DE2645748C2 - Verfahren zur Herstellung von D,L-Cystein - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von D,L-CysteinInfo
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Abstract
Es wurde ein Verfahren zur Herstellung von D,L-Cystein gefunden, das dadurch gekennzeichnet ist, dass in 2-Stellung substituierte Thiazoline-(3) mittels Cyanwasserstoff in die entsprechenden Thiazolidin-4-Carbonitrile uebergefuehrt und diese mit Mineralsaeuren in Gegenwart von Wasser behandelt werden. Dieses Verfahren ermoeglicht die Herstellung des D,L-Cystein in technischem Masstab. Es ergibt in ausgezeichneter Ausbeute ein hervorragend reines D,L-Cystein, das unmittelbar beispielsweise fuer Futterzwecke eingesetzt werden kann. Die als Ausgangssubstanz erforderlichen Thiazoline koennen aus einfachen Substanzen erzeugt werden. tein leicht in Cystin uebergeht.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung so
von D,L-Cystein.
Es ist bekannt, D,L-Cystein durch Anlagerung von Thiol-Verbindungen, wie Thioessigsäure oder Thiobenzoesäure
an N-substituierte 2-Aminoacrylsäuren und Hydrolyse des entstehenden N^-Diacetylcysteins zu
erzeugen [Ben 81 (1948), 326]. Nachteilig ist bei diesem Verfahren insbesondere, daß die als Ausgangssubstanz
benötigten N-substituierten 2-Aminoacrylsäuren nur schwer zugänglich sind.
Es ist ferner bekannt, D,L-Cystein auf dem Wege über Thiazolin-Derivate herzustellen. Hierzu wird aus Serinestern
durch Umsetzung mit Phenylisothiocyanat und anschließende Kondensation mit Thionylchlorid 2-Phenyl-4-car
oxymethyl-thiazolin-(2) gebildet und dieses durch Hydrolyse in das D,L-Cystein übergeführt
[Nature, 162 (1948), 658] oder aus2-Chloracrylsäuremethylester und Thioharnstoff 2-IminothiazoIidin-4-carbonsäure
erzeugt und diese mittels Natriumamalgam HC =
H2C
H2C
=N R,
\/
C
S R2
ausgegangen, in der R1 und R2 gleich oder verschieden
sind und Wasserstoff oder, gegebenenfalls verzweigte, Alkyl- oder Alkenyl-Reste mit bis 4 Kohlenstoffatomen,
die gegebenenfalls zu einem Ring geschlossen sind, oder Cycloalkyl- oder Cycloalkenyl-Reste mit bis 6 Kohlenstoffatomen
oder Aryl-Reste oder Arylalkyl- oder Alkylaryl-Reste mit bis 4 und insbesondere bis 2 Kohlenstoffatomen
in jeder Alkyl-Gruppe, jedoch R1 und R2
nicht gleichzeitig Wasserstoff, bedeuten.
Geeignete Thiazoline sind beispielsweise 2-Methylthiazolin-(3),
2,2-Dimethyl-thiazolin-(3), 2-Äthyl-thiazolin-(3), 2-Methyl-2-äthyl-thiazolin-(3), 2,2-Diäthylthiazolin-(3),
2-Methyl-2-n-propyl-thiazolin-(3), 2-Methyl-2-isopropyl-thiazolin-(3), 2-Phenyl-thiazolin-(3),
2-Cyclohexyl-thiazolin-(3), 2,2-Pentamethylenthiazolin-(3)
und 2-Isopropyl-thiazolin-(3).
Diese Thiazoline können beispielsweise durch Umsetzung von Mercaptoacetaldehyd mit Oxoverbindungen
und Ammoniak (US-PS 28 79 273) oder insbesondere durch Umsetzung von Halogenacetaldehyd mit
Oxoverbindungen, Metallsulfiden und Ammoniak hergestellt werden.
Zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden die Thiazoline-(3) in an sich bekannter Weise
mit Cyanwasserstoff zu den Thiazolidin-4-carbonitrilen
umgesetzt. Der Cyanwasserstoff wird als solcher, gasförmig oder flüssig, oder als Lösung in Wasser oder organischen
Lösungsmitteln eingesetzt oder unmittelbar aus Verbindungen erzeugt, beispielsweise mittels Säuren
aus Alkalicyaniden. Er kann weitgehend beliebig in stöchiometrischen wie auch in unter- oder überstöchiometrischen
Mengen angewendet werden. Im allgemeinen ist es zweckmäßig, je Mol Thiazolin wenigstens 1 Mol,
jedoch nicht mehr als etwa 10 Mol Cyanwasserstoff zu nehmen. Zu bevorzugen sind 1,1 bis 1,5 MoI Cyanwasserstoff
je Mol Thiazolin.
Wenngleich die Umsetzungsteilnehmer, die Thiazoline-(3) und der Cyanwasserstoff, unverdünnt angewendet
werden können, ist es vorteilhaft, die Umsetzung in
Gegenwart von Lösungsmitteln, wie Wasser oder inerte
organische Flüssigkeiten, auszuführen. Als organische "
Flüssigkeiten kommen insbesondere Alkohole, Ester, Äther oder aliphatische oder aromatische, gegebenenfalls
halogenierte, Kohlenwasserstoffe in Frage. Die s Umsetzungstemperatur richtet sich gegebenenfalls
nach den Umsetzungsteilnehmern und den Lösungsmitteln. Im allgemeinen werden Temperaturen etwa
zwischen -10 und 2500C gewählt Zu bevorzugen sind Temperaturen etwa von 0 bis 1000C, insbesondere von
10 bis 500C.
Die Thiazolidin-4-carbonitrile werden aus dem
Umsetzungsgemisch beispielsweise durch Abkühlen des Gemisches, durch Abtreiben des gegebenenfalls
vorhandenen Lösungsmittels oder durch Ausfällung als is Salz, insbesondere als Hydrochlorid, abgeschieden. Für
die weitere Umsetzung zum D,L-Cystein kann das die Triiazolidin-4-carbonitrile enthaltende Umsetzungsgemisch
unmittelbar eingesetzt werden.
Erfindungsgemäß erfolgt die Umsetzung der Thiazo Iidin-4-carbonitrile zum Cystein durch Behandlung der
Nitrile mit starken Mineralsäuren in Gegenwart von Wasser. Als Mineralsäuren kommen vornehmlich
Schwefelsäure, Phosphorsäure und Halogenwasserstoffsäuren in Frage. Vorzugsweise wird Chlorwasserstoffsäure,
insbesondere mit Wassergehalten etwa von 60 bis 90% angewendet. Die Mengenverhältnisse können
weitgehend beliebig, sowohl stöchiometrisch als auch unter- oder überstöchiometrisch gewählt werden.
Im allgemeinen ist es jedoch zweckmäßig, bezogen auf die Thiazolidin-4-carbonitrile, mindestens stöchiometrische
Mengen an Wasser und Mineralsäuren zu nehmen. Vorzugsweise werden je Mol Thiazolidin-4-carbonitril
etwa 2 bis 20 Mol Wasser und etwa 3 bis 10 Äquivalente
Säure eingesetzt.
Die Umsetzungstemperatur richtet sich gegebenenfalls nach der Art der Umsetzungsteilnehmer und den
Mengenverhältnissen. Im allgemeinen ist es zweckmäßig, Temperaturen etwa zwischen 30 und 2000C einzustellen.
Zu bevorzugen sind Temperaturen etwa von 40 bis 120° C, insbesondere von 50 bis 110° C. Es kann günstig
sein, bei niedriger Temperatur zu beginnen und die Temperatur im Verlauf der Umsetzung langsam zu steigern.
Der Druck kann weitgehend beliebig gewählt werden. Es ist jedoch vorteilhaft, vom Normaldruck nicht
wesentlich abzuweichen. In manchen Fällen ist es wegen des Vorliegens flüchtiger Substanzen erforderlich,
bei einem der Temperatur entsprechenden erhöhten Druck zu arbeiten. Es ist gegebenenfalls vorteilhaft,
die Umsetzung unter Ausschluß von Luftsauerstoff aus- so zuführen.
Aus dem anfallenden Umsetzungsgemisch kann das D,L-Cystein auf verschiedene Weise, als Salz oder freie
Base, gewonnen werden. Beispielsweise erhält man durch Abdampfen des Lösungsmittels, gegebenenfalls
unter vermindertem Druck, Extraktion des Rückstandes, vorzugsweise mit einem Alkanol, wie insbesondere
Methanol, Äthanol oder Propanol-(2), und Eindampfen des Extrakts, gegebenenfalls unter vermindertem
Druck, das D,L-Cystein als mineralsaures Salz. Bei Neutralisation des Extrakts mit einer Base, wie Triäthylatnin,
kann aus dem Extrakt das freie D,L-Cystein abgeschieden werden. Es fällt in so hoher Reinheit an,
daß es für alle üblichen Zwecke unmittelbar verwendet werden kann.
In ein Gemisch aus 103 g (0,7 Mol) Mercaptoacetaldehyd und 116 g (2,0 Mol) Aceton wurde bis zur Auflösung
des Aldehyds und darüber hinaus eine halbe Stunde lang Ammoniakgas eingeleitet Die Temperatur
wurde währenddessen auf 15 bis 25° C gehalten. Es ergaben sich zwei flüssige Phasen, deren schwerere das
gebildete 2,2-Dimethyl-thiazolin-(3) enthielt Dieses wurde durch Destillation abgetrennt Es hatte einen
Siedepunkt von 40 bis 42°C bei 16 mbar.
Zu einer Lösung von 115 g (1,0 Mol) 2,2-Dimethylthiazolin-(3)
in 250 ml Diäthyläther wurden tropfenweise 30 g (1,1 Mol) flüssiger Cyanwasserstoff gegeben.
Die Temperatur wurde währenddessen und weitere 60 Minuten lang auf 10 bis 200C gehalten. Dann wurde
unter Kühlung auf 5 bis 1O0C so lange Chlorwasserstoff eingeleitet, bis sich das gebildete 2,2-Dimethyl-thiazolidin-4-carbonitril
als Hydrochlorid abschied. Dieses war eine farblose kristalline Substanz vom Schmelzpunkt
125 bis 128°C. Die Ausbeute betrug 170 g, entsprechend 95 %, bezogen auf eingesetztes Thiazolin.
160 g (0,9 Mol) des 2,2-Dimethyl-thiazolidin-4-carbonitrilhydrochlorids
wurden mit 500 ml konzentrierter wäßriger Chlorwasserstoffsäure vermischt. Die Mischung wurde 12 Stunden lang unter Rückfluß auf
Siedetemperatur gehalten, der LuftsauerstoiT währenddessen
durch Stickstoffzufuhr ferngehalten. Das Umsetzungsgemisch wurde dann durch Aktivkohle entfärbt
und unter vermindertem Druck zur Trockne gebracht. Aus dem Rückstand wurde das D^Cystein-hydrochlorid
mittels Methanol extrahiert. Der Extrakt wurde durch Zusatz von Triäthylamin auf den pH-Wert 5,0 eingestellt.
Hierdurch wurde das D,L-Cystein ausgefällt. Die Ausbeute betrug 85 g, entsprechend 78 %, bezogen
auf eingesetztes 2,2-Dimethyl-thiazolidin-4-carbonitrilhydrochlorid.
Das D,L-Cystein hatte einen Schmelzpunkt (Zersetzungspunkt) von 210 bis 217°C und war
frei von Verunreinigungen.
Es wurde eine Lösung von 67 g (1,2 Mol) Natriumhydrogensulfid
in 100 ml Wasser mit 87 g (1,5 Mol) Aceton vermischt. In diese Mischung wurden 175 g einer 45prozentigen
wäßrigen Lösung von Chloracetaldehyd (1,0 Mol) eingetropft, und gleichzeitig wurde Ammoniak
eingeleitet. Die Temperatur wurde hierbei durch Kühlung auf 15 bis 25° C gehalten. Die Ammoniakzugabe
wurde so lange fortgesetzt, wie die Wärmeentwicklung im Umsetzungsgemisch andauerte. Aus dem Umsetzungsgemisch
schied sich das gebildete 2,2-Dimethylthiazolin-(3) als Öl ab. Es wurde abgetrennt und destilliert.
Sein Siedepunkt war 40 bis 45°C bei 16 mbar.
Es wurde weiter wie nach Beispiel 1 verfahren, jedoch wurde das 2,2-Dimethyl-thiazolin-(3) in 200 ml Methanol
eingesetzt und das Umsetzungsgemisch mit 800 ml konzentrierter wäßriger Chlorwasserstoffsäure versetzt.
Die Mischung wurde unter Stickstoffatmosphäre zunächst so weit erwärmt, daß das Methanol abdestillierte,
und dann 12 Stunden lang unter Rückfuß auf Siedetemperaturgehalten,
schließlich unter vermindertem Druck zur Trockne gebracht. Aus dem Rückstand wurde
das D,L-Cystein-hydrochlorid mittels Äthanol extrahiert. Der Extrakt wurde durch Zusatz von Triäthylamin
auf den pH-Wert 5,0 eingestellt. Die Ausbeute betrug 130 g, entsprechend 83 %, bezogen auf eingesetztes 2,2-Dimethyl-thiazolin-(3).
Das D,L-Cystein hatte einen
5
Schmelzpunkt (Zersetzungspunkt) von 213 bis 217°C stallisiert Die Ausbeute aa D,L-Cystein betrug 42 g,
und war frei von Verunreinigungen. entsprechend 68 %, bezogen auf eingesetzies 2,2-Dime-
thyl-thiazolin-(3). Beispiel 3
S Beispiel 6
Zu einer Lösung von 155 g (1,0 Mol) 2,2-Fentamethy-
len-thiazolin-(3) in 300 ml Diäthyläther wurden trop- Es wurde wie nach Beispiel 3 verfahren, jedoch wur-
fenweise 32 g (1,2 Mol) flüssiger Cyjoiwasserstoff gege- den 143 g (1,0 Mol) 2,2-DiäthyI-thiazolin-(3) verwendet
ben. Die Temperatur wurde währenddessen und weitere Die Ausbeute an D,L-Cystein betrug 96 g, entspre-60
Minuten lang auf 10 bis 20° C gehalten. Dann wurde io chend 79 %, bezogen auf eingesetztes 2,2-Diäthyl-thiadas
Lösungsmittel abdestilliert Die Ausbeute as 2,2- zolin-(3).
Pentamethylen-thiazolidin-^carbonitril betrug 180 g,
entsprechend 99 %, bezogen auf eingesetztes 2,2-Penta- Beispiel 7
^ methylen-thiazolin-(3).
t Das 2,2-Pentame&ylen-thiazolidin-4-carbonitril wurde 15 Es wurde wie nach Beispiel 3 verfahren, jedoch wur-
U mit 600 ml konzentrierter wäßriger Chlorwasserstoff- den 101 g (1,0 Mol) 2-Methyl-thiazolin-(3) in 200 ml
J| säure vermischt Die Mischung wurde 8 Stunden lang Äthanol und 27 g (1,0 Mol) Cyanwasserstoff eingesetzt
1| unter Rühren auf 50 bis 600C und nach Zugabe von Die Ausbeute an D,L-Cystein betrug 85 g, entspre-600
ml Wasser 4 Stunden lang unter Rückfluß auf Siede- chend 70 %, bezogen auf eingesetztes 2-Methyl-thiazo-
^l temperatur gehalten, der Luftsauerstoff währenddessen 20 lin-(3).
H durch Stickstoffzufuhr ferngehalten. Das Umsetzungsv
gemisch wurde dann unter vermindertem Druck zur Beispiel 8
Trockne gebracht. Aus dem Rückstand wurde das D,L-
i; Cystein-hydrochlorid mittels Methanol extrahiert Der Es wurde wie nach Beispiel 3 verfahren, jedoch wur-
\k Extrakt wurde durch Zusatz von Triäthylamin auf den 25 den 163 g (1,0 Mol) 2-Phenyl-thiazolin-(3) verwendet.
;"; pH-Wert 3,0 eingestellt Hierdurch wurde das D,L- Die Ausbeute an D,L-Cystein betrug 77 g, entspre-
Ifi Cystein ausgefällt. Die Ausbeute betrug 95 g, entspre- chend 64 %, bezogen auf eingesetztes 2-Phenyl-thiazochend
78 %, bezogen auf eingesetztes 2,2-Pentamethy- lin-(3). Il len-thiazolin-(3). Das D,L-Cystein hatte einen Schmelz-ία
punkt (Zersetzungspunkt) von 209 bis 215° C und war ;Ä frei von Verunreinigungen.
! Beispiel 4
Es wurde wie nach Beispiel 3 verfahren, jedoch wurden 129 g (1,0 Mol) 2-Methyl-2-äthyl-thiazolin-(3),
250 ml Diäthyläther und 30 g (1,1 Mol) Cyanwasserstoff eingesetzt. Die Ausbeute an 2-Methyl-2-äthyl-thiazolidin-4-carbonitnl
betrug 152 g, entsprechend 97 %, bezogen auf eingesetztes 2-Methyl-2-äthyl-thiazolin-(3).
78 g (0,5 Mol) des 2-Methyl-2-äthyl-thiazolidin-4-carbonitrils
wurden mit 400 ml Methanol, das mit Chlorwasserstoff gesättigt war, vermischt. Die Mischung
wurde zunächst unter Rühren auf 40 bis 50° C gehalten, dann mit 500 ml einer lOprozentigen wäßrigen Chlorwasserstoffsäure
versetzt, weiter so erwärmt, daß das Methanol abdestillierte, und schließlich 4 Stunden lang
unter Rückfluß auf Siedetemperatur gehalten. Zur Aufarbeitung des Umsetzungsgemisches wurde wie nach
Beispiel 3 verfahren. Die Ausbeute an D,L-Cystein betrug 49 g, entsprechend 80%, bezogen auf eingesetztes
2-Methyl-2-äthyl-thiazolin-(3).
55
Zu einer Lösung von 115 g (1,0 Mol) 2,2-Dimethylthiazolin-(3)
in 200 ml Methanol wurden 150 g einer 20prozentigen wäßrigen Lösung von Cyanwasserstoff
(1,1 Mol) gegeben. Die Umsetzung erfolgte bei 20 bis 25°C. Dem Umsetzungsgemisch wurden dann 300 g
95prozentige Schwefelsäure zugefügt. Die Mischung wurde zunächst 8 Stunden lang unter Rühren auf 30 bis
400C gehalten, dann mit 200 ml Wasser verdünnt und
schließlich 6 Stunden lang auf 1000C gehalten. Das Umsetzungsgemisch wurde mit Calciumhydroxid auf
pH 5,0 eingestellt. Das abgeschiedene Calciumsulfat wurde abfiltriert und das Filtrat wurde zur Trockne
eebracht. Der Rückstand wurde aus Methanol umkri-
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung von D^Cysteih,
dadurch gekennzeichnet, daß man in 2-Stellung
substituierte Thiazoline-(3) der Formel
I
\/
in der R1 und R2 gleich oder verschieden sind und
Wasserstoff oder, gegebenenfalls verzweigte, Alkyl- oder Alkenyl-Reste mit bis 4 Kohlenstoffatomen, die
gegebenenfalls zu einem Ring geschlossen sind, oder Cycloalkyl- oder Cycloalkenyl-Reste mit bis 6
Kohlenstoffatomen oder Aryl-Reste oder Arylalkyl- oder Alkylaryl-Reste mit bis 4 Kohlenstoffatomen in
jeder Alkyl-Gruppe, jedoch R1 und R2 nicht gleichzeitig
Wasserstoff, bedeuten.
ram D,L-Cystein umgesetzt [Liebigs Ann, Chem. 574
(1951), 140].'Bei diesen Verfahren werden nur mäßige
Ausbeuten erzielt Überdies werden verhältnismäßig wertvolle Ausgangssubstanzen benötigt Die Verfahren
s sind für eine Anwendung in technischem Maßstab ungeeignet
Es wurde nun ein Verfahren zur Herstellung von D,L-Cystein
gefunden, das dadurch gekennzeichnet ist, daß
in 2-Stellung substituierte Thiazoline-(3) mittels Cyanwasserstoff
in die entsprechenden Tbiazolidin-4-carbonitrile
übergeführt und diese mit Mineralsäuren in
Gegenwart von Wasser behandelt werden. Dieses Verfahren ermöglicht die Herstellung des D,L-Cysü;in in
technischem Maßstab. Es ergibt in ausgezeichneter Ausbeute ein hervorragend reines D,L-Cystein, das
unmittelbar beispielsweise für Futterzwecke eingesetzt werden kann. Die als Ausgangssubstanz erforderlichen
Thiazoline können aus einfachen Substanzen erzeugt werden.
Für die erfindungsgemäße Herstellung des D,L-Cysteins wird von in 2-Stellung einfach oder zweifach
substituierten Thiazolinen-(3) der Formel
a) in an sich bekannter Weise mit Cyanwasserstoff
in die entsprechenden Thiazolidin-4-carbonitrue
überführt und
b) diese Nitrile mit starken Mineralsäuren in Gegenwart von Wasser bei Temperaturen von
30 bis 2000C hydrolysiert.
30
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Hydrolyse mit Schwefelsäure,
Phosphorsäure oder Halogenwasserstoffsäuren durchfuhrt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die Hydrolyse mit Chlorwasserstoffsäure
durchführt.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
man je Mol Thiazolidin-4-carbonitril etwa 3 bis 10
Äquivalente Säure einsetzt.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
man die Hydrolyse bei Temperaturen von 50 bis 1100C durchführt.
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