DE2163810B2 - Verfahren zur Herstellung von Penicillamin und dessen Homologen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Penicillamin und dessen HomologenInfo
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Description
CC
R4 S R2
in der R1, R2, R3 und R4 gleich oder verschieden sind
und Alkylgruppen mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, die gegebenenfalls zu einem Ring geschlossen sind,
bedeuten, durch Hydrolyse in Mineralsäuren, dadurch gekennzeichnet, daß man die Hydrolyse
mit Schwefelsäure, Halogenwasserstoffsäuren oder deren Gemischen
a) Zunächst bei Temperaturen von etwa 20 bis 800C und Säurekonzentrationen von etwa 30
bis 80 Gewichtsprozent und
b) dann bei Temperaturen von etwa 80 bis 1200C
und Säurekonzentrationen von etwa 10 bis 30 Gewichtsprozent durchführt
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Hydrolyse mit Chlorwasserstoffsäure
durchführt und diese in Stufe a) mit einer Konzentration von wenigstens 30 Gewichtsprozent
einsetzt
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
von Penicillamin und dessen Homologen aus in 2-Stellung und 5-Stellung je zweifach substituierten
Thiazolidin-4-carbonitrilen.
Es ist bekannt, daß Penicillamin aus 2,2,5,5-Tetramethyl-thiazolidin-4-carbonitril
erzeugt werden kann, indem dieses Nitril entweder unmittelbar oder über die Zwischenstufe des Carbonamids in einen Tetramethylthiazolidin-4-carbonsäureester
übergeführt, dieser Ester mit Chlorwasserstoffsäure zum Penicillamin-hydrochlorid
umgesetzt und das Penicillamin-hydrochlorid mit Alkali neutralisiert wird (Jahrbuch 1967 des Landesamtes
für Forschung Nordrhein-Westfalen, 11 bis 35). Dieses Verfahren ist, da die Carbonsäureester als
Zwischenprodukt erzeugt werden müssen, aufwendig und ergibt überdies nur geringe Ausbeuten. Die
unmittelbare Überführung des Tetramethyl-thiazolidin-4-carbonitrils
in die Salze des Penicillamins ist nicht gelungen.
Es wurde nun ein Verfahren zur Herstellung von Penicillamin und dessen Homologen aus Thiazolidin-4-carbonitrilen
der allgemeinen Formel
CN
HC-
NH
RJ
R1
C C
R4 S R2
in der R1, R2, R3 und R4 gleich oder verschieden sind und
Alkylgruppen mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, die gegebenenfalls zu einem Ring geschlossen sind,
bedeuten, durch Hydrolyse in Mineralsäuren gefunden, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man die Hydrolyse
mit Schwefelsäure; Halogenwasserstoffsäuren oder deren Gemischen
a) zunächst bei Temperaturen vom etwa 20 bis 800C
und Säurekonzentrationen von etwa 30 bis 80 Gewichtsprozent und
ίο b) dann bei Temperaturen von etwa 80 bis 1200C und
Säurekonzentrationen von etwa 10 bus 30 Gewichtsprozent durchführt
Überraschenderweise kann man durch dieses Verfahren unmittelbar von denen Nitrilen zu den
Salzen des Penicillamine oder homologer Verbindungen gelangen und hierbei hohe Ausbeuten
erzielen.
Die als Ausgangsubstanzen vorgesehenen fm 2-Stellung
und in 5-Stel!ung je zweifach substituierten Thiazolidin-4-carbonitrile sind in bekannter Weise über
die entsprechenden Thiazoline-(3) zugänglich. Die Thiazoline werden zur Bildung der Nitrile bei niedrigen
Temperaturen, vorzugsweise in organischen Lösungsmitteln, insbesondere in Alkanolen, wie Methanol, in
Äthern, wie Diäthyläther, oder in.gegebenenfalls halogensubstituierten,
aliphatischen oder aromatischen Kohlenwasserstoffen, mit Cyanwasserstoff behandelt
Die rohen Nitrile, die aus dem Umsetzungsgemisch durch Abdampfung des Lösungsmittels, durch Abkühlung
oder durch Ausfällung der Salze mittels Säuren abgeschieden werden, können ohne weiteres der
Umsetzung nach dem erfindungsgemäßen Verfahren unterworfen werden.
Erfindungsgemäß werden die Nitrile unmittelbar in das Penicillamin beziehungsweise in die entsprechenden
homologen Verbindungen übergeführt Die Umsetzung erfolgt in Gegenwart von, bezogen auf die Nitrile,
mindestens stöchiometrischen Mengen Wasser unter der Einwirkung von Schwefelsäure, Halogenwasserstoffsäuren
oder deren Gemischen, insbesondere Chlorwasserstoffsäure. Mit Vorteil wird unter Ausschluß
von Sauerstoff gearbeitet.
Die bei der Umsetzung anzuwendenden Säurekonzentrationen beziehungsweise Säuremengen und Temperaturen
und die für die Umsetzung erforderliche Zeit sind in gewissem Umfang voneinander und von der Art
der Säure abhängig. Es sind zunächst Temperaturen von etwa 20 bis 800C und Säurekonzentrationen von etwa
30 bis 80 Gewichtsprozent und dann Temperaturen von
so etwa 80 bis 1200C und Säurekonzentrationen von etwa
10 bis 30 Gewichtsprozent anzuwenden.
Bevorzugt wird die Umsetzung in Chlorwasserstoffsäure ausgeführt Hierzu werden die Nitrile mit Vorteil
zunächst in Chlorwasserstoffsäure von mindestens 30 Gewichtsprozent, insbesondere in konzentrierter
Chlorwasserstoffsäure, etwa 2 bis 8, insbesondere 2 bis 4 Stunden lang bei Temperaturen etwa von 20 bis 8O0C,
insbesondere von 45 bis 55° C, und dann in Chlorwasserstoffsäure etwa von 10 bis 30 Gewichtsprozent,
insbesondere in dem azeotropen Gemisch des Chlorwasserstoffs mit Wasser, etwa 2 bis 8, insbesondere 2 bis
4 Stunden lang bei Temperaturen etwa von 80 bis 1100C, insbesondere von 100 bis 110° C, behandelt Im
allgemeinen ist es günstig, die Umsetzung bei etwa 2O0C
zu beginnen und Temperatursteigerungen langsam vorzunehmen. Je Mol Nitril werden zweckmäßigerweise
zunächst mindestens 200 ml, vorzugsweise etwa 500 bis 1000 ml, der Chlorwasserstoffsäure eingesetzt Zum
Übergang von der höheren auf die niedere Säurekonzentration wird mit der entsprechenden Menge Wasser,
gegebenenfalls in mehreren Anteilen, verdünnt oder es wird die entsprechende Menge Chlorwasserstoff abgetrieben.
Die Gewinnung des Penicillamins beziehungsweise seiner Homologen aus dem Umsetzungsgemisch erfolgt
in üblicher Weise. Zum Beispiel wird das Gemisch, das die betreffende Verbindung als Salz an Mineralsäure
gebunden enthält, zur Trockne eingedampft und der \o
Rückstand mit einem Alkanol, vorzugsweise mit wasserfreiem Methanol oder Äthanol, ausgezogen. Aus
diesem Auszug wird das freie Penicillamin oder sein Homologes durch Neutralisation mit Alkali, vorzugsweise
mit organischen Basen, wie Triäthylamin, ausgefällt.
145 g (1 Mol) 2,2,5,5-Tetramethyl-thiazolidin-(3) wurden
in 300 ml Methanol gelöst Die Lösung wurde bei 5 bis 10° C mit 30 g (1,1 MoJ) flüssigem Cyanwasserstoff
versetzt und dann 60 Minuten lang zwischen 10 und 3O0C gehalten. Schließlich wurde das Methanol
abdestilliert.
Das rohe Nitril wurde unter Kühlung mit 500 ml konzentrierter Chlorwasserstoffsäure versetzt. Das
Gemisch wurde 4 Stunden lang auf 500C und nach Zugabe von 1000 ml Wasser 4 Stunden lang unter
Rückfluß auf Siedetemperatur gehalten. Die Umsetzung wurde unter Stickstoff ausgeführt Schließlich wurde zur
Trockne eingedampft und der Rückstand mit wasserfreiem Äthanol ausgezogen. Aus der alkoholischen
Lösung verblieb nach Abdampfung des Alkohols Penicillamin-hydrochlorid, das einen Schmelzpunkt von
144 bis 145°C hatte. Die Ausbeute betrug 149 g, entsprechend 80%, bezogen auf eingesetztes Thiazolin.
Das Penicillamin-hydrochlorid wurde in 500 ml 96prozentigem Äthanol gelöst Durch Zugabe einer
Lösung von Triäthylasmin in Äthanol wurde ein pH-Wert um 6,5 eingestellt Nach kurzer Zeit schied sich
das Penicillamin aus. Es wies einen Schmelzpunkt von 204 bis 2050C auf. Die Ausbeute betrug 105 g,
entsprechend 72%, bezogen auf eingesetztes Thiazolidin.
30
i 5
Es wurde wie nach Beispiel 1 verfahren, jedoch wurden 170 g (1 MoI) 2,2-Diäthyl-5,5-dimethyl-thiazolin-(3)
angewendet Das rohe Nitril wurde mit 1000 ml konzentrierter Chlorwasserstoffsäure versetzt. Das
Gemisch wurde unter Stickstoff 5 Stunden lang auf 50° C gehalten. Danach wurde unter Temperaturerhöhung so
lange Chlorwasserstoff abgetrieben, bis die Säure die Zusammensetzung des azeotropen Gemischs erreichte.
Dann wurde 4 Stunden lang unter Rückfluß Siedetemperatur eingehalten. Weiter wurde wie nach Beispiel 1
verfahren. Die Ausbeute an Penicillamin betrug 100 g, entsprechend 68%, bezogen auf eingesetztes Thiazolin.
Das Penicillamin wies einen Schmelzpunkt von 205 bis 206° C auf.
Es wurde wie nach Beispiel 2 verfahren, jedoch wurden 157 g (1 Mol) 2-MethyI-2-äthyl-5,5-dimethylthiazolin-(3)
eingesetzt Die Ausbeute an Penicillamin betrug 110 g, entsprechend 75%, bezogen auf eingesetztes
Thiazolin. Das Penicillamin wies einen Schmelzpunkt von 204 bis 205° C auf.
183 g(l Mol)2,2-Dimethyl-5,5-pentamethylen-thiazolin-(3)
wurden in 300 ml Methanol gelöst Die Lösung wurde bei 5 bis 1O0C mit 30 g (1,1 Mol) flüssigem
Cyanwasserstoff versetzt Die Mischung wurde 60 Minuten lang auf 10 bis 30° C gehalten und dann mit
trockenem Chlorwasserstoff begast Es fielen 210 g, entsprechend 85% Ausbeute, Thiazolidin-4-carbonitrilhydrochlorid
an.
Das gewonnene ThiazoHdin-4-carbonitril-hydrochlorid
wurde zunächst in 1000 ml konzentrierter Chlorwasserstoffsäure
unter Stickstoff 8 Stunden lang auf 45 bis 500C und dann nach Verdünnung der Mischung mit
1000 ml Wasser 8 Stunden lang auf Siedetemperatur gehalten. Das Umsetzungsgemisch wurde abgekühlt,
filtriert und unter vermindertem Druck zur Trockne gebracht. Der Rückstand wurde mit Methanol extrahiert;
der Extrakt wurde eingedampft Es wurden 160 g 2-Amino-3-mercapto-3,3-pentamethylen-propionsäurehydrochlorid
entsprechend 71% Ausbeute, bezogen auf eingesetztes Thiazolin, gewonnen. Der Schmelzpunkt
der Substanz war 218° C.
Das gewonnene 2-Amino-3-mercapto-33-pentamethylen-propionsäure-hydrochlorid
wurde in 600 ml 98prozentigem Methanol gelöst und mit einer Lösung von Triäthyamin in 98prozentigem Methanol auf einen
pH-Wert zwischen 5 und 6 eingestellt Hierbei schied sich die freie 2-Amino-3-mercapto-33-pentamethylenpropionsäure
ab. Sie wies einen Schmelzpunkt von 210 bis 212°C auf. Die Ausbeute betrug 140 g, entsprechend
62%, bezogen auf eingesetztes Thiazolin.
45
50
55
60
Es wurde wie nach Beispiel 4 verfahren, jedoch wurden 211g (1 Mol) 2,2-Diäthyl-5^-pentamethylenthiazolin-(3)
eingesetzt Das gewonnene Thiazolidin-4-carbonitril-hydrochlorid wurde in 1000 ml konzentrierter
Chlorwasserstoffsäure S Stunden lang auf 45 bis 5O0C gehalten. Danach wurde unter Temperaturerhöhung
so lange Chlorwasserstoff abgetrieben, bis die Säure die Zusammensetzung des azeotropen Gemischs
erreichte. Dann wurde 8 Stunden lang unter Rückfluß Siedetemperatur eingehalten. Weiter wurde wie nach
Beispiel 4 verfahren. Die Ausbeute an 2-Amino-3-mercapto-S.S-pentamethylen-propionsäure
betrug 145 g, entsprechend 64% Ausbeute, bezogen auf eingesetztes Thiazolin. Die Substanz wies einen Schmelzpunkt von
210 bis 211°C auf.
Claims (1)
1. Verfahren zur Herstellung von Penicillamin und dessen Homologen aus Thiazolidin-4-carbonitrilen
der allgemeinen Formel
CN
HC-
-NH
R3
R1
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