DE3740883C2 - Dentale Gußeinbettung - Google Patents
Dentale GußeinbettungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine dentale Gußeinbettung aus einer Gußeinbettungsmasse,
die zur Herstellung von metallischen Zahnprothesen wie
Kronen, Inlays und Brücken in einem Präzisionsgußverfah
ren verwendet wird.
Bisher wurden metallische Zahnprothesen durch das Wachs
ausschmelzverfahren hergestellt, welches eine hohe Dimen
sionsgenauigkeit gewährleistet. Einbettungsmassen, die als
Gußmaterialien in diesen Fällen angewendet wurden, werden
im allgemeinen unterteilt in solche auf Gipsbasis, die
zusammen mit Legierungen verwendet werden, die einen
relativ geringen Schmelzpunkt aufweisen, wie Goldlegie
rungen, Silberlegierungen und Gold-Silber-Palladium
legierungen, und solche auf Phosphatbasis, die mit Legierun
gen verwendet werden, die einen relativ hohen Schmelzpunkt
aufweisen, wie Legierungen auf Nickel-Chrom-Basis und
Edelmetallbasis für Sinterporzellanmaterialien. Solche
Einbettungen weisen jedoch folgende Probleme auf:
- 1) Herkömmliche Einbettungen werden für die Gußschwindung oder Kontraktion von Metallen durch eine Kombination von Verfestigungsausdehnung (eingeschlossen hygroskopische Ausdehnung) mit thermischer Ausdehnung hergestellt. Ein Teil der Verfestigungsausdehnung erfolgt jedoch derart ungleichmäßig, daß das Wachsmuster deformiert wird, was zu einem ungenauen Gußerzeugnis führt.
- 2) Die Wärmeausdehnung von Quarz oder Kristobalit, welche als Feuerfestmaterial in herkömmlichen Einbettungen ver wendet wird, ist von der Erwärmungstemperatur abhängig und reversibel. Wenn also eine bestimmte Zeit vergangen ist, bevor die Einbettungen, die in einem elektrischen Ofen er hitzt worden sind, mittels einer Gußmaschine bzw. -schleu der ausgegossen werden, kühlen die Einbettungen auf eine Temperatur von weit unter 700°C ab, bei der das Ausbrennen des Wachses stattfinden soll, bis sie tatsächlich gegossen werden. Inzwischen nimmt das Ausmaß der thermischen Ausdeh nung ab. Insbesondere wenn die Form auf etwa 300 bis 400°C nach dem Ausschmelzen des Wachses bei 700°C abgekühlt wird, wie es beim Gießen von Legierungen mit einem Schmelzpunkt von etwa 500 bis 700°C, wie beispielsweise Silberlegie rungen oder Silber-Indiumlegierungen, geschieht, werden Gußerzeugnisse mit einer unzulänglichen Einpaßgenauigkeit wegen mangelnder thermischer Ausdehnung erhalten.
- 3) Eine große Menge Kristobalit wird in herkömmliche Ein bettungen eingebracht, um eine thermische Ausdehnung ent falten zu können. Da eine solche thermische Expansion schnell im Bereich der Phasenübergangstemperatur erfolgt, werden die verwendeten Formen jedoch anfällig für Rißbildung. Als Folge davon treten dann in den Gußerzeugnissen ebenfalls Risse auf. Dies geschieht insbesondere dann, wenn die Erwärmungsgeschwindigkeit der Formen im Bereich der Phasenübergangstemperatur hoch ist.
- 4) Zur Verbesserung der Reproduzierbarkeit der Oberfläche des Wachsmusters ist es notwendig, daß die Feuerfestmate rialteilchen zerkleinert werden, um die Hitzebeständig keit und die Oberfläche der Gußerzeugnisse zu verbessern. Dadurch wird jedoch eine Abnahme der Luftdurchlässigkeit der Einbettung verursacht, was häufig zu Gußfehlern führt. Die Fließfähigkeit der Einbettungen verringert sich, auch wenn diese im aufgeschlämmten Zustand sind, so daß die Bearbeitung bei der Einbettung des Wachsmusters schwierig ist. Aus diesen Gründen ist es unmöglich, die Feuerfest teilchen bis unter eine bestimmte Teilchengröße zu zer kleinern.
- 5) Gipshemihydrat wird als Bindemittel verwendet, wenn die Gußlegierungen einen relativ hohen Schmelzpunkt aufweisen, wie solche auf Nickel-Chrom-Basis oder auf Edelmetallbasis für Sinterporzellanmaterialien. Da Gipshemihydrat zur thermischen Zersetzung neigt und auf der Gußerzeugnis oberfläche abgelagert wird, ist es notwendig, abge lagertes Gipshemihydrat mittels eines Sandstrahlgebläses oder ähnlichem zu entfernen.
- 6) Um eine Oberflächenaufrauhung der Einbettungen infol ge schneller Verdampfung der Feuchtigkeit in der Form nach der Einbettung des Wachsmusters zu verhindern, müssen die Formen bei 100°C oder niedrigeren Temperaturen getrocknet werden. Bei herkömmlichen Einbettungen ist jedoch zur Trock nung viel Zeit notwendig, da die Geschwindigkeit des Tempe raturanstiegs in der Form aufgrund ihrer niedrigen thermi schen Leitfähigkeit gering ist.
Vor diesem Hintergrund wurde bereits in der DE-C-35 23 974 (JP-Anmeldung
59-138942) eine dentale Gußeinbettungsmasse vorgeschlagen,
die dadurch erhalten wurde, daß Rohstärke (Originalstärke)
mit oder ohne lösliche Stärke zu einer Mischung aus
Gipshemihydrat mit Quarz und/oder Kristobalit hinzugefügt
worden war. Eine solche Einbettung dehnt sich gleichmäßig
allein durch thermische Expansion entsprechend der Guß
kontraktion der Metalle aus, ermöglicht eine feine Ver
teilung der Feuerfestmaterialien, ohne die Luftdurchlässig
keit der Einbettung zu verringern, und zeigt im aufge
schlämmten Zustand geeignete Fließfähigkeit.
Es ist anzuerkennen, daß sich die Einbettungsmasse der DE-C-35 23 974 (JP-
Anmeldung 59-138942) gleichmäßig nur durch Wärmeausdehnung,
eingeschlossen die thermische Ausdehnung der Rohstärke und
des Quarzes, durch Phasenübergang ausdehnt, so daß die
Gußkontraktion der Metalle kompensiert und eine feine Ver
teilung der Feuerfestteilchen ermöglicht wird, ohne daß ein
Abfall der Luftdurchlässigkeit stattfindet, wobei im auf
geschlämmten Zustand eine geeignete Fließfähigkeit vorliegt.
Es bestehen trotzdem noch einige Mängel hinsichtlich
- 1) des ungenügenden Ausmaßes der Wärmeexpansion, wenn bei spielsweise beim Gießen von Silberlegierungen die Einbettung gekühlt wird,
- 2) des Auftretens von Rissen in der Einbettung, wenn sie zum Ausbrennen des Wachses erhitzt wird,
- 3) der Ablagerung von Einbettungsteilchen auf der Gußerzeugnisoberfläche, wenn eine Legierung mit einem hohen Schmelzpunkt ausgegossen wird, und
- 4) des Trocknens der Form über eine längere Zeitdauer.
Die zu geringe Wärmeausdehnung der bekannten Einbettungen
und deren Rißbildung werden darauf zurückgeführt, daß die
se Einbettungen thermisch durch Kombination der Rohstärke
ausdehnung (Originalstärkeausdehnung) mit der Ausdehnung
durch Phasenübergang des Quarzes oder Kristobalits expan
diert werden. In der DE-C-35 23 974 wird der
Ablagerung der Einbettung auf der Oberfläche des Gußer
zeugnisses oder der verlängerten Trocknung der verwendeten
Form keine Aufmerksamkeit geschenkt.
Aus der britischen Patentveröffentlichung 536 857 sind dentale
Gußmassen bekannt, in denen Übergangsmetallcarbide, -nitride,
-cyanonitride bzw. -oxycarbide eingesetzt werden. Diese Gußmassen
werden auf Temperaturen über 750°C bis ca. 1300°C erhitzt.
Demgemäß ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Gußeinbettung
aus einer Einbettungsmasse für dentale Gußfüllungen bereitzustellen,
die folgende Anforderungen erfüllen soll:
- 1) Das zum Ausgleich der Gußschwindung des Metalls notwen dige Ausmaß der Ausdehnung soll durch eine gleichmäßige thermische Ausdehnung erreicht werden.
- 2) Das Ausmaß der thermischen Ausdehnung soll auch dann nicht auf ein ungenügendes Maß verringert werden, wenn die Einbettung gekühlt wird.
- 3) Während der Erhitzung zum Ausschmelzen des Wachses soll an der Einbettung keinerlei Rißbildung auftreten.
- 4) Die Einbettung soll eine zufriedenstellende Luft durchlässigkeit und eine ausreichende Hitzebeständigkeit aufweisen.
- 5) Die Einbettung soll aufgeschlämmt eine ausreichende Fließfähigkeit besitzen.
- 6) Die Einbettungsteilchen sollen auf der Oberfläche des Erzeugnisses nicht abgelagert werden, und
- 7) die Trocknungszeit der Form soll verkürzt sein.
Gelöst wird diese Aufgabe durch eine dentale Gußeinbettung aus
einer Gußeinbettungsmasse gemäß Anspruch 1 bzw. 2.
Insbesondere betrifft die Erfindung daher eine Gußeinbettung aus einer
Einbettungsmasse zur dentalen Gußfüllung aus einer Mischung
wenigstens eines Feuerfestmaterials, ausgewählt aus der
Gruppe, bestehend aus Aluminiumoxid, Zirkonoxid, Magnesium
oxidklinker, Quarz, Kristobalit und Sinterquarz mit
entweder einer Mischung eines löslichen Phosphats mit
Magnesiumoxid oder Gipyhemihydrat als Bindemittel, zu der
Rohstärke (Originalstärke) und wenigstens eine Verbindung
aus der Gruppe der pulverförmigen Carbide, Nitride, Boride,
Silicide und Sulfide der Übergangsmetalle der Gruppen IV, V
und VI des Periodensystems und gegebenenfalls lösliche
Stärke als Treibmittel hinzugegeben werden.
Die beigefügte Zeichnung zeigt den Verlauf der thermischen
Ausdehnung der erfindungsgemäßen Einbettungen der Beispiele
1 und 2 und der Vergleichsbeispiele 1, 2 und 6 aus dem
Stand der Technik.
Als Treibmittel sollte Rohstärke (Originalstärke) und
wenigstens eine pulverförmige Verbindung aus der Gruppe
Carbide, Nitride, Boride, Silicide und Sulfide der Über
gangsmetalle der Gruppen IV, V und VI des Periodensystems
verwendet werden. Die Rohstärke (Originalstärke) quillt
erst bei etwa 75 bis 110°C und bewirkt dabei eine thermi
sche Ausdehnung der Einbettung. Die Carbide, Nitride,
Boride, Silicide und Sulfide der Übergangsmetalle der
Gruppen IV, V und VI des Periodensystems werden dann bei
400 bis 700°C zu den entsprechenden Oxiden oxidiert und
bewirken dabei eine thermische Ausdehnung der Einbettung.
Da eine solche thermische Ausdehnung irreversibel ist, kann
das Ausmaß der thermischen Ausdehnung bei 700°C auch dann
aufrechterhalten werden, wenn die Einbettung auf 700°C
erhitzt und anschließend auf etwa 300 bis 400°C abgekühlt
wird, um dann beispielsweise zum Gießen einer Silberlegie
rung verwendet zu werden. Es ist darauf hinzuweisen, daß,
obwohl die Übergangsmetalle der Gruppen IV, V und VI im
Periodensystem ähnliche Eigenschaften aufweisen, ihre
Pulver chemisch so aktiv sind, daß sie bereits bei
gewöhnlichen Temperaturen unbeständig und damit praktisch
ungeeignet sind. Während des Erhitzens findet die thermi
sche Ausdehnung der Einbettung bei etwa 75 bis 110°C und
bei etwa 400 bis 700°C in einem Zweistufenprozeß statt, da
die thermische Ausdehnung zur Kompensation der Gußschwin
dung des Metalls durch die Ausdehnung der Rohstärke
(Originalstärke) und die Ausdehnung durch Oxidation der
Carbide, Nitride, Boride, Silicide und Sulfide der
Übergangsmetalle der Gruppen IV, V und VI des Perioden
systems erreicht wird, und es ist nicht notwendig, auf die
thermische Ausdehnung von Quarz und Kristobalit durch
Phasenübergang zurückzugreifen. Dadurch, daß die
Temperaturbereiche der thermischen Ausdehnung der beiden
Treibmittel nicht eng beieinander liegen, ergibt sich
zusätzlich eine leichte Ausdehnung der Einbettung
entsprechend dem Ausmaß der Gußschwindung des Zahnmetalls.
Es ist deshalb unwahrscheinlich, daß die Form bricht oder
das Gußerzeugnis eine Guß- bzw. Formnaht aufweist.
Die in den Einbettungen enthaltenen Carbide, Nitride,
Boride, Silicide und Sulfide der Übergangsmetalle der
Gruppen IV, V und VI werden in die entsprechenden stabilen
Oxide, die einen hohen Schmelzpunkt aufweisen, durch Oxida
tion umgewandelt und sind hinsichtlich der Verringerung von
Verbrennungsablagerungen der Einbettungen wirksam, da
solche Oxide thermisch auch dann nicht zersetzt werden,
wenn eine Legierung mit einem relativ hohen Schmelzpunkt
ausgegossen wird. Somit zeigen die erfindungsgemäßen Ein
bettungen eine gleichmäßige thermische Ausdehnung, und sie
besitzen die vorstehend genannten Vorteile, ohne daß sie
einer ungleichmäßigen Härtungsausdehnung (eingeschlossen
hygroskopische Ausdehnung), wie es bei denen des Standes
der Technik der Fall ist, unterliegen. Da die Verbindungen
der zuvor genannten Übergangsmetalle der Gruppen IV, V und
VI des Periodensystems weiterhin sehr stabil bei etwa 100°C
sind und eine sehr gute thermische Leitfähigkeit aufweisen,
wird die thermische Leitfähigkeit der Form durch Zugabe
dieser Metallverbindungen zu den Einbettungsmassen verbes
sert, wobei die Trocknungszeit der Form verringert werden
kann.
Wird die erfindungsgemäße Einbettung auf die Ringtemperatur
erhitzt, die während der Zeit des Gießens nach dem Aus
schmelzen des Wachses benötigt wird, verbrennt die darin
enthaltene Rohstärke (Originalstärke) vollständig. Folglich
bleiben sehr kleine Hohlräume entsprechend der Anteile Roh
stärke (Originalstärke) in der Einbettung zurück, und die
Luftdurchlässigkeit der Einbettung wird weiter verbessert,
auch wenn die Feuerfestteilchen zerkleinert werden. Da die
Feuerfestteilchen jedoch zerkleinert werden können, ergibt
sich ein Anstieg des Anteils von Feuerfestteilchen auf der
Oberfläche des Wachsmusters. Somit können die Einbettungen
der vorliegenden Erfindung mit vielen Legierungen von
Silber, Gold und Gold-Silber-Palladium-Legierungen mit
einem relativ geringen Schmelzpunkt bis zu hoch
schmelzenden Legierungen auf Nickel-Chrom-Basis, hoch
schmelzenden Legierungen auf Edelmetallbasis und hoch
schmelzenden Legierungen auf quasi Edelmetallbasis
verwendet werden. Wie bereits erwähnt wurde, haben die in
den Einbettungen der vorliegenden Erfindung enthaltenen
Treibmittel verschiedene Vorteile. Die Zugabe geringer
Mengen löslicher Stärke verbessert die Fließfähigkeit der
Einbettungen in aufgeschlämmtem Zustand und damit die
Verarbeitbarkeit. Die in der vorliegenden Erfindung
verwendete Rohstärke ist eine nicht modifizierte Stärke,
modifizierte Stärken wie Dextrin ergeben keine thermische
Ausdehnungswirkung. Die in der vorliegenden Erfindung
verwendete Rohstärke (Originalstärke) umfaßt beispielsweise
Kartoffelstärke, Maisstärke, Weizenstärke, Reisstärke,
Batatestärke und Cassavastärke, die alleine oder in
Mischung angewendet werden können. Vorzugsweise wird jedoch
Kartoffelstärke verwendet.
Als Carbide der Übergangsmetalle der Gruppen IV, V und VI
des Periodensystems sind pulverförmige Titan-, Zirkon-,
Hafnium-, Vanadium-, Niob-, Tantal-, Chrom-, Molybdän- und
Wolframcarbide beispielsweise zu nennen.
Als zu verwendende Nitride der Übergangsmetalle der Gruppen
IV, V und VI des Periodensystems sind beispielsweise
pulverförmige Titan-, Zirkon-, Hafnium-, Vanadium-, Niob-,
Tantal-, Chrom-, Molybdän- und Wolframnitride zu nennen.
Als Boride der Übergangsmetalle der Gruppen IV, V und VI
des Periodensystems sind beispielsweise pulverförmige
Titan-, Zirkon-, Hafnium-, Vanadium-, Niob-, Tantal-,
Chrom-, Molbydän- und Wolframboride zu nennen.
Als Silicide der Übergangsmetalle der Gruppen IV, V und VI
des Periodensystems sind beispielsweise pulverförmige
Titan-, Zirkon-, Hafnium-, Vanadium-, Niob-, Tantal-,
Chrom-, Molybdän- und Wolframsilicide zu nennen.
Als Sulfide der Übergangsmetalle der Gruppen IV, V und VI
des Periodensystems sind beispielsweise pulverförmige
Titan-, Zirkon-, Hafnium-, Vanadium-, Niob-, Tantal-,
Chrom-, Molybdän- und Wolframsulfide zu nennen.
Lösliche Stärken, die mit Mineralsäuren oder oxidierenden
Mitteln, wie beispielsweise Natriumhypochlorit und
Natronkalk, ohne eine Gelierung der Rohstärke (Originalstär
ke) zu verursachen, behandelt worden sind, können alleine
oder in Mischung verwendet werden. Vorzugsweise wird jedoch
mit Natriumhypochlorit behandelte lösliche Stärke verwendet.
Die für die Einbettungen der vorliegenden Erfindung
verwendeten Feuerfestmaterialien können wenigstens eine
Verbindung aus der Gruppe der Rohmaterialien für herkömm
liche Feuerfestmaterialien, beispielsweise Aluminiumoxid,
Zirkonoxid, Magnesiumoxidklinker, Quarz, Kristobalit und
Sinterquarz sein und sie verleihen den Ein
bettungen Feuerfesteigenschaften. Da die thermische Aus
dehnung des Quarzes und Kristobalits von großer Wichtigkeit
bei herkömmlichen Einbettungen und bei der in der DE-C-35 23 974
offenbarten Einbettung ist, werden die
verwendeten Feuerfestmaterialien ausschließlich auf Quarz
und Kristobalit begrenzt. Da die thermische Ausdehnung der
Einbettungen die thermische Ausdehnung sowohl der Rohstärke
(Originalstärke) und der zuvor genannten Carbide, Nitride,
Boride, Silicide und Sulfide der Übergangsmetalle der
Gruppen IV, V und VI des Periodensystems betrifft, kann
erfindungsgemäß jedes Feuerfestmaterial mit geeigneter
Hitzebeständigkeit ungeachtet des Ausmaßes der thermischen
Ausdehnung verwendet werden. Es können also nicht nur Quarz
und Kristobalit, sondern auch Aluminiumoxid, Zirkonoxid,
Magnesiumoxidklinker, Sinterquarz und ähnliche Materiali
en verwendet werden. Vorteilhafterweise werden von diesen
Feuerfestmaterialien Aluminiumoxid, Zirkonoxid, Magnesium
oxidklinker und Sinterquarz verwendet, da sie die Hitze
beständigkeit der verwendeten Formen infolge ihrer hohen
Hitzebeständigkeitstemperatur erhöhen.
Als Bindemittel ist eine Mischung eines flüssigen Phosphats
mit Magnesiumoxid oder Gipshemihydrat, wie sie bisher
verwendet wurde, geeignet. In der DE-C-35 23 974
ist das Bindemittel ausschließlich auf Gipshemi
hydrat beschränkt, weil im Falle der Verwendung einer
Mischung aus einem löslichen Phosphat mit Magnesiumoxid als
Bindemittel die Menge der als einziges Treibmittel
verwendeten Rohstärke (Originalstärke) größer als in dem
Fall sein sollte, wo Gipshemihydrat als Bindemittel
verwendet wird, um die vorbestimmte thermische Ausdehnung
zu erreichen, und zwar mit dem Ergebnis, daß die Oberfläche
des Gußerzeugnisses aufgerauht ist. Da in der vorliegenden
Erfindung die thermische Ausdehnung der Einbettung durch
thermische Ausdehnung sowohl der Rohstärke (Originalstärke)
als auch der oben genannten Verbindungen der Übergangsme
talle der Gruppen IV, V und VI des Periodensystems erreicht
wird, ist es nicht notwendig, eine größere Menge
natürlicher Stärke zu verwenden, so daß das Gußerzeugnis
auf seiner Oberfläche wahrscheinlich nicht aufgerauht ist.
Somit ist es möglich, als Bindemittel nicht nur
Gipshemihydrat, sondern auch eine Mischung aus löslichem
Phosphat mit Magnesiumoxid zu verwenden. Eine solche
Mischung wird vorzugsweise dann verwendet, wenn von der
Gußform Hitzebeständigkeit erwartet wird, da sie hierin dem
Gipshemihydrat überlegen ist.
Geeigneterweise betragen die hinzugefügten Mengen Rohstärke
und wenigstens einer Verbindung aus der Gruppe der
pulverförmigen Carbide, Nitride, Boride, Silicide und
Sulfide der Übergangsmetalle der Gruppen IV, V und VI des
Periodensystems, die als Treibmittel verwendet werden, 0,5
bis 5 bzw. 0,1 bis 50 Gew.-Teile, bezogen auf 100 Gew.-
Teile einer Mischung wenigstens eines Feuerfestmaterials,
ausgewählt aus Aluminiumoxid, Zirkonoxid, Magnesiumoxid
klinker, Quarz, Kristobalit und Sinterquarz mit entweder
einer Mischung eines löslichen Phosphats mit Magnesiumoxid
oder Gipshemihydrat, die als Bindemittel verwendet wird.
Liegt die Menge der hinzugefügten Rohstärke (Originalstär
ke) unterhalb von 0,5 Gew.-Teilen, kann das Ausmaß der
Ausdehnung die Kontraktion des Metalls nicht kompensieren,
wohingegen bei mehr als 5 Gew.-Teilen die Oberfläche des
Gußproduktes aufgerauht ist. Beträgt die Menge der
hinzugefügten Carbide, Nitride, Boride, Silicide und Sulfide
der Übergangsmetalle der Gruppen IV, V und VI des
Periodensystems weniger als 0,1 Gew.-Teile, tritt eine
Rißbildung in der verwendeten Form auf und das Erzeugnis
neigt zur Gußnahtbildung, wohingegen die Oberfläche des
Gußerzeugnisses aufgerauht ist, wenn mehr als 50 Gew.-Teile
enthalten sind.
Die lösliche Stärke wird geeigneterweise in einer Menge von
0,1 bis 1 Gew.-Teil pro 100 Gew.-Teile der Mischung des
zuvor genannten Feuerfestmaterials mit dem Bindemittel
verwendet, da die Fließfähigkeit der Einbettungsaufschläm
mung in einer Menge unterhalb von 0,1 Gew.-Teil ungenügend
wird, wohingegen die Verfestigungsdauer der Einbettung bei
einer Menge von über 1 Gew.-Teil verzögert wird.
Zusätzlich zu den zuvor genannten Bestandteilen können die
erfindungsgemäßen Einbettungen herkömmlich verwendete Zu
sätze enthalten, wie einen Härtungszeitregulator für Gips
hemihydrat, beispielsweise Salze anorganischer Säuren, wie
NaCl oder K₂SO₄, einen Härtungsbeschleuniger aus Alkali und
fein verteiltem Gipsdihydrat, einen Härtungsverzögerer aus
Borax, Natriumkarbonat und einem Kolloid, ein gewichtsre
duzierendes Material, wie Aluminiumoxid, Siliciumdioxid und
Filit und Färbemittel, wobei ein Verlust der
Eigenschaften der Einbettungsmasse nicht befürchtet werden
muß.
Unter Bezugnahme auf die Beispiele und Vergleichsbeispiele
wird die vorliegende Erfindung näher erläutert.
In den Beispielen 1 bis 13 und den Vergleichsbeispielen 1
bis 7 wurden die Ausgangsmaterialien abgewogen und
miteinander in einem Mischer in den in den Tabellen ange
gebenen Rezepturanteilen zur Herstellung von Einbettungen
vermischt. 100 g von jeder Einbettungsmasse der Beispiele
1 bis 8, 12 und 13 und der Vergleichsbeispiele 1, 2, 3, 6
und 7, in denen als Bindemittel Gipshemihydrat verwendet
wurde, wurden mit 33 ml Wasser vermischt, und 100 g von
jeder Einbettungsmasse der Beispiele 9 bis 11 und der Ver
gleichsbeispiele 4 bis 5, in denen als Bindemittel eine
Mischung aus löslichem Phosphat mit Magnesiumoxid ver
wendet wurde, wurden mit 24 ml einer kolloidalen Sili
ciumdioxidlösung vermischt. Die so erhaltenen Einbettun
gen wurden in eine zylindrische Form mit einem inneren
Durchmesser von 10 mm und einer Länge von 50 mm gegossen,
um Wärmausdehnungsproben herzustellen. Eine Stunde nach
Beginn des Mischens wurde die thermische Ausdehnung der
Proben mit einer Wärmeausdehnungsmeßvorrichtung bestimmt.
Nach weiteren drei Stunden wurden die Proben auf eine
Temperatur von 700°C zur Bestimmung ihrer thermischen Aus
dehnung erwärmt. Die Verträglichkeit der Einbettung
hinsichtlich Silber und Nickel-Chromlegierungen wurde be
stimmt. Als Nickel-Chromlegierung wurde Ticon® verwendet.
Ein Wachsmuster für eine einzige Krone wurde mit einem
klinischen Modell hergestellt und in den Einbettungs
massen, deren Zusammensetzungen in den Tabellen dargelegt
sind, eingebettet, um eine Form zu bilden. Anschließend
wurde das Wachs ausgeschmolzen und das Ausgießen wurde bei
einer Formtemperatur von 700°C durchgeführt. Als Silberle
gierung wurde Mirosilver® verwendet. Anschließend
wurde das Wachs in ähnlicher Weise ausgebrannt. Nachdem die
Form einmal auf 700°C erhitzt worden war, wurde sie auf
350°C gekühlt und ausgegossen, um dabei ihre Verträglich
keit zu bestimmen.
Zur Bestimmung der Risse in den Einbettungen während des Er
hitzens wurden die zuvor genannten Einbettungsmassen
verwendet. Aus einer Einbettung wurden zehn zylindrische
Proben mit einem Durchmesser von 20 mm und einer Höhe von
30 mm hergestellt, die von Raumtemperatur auf 700°C etwa
eine Stunde lang erhitzt wurden, um die Anzahl der auf
tretenden Risse zu untersuchen.
Zur Untersuchung der Verbrennungsablagerung der hoch
schmelzenden Legierungen wurde die Ablagerung von Einbet
tungen visuell bei den Verträglichkeitsuntersuchungen der
Nickel-Chromlegierung untersucht und das Ergebnis durch
folgende drei Kategorien wiedergegeben.
○: Keine Ablagerung
∆: Teilweise Ablagerung
×: Vollständige Ablagerung
∆: Teilweise Ablagerung
×: Vollständige Ablagerung
Zur Untersuchung der Fließfähigkeit der Einbettungsmassen
in aufgeschlämmtem Zustand wurden die Einbettungen mitein
ander hinsichtlich ihrer Fließfähigkeit während der Zeit
der Herstellung der zylindrischen Wärmeausdehnungsproben
und der Einbettung der Einzelkronen-Wachsmuster vergli
chen.
Zur Bestimmung der Trocknungszeit der Einbettungen wurde
eine Einbettungsmassen-Aufschlämmung in einen Gußring
gegossen und nach einer Stunde in einer Vorrichtung,
bestehend aus einer elektronischen Waage und einem
Infrarottrockner, solange getrocknet, bis keine wesentliche
Gewichtsveränderung mehr beobachtet wurde. Diese Zeit
entspricht der Trocknungszeit.
Die Wärmeausdehnungskurven einiger Einbettungen der
erfindungsgemäßen Beispiele und der Vergleichsbeispiele aus
dem Stand der Technik werden in der Zeichnung dargestellt.
Wie aus den Tabellen deutlich wird, zeigen die Einbettungen
der Beispiele 1 bis 13, in denen Rohstärke (Originalstär
ke) und wenigstens eine Verbindung aus der Gruppe der
pulverförmigen Carbide, Nitride, Boride, Silicide und
Sulfide der Übergangsmetalle der Gruppen IV, V und VI des
Periodensystems zu Feuerfestmaterial-Bindemittelkombina
tionen als Treibmittel hinzugefügt worden waren, und die
Einbettung des Vergleichsbeispiels 6, in dem Rohstärke (Ori
ginalstärke) als alleiniges Treibmittel verwendet worden
war, eine thermische Ausdehnung von 1,8 bis 2,2% bei
700°C, wobei der Wert, der größer ist als eine Wärmeausdehnung
von 0,5 bis 1,4% der Einbettungen der Vergleichsbeispiele
1 bis 5 und 7, nur Feuerfestmaterial/Bindemittelkombina
tion wiedergibt. Die Einbettungen der vorliegenden
Erfindung und die Einbettung, in der nur Rohstärke (Origi
nalstärke) als Treibmittel verwendet worden ist, wiesen
hinsichtlich des Ausmaßes der Ausdehnung größere Werte auf
als herkömmliche Einbettungen, die nur aus Feuerfestmateri
al/Bindemittelkombinationen bestehen, was anhand des Bei
spiels 13 und der Vergleichsbeispiele 6 und 7 mit ähnlichen
Zubereitungen deutlich wird, und sie reichen aus, die Guß
schwindung der Dentalmetalle auszugleichen.
Die Zeichnung zeigt ebenfalls, daß die Ausdehnungskurven
der erfindungsgemäßen Einbettungen gleichmäßiger verlaufen
als solche, die als Ausdehnungsmittel nur Rohstärke (Origi
nalstärke) verwenden, wobei eine geringere Kontraktion
während der Abkühlungszeit festgestellt wurde. Es wurde
somit gefunden, daß die Verträglichkeit der Einbettungen
der vorliegenden Erfindung der Beispiele 1 bis 13 und der
Einbettung, die nur Rohstärke (Originalstärke) als
Treibmittel verwendet, hinsichtlich der Nickel-Chromlegie
rung besser ist als die herkömmlichen Einbettungen.
Insbesondere ist die Verträglichkeit der Einbettungen der
Beispiele 1 bis 13 mit der Silberlegierung, die beim Kühlen
der Form ausgegossen wird, viel besser. Rißbildung und
Verbrennungsablagerungen wurden in und auf den Einbettungen
der Vergleichsbeispiele 1 bis 5 und 7 gefunden, die nur aus
Feuerfestmaterial/Bindemittelkombinationen bestehen, und
der Einbettung, zu der Rohstärke (Originalstärke) alleine
als Treibmittel hinzugefügt worden war. Die erfindungs
gemäßen Einbettungen zeigten jedoch keinerlei Zeichen von
Rißbildung und irgendwelchen Ablagerungen.
Herkömmliche Einbettungen verlangen eine beträchtliche
Trocknungszeit von 120 bis 150 Minuten, wie in den Ver
gleichsbeispielen 1 bis 7 dargelegt wurde. Die erfindungs
gemäßen Einbettungen der Beispiele 1 bis 12 benötigen eine
Trocknungszeit von nur 10 bis 30 Minuten, sie wird also auf
1/5 oder noch weniger der Zeit, welche herkömmliche Einbet
tungen benötigen, reduziert.
Aus dem Vergleich der Einbettungen der Beispiele 3, 5 und
8, in denen lösliche Stärke zusätzlich verwendet wurde, mit
den Einbettungen 1, 2, 4, 6, 7, 9, 10, 11 und 12 wurde
gefunden, daß die ersteren Einbettungen hinsichtlich ihrer
Fließfähigkeit in einem aufgeschlämmten Zustand während der
Zeit der Herstellung von zylindrischen Wärmeausdehnungspro
ben und der Einbettung eines Einzelkronen-Wachsmusters die
letzteren übertreffen und verbesserte Handhabungseigen
schaften aufweisen.
Claims (2)
1. Dentale Gußeinbettung aus einer Gußeinbettungsmasse mit einem Gehalt
an 0,5 bis 5 Gew.-Teilen Rohstärke und 0,1 bis 50 Gew.-Teilen wenigstens
eines Carbids, Nitrits, Borids, Silicids und Sulfids der Übergangsmetalle
aus den Gruppen IV, V und VI des Periodensystems als Treibmittel
auf 100 Gew.-Teile einer Mischung wenigstens eines Feuerfestmaterials, ausgewählt aus Aluminiumoxid, Zirkonoxid, Magnesiumoxidklinker,
Quarz, Kristobalit und Sinterquarz, mit entweder einer Mischung
eines löslichen Phosphats mit Magnesiumoxid oder Gipshemihydrat als
Bindemittel, und wobei die dentale Gußeinbettung zuerst auf ungefähr 75
bis 110°C erhitzt wird zum Quellen der Rohstärke und dann auf 400 bis
700°C erhitzt wird zur Oxidation des Carbids, Nitrids, Borids, Silicids und
Sulfids in das entsprechende Oxid.
2. Dentale Gußeinbettung aus einer Gußeinbettungsmasse mit einem Gehalt
an 0,5 bis 5 Gew.-Teilen Rohstärke, 0,1 bis 50 Gew.-Teilen wenigstens
eines Carbids, Nitrids, Borids, Silicids und Sulfids der Übergangsmetalle
aus den Gruppen IV, V und VI des Periodensystems und 0,1 bis 1 Gew.-Teil
einer löslichen Stärke als Treibmittel auf 100 Gew.-Teile einer Mischung
wenigstens eines Feuerfestmaterials, ausgewählt aus Aluminiumoxid,
Zirkonoxid, Magnesiumoxidklinker, Quarz, Kristobalit und Sinterquarz
mit entweder einer Mischung eines löslichen Phosphats mit Magnesiumoxid
oder Gipshemihydrat als Bindemittel, und wobei die dentale
Gußeinbettung zuerst auf ungefähr 75 bis 110°C erhitzt wird zum Quellen
der Rohstärke und dann auf 400 bis 700°C erhitzt wird zur Oxidation
des Carbids, Nitrids, Borids, Silicids und Sulfids in das entsprechende
Oxid.
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