel 4 5
Eine zusammengesetzte feste Masse wurde nach der Verfahrensweise
des Beispiels 3 hergestellt. Sodann wurden 3,5 kg dieser festen Masse bei etwa 7000C wieder aufgeschmolzen.
Die Schmelze wurde zu 3,5 kg geschmolzene Aluminiumlegierung (Legierung AA6061), die im voraus
hergestellt worden war, gegeben. Das Gemisch wurde gründlich gemischt und in die Form eines Barrens mit
einem Durchmesser von 40 mm und einer Länge von 120 mm gegossen.
Der so erhaltene zusammengesetzte Gußkörper wurde durch Heißextrudieren (5500C) zu einer runden Stange mit einem
Durchmesser von 10 mm (Probe D) verformt.
20 Beispiel 5
Ein Gemisch aus 0,5 kg teigige Faserpillen, hergestellt nach der Verfahrensweise des Beispiels 1, und 20 g des
gleichen fein zerkleinerten Aluminiumoxids,wie in Beispiel 2 verwendet, wurde in einen Zentrifugalbehälter
eingegeben und durch Zentrifugieren mit 4 kg thermisch geschmolzener Aluminiumlegierung (Legierung AA2017) vermischt.
Die resultierende Schmelze wurde sich verfestigen gelassen. Die resultierende feste Masse wurde zu Körnern
30 mit einem Durchmesser von 2 bis 6 mm zerkleinert.
Die Körner aus dem zusammengesetzten Produkt wurden auf etwa 7000C erhitzt. Die resultierende Schmelze wurde in
eine zylindrische Form eingebracht und mit einem Stempel zu einem Barren mit einem Durchmesser von 50 mm und einer
Länge von 120 nun verpreßt. Der Barren wurde in den Behälter
eines Extruders gegeben und durch Heißextrudieren (5000C) zu einer runden Stange mit einem Durchmesser
von 10 mm (Probe E) verformt.
Körner aus dem zusammengesetzten Produkt mit einem Durchmesser von 2 bis 6 mm wurden nach der Verfahrensweise
des Beispiels 5 hergestellt. Sodann wurden 3,5 kg der Körner aus dem zusammengesetzten Material in 3,5 kg
einer Aluminiumlegierung (Legierung AA2017), die im voraus bei 7500C aufgeschmolzen worden war, eingegeben.
Es wurde allmählich gerührt, bis das Vermischen stattgefunden hatte. Die resultierende Schmelze wurde in eine
zylindrische Form mit einem Durchmesser von 40 mm und einer Länge von 140 mm gegossen, um einen Barren herzustellen.
Der so erhaltene zusammengesetzte Gußkörper wurde durch Heißextrudieren (4500C) zu einer runden Stange mit einem
Durehmesser von 10 mm (Probe. F) verformt,
Teigige Faserpillen wurden nach der Verfahrensweise des Beispiels 1 hergestellt. Sodann wurde 0,4 kg der teigigen
Pillen in einen Zentrifugalbehälter gegeben, und es wurden 4 kg Aluminiumlegierungsschmelze (Legierung
JIS-ADC12) zugesetzt. Das Ganze wurde durch Zentrifugieren
gemischt. Das resultierende Gemisch wurde sich verfestigen gelassen. Die feste Masse wurde bei 6800C
wieder aufgeschmolzen. Die resultierende Schmelze wurde mit einer Druckgesenkgußmaschine mit einer Kapazität
von 250 t spritzgegossen, wodurch eine flache Platte mit einer Länge von 100 mm, einer Breite von 50 mm
und einer Dicke von 5 mm erhalten wurde. Aufgrund des
Spritzgießens waren die teigigen Faserpillen, die in der Schmelze dispergiert waren, zu einzelnen Fasern
entflochten, und sie waren gleichmäßig innerhalb der Aluminiummatrix dispergiert (Probe G).
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Die in den Beispielen 1 bis 7 erhaltenen Proben (das heißt die Proben A, B, C, D, E, F und G) wurden auf
ihre mechanischen Eigenschaften getestet. Die erhaltenen Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle zusammengestellt.
Probe
Getestete mechanische Eigenschaft ABCDEFG
Getestete mechanische Eigenschaft ABCDEFG
Zugfestigkeit bei Raumtemperatur 56 49 4 2 36 54 46 28
(kg/nun2)
Dehnung bei Raumtemperatur (%) 1,2 1,8 6,2 8,0 1,1 1,8 0,5
Young'scher Modul bei Raumtempera- 11,8 8,6 10,4 8,3 11,5 8,5 8,7 ι
tür (t/mm2)
Zugfestigkeit bei 2500C (kg/mm2) 28 19 21 18 26 18
Verschleißfestigkeit (mm3) 0,10 0,14 0,15 0,21 ■ 0,10 0,13 0#04
* Die numerischen Werte in dieser Reihe sind die Verschleißmengen bestimmt nach der
Methode von Ohgoshi (Geschwindigkeit 1,5m/s, Abstand 66,6 m, Endlast 21 kg).
Methode von Ohgoshi (Geschwindigkeit 1,5m/s, Abstand 66,6 m, Endlast 21 kg).
Claims (7)
1. NIKKEI KAKO KABUSHIKI KAISHA 2. NIPPON LIGHT METAL COMPANY LIMITED
Tokyo/Japan
Verfahren zur Herstellung von gegossenen Gegenständen aus einem faserverstärkten zusammengesetzten Aluminiumprodukt
PATENTANSPRÜCHE
1. Verfahren zur Herstellung von gegossenen Gegenständen
aus einem faserverstärkten zusammengesetzten Aluminiumprodukt, gekennzeichnet durch die Stufen,
daß man unter Druck eine Aluminiumschmelze mit einem anorganischen faserartigen Verstärkungsmaterial vermischt,
welches im voraus in Form einer Vielzahl von teigigen Pillen hergestellt worden ist, wodurch eine zusammengesetzte
Schmelze erzeugt wird, und die genannte zusammengesetzte bzw. gemischte Schmelze entweder direkt oder nach
Verfestigung und Wiederaufschmelzen zu der gewünschten Gestalt vergießt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die teigigen Pillen aus dem faserartigen
Material dadurch gebildet werden, daß man eine Masse aus dem genannten faserärtigen Material durch Rühren
in die genannten teigigen Pillen hinein agglomeriert.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß man die genannte zusammengesetzte
Schmelze verfestigt, mechanisch in Teilchen unterteilt, mit weiterem geschmolzenem Aluminium vermischt/ bis eine
Gußschmelze gebildet wird, und sodann die Gußschmelze in die gewünschte Gestalt gießt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet
durch die Stufe, daß man ein gepulvertes, im allgemeinen inertes anorganisches Material auf die genannten
teigigen Pillen aufbringt, um diese vor ihrem Vermischen mit der Aluminiumschmelze zu beschichten.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die Menge des genannten gepulverten
anorganischen Materials bis zu etwa 20 Gew.-% des faserartigen Materials beträgt.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß man die teigigen Pillen aus dem
faserartigen Material und die Aluminiumschmelze unter einem solchen Druck vermischt, daß die Aluminiumschmelze
in die Zwischenräume der teigigen Pillen hineingepreßt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die Menge des genannten faserartigen
Materials im Bereich von etwa 5 bis 30 Vol.-% der zusammengesetzten Schmelze liegt.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP14864684A JPS6130608A (ja) | 1984-07-19 | 1984-07-19 | 無機質短繊維材とアルミニウムの複合粒状物の製造方法 |
JP60112082A JPS61270347A (ja) | 1985-05-27 | 1985-05-27 | 繊維強化アルミニウム複合鋳造体の製造法 |
Publications (2)
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DE3525872C2 DE3525872C2 (de) | 1987-12-10 |
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