DE1035149B - Verfahren zur Herstellung von Cystin - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Cystin

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DE1035149B
DE1035149B DER20079A DER0020079A DE1035149B DE 1035149 B DE1035149 B DE 1035149B DE R20079 A DER20079 A DE R20079A DE R0020079 A DER0020079 A DE R0020079A DE 1035149 B DE1035149 B DE 1035149B
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cystine
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hydrolysis
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DER20079A
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Maurice Joullie
Michel Laurre
Gabriel Maillard
Pierre Muller
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Recherches et Propagande Scientifiques
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Recherches et Propagande Scientifiques
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C323/00Thiols, sulfides, hydropolysulfides or polysulfides substituted by halogen, oxygen or nitrogen atoms, or by sulfur atoms not being part of thio groups
    • C07C323/50Thiols, sulfides, hydropolysulfides or polysulfides substituted by halogen, oxygen or nitrogen atoms, or by sulfur atoms not being part of thio groups containing thio groups and carboxyl groups bound to the same carbon skeleton
    • C07C323/51Thiols, sulfides, hydropolysulfides or polysulfides substituted by halogen, oxygen or nitrogen atoms, or by sulfur atoms not being part of thio groups containing thio groups and carboxyl groups bound to the same carbon skeleton having the sulfur atoms of the thio groups bound to acyclic carbon atoms of the carbon skeleton
    • C07C323/57Thiols, sulfides, hydropolysulfides or polysulfides substituted by halogen, oxygen or nitrogen atoms, or by sulfur atoms not being part of thio groups containing thio groups and carboxyl groups bound to the same carbon skeleton having the sulfur atoms of the thio groups bound to acyclic carbon atoms of the carbon skeleton the carbon skeleton being further substituted by nitrogen atoms, not being part of nitro or nitroso groups
    • C07C323/58Thiols, sulfides, hydropolysulfides or polysulfides substituted by halogen, oxygen or nitrogen atoms, or by sulfur atoms not being part of thio groups containing thio groups and carboxyl groups bound to the same carbon skeleton having the sulfur atoms of the thio groups bound to acyclic carbon atoms of the carbon skeleton the carbon skeleton being further substituted by nitrogen atoms, not being part of nitro or nitroso groups with amino groups bound to the carbon skeleton

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Cystin Die Bedeutung von Cystein und Cystein-Hydrochlorid ist bekannt. Ebenso weiß man, daß das Cystein, besonders auf Grund seiner großen Löslichkeit, nur sehr schwer zu isolieren ist. Bei der synthetischen Herstellung des Cysteins empfiehlt es sich daher, zuerst Cystin zu synthetisieren und anschließend dieses Disulfid zu reduzieren.
  • Die Synthese von Cystin sowie von Cystein war bereits das Ziel zahlreicher Arbeiten. Wood und du V i gn e au d (J. Biol. Chem., 131 [1939], S. 267 bis 271) kondensierten Natriumphthalimidomalonsäureester mit Benzylmercaptochlormethan nach folgender Gleichung: Durch Hydrolyse und Decarboxylierung dieser Verbindung erhält man das S-Benzylderivat von Cystein, das in flüssigem Ammoniak mit Natrium unter Bildung von Cystein reduziert wird, das durch Oxydation Cystin ergibt.
  • Auch wurde der Vorschlag gemacht (Crawhall und Elliolt, J. Chem. Soc., 1951, S. 2071 bis 2077), eine Oxymethylgruppe an den Thiobenzamidomalonsäureäthylester zu binden, anschließend die Methylolverbindung zu einem Thiazolin zu dehydratisieren und dieses schließlich in Cystein umzuwandeln. Nadeau und Gaudry (Can. J. Research, 1949, 27, S. 421) wendeten zur Herstellung von Cystein das Verfahren zur Synthese von a-Aminosäuren nach B ü c h e r e r (J. Prakt. Chem., 140 [1934], S. 291, und 141 [1934], S. 5) an. Aus dem Diäthylacetal des Benzylmercaptoacetaldehyds wurde das Benzylmercaptomethylhydantoin hergestellt, dessen Hydrolyse S-Benzylcystein lieferte.
  • Atkinson, Poppeldorf und Williams (J. Chem. Soc.,1935, S. 580) stellten S-Benzylcystein aus Acetamidomalonsäurediäthylester nach einem komplizierten Verfahren her, das die Herstellung des a-Acetamido-a-dimethylaminomethyl-malonsäurediäthylesters, die Umwandlung dieser tert.-Aminoverbindung in das Jodmethylat und die Umsetzung des Jodmethylats mit Natriumbenzylmercaptid unter Bildung von Acetamidobenzylmercaptomethylmalonsäurediäthylester umfaßt, der durch Decarboxylierung S-Benzylcystein liefert.
  • Ferner seien anschließend die Synthesen, ausgehend von Serin von Erlenmeyer (Berichte der deutsch. chem. Ges., 36 [1903], S. 2720, und Ann., 337, S. 236), Fry (J. Organ. Chem., 15 [1950], S. 438), Crawhall und Elliolt (J. Chem. Soc., 1951, S. 2071), sowie die Synthesen aus Chloracrylnitril (G u n d e r m a n n, Angew. Chem., 64 [1952], S. 594, und Ann., 578 [1952], S. 45), aus Chloracrylsäuremethylester (Behringer und P. Zillikens, Ann. 574 [1951], S.140), aus a-Acetamidoacrylsäure (Schörbel und Wagner, Naturwiss., 34 [1947] S. 189, und Farlow, J. Biol. Chem., 176 [1948], S. 71), aus Oxazolonen (C. R. Acad. Sci., 240 [1955], S. 208 bis 210) und aus der a Acetamidoacrylsäure über den N-Benzylmercaptocarbonylaminomalonsäurediäthylester (Arnstein und Crawhall, J., 55 [1953], S. 280 bis 285) genannt.
  • Der größte Teil dieser Synthesen führt zum S-Benzylcystein, und man begegnet so dem Problem, das Wood und du V ign e au d gelöst haben. Die von diesen Autoren angewandte Reduktion, d. h. die Reduktion mit Natrium in flüssigem Ammoniak, ist jedoch ein Laboratoriumsverfahren, das auf wirtschaftliche Weise nicht in technischem Maßstab übertragen werden kann.
  • Es wurde nun gefunden, daß man ein Gemisch aus d,1-Cystin und Mesocystin leicht und mit guten Ausbeuten herstellen kann, indem man zuerst ein Bis-(ß-amino-ß,ßdicarbalkoxyäthyl)-disulfid mit freien oder blockierten Aminogruppen herstellt und dieses Disulfid nach einem bekannten Verfahren einer decarboxylierenden Hydrolyse unterwirft.
  • Man kann z. B. ein Bis-(ß-acylamido-ß,ß-dicarbalkoxyäthyl)-disulfid, insbesondere Bis-(ß-acetamido-ß,ß-dicarbäthoxyäthyl)-disulfid herstellen, indem man ein Natrium- oder Kaliumderivat eines Acylamidomalonsäuredialkylesters, insbesondere des Acetylamidomalonsäurediäthylesters, mit einem Bis-halogenmethyldisulfid, insbesondere mit Bis-chlormethyldisulfid in wasserfreiem, organischem Medium, vorzugsweise in Benzol oder Toluol, im Molverhältnis 2:1 kondensiert.
  • Bei Verwendung von Acetylamidomalonsäurediäthylester als Ausgangsmaterial tritt das erhaltene Disulfid wahrscheinlich zusammen mit den Produkten einer partiellen Hydrolyse auf, insbesondere mit dem Bis-(ß-acetamido-ß-carboxy-ß-carbäthoxyäthyl)-disulfid, und der aza-lactonisierten Verbindung Es wurde gefunden, daß bei der Herstellung von Cystin eine Abtrennung des Bis-(ß-acetamido-ß,ß-dicarbäthoxyäthyl)-disulfids von den Produkten der partiellen Hydrolyse, die es begleiten können, nicht erforderlich ist. Man kann, und zwar mit Vorteil, das Rohprodukt aus der vorstehenden Kondensationsreaktion nach einfacher Abtrennung des organischen Mediums, in dem es gebildet wurde, als Ausgangsmaterial verwenden. Es genügt z. B., den größten Teil des Benzols durch Destillation bei Normaldruck und die letzten Spuren durch Vakuumdestillation auszutreiben, wonach die decarboxyherende Hydrolyse im Destillationsgefäß selbst vorgenommen werden kann.
  • Zur Umwandlung des Disulfids oder des oben beschriebenen Gemisches aus den Disulfiden in Cystin unter Abspaltung von Alkohol und Kohlendioxyd sowie Freisetzung der Aminogruppen kann man das Produkt erfindungsgemäß mit verdünnter Salzsäure kochen. Zur Abtrennung des entstandenen Cystins wird das rohe Reaktionsprodukt nach dem Filtrieren neutralisiert, anschließend wird der Niederschlag isoliert und gereinigt.
  • Auf diese Weise gewinnt man optisch inaktives Cystin zusammen mit dem isomeren Mesocystin. Falls erwünscht, kann man die beiden Verbindungen, z. B. nach dem Verfahren von Loring und du Vigneaud (J. Biol. Chem., 102 [19331, S. 287) voneinander trennen.
  • Das beschriebene Verfahren bietet den Vorteil, daß es die Herstellung von Cystin auf eine sehr einfache und quantitative Weise gestattet ohne eine zusätzliche Behandlung, die die Ausführung in technischem Maßstab verbieten würde. Geht man von N atriumacetamidomalonsäurediäthylester und Bis-chlormethyldisulfid aus, so beträgt die Ausbeute an Cystin, bezogen auf das Disulfid, im allgemeinen etwa 70 bis 750/,.
  • Ferner wurde gefunden, daß die Kondensation viel schneller verläuft, wenn man die Umsetzung des Natrium-oder Kaliumderivates des Acylamidomalonsäuredialkylesters, insbesondere eines Acylamidomalonsäurediäthylesters oder des Aminomalonsäuredialkylesters, insbesondere des Aminomalonsäurediäthylesters, mit einem Bis-halogenmethyldisulfid, insbesondere Bis-chlormethyldisulfid, statt in einem aromatischen Kohlenwasserstoff, in absolutem Äthanol durchführt.
  • Außerdem wurde gefunden, daß von den Bis-(ß-acylamido-ß,ß-dicarbalkoxyäthyl)-disulfiden die Bis-ß-formamido-ß,ß-dicarbalkoxyäthyldisulfide, insbesondere das Bis-(ß-formamido-ß,ß-dicarbäthoxyäthyl)-disulfid und das Bis-(ß-acetamido-ß,ß-dicarbäthoxyäthyl)-disulfid besonders gut als Ausgangsmaterialien für die Cystinsynthese geeignet sind, da bei ihnen die decarboxylierende Hydrolyse viel rascher - im Verlauf weniger Stunden - als bei verschiedenen anderen Disulfiden mit aminierten oder amidierten Gruppen verläuft, bei denen mehrere Tage benötigt werden.
  • Bei der Synthese von Cystin stellt man zweckmäßigerweise ein Bis-(ß-acylamido-ß,ß-dicarbalkoxyäthyl)-disulfid oder ein Bis-(ß-amino-ß,ß-dicarbalkoxyäthyl)-disulfid, vorzugsweise Bis-(ß-formamido-ß,ß-dicarbäthoxyäthyl)-disulfid, in absolutem Äthanol her und vertreibt anschließend das Äthanol durch Destillation. Dann wird die decarboxylierende Hydrolyse des Destillationsrückstandes unter sauren Bedingungen nach bekannten Verfahren vorgenommen; zur Durchführung der Hydrolyse kann man allgemein eine starke Säure in verdünntem Zustand verwenden (wäßrige Lösung mit einem Titer zwischen 5 und 30 A0) und den Destillationsrückstand mit dieser Säure kochen; vorzugsweise verwendet man 25 °/jge Salzsäure.
  • Es wurde gefunden, daß sich durch Zusatz geringer Mengen Essigsäure zu der vorstehend genannten Säure, vorzugsweise etwa 5 bis 50 °/o, bezogen auf die 25 ° /oige Säurelösung - anscheinend auf Grund des Lösungsvermögens der Essigsäure für das der Hydrolyse ausgesetzte Disulfid-,die Decarboxylierungsgeschwindigkeit wesentlich erhöhen läßt. Bei Zusatz von mehr als 701)/, Essigsäure dagegen wird die Decarboxylierung nicht mehr begünstigt, sondern vielmehr gebremst. Die optimale Menge an Essigsäure kann in jedem Fall durch Versuche ermittelt werden; so betragen die wirksamsten Zusätze (bezogen auf 25 0%ige Salzsäure) etwa 5 bis 150/, für die Formamidverbindung, 20 bis 30 °;'o für die Benzamidverbindung und 30 bis 50 % für die Phthalimidverbindung. An Stelle von Essigsäure ist auch Dioxan verwendbar, das jedoch den Nachteil hat, teurer zu sein.
  • Die Vorteile der direkten Hydrolyse des Zwischenproduktes der Umsetzung in Äthanol ohne vorhergehende Reinigung entstehen daraus, daß die Verfahrensschritte vereinfacht und Verluste vermieden werden und daß in den Mutterlaugen der Kristallisation der Zwischenprodukte häufig unkristallisierbare Sirupe vorliegen, die jedoch bei der decarboxylierenden Hydrolyse ebenfalls noch Cystin liefern.
  • Arbeitet man auf diese Weise ohne Abtrennung eines reinen Zwischenproduktes, so kann man das Cystin in einer Ausbeute von etwa 80 bis 85 % erhalten.
  • In den folgenden Beispielen sind alle Schmelzpunkte mit dem Thielerohr gemessen.
  • Beispiel 1 Man verwendet reines Bis-chlormethyldisulfid CICH2-S-S-CH,C1, das z. B. nach Davies und Hambly, Australian J. Chem., 6 [1953', S. 152 bis 155, hergestellt und gereinigt wurde; zur Erzielung eines hohen Reinheitsgrades muß dieses Disulfid im Vakuum in einer hohen Kolonne, z. B. einer Vigreuxkolonne von 1,20 m Höhe, rektifiziert werden.
  • Der Natriumacetamidomalonsäurediäthylester kann durch Einwirkung von Natrium auf Acetamidomalonsäurediäthylester in Xylol hergestellt werden; diese Reaktion ist jedoch langsam und wenig zweckmäßig.
  • Als vorteilhaft erwies sich dagegen folgendes Herstellungsverfahren: In einem mit einem Rührer ausgestatteten Kolben werden 2,82 g Natrium in 50 ccm wasserfreiem Äthanol (nach Vo gel, »A text book of practical organic chemistry u, S. 165 bis 166, über Magnesium destilliert) gelöst. Danach setzt man nach und nach 26,65 g in 300 ccm wasserfreiem Benzol gelösten, wasserfreien Acetamidomalonsäurediäthylester zu. Der Kolben wird sodann, zusätzlich zu dem Rührer, mit einem Kühler versehen, der am Ende ein Calciumchloridrohr trägt. Nach 2stündigem Rühren bei Siedetemperatur erscheint ein weißgelblicher Niederschlag. Man destilliert so lange, bis kein Alkohol mehr im Destillat enthalten ist. Hierzu müssen etwa 200 ccm Lösungsmittel abdestilliert werden.
  • Dem Destillationsrückstand werden sodann 300 ccm wasserfreies Benzol zugegeben; anschließend werden auf einmal 10 g des sorgfältig auf 1 c C genau rektifizierten Bis-chlormethy ldisulfids zugesetzt. Das Gemisch wird 10 Stunden am Rückflußkühler erhitzt. Ein bei gewöhnlicher Temperatur durchgeführter Versuch zeigte, daß die Reaktion nach 15stündigem Rühren gleich Null war. Nach der Abkühlung bilden das Benzol und die Reaktionsprodukte ein weißgelbliches Gel.
  • Das Benzol wird bei gewöhnlichem Druck auf einem Ölbad abdestilliert; durch Destillation bei vermindertem Druck (20 mm) erhält man 36 g eines weißen Produktes.
  • In einen 250 ccm fassenden Kolben, der mit einem Kühler ausgestattet ist, gibt man 10 g des nach Beispiel 1 nach Abdampfen des Benzols erhaltenen Produktes sowie 100 ccm 25 0/0ige Salzsäure. Das Gemisch wird 6 Stunden oder besser 8 bis 10 Stunden zum Sieden erhitzt. Nach 5 Stunden ist eine vollständige Lösung des Produktes erreicht. Nach der Abkühlung filtriert man die Lösung ab, um eine sehr geringe Menge an unlöslichen Stoffen zu entfernen. Das farblose Filtrat wird mit Ammoniak neutralisiert (Lackmus). :Man läßt die Lösung eine Nacht im Eisschrank stehen; der Niederschlag wird abzentrifugiert, mit Wasser gewaschen und in 20 %igem Ammoniak gelöst. Die erhaltene Lösung wird filtriert, und anschließend wird das Cystin durch Zusatz von Essigsäure bis zum Neutralpunkt (Lackmus) ausgefällt. Das Cystin wird mit Eiswasser, dann mit Alkohol und mit Äther gewaschen. Die Ausbeute beträgt 80 0/0, bezogen auf das Zwischenprodukt. Die Verbindung schmilzt bei etwa 260° unter Zersetzung. Sie ist absolut identisch mit optisch inaktivem Cystin.
    Analyse
    Berechnet Gefunden
    C 29,99% C 29,88 bis 29,840/0
    H 5,03 % H 4,90 bis 5,03 0/0
    N 11,66% N 11,74 bis 11,480%
    S 26,69% S 26,83 bis 27,100/'o
    Das Produkt zeigt die gleiche Reaktion nach Sullivan wie d,1-Cystin und verhält sich bei der Papierchromatographie wie nach anderen Verfahren hergestelltes d,l-Cystin und Mesocystin.
  • Durch Anwendung des von Loring und du Vigneaud in J. Biol. Chem., 102 [1933], S. 287 beschriebenen Verfahrens ist das d,l-Cystin leicht vom Mesocystin abtrennbar.
  • Man kann auch die Betriebsbedingungen abändern. So ist es insbesondere möglich, die decarboxylierende Hydrolyse mit stärker verdünnter Salzsäure, z. B. mit 20 0/0iger Säure durchzuführen, bei der Herstellung des Bis-(ßacetylamido-ß,ß-dicarbäthoxyäthyl)-disulfids das Benzol durch Toluol zu ersetzen, die Reaktion verläuft dann etwas schneller, und ein Bis-(ß-amino-ß,ß-dicarbalkoxyäthyl)-disulfid zu verwenden, dessen Aminogruppen frei oder durch eine andere Gruppe als die Acetylgruppe, insbesondere durch die Formyl- oder Phthalylgruppe acyliert sind. Auch der Alkohol, mit dem die Carboxylgruppen verestert sind, kann ein anderer als Äthylalkohol sein. Beispie12 In einen 500 ccm fassenden Kolben, der mit einem mechanischen Rührwerk, einem Rückflußkühler, einem Tropftrichter und einem Thermometer ausgestattet ist, gibt man 200 ccm absolutes Äthanol und 4,6 g Natrium. Sobald die alkoholische Lösung eine Temperatur von 40'C erreicht hat, setzt man 40,6 g in 100 ccm Äthanol gelösten Formamidomalonsäurediäthylester zu.
  • Das Gemisch wird eine halbe Stunde gerührt. Danach, wenn die Temperatur 30°C beträgt, führt man langsam 16,3 g Bis-chlormethyldisulfid zu und erhitzt das Gemisch 1 Stunde am Rückflußkühler.
  • Nach der Abkühlung wird das Gemisch zur Entfernung des entstandenen Natriumchlorids filtriert.
  • Der Alkohol wird im Vakuum abdestilliert. Zu dem gummiartigen Rückstand werden 400 ccm 25 %ige Salzsäure und 20 ccm konzentrierte Essigsäure zugesetzt.
  • Das Gemisch wird 4 bis 6 Stunden am Rückfluß erhitzt, bis zur Beendigung der Kohlendioxyd-Entwicklung. Während der Hydrolyse wird das Reaktionsgemisch durch Einleiten von Stickstoff gerührt. Sobald sich kein Kohlendioxyd mehr entwickelt, wird die Lösung zur Entfernung des größten Teiles der Salzsäure zur Trockne eingedampft. Der Rückstand wird in destilliertem Wasser aufgenommen und schließlich nach den Angaben von Beispiel l behandelt.
  • Je nachdem, ob man in Ab- oder Anwesenheit von Feuchtigkeit arbeitet, erhält man das rohe Cystin nach der ersten Ausfällung mit Ammoniak in einer zwischen 60 und 85 0;'o schwankenden Ausbeute. Diese Ausbeute läßt sich immer erzielen, wenn man mit absolut wasserfreien Lösungsmitteln und Ausgangsprodukten arbeitet. Die Verwendung von Schwefelsäure zur decarboxylierenden Hydrolyse ist nicht vorteilhaft wegen der Schwierigkeit, die die nachträgliche Entfernung dieser Säure bereitet.
  • Die Decarboxylierungsgeschwindigkeiten scheinen dem Molekulargewicht der verwendeten Verbindungen umgekehrt proportional zu sein. Es lassen sich auch andere Bis-(ß-Amino- oderß-Acylamido-ß,ß-dicarbalkoxyäthyl)-disulfide, die oben erwähnten, in rohem oder gereinigtem Zustand verwenden.

Claims (4)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Herstellung von Cystin, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Bis-(ß-amino-ß,ß-dicarbalkoxyäthyl)-disulfid mit freien oder blockierten Aminogruppen einer decarboxylierenden Hydrolyse unterwirft.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die decarboxylierende Hydrolyse mit siedender verdünnter Salzsäure oder besser mit verdünnter Salzsäure, der eine kleinere Menge Essigsäure oder gegebenenfalls Dioxan zugesetzt wurde, durchführt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Bis-(ß-formamido-ß,ß-dicarbalkoxyäthyl)-disulfid, insbesondere Bis-(ß-Formamido-ß,ß-dicarbäthoxyäthyl)-disulfid oderBis-(ß-acetamido-ß,ß-dicarbäthoxyäthyl)-disulfid als Ausgangsverbindung verwendet.
  4. 4. Weitere Ausgestaltung des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man das Rohprodukt, das aus der Kondensation des Natrium-oder Kaliumderivats eines Amino- oder Acylaminomalonsäuredialkylesters mit einem Bis-halogenmethyldisulfid in einem inerten organischen Verdünnungsmittel, vorzugsweise Alkohol, erhalten wurde, nach Abdampfen des Verdünnungsmittels als Ausgangsverbindung verwendet.
DER20079A 1955-11-30 1956-11-24 Verfahren zur Herstellung von Cystin Pending DE1035149B (de)

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