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Die
Erfindung betrifft einen Deckentisch einer Betonschalung für die Herstellung
einer Betondecke, mit wenigstens einer vorderen und einer hinteren
Halterung zur Befestigung von mindestens einem vorderen und mindestens
einem hinteren Strang eines Krangeschirrs.
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Deckentische
dieser Art sind aus der
US 3,787,020 bekannt
geworden. Das Versetzen solcher Deckentische ist aus der Firmendruckschrift "Flying Procedure" der FORM-EZE Systems
Inc. bekannt geworden.
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Betonschalungen
werden zur Herstellung von Betonbauwerken eingesetzt. Die Schalung
begrenzt dabei einen Raum, in dem sich flüssiger Beton ausbreiten kann.
Nach der Aushärtung
des Betons kann die Betonschalung entfernt werden.
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Zur
Herstellung von Betondecken sind so genannte Deckentische bekannt
geworden. Deckentische verfügen über relativ
große,
ebene Schalhautflächen,
beispielsweise im Format 6 × 24
m. Die Verwendung von Deckentischen benötigt beim Aufbau und Abbau
einer Deckenschalung nur wenige, dafür aber aufwändige Montageschritte. Insbesondere
wird ein Kran zum Versetzen der Deckentische benötigt.
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Die
Fertigung eines Gebäudegeschosses mittels
Deckentischen nach dem Stand der Technik läuft dabei wie folgt ab:
Ein
Deckentisch, umfassend unter anderem eine nach oben gewandte Schalhaut,
wird auf einer Fußbodenfläche positioniert.
Die erste Grobpositionierung des Deckentisches erfolgt in der Regel
mittels eines Krans. Bei der weiteren horizontalen Positionierung
werden Abrolleinrichtungen wie Montagewagen (Trollies), Gelenkrollen,
starre Rollen, Panzerrollen usw. eingesetzt. Die Oberkante der Schalhaut wird
dann von der Oberkante des Fußbodens
entsprechend der zu erstellenden lichten Raumhöhe beabstandet angeordnet,
wobei in der Regel Spindeln oder hydraulisch bewegbare Hebeeinrichtungen
zum vertikalen Einrichten des Deckentisches verwendet werden. An
den Rändern
des Deckentisches werden weitere Deckentische und/oder vertikal
ausgerichtete Schalelemente angeordnet, wobei die entsprechenden
Bewehrungen auf den Deckentischen abgelegt werden. Anschließend wird
flüs siger
Beton auf der Schalhaut des Deckentisches ausgegossen und verteilt.
Nun wird das Aushärten
des Betons, d.h. der zu erstellenden Betondecke, abgewartet.
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Nach
dem Aushärten
wird der Deckentisch zunächst
ausgeschalt, wobei der Deckentisch gegenüber der ausgehärteten Betondecke
abgesenkt wird, etwa mittels der erwähnten Spindeln. Der Hub der
Absenkung sollte möglichst
gering gehalten werden, um Montagezeit zu sparen. Der Deckentisch wird
auf Abrolleinrichtungen abgesetzt. Sodann wird ein ausgeschalter
Deckentisch von Monteuren von Hand in horizontaler Richtung verfahren,
so dass der Deckentisch unter der ausgehärteten Betondecke herausragt.
An der Oberseite des Deckentisches sind zu beiden Seiten des Schwerpunkts
des Deckentisches Halterungen für
Stränge
eines Krangeschirrs vorgesehen. Sobald der Deckentisch so weit herausgeschoben
ist, dass zumindest ein erster Teil dieser Halterungen unter der
ausgehärteten
Betondecke herausragt, klettert ein Monteur auf die Oberseite des
Deckentisches und befestigt die Stränge eines Krangeschirrs an
den frei liegenden Halterungen, wobei gegebenenfalls Klappen in
der Schalhaut von dem auf der Schalhaut stehenden Monteur geöffnet werden.
Gegebenenfalls wird dann der Deckentisch weiter herausgeschoben,
bis auch die übrigen Halterungen
unter der ausgehärteten
Betondecke herausragen, und ein Monteur befestigt, erneut auf der
Schalhaut stehend, die übrigen
Stränge
an den Halterungen.
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Bei
der FORM-EZE Systems Inc. ist vorgesehen, dass der Deckentisch direkt
so weit unter der ausgehärteten
Betondecke herausgefahren wird, dass alle Halterungen an der Oberseite
des Deckentisches frei liegen, und der Monteur befestigt dann alle
Stränge
des Krangeschirrs. Wenn, wie im Regelfall, der Fußboden genauso
breit ist wie die ausgehärtete
Betondecke, muss dabei der Schwerpunkt des Deckentisches über die
Kante des Fußbodens hinaus
verschoben werden. In folgedessen verkippt der Deckentisch und muss
nun mit seiner innenseitigen Oberkante an der Unterseite der ausgehärteten Betondecke
abgestützt
werden.
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Nach
der vollständigen
Befestigung des Krangeschirrs können
die Stränge
gestrafft werden und die weitere Handhabung des Deckentisches kann
mithilfe eines Krans in herkömmlicher
Weise erfolgen. Der Deckentisch wird dann vollständig aus dem Bereich zwischen
Fußboden
und ausgehärteter Decke
herausverfahren bzw. herausgeschwenkt, angehoben und auf der ausgehärteten Decke
abgesetzt. Die ausgehärtete
Decke kann dann als Fußboden
für die
Erstellung eines weiteren Geschosses dienen.
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Beim
Versetzen eines Deckentisches gemäß den Empfehlungen von FORM-EZE
Systems Inc. kann das Krangeschirr sofort nach der Montage direkt über dem
Schwerpunkt des Deckentisches angebracht werden.
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Nachteilig
bei diesem bekannten Stand der Technik ist es, dass ein Monteur
zum Befestigen der Stränge
die Schalhaut eines Deckentisches auch möglicherweise in geneigter Stellung
begehen muss. Der Abschnitt des Deckentisches, auf dem sich der Monteur
bewegt, ragt über
die ausgehärtete
Betondecke und typischerweise auch über den Fußboden hinaus, so dass der
Arbeiter für
diese Tätigkeiten
besonders abgesichert werden muss. Die Oberfläche des Deckentisches kann
nämlich
nach dem Ausschalen feucht und rutschig sein, insbesondere durch Schalöl und Kondenswasser.
Weiterhin nachteilig ist es, dass zum horizontalen Herausfahren
des Deckentisches erheblicher Aufwand nötig ist, etwa die Muskelkraft
von mehreren Monteuren.
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Demgegenüber ist
es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Deckentisch vorzustellen,
der mit einer geringeren Ge fährdung
der Monteure und mit weniger Aufwand aus einem Geschoss herausgefahren
und versetzt werden kann.
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Diese
Aufgabe wird bei einem Deckentisch der eingangs vorgestellten Art
erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass im ausgeschalten, noch unter der gerade ausgehärteten Betondecke
befindlichen, eingefahrenen Zustand des Deckentisches die Halterungen
zur Befestigung der Stränge
zugänglich
sind.
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Im
Stand der Technik erfolgt die Befestigung aller Stränge des
Krangeschirrs an den Halterungen des Deckentisches erst, wenn die
Halterungen unter der ausgehärteten
Betondecke hervorragen. Dementsprechend sind die Halterungen nur
dafür ausgelegt,
im frei liegenden, d.h., nicht mehr in einem von der Betondecke
abgedeckten Zustand, verwendet zu werden.
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Im
Gegensatz dazu lehrt die vorliegende Erfindung, die Halterungen
so zu gestalten, dass eine freie Zugänglichkeit von der Oberseite
der Schalhaut her, ohne Abdeckung derselben durch die erstellte Betondecke,
für die
Benutzung der Halterungen, insbesondere für den Befestigungsvorgang der
Stränge, nicht
mehr erforderlich ist. Das heißt,
das Krangeschirr kann erfindungsgemäß vollständig befestigt werden, noch
bevor der Kran den Deckentisch entgegen der Schwerkraft überhaupt
hält. Die
Befestigung der Stränge
an den Halterungen kann unmittelbar nach dem Ausschalen und Absenken
des Deckentisches erfolgen, d.h. bevor irgendeine horizontale Verschiebung
des Deckentisches erfolgt ist. Bevorzugt wird dabei ein zu befestigender
Strang zwischen Schalhaut und Unterseite der ausgehärteten Betondecke
hindurchgeführt,
und eine im Wesentlichen von der Unterseite des Deckentisches aus
bedienbare Halterung wird mit dem Ende des Stranges verbunden. Am
Ende des Stranges kann ein besonderer Mechanismus, etwa ein Haken
oder Karabinerhaken, vorgesehen sein. Die Halterung kann beispielsweise als Öse oder
Zapfen, insbesondere mit einer Einschnürung oder Verdickung, oder
als anders ausgestalteter Befestigungspunkt ausgebildet sein.
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Durch
die erfindungsgemäße Verbindbarkeit des
Deckentisches mit dem Krangeschirr – und damit mit dem Kran – bereits
bevor der Deckentisch horizontal verschoben wird – ist es
grundsätzlich
möglich,
den Kran beim horizontalen Verschieben des Deckentisches einzusetzen.
Die Kraft des Kranes kann somit die Muskelkraft der Monteure beim
Herausfahren des Deckentisches unter der ausgehärteten Betondecke ersetzen.
Dementsprechend sind die Halterungen im Rahmen der Erfindung sowohl
für Belastungen
in vertikaler Richtung (Zugbelastung von oben) als auch in horizontaler
Richtung (Zugbelastung zur Kranseite hin, in Herausfahrrichtung)
geeignet und dementsprechend ausgebildet.
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Besonders
bevorzugt ist eine Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Deckentisches,
bei der die Halterungen des Deckentisches zur Befestigung der Stränge zugänglich sind,
wenn der Deckentisch gegenüber
der Betondecke um 50 cm oder weniger, insbesondere 30 cm oder weniger,
abgesenkt ist. Bevorzugt wird die Absenkung so gering wie möglich gehalten,
etwa entsprechend dem Platzbedarf eines Mechanismusses am Ende des
zu befestigenden Stranges, bzw. dem Platzbedarf der Halterung. In diesem
Fall wird Montagezeit gespart, und die Hebe- und Senkvorrichtungen
(Spindeln, Wagenheber, Hydraulikzylinder etc.) können kostensparend klein dimensioniert
werden.
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Eine
besonders bevorzugte Ausführungsform
des erfindungemäßen Deckentisches
sieht vor, dass wenigstens eine Halterung als Poller ausgebildet
ist, der aus einer Schalhaut des Deckentisches in Richtung der Betondecke
herausgefahren werden kann, wobei insbesondere die Oberseite des
Pollers in eingefahrenem Zustand eben mit der Schalhaut abschließt, und
dass der Poller eine Einschnürung oder
Verdickung im Bereich seines der Betondecke zugewandten Endes aufweist.
Der Poller ist ein Befestigungszapfen oder Bolzen. Das Heraus- und
Hineinfahren des Pollers kann von der Unterseite (d.h. der der Betondecke
abgewandten Seite) des Deckentisches aus erfolgen, etwa mit einer
mechanischen Spindel. Am Ende des zu befestigenden Stranges ist
ein geeigneter Klinkenschuh zum Eingriff am Poller angeordnet. Mit
Poller und Klinkenschuh wird eine einfache und sichere Befestigungsmöglichkeit eröffnet.
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Eine
weitere Ausführungsform
ist dadurch gekennzeichnet, dass der Deckentisch wenigstens eine
randseitige Arbeitsbühne
aufweist, und dass wenigstens eine Halterung im Bereich der wenigstens
einen Arbeitsbühne
angeordnet ist. Die Arbeitsbühne
ist bevorzugt auf der Seite angeordnet, in deren Richtung der Deckentisch
zum Versetzen herausgefahren wird. Die Arbeitsbühnen können wegklappbar gestaltet
sein. Die Arbeitsbühne
ragt im eingefahrenen Zustand des Deckentisches über die Kante der ausgehärteten Betondecke
hinaus. Eine im Bereich einer Arbeitsbühne angeordnete Halterung ist
von sich aus und insbesondere auch im ausgeschalten, eingefahrenen
Zustand des Deckentisches gut zugänglich.
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Bei
einer anderen Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Deckentisches
ist vorgesehen, dass eine Schalhaut des Deckentischs wenigstens eine
Klappe aufweist, insbesondere wobei die Klappe im geschlossenen
Zustand eben mit der Schalhaut abschließt, dass die Klappe von der
der Betondecke abgewandten Seite des Deckentisches aus öffenbar
ist, und dass durch die geöffnete
Klappe ein Strang des Krangeschirrs hindurchführbar ist, wobei dieser Strang
an einer Halterung befestigbar ist, die an der der Betondecke abgewandten
Seite des Deckentisches angeordnet ist, insbesondere wobei an einem
Rand der geöffneten
Klappe eine Umlenkvorrichtung befestigt ist. Bevorzugt öffnet die
Klappe nach unten (von der Betondecke weg). In der Nähe der Klappe,
aber unterhalb der Betonschalung ist die Halterung vorgesehen. Gleichwirkend
kann auch eine von unten öffenbare
Klappe in der Schalhaut vorgesehen sein, und eine Halterung des
Deckentisches kann teilweise durch die geöffnete Klappe von unten nach
oben hindurchgeführt
werden, etwa durch Verschwenken, und der Strang ist an der aus der
Schalhaut herausragenden Halterung befestigbar.
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Bevorzugt
ist auch eine Ausführungsform, bei
der wenigstens eine Halterung seitlich am Deckentisch angeordnet
ist. Eine seitliche Halterung ist einfach zu konstruieren und in
fast jeder Lage des Deckentisches gut zugänglich. Eine seitliche Halterung
kann in erster Linie an einer vertikalen Seitenwand des Deckentisches
angebracht sein, insbesondere an einer langen Seitenwand.
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In
den Rahmen der vorliegenden Erfindung fällt auch eine Vorrichtung zum
Versetzen eines erfindungsgemäßen Deckentisches,
umfassend ein Krangeschirr mit wenigstens zwei Strängen zur
Befestigung an den Halterungen des Deckentisches, wobei mindestens
ein vorderer Strang vorgesehen ist, der zur Befestigung an einer
beim Versetzen betondeckenfernen, vorderen Halterung des Deckentisches ausgebildet
ist, und wobei mindestens ein hinterer Strang vorgesehen ist, der
zur Befestigung an einer beim Versetzen betondeckennahen, hinteren
Halterung des Deckentischs ausgebildet ist, weiterhin umfassend
eine Umsetzeinheit, in der das Krangeschirr aufgehängt ist,
und wenigstens eine Abrolleinrichtung, auf der der Deckentisch im
ausgeschalten Zustand horizontal verfahrbar ist, die dadurch gekennzeichnet
ist, dass die Vorrichtung mindestens eine Umlenkvorrichtung zur
Montage an einer Kante der ausgehärteten Betondecke umfasst,
und dass die Vorrichtung, insbesondere die Umsetzeinheit, Mittel zur
Verkürzung
des mindestens einen hinteren Strangs aufweist.
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Diese
Vorrichtung nutzt einen Kran zum horizontalen Herausfahren eines
Deckentisches aus einem Geschoss nach dem Ausschalen. Durch Anheben
der Umsetzeinheit kann über
die hintere, kranabgewandte Halterung eine Kraft auf den Deckentisch ausgeübt werden,
die den Deckentisch horizontal auf den Kran bzw. die Umsetzeinheit
zu verfährt.
Eine ebensolche Kraft kann auch durch Verkürzen des hinteren Stranges
ausgeübt
werden. Die Verkürzung des
hinteren Stranges wird auch dazu eingesetzt, die Umsetzeinheit über den
Schwerpunkt des Deckentisches zu bringen, um so die weitere Handhabung des
Deckentisches durch den Kran zu ermöglichen. Bevorzugt können die
Mittel sowohl Verkürzungen als
auch Verlängerungen
des hinteren Stranges bewirken, um Korrekturen im Falle von Fehlbedienungen
vornehmen zu können.
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Die
Umlenkvorrichtung zur Montage an einer Kante der ausgehärteten Betondecke
verhindert eine Beschädigung
dieser Kante durch den schleifenden hinteren Strang; der hintere
Strang kann beispielsweise als grobgliedrige Stahlkette ausgeführt sein. Weiterhin
gewährleistet
die Umlenkvorrichtung ein reibungsarmes Abgleiten des hinteren Stranges.
Die Umlenkvorrichtung ist bevorzugt als ein Umlenkblech ausgeführt, das
an der Kante der Betondecke wie eine Schraubzwinge befestigbar ist.
Das Umlenkblech kann die Form eines Zylindermantels aufweisen. Die
Umlenkvorrichtung kann auch als Umlenkrolle ausgeführt sein.
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Bei
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
weist die Vorrichtung, insbesondere die Umsetzeinheit, Mittel zur
Verlängerung
des mindestens einen vorderen Stranges auf. Dadurch wird die waagerechte Ausrichtung
des Deckentisches beim Herausfahren vereinfacht. Bevorzugt können die
Mittel sowohl Verkürzungen
als auch Verlängerungen
des vorderen Stranges bewirken, um Korrekturen im Falle von Fehlbedienungen
vornehmen zu kön nen.
Auf die Mittel zur Verkürzung
des vorderen Stranges kann verzichtet werden, wenn die Länge des
vorderen Stranges (Strecke vordere Halterung bis Umsetzeinheit) größer ist
als der Abstand zwischen der vorderen Halterung und dem Schwerpunkt
des Deckentisches in horizontaler Richtung.
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Eine
ganz besonders bevorzugte Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
sieht vor, dass der mindestens eine vordere Strang und der mindestens
eine hintere Strang miteinander verbunden sind, dass der so verbundene
Strang die Umsetzeinheit durchläuft,
und dass die Umsetzeinheit einen Antrieb aufweist, mit dem der Durchlauf
des verbundenen Strangs steuerbar ist. Der Antrieb, ein Motor mit
oder ohne Getriebe, verhindert ein freies Gleiten des verbundenen
Strangs in der Umsetzeinheit. Die Mittel zur Verkürzung des
hinteren Stranges und zur Verlängerung
des vorderen Stranges sind miteinander vereinigt und somit einfacher
zu bedienen. Eine Aufwicklung von nicht tragenden Endabschnitten
von Strängen
wird unnötig.
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Eine
vorteilhafte Weiterbildung dieser Ausführungsform sieht vor, dass
der verbundene Strang im Bereich der Umsetzeinheit einen Steuermittelstrang
aufweist, dessen Durchlauf durch die Umsetzeinheit von dem Antrieb
steuerbar ist, und einen Tragmittelstrang aufweist, der mittels
Umlenkvorrichtungen, insbesondere Umlenkrollen oder Umlenkblechen,
die Umsetzeinheit ungebremst durchläuft. Der Tragmittelstrang übernimmt
einen Teil der Gewichtsbelastung des Deckentischs, so dass der Steuermittelstrang
weniger Gewichtsbelastung hat. Dadurch wird der Antrieb entlastet,
und auch schwere Deckentische mit 6 t Gewicht oder mehr können mit
bekannten Antrieben gesteuert werden. Der Tragmittelstrang ist durch
die Umlenkvorrichtungen nicht direkt beeinflussbar; der Tragmittelstrang
ist in seinem Durchlauf nur mittelbar über den Steuermittelstrang
beeinflussbar. Steuermittelstrang und Tragmittelstrang verlaufen
außerhalb der
Umsetzeinheit abschnittsweise ungefähr parallel und werden bevorzugt
an Verknüpfungspunkten
oder Verbindungspunkten zusammengeführt. Die Verknüpfungspunkte
sind ausreichend weit von der Umsetzeinheit beabstandet, so dass
alle für
eine Versetzung eines Deckentisches notwendigen Verfahrbewegungen,
insbesondere Verkürzungen
und Verlängerungen
der vorderen und hinteren Stränge,
möglich
sind.
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Eine
bevorzugte Ausbildungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist dadurch
gekennzeichnet, dass die Vorrichtung einen elektronischen Horizontalsensor
zur Befestigung am Deckentisch aufweist, dass das oder die Mittel
und/oder der Motor mittels Informationen des elektronischen Horizontalsensors
so steuerbar sind, und dass eine horizontale Ausrichtung eines an
den Strängen
befestigten Deckentisches einregelbar ist. Der elektronische Horizontalsensor
ist beispielsweise als elektronische Wasserwaage oder Lot ausgebildet.
Der elektronische Horizontalsensor vereinfacht die horizontale Ausrichtung
des Deckentisches bei allen Verfahrbewegungen, die sonst von einem
Monteur überwacht und
gesteuert werden müssten.
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Vorteilhaft
ist eine Ausführungsform,
bei der der vordere Strang in mehrere, insbesondere zwei, vordere
Teilstränge
zur Befestigung an entsprechend mehreren, vorderen Halterungen des
Deckentisches verzweigt. Ebenso vorteilhaft ist eine Ausführungsform,
bei der der hintere Strang in mehrere, insbesondere zwei, hintere
Teilstränge
zur Befestigung an entsprechend mehreren, hinteren Halterungen des Deckentisches
verzweigt. Die Teilstränge
sichern den Deckentisch gegen Kippen durch eine Mehrpunktaufhängung, insbesondere
Dreipunktaufhängung
oder Vierpunktaufhängung.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
sind ein oder mehrere Stränge
ganz oder teilweise als Stahlketten ausgebildet. Stahlketten sind
beson ders reißfest,
kompakt aufzuwickeln und können über einen
Antrieb auch unter großer
Last in einer unveränderten
Länge gehalten
werden. Stahlketten lassen sich auch unter Last sicher verlängern und
verkürzen.
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Eine
ganz besonders bevorzugte Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zur Verwendung mit einem erfindungsgemäßen Deckentisch gemäß der Ausführungsform
mit einer Poller-Halterung ist dadurch gekennzeichnet, dass am Ende
eines Stranges ein Klinkenschuh angeordnet ist, dass der Klinkenschuh
ein Unterteil mit einer Ausnehmung aufweist, dass die Ausnehmung
zum Untergreifen der Verdickung oder zum Umgreifen der Einschnürung im
eingeführten
Zustand des Pollers ausgebildet ist, und dass der Klinkenschuh einen Vorsprung
aufweist, der im eingeführten
und weitestgehend eingefahrenen Zustand des Pollers eine Bewegung
desselben, insbesondere entgegen der Einführrichtung des Pollers in die
Ausnehmung, blockiert. Wenn der Poller in den Klinkenschuh eingeführt ist,
der Poller weitestmöglich
eingefahren ist und er in diesem Zustand fixiert ist, etwa durch
Festziehen einer Spindel am unteren (d.h. betondeckenabgewandten)
Ende des Pollers, so ist der Strang mit dem Deckentisch fest und
sicher verbunden. Diese Verbindung ist einfach und schnell herstellbar.
Der Klinkenschuh kann schräge
Kanten oder Einweiser zur Vereinfachung des Einführens in den Poller aufweisen.
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Eine
Weiterbildung dieser Ausführungsform sieht
vor, dass der Klinkenschuh ein Oberteil aufweist, das im montierten
Zustand gegenüber
dem Unterteil nach oben verschwenkbar ist, insbesondere durch eine
Zugbelastung des am Klinkenschuh befestigten Strangs, und dass im
nach oben geschwenkten Zustand des Oberteils ein Sicherungsstift
den eingeführten
Poller in Richtung des weitestgehend eingefahrenen Zustands des
Pollers und damit in die blockierte Position des Pollers drückt. Durch
den Sicherungsstift oder Nieder halter wird ein unbeabsichtigtes
Lösen der
Befestigung des Strangs (d.h. des Klinkenschuhs) an der Halterung
(d.h. am Poller) verhindert, insbesondere wenn der Poller nur unzureichend
in der weitestgehend eingefahrenen Position fixiert ist oder sich
die Position der Schalhaut unter Last verändern sollte, auf der der Klinkenschuh aufliegt.
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In
den Rahmen der vorliegenden Erfindung fällt auch ein Verfahren zum
Versetzen eines erfindungsgemäßen Deckentisches,
mit folgenden Schritten:
- a) nach dem Aushärten einer
Betondecke wird der Deckentisch ausgeschalt und auf mindestens eine
Abrolleinrichtung abgesenkt;
- b) der mindestens eine vordere Strang und der mindestens eine
hintere Strang werden im unter der ausgehärteten Betondecke eingefahrenen Zustand
des Deckentisches in entsprechenden Halterungen des Deckentisches
befestigt;
- c) der Deckentisch wird aufliegend auf der mindestens einen
Abrolleinrichtung unter der ausgehärteten Betondecke herausgefahren,
insbesondere durch Schieben mit Muskelkraft, wobei ein Kran den
vorderen Strang bei konstanter Länge straff
hält, wodurch
der Deckentisch im Wesentlichen horizontal ausgerichtet bleibt;
- d) sobald die hintere Halterung nicht mehr von der ausgehärteten Betondecke überragt
wird, wird der hintere Strang gestrafft; anschließend wird
der hintere Strang allmählich
verkürzt
und/oder der vordere Strang allmählich
verlängert,
wodurch eine Umsetzeinheit, an der die Stränge befestigt sind, allmählich auf
den Schwerpunkt des Deckentisches zu verschoben wird; die Verkürzung und/oder
Verlängerung
wird so gesteuert, dass der Deckentisch im Wesentlichen horizontal
ausgerichtet bleibt;
- e) sobald die Umsetzeinheit über
dem Schwerpunkt des Deckentisches angelangt ist und somit keine
Last mehr auf der Abrolleinrichtung liegt, wird der Deckentisch
vom Kran zur weiteren Verwendung verfahren, insbesondere auf der
ausge härteten
Betondecke zur Herstellung eines weiteren Geschosses abgesetzt.
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Dieses
Verfahren kann mit einem erfindungsgemäßen Deckentisch und einem herkömmlichen
Krangeschirr bzw. Kran ausgeführt
werden. Im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es nicht
nötig,
dass ein Monteur auf die Oberseite des Deckentisches steigt, um
das Krangeschirr zu befestigen.
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Ebenso
in den Rahmen der vorliegenden Erfindung fällt ein Verfahren zum Versetzen
eines erfindungsgemäßen Deckentisches
mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
mit folgenden Schritten:
- a) nach dem Aushärten einer
Betondecke wird der Deckentisch ausgeschalt und auf die mindestens eine
Abrolleinrichtung abgesenkt;
- b) der mindestens eine vordere Strang und der mindestens eine
hintere Strang werden im unter der ausgehärteten Betondecke eingefahrenen Zustand
des Deckentisches in entsprechenden Halterungen des Deckentisches
befestigt, und die Umlenkvorrichtung zur Montage an einer Kante der
ausgehärteten
Betondecke wird an der einem Kran zugewandten Kante der ausgehärteten Betondecke
installiert;
- c) die Umsetzeinheit wird vom Kran nach oben gezogen, wobei
der hintere Strang an der installierten Umlenkvorrichtung abgleitet
und wobei der Deckentisch unter der ausgehärteten Betondecke selbsttätig herausfährt; gleichzeitig
werden zumindest die Mittel zur Verkürzung des hinteren Stranges
so gesteuert, dass der Deckentisch im Wesentlichen horizontal ausgerichtet
bleibt;
- d) sobald der hintere Strang den Kontakt zur installierten Umlenkvorrichtung
verliert, wird der hintere Strang allmählich weiter verkürzt und/oder der
vordere Strang allmählich
verlängert,
wodurch die Umsetzeinheit allmählich-
auf den Schwerpunkt des Deckentisches zu verschoben wird; die Verkürzung und/oder
Verlängerung
wird so gesteuert, dass der Deckentisch im Wesentlichen horizontal
ausgerichtet bleibt;
- e) sobald die Umsetzeinheit über
dem Schwerpunkt des Deckentisches angelangt ist und somit keine
Last mehr auf der Abrolleinrichtung liegt, wird der Deckentisch
vom Kran zur weiteren Verwendung verfahren, insbesondere auf der
ausgehärteten
Betondecke zur Herstellung eines weiteren Geschosses abgesetzt,
und die installierte Umlenkvorrichtung wird entfernt.
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Dieses
Verfahren macht nicht nur die Arbeiten eines Monteurs zur Befestigung
eines Krangeschirrs auf der Oberseite des Deckentisches überflüssig, sondern
es nutzt auch die Hubkraft des Krans zum Verschieben bzw. Herausfahren
des Deckentisches aus einem Geschoss heraus, d.h. unter der ausgehärteten Betondecke
hervor.
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Eine
Variante dieser beiden erfindungsgemäßen Verfahren sieht vor, dass
während
Schritt b) am Ende eines Stranges mindestens eine Führschnur
befestigt wird, und das Ende des Stranges mit Hilfe der mindestens
einen Führschnur
zu einer Halterung gezogen und/oder bezüglich der Halterung ausgerichtet
wird. Durch Betätigung
der Halterung kann dann die Befestigung leicht bewirkt werden, beispielsweise
durch ein Einfahren eines Pollers, oder durch das Ergreifen eines
Hakens durch eine Klappe der Schalhaut hindurch und Einhaken des
Hakens in eine Öse).
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Weitere
Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung und der
Zeichnung. Ebenso können
die vorstehend genannten und die noch weiterausgeführten Merkmale
erfindungsgemäß jeweils einzeln
für sich
oder zu mehreren in beliebigen Kombinationen Verwendung finden.
Die gezeigten und beschriebenen Ausführungsformen sind nicht als
abschließende
Aufzählung
zu verstehen, sondern haben vielmehr beispielhaften Charakter für die Beschreibung
der Erfindung.
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Die
Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird anhand von Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Es
zeigt:
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1:
eine schematische Ansicht eines erfindungsgemäßen Deckentischs im ausgeschalten, noch
eingefahrenen Zustand, und eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Versetzen
des Deckentisches;
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2:
eine schematische Darstellung eines an einem Krangeschirr hängenden,
erfindungsgemäßen Deckentischs
im vollständig
herausgefahrenen Zustand;
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3:
einen Klinkenschuh einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Versetzen
eines Deckentisches, wobei das obere Ende eines Pollers eines erfindungsgemäßen Deckentisches
eingeführt
ist, und wobei ein Oberteil des Klinkenschuhs nach unten geschwenkt
ist;
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4:
einen Klinkenschuh einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Versetzen
eines Deckentisches, wobei das obere Ende eines Pollers eines erfindungsgemäßen Deckentisches
eingeführt
ist, und wobei ein Oberteil des Klinkenschuhs weitgehend nach oben
geschwenkt ist;
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5:
einen Querschnitt durch eine Umlenkvorrichtung zur Montage an einer
Kante einer ausgehärteten
Betondecke, die Teil einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Versetzen
eines Deckentisches ist;
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6:
einen Querschnitt durch eine Umsetzeinheit für einen Tragmittelstrang und
einen Steuermittelstrang, die Teil der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zum Versetzen eines Deckentisches ist.
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In
der 1 ist schematisch ein erfindungsgemäßer Deckentisch 1 dargestellt,
der von einer gerade ausgehärteten Betondecke 2 ausgeschalt
wurde. Dabei wurde der Deckentisch 1 auf einem Fußboden 3 abgesetzt.
Die Betondecke 2 ruht mit nicht dargestellten Betonpfeilern
auf dem Fußboden 3.
Der Fußboden 3 wurde
in einem vorangegangen Betonierschritt als eine Betondecke eines
weiter unten angeordneten, nicht dargestellten Fußbodens
gefertigt. Betondecke 2 und Fußboden 3 haben identische, übereinanderliegende
Grundflächen
und begrenzen ein Geschoss eines gerade im Bau befindlichen Gebäudes. Die
Darstellung der Betondecke 3 wurde in der 1 etwa über der
Mitte des Deckentisches 1 abgeschnitten, um den Blick auf
die Oberseite des Deckentisches 1 freizugeben.
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Der
Deckentisch 1 weist an seiner Oberseite, die der Betondecke 2 zugewandt
ist, eine Schalhaut 4 auf. Die Schalhaut 4 ist
an Obergurten von Schalungsträgern
befestigt. Der Deckentisch 1 umfasst außerdem ein Fachwerk 5 mit
einem Untergurt 6, wobei die Schalungsträger mit
dem Fachwerk 5 verbunden sind. Im eingeschalten Zustand
des Deckentisches 1 ruhte der Deckentisch 1 auf
Stützelementen 7,
etwa spindelbaren Baustützen,
die zum Ausschalen des Deckentisches 1 abgesenkt wurden.
Im dargestellten, ausgeschalten Zustand des Deckentisches 1 ruht
der Deckentisch 1 im Wesentlichen auf Abrolleinrichtungen 8,
etwa Montagewagen (Trollies).
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Der
Deckentisch 1 soll nun in Richtung eines nicht dargestellten
Krans nach rechts unter der Betondecke 2 herausgefahren
werden. Ziel ist es, nach einem vollständigen Herausfahren des Deckentisches 1 diesen
mit dem Kran auf die gerade ausgehärtete Betondecke 2 zu
heben. Zur Vorbereitung dieses Prozesses wurde ein Krangeschirr 9 am
Deckentisch 1 befestigt. Das Krangeschirr 9 umfasst eine
Umsetzeinheit 10, einen vorderen Strang 11, einen
hinteren Strang 12 sowie einen Klinkenschuh 13, der
am Ende des hinteren Stranges 12 befestigt ist. Die Stränge 11, 12 sind
beispielswei se als Stahlseile oder bevorzugt als Stahlketten ausgebildet.
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Der
vordere Strang 11 umfasst zwischen der Umsetzeinheit 10 und
einem ersten Verknüpfungspunkt 14 einen
Tragmittelstrang und einen Steuermittelstrang, wie in 6 noch
erläutert
werden wird. Zwischen dem ersten Verknüpfungspunkt 14 und
einem zweiten Verknüpfungspunkt 15 verläuft der
vordere Strang kurz als einzelner Strang. Am zweiten Verknüpfungspunkt 15 verzweigt
der vordere Strang 11 in zwei vordere Teilstränge 16 und 17.
Die vorderen Teilstränge 16 und 17 sind
an vorderen Halterungen 18, 19 am Deckentisch 1 befestigt.
Die vorderen Halterungen 18, 19 sind von einer
vorderen Arbeitsbühne 20 aus
leicht zugänglich.
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Der
hintere Strang 12 umfasst zwischen der Umsetzeinheit 10 und
einem dritten Verknüpfungspunkt 21 ebenfalls
einen Tragmittelstrang und einen Steuermittelstrang. Zwischen dem
dritten Verknüpfungspunkt 21 und
dem Klinkenschuh 13 verläuft der hintere Strang 12 als
einzelner Strang.
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Der
Steuermittelstrang des vorderen Stranges 11 und der Steuermittelstrang
des hinteren Stranges 12 bilden einen einzigen, durchgehenden, verbundenen
Strang. Ebenso bilden der Tragmittelstrang des vorderen Stranges 11 und
der Tragmittelstrang des hinteren Stranges einen einzigen, durchgehenden,
verbundenen Strang.
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Am
Klinkenschuh 13 ist eine Führschnur 22 befestigt.
Die Führschnur 22 kann
beispielsweise ein geflochtenes Kunststoffseil sein. Mit Hilfe der
Führschnur 22 wird
der Klinkenschuh 13 über
die Position eines aus dem Deckentisch 1 ausfahrbaren Pollers gezogen.
Der Poller ist in 1 nicht sichtbar; zum Poller
siehe 3 und 4. Dabei schleift der Klinkenschuh 13 auf
der Schalhaut 4 des Deckentisches 1 entlang, zwischen
der Oberseite des Deckenti sches 1 und der Unterseite der
Betondecke 2. Der Poller fungiert als hintere Halterung 23 für den hinteren
Strang 12. Mit Hilfe des Pollers wird der Klinkenschuh 13 am
Deckentisch 1 befestigt, ohne dass der Deckentisch 1 nach
dem Ausschalen in irgendeiner Weise horizontal verschoben worden
wäre und
ohne dass ein Monteur die Oberseite des Deckentisches 1 betreten
muss. Zur Verwendung der hinteren Halterung 23 wird nur
der Poller von der Unterseite des Deckentisches 1 aus aus-
und eingefahren, und der Klinkenschuh 13 wird mit Hilfe
der Führschnur 22 und eventuell
weiteren Führschnüren positioniert.
Die Führschnur 22 kann
insbesondere von einer hinteren Arbeitsbühne 24 aus von einem
Monteur bedient werden. Eine hintere Arbeitsbühne 24 ist in einem
abgeklappten Zustand gezeigt, der den Transport des Deckentisches 1 erleichtert.
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Der
hintere Strang 12 knickt im Bereich einer rechten, vorderen
Kante 25 der Betondecke 2 ab. An dieser Stelle
ist eine Umlenkvorrichtung 26 montiert, an der der hintere
Strang 12 reibungsarm entlanggleiten kann. Die Umlenkvorrichtung 26 verfügt über seitliche
Führungsbleche,
die eine Verschiebung des hinteren Stranges 12 in einer
Richtung parallel zur Kante 25 verhindern.
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Im
in 1 dargestellten Zustand des Krangeschirrs 9 kann
mit dem Herausfahren des Deckentisches 1 nach rechts, und
damit unter der Betondecke 2 hervor, begonnen werden. Die
Umsetzeinheit 10 ist mit dem nicht dargestellten Kran verbunden, der
die Umsetzeinheit 10 mit seiner Hebekraft in Pfeilrichtung 27 nach
oben ziehen kann. Der Kran kann neben einer möglicherweise notwendigen Schwenkbewegung
außerdem
die Umsetzeinheit 10 in horizontaler Richtung, insbesondere
in Pfeilrichtung 28 nach rechts, durch Bewegen der sogenannten "Katze" entlang seines Auslegers
verfahren, wobei der Kran aus Sicherheitsgründen aber keine merkliche Kraft
einsetzen darf. Der vordere Strang 11 ist straff, und der Kran
hält den
rechten, vorderen Teil des Deckentisches 1 über die
vorderen Halterungen 18, 19. Die Stützelemente 7 sind
so weit eingefahren, dass der Deckentisch 1 nur noch auf
der Abrolleinrichtung 8 ruht.
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Erfindungsgemäß wird zum
Herausfahren des Deckentisches 1 die Umsetzeinheit 10 in
Pfeilrichtung 27 angehoben. Über den vorderen Strang 11 wird
dabei der Deckentisch 1 an den vorderen Halterungen 18, 19 zunächst geringfügig angehoben. Über den
umgelenkten, hinteren Strang 12 greift gleichzeitig eine
Kraft an der hinteren Halterung 23 an, die den Deckentisch 1 horizontal
nach rechts zieht. Infolgedessen beginnt der Deckentisch 1,
auf der Abrolleinrichtung 8 nach rechts zu rollen.
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Um
ein weiteres Anheben des rechten Endes des Deckentisches 1 zu
vermeiden, wird nun allmählich
ein mit dem hinteren Strang 12 verbundener Strang durch
die Umsetzeinheit 10 geführt. Dabei wird der hintere
Strang 12 verkürzt,
und der vordere Strang 11 wird verlängert. Dadurch kann trotz weiterem
Anheben der Umsetzeinheit 10 das rechte, vordere Ende des
Deckentisches 1 auf konstanter Höhe gehalten werden, und der
Deckentisch bleibt horizontal ausgerichtet. Eine Kontrolle des durch
die Umsetzeinheit 10 verlaufenden Strangs ist ausreichend, um
den Deckentisch 1 während
des Herausfahrens stets konstant horizontal zu halten. Die Kontrolle kann
von einem Monteur, der Sicht auf den Deckentisch 1 hat,
manuell ausgeübt
werden. Alternativ erhält
eine Elektronik Daten über
die Neigung des Deckentisches 1 von einer elektronischen
Wasserwaage und regelt den Durchlauf automatisch. Die elektronische
Wasserwaage ist dazu am Deckentisch 1 installiert.
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Sobald
der Deckentisch 1 soweit ausgefahren ist, dass der hintere
Strang 12 die Umlenkvorrichtung 26 nicht mehr
berührt,
also der hintere Strang 12 keinen Knick mehr auf weist,
wird die Umsetzeinheit 10 über den Schwerpunkt des Deckentisches 1 gebracht.
Dazu wird der mit dem hinteren Strang 12 verbundene Strang
durch die Umsetzeinheit 10 geführt. Sollte dabei der hintere
Strang 12, erneut zur Anlage an die Umlenkvorrichtung 26 kommen,
so wird die Umsetzeinheit 10 mittels des Krans in Pfeilrichtung 28 verfahren.
Dabei wird lediglich die Rollreibung der Abrolleinrichtung 8 überwunden.
Sobald der Schwerpunkt des Deckentisches 1 direkt unter
der Umsetzeinheit 10 liegt, kann der Kran den Deckentisch 1 allein
halten, und die Abrolleinrichtung 8 kann abgebaut oder
abgeklappt werden. Ist die Abrolleinrichtung 8 fest mit
dem Deckentisch 1 verbunden, so kann der Kran den Deckentisch 1 gefahrlos
auch so weit horizontal verschwenken, dass die Abrolleinrichtung 8 über die
rechte Kante des Fußbodens 3 hinausverfährt. Die
horizontale Ausrichtung des Deckentisches 1 bleibt auch
dann erhalten.
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In 2 ist
der Deckentisch 1 gezeigt, wie er über den vorderen Strang 11 und
den hinteren Strang 12 gehalten wird. Die Umsetzeinheit 10 befindet
sich auf einer vertikalen Linie 29 über dem Schwerpunkt 30 des
Deckentisches 1. Gegenüber
der 1, die den Beginn des Ausfahrprozesses zeigt,
ist der vordere Strang 11 verlängert und der hintere Strang 12 verkürzt.
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In 2 ist
auch der untere Teil eines Pollers 31 zu sehen, der zum
Mechanismus der hinteren Halterung 23 gehört.
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Der
Deckentisch 1 kann vom Kran in üblicher Weise verfahren und
abgesetzt werden, beispielsweise auf die Oberseite der gerade ausgehärteten Betondecke.
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Zur
Vereinfachung der Handhabung der Umsetzeinheit 10 weist
diese Bodenrollen auf, so dass die Umsetzeinheit 10 von Monteuren
z.B. auf einer ausgehärteten
Betondecke manuell verfahren werden kann.
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In
der 3 sind der Klinkenschuh 13 und der obere
Teil des Pollers 31 herausgestellt gezeigt. Der Poller 31 bildet
im Wesentlichen die hintere Halterung 23 des Deckentisches 1.
Der obere Teil des Pollers 31 weist eine Einschnürung 32 auf.
Die Oberseite 33 des Pollers 31 ist eben ausgebildet
und parallel zur Oberfläche
der Schalhaut 4 des Deckentisches 1 ausgebildet.
Der Poller 31 ist aus der Oberseite des Deckentisches 1 teilweise
herausgefahren. Im eingefahrenen Zustand des Pollers 31 würde dessen
Oberseite 33 eben mit der Oberfläche der Schalhaut 4 des
Deckentisches 1 abschließen.
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Der
Klinkenschuh 13 weist ein Unterteil 34 und ein
Oberteil 35 auf. Das Unterteil 34 liegt auf der Oberseite
des Deckentisches 1 an. Das Oberteil 35 ist mittels
einer Achse 36 mit dem Unterteil 34 schwenkbar
verbunden. Das Oberteil 35 befindet sich im heruntergeschwenkten
Zustand. An einem dem Betrachter von 3 abgewandten,
hinteren Ende des Klinkenschuhs 13 ist die Führschnur 22 befestigt.
Am vorderen Ende des Klinkenschuhs 13 ist das Ende des
hinteren Stranges 12 befestigt. Der hintere Strang 12 wird
von stählernen
Kettengliedern gebildet.
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Der
Poller 31 ist in den Klinkenschuh 13 eingeführt. Dabei
durchragt der Poller 31 eine Ausnehmung 37 des
Unterteils 34 des Klinkenschuhs 13. Die Breite
der Ausnehmung 37 ist so gewählt, dass der Poller 31 diese
im Bereich der Einschnürung 32 durchragen
kann, nicht aber im Bereich eines Kopfes 38 des Pollers 31.
Die Ausnehmung 37 ist nur in Richtung zum hinteren Strang 12 offen.
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Der
Befestigungsmechanismus des Pollers 31 im Klinkenschuh 13 wird
anhand von 4 näher erläutert.
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Der
Poller 31 kann von vorne (d.h. von der Seite des hinteren
Strangs 12 kommend) in die Ausnehmung 37 hineingefahren
und in entgegengesetzter Richtung wieder ausgefahren werden, wenn
sich der Poller 31 in einer geeigneten relativen Höhe zum Unterteil 34 des
Klinkenschuhs 13 befindet. Dazu muss der Kopf 38 des
Pollers 31 so hoch gelegen sein, dass die Unterkanten des
Kopfes 38 über
Vorsprünge 39 des
Unterteils 35 hinweggeführt
werden können.
Die Höhe
der Ausnehmung 37 plus die Höhe der Vorsprünge 39 ist
kleiner als die Höhe
der Einschnürung 32.
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Befindet
sich die Einschnürung 32 des
Pollers 31 in der Ausnehmung 37, liegt aber die
Unterkante des Kopfes 38 des Pollers 31 unterhalb
der Oberkante der Vorsprünge 39,
so kann der Poller 31 nicht horizontal aus dem Klinkenschuh 13 verfahren werden.
Diese Pollerposition kann insbesondere dadurch erreicht und gesichert
werden, dass der Poller 31 im eingeführten Zustand so weit wie möglich abgesenkt
wird, so dass die Unterkante des Kopfes 38 auf dem Unterteil 34 aufliegt.
Sofern die Pollerhöhe
fixiert ist (z.B. von der Unterseite des Deckentisches her), können Poller 31 und
Klinkenschuh 13 nicht voneinander getrennt werden, und
die hintere Halterung ist sicher am hinteren Strang 12 befestigt.
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Während der üblichen
Benutzung der hinteren Halterung wird auf den Klinkenschuh 13 stets eine
Zugkraft in Richtung des hinteren Stranges 12 ausgeübt. Dadurch
wird der Poller 31 stets gegen die geschlossene, hintere
Seite der Ausnehmung 37 gedrückt, so dass ein unbeabsichtigtes
Lösen der
Befestigung ausgeschlossen ist.
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Die
Sicherheit der Befestigung kann durch einen Sicherungsstift 40,
auch Niederhalter genannt, weiter erhöht werden. Der Sicherungsstift 40 wird
zusammen mit dem Oberteil 35 bewegt. Er ist in der gezeigten
Ausführungsform
am Verbindungspunkt 41 mit dem Oberteil 35 verbunden
und um die Achse 36 drehbar gelagert.
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Wenn
das Oberteil 35 bis zum Deckentisch heruntergeschwenkt
ist (wie in 3 gezeigt), übt der Sicherungsstift 40 keinerlei
Funktion aus. Wird jedoch das Oberteil 35 nach oben in
Pfeilrichtung 42 verschwenkt, so senkt sich ein Endabschnitt 43 des Sicherungsstifts 40 ab
und drückt
auf die Oberseite 33 des Pollers 31. Dadurch wird
der Poller 31 in diejenige Position gezwungen, in der er
horizontal nicht verfahrbar ist. Bevorzugt ist der Endabschnitt 43 so gerundet,
dass er oberhalb eines Grenzwinkels der Verschwenkung des Oberteils 35 den
Poller 31 stets in der weitest möglich eingefahrenen Position
hält, d.h.
in der Position, in der die Unterkante des Kopfes 38 an
der Oberseite des Unterteils 34 anliegt. Der besagte Grenzwinkel
ist so gewählt,
dass die Position des Oberteils 35, die sich bei einer
Aufhängung
des Deckentisches nur über
den Kran einstellt, eine Winkelposition des Oberteils 35 oberhalb
des Grenzwinkels ergibt, die im gesicherten Bereich liegt. Typische Grenzwinkel
liegen in einem Bereich von 20 bis 60 Grad, gemessen zwischen der
Oberseite des Deckentischs und dem hinteren Strang 12 im
Bereich der hinteren Halterung.
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Am
unteren Ende des Pollers 31 ist ein Gewinde 44 angeordnet,
mit dem der Poller 31 aus dem Deckentisch aus- und eingefahren
werden kann.
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In
der 5 ist ein Querschnitt durch eine Umlenkvorrichtung 26 dargestellt,
mit der der hintere Strang 12 des Krangeschirrs von der
Umsetzeinheit zur hinteren Halterung geführt wird, vgl. 1.
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Die
Umlenkvorrichtung 26 weist an der vorderen unteren Eckkante
einen runden Umlenkzylinder 45 auf, der dem hinteren Strang 12 zugewandt ist.
Am Umlenkzylinder 45 kann der hintere Strang 12 reibungsarm
entlanggleiten. Das Material des Umlenkzylinders 45 entspricht
dem Material des hinteren Strangs 12 oder ist bevorzugt
noch härter
ausgewählt.
Besonders bevorzugt ist Stahl. Die Umlenkvorrichtung 26 verhindert
einen direkten, Abrieb verursachenden Kontakt zwischen dem hinteren
Strang 12 und dem Beton der Betondecke 2. Dadurch
werden die Kettenglieder des hinteren Stranges 12 und die Kante 25 der
Betondecke 2 geschont. Man beachte, dass der hintere Strang 12 mehrere
Einzelstränge umfasst,
nämlich
einen Tragmittelstrang und einen Steuermittelstrang, die beide am
Umlenkzylinder 45 entlanglaufen.
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Die
Umlenkvorrichtung 26 ist an der der Umsetzeinheit (bzw.
dem Kran) zugewandten Kante 25 der ausgehärteten Betondecke 2 befestigt.
Die Befestigung erfolgt mittels eines Schraubbolzens 46, der
an der Oberseite der Betondecke 2 angreift, und einer Konterfläche 47.
Zwischen Schraubbolzen 46 und Konterfläche 47 wird die Betondecke 2 reversibel und
beschädigungsfrei
eingeklemmt.
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In 6 ist
eine querschnittartige Prinzipskizze einer Umsetzeinheit 10 dargestellt. Über die Umsetzeinheit 10 sind
der vordere Strang 11 und der hintere Strang 12 mit
einem nicht dargestellten Kran verbunden, der die Umsetzeinheit 10 von
oben hält und
verfahren kann.
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Der
vordere Strang 11 und der hinterer Strang 12 weisen
jeweils zwei Einzelstränge
auf, nämlich
einen Tragmittelstrang 48 und einen Steuermittelstrang 49.
Vorderer und hinterer Strang 11, 12 bzw. die zugehörigen Tragmittelstränge 48 und
die Steuermittelstränge 49 werden
in der Umsetzeinheit 10 zusammengeführt, so dass man am besten
von verbundenen Strängen
spricht. Physikalisch gibt es also einen verbundenen Tragmittelstrang 48 und
einen verbundenen Steuermittelstrang 49.
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Tragmittelstrang 48 und
Steuermittelstrang 49 werden an ihren Enden im ersten Verbindungspunkt
und im dritten Verknüpfungspunkt
miteinander verbunden (nur sichtbar in 1, Bezugszeichen 14, 21).
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Der
Tragmittelstrang 48 wird über vier Umlenkrollen 51, 52, 53, 54 durch
die Umsetzeinheit 10 geführt. Über die oberen Umlenkrollen 52, 53 bzw. deren
Aufhängungen
wird ein erster Teil der Gewichtskraft des an den Strängen 11, 12 lastenden Gewichts
des Deckentischs auf die Umsetzeinheit 10 übertragen.
Der Tragmittelstrang 48 durchläuft die Umsetzeinheit 10 ungebremst.
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Der
Steuermittelstrang 49 wird über zwei Umlenkrollen 55, 56 zu
einem Antrieb 57 geführt.
Der Antrieb 57 besitzt eine Getriebewelle mit geeigneter Oberflächenrauigkeit
(etwa eine gezahnte Oberfläche,
die in Kettenglieder eingreift), um einen rutschfesten Kontakt zum
Steuermittelstrang 49 herzustellen. Der Antrieb 57 überträgt einen
zweiten Teil der Gewichtskraft des an den Strängen 11, 12 lastenden Gewichts
des Deckentischs auf die Umsetzeinheit 10. Durch die Verteilung
der Gewichtskraft auf den Steuermittelstrang 49 und den
Tragmittelstrang 48 wird die Gewichtskraft am Steuermittelstrang 49 reduziert
und der Antrieb 57 wird mechanisch entlastet. Mittels des
Antriebs 57 (z.B. einem Getriebe und/oder Motor) kann die
Stranglänge
zwischen dem vorderen Strang 11 und dem hinteren Strang 12 verändert werden.
Nur der Steuermittelstrang 49 wird dabei aktiv durch den
Antrieb 57 bewegt. Der Tragmittelstrang 48 gleitet
einfach entsprechend dem Durchgang des Steuermittelstrangs 49 durch
die Umsetzeinheit 10 über
die Umlenkrollen 51 bis 54 mit.
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Ein
Deckentisch einer Betonschalung zur Herstellung einer Betondecke
besitzt Halterungen, mit denen ein Krangeschirr zum Handhaben und
Versetzen des Deckentisches verbunden werden kann. Alle zum Handhaben
und Versetzen des Deckentisches notwendigen Halterungen können mit
den Strängen
des Krangeschirrs verbunden werden, auch wenn der Deckentisch unmittelbar
unterhalb (insbesondere maximal 50 cm unterhalb) einer gerade ausgehärteten Betondecke
angeordnet ist und die Oberseite des Deckentisches nicht von einem
Monteur betreten werden kann.