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Vierreihiges Schreibmaschinen-Tastenfeld Die Erfindung behandelt die
Anordnung der Schreib-und Schalttasten einer Schreibmaschine unter besonderer Berücksichtigung
der Anpassung an die Fingerstellung und Fingerstärke der beiden spiegelgleichen
Hände und der durch die Aufnahme der verschiedensten Schreibzeichen zweckmäßigen
Übersichtlichkeit einer Tastatur.
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Die heute an den Schreibmaschinen üblichen Tastaturen haben noch wesentliche
Nachteile. Die Anordnung der Tasten überkreuzt, d. h. die Tasten einer waagerechten
Reihe jeweils zwischen den Tasten der Nachbarreihe verwirrt, wodurch die Merkfähigkeit
von an den Tasten angebrachten Schreibzeichen erschwert wird; es ist keine Zweckmäßigkeit
in der Tastenanordnung zu erkennen.
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Die Tastaturen lassen weiter nicht erkennen. welche Finger «-elche
und wie viele Tasten bedienen sollen. Normalerweise werden die kleinen Finger überlastet.
Die übliche Zuteilung der beiden schwer zu betätigenden Umschalttasten zu den kleinen
Fingern bringt diesen eine ungünstige Überlastung, wogegen die leicht anzuschlagende
Leertaste den Daumen zugeordnet ist. Die Deutsche Gesellschaft für Arbeitsschutz
hat im Oktober 1955 festgestellt, daß durch diese Nachteile auf die Dauer sogar
die Gesundheit der Stenotypistinnen durch Berufsschäden gefährdet ist.
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Für eine Verbesserung der Tastenfelder im Sinne des Erfindungsgegenstandes
sollen folgende Bedingungen erfüllt werden: 1. Die Normtastatur DIN 2112 muß in
bezug auf die allgemeine Anordnung der Buchstaben. Ziffern und Neben- und Satzzeichen
bestehenbleiben können. da eine Abweichung von dieser praktisch internationalen
Norm heute mit untragbaren Nachteilen verbunden ist, die jegliche Verbesserung wieder
aufheben würden.
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2. Die Bedienung der Tasten soll auf beide Hände derart gleichmäßig
verteilt werden können, daß die kräftigen Finger (Zeige-, -Mittel- und Ringfinger)
die Schreibtasten in übersichtlicher und etwa gleichzahliger Aufteilung, die kräftigen
Daumen die Umschalttasten und die kleinen Finger die Leertaste zum Weiterrücken
der Schreibwalze anzuschlagen haben.
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3. Die Schreibtasten sollen übersichtlich in vier waagerechten und
zwölf senkrechten Reihen und letztere deutlich erkennbar in zwei gleiche Hälften
mit je drei Doppelreihen (für Zeige-, Mittel- und Ringfinger) angeordnet sein.
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4. Die beiden Umschalttasten sollen vorn in der Mitte für die Daumen
und die Leertaste in einer rechten und linken Taste für die kleinen Finger angebracht
sein.
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5. Die Feststellung der Umschaltung soll direkt durch die Umschalttasten
und ohne eine besondere Feststelltaste erfolgen können. 6. Es soll entsprechend
der Fingerstellung jeder Hand direkt ersichtlich sein, welchen Fingern welche Tasten
zukommen, so daß jedermann in einfacherer Weise als bisher das Maschinenschreiben
erlernen kann.
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7. Die Änderungen sollen in bezug auf die Konstruktion der normalen
Schreibmaschinen, deren -Normtastaturen sich alle ähneln, sowohl nachträglich als
auch in Fabrikation ohne besondere technische Schwierigkeiten, d. h. ohne Änderung
des Grundaufbaues einer Schreibmaschine angebracht werden können.
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Es sind schon Erfindungen entsprechend deutschen und ausländischen
Patentschriften bekanntgeworden, die ebenfalls eine Verbesserung der Tastaturen
anstreben, deren Lösungen aber die Merkmale der Erfindung entsprechend den Forderungen
1 bis 7 nicht hinreichend erfüllen.
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Eine bekannte Lösung behandelt eine Schreibmaschinentastatur, in der
beide Tastenhälften wesentlich durch großen Abstand voneinander getrennt sind und
bei der eine bestimmte Fingerverteilung nicht ersichtlich ist. Die Forderungen 3
bis 7 sind nicht erfüllt.
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Eine Lösung zeigt eine Schreibmaschinentastatur mit fünf waagerechten
und neun senkrechten Tastenreihen, die eine wesentliche Abweichung von dem Normtastenfeld
DIN 2112 bedingen. Keine der Forderungen 1 bis 7 ist erfüllt.
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Ein bekannter Vorschlag betrifft eine Umschaltvorrichtung für Schreibmaschinen
mit Umschalttaste und besonderer Feststelltaste, die durch die Art der Befestigung
beim Herunterdrücken sofort automatisch nach hinten gekippt wird und die nur eine
Feststellung der Umschaltung bewirkt. Demgegenüber hat beim Erfindungsgegenstand
die exzentrische Lagerung der Umschalttaste gegenüber der Drehachse den umgekehrten
Zweck, nämlich das Kippen beim normalen
Herunterdrücken zu verhindern,
was eine technisch ganz andere Konstruktion bedingt.
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Es ist bekannt, Umschalttasten für die Umschaltung vorzusehen, die
ähnlich der Leertaste vor dieser als Leistentasten die ganze Breite des Tastenfeldes
einnehmen. Die Forderungen 2 bis 7 sind nicht erfüllt.
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Eine andere bekannte Lösung zeigt eine Tastatur, in der beide etwas
ungleiche Tastenhälften, je fünf senkrechte Tastenreihen bei vier waagerechten,
in weitem Abstand voneinander entfernt sind. Die Forderungen 2 bis 7 sind nicht
erfüllt.
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Demgegenüber werden alle Forderungen durch den Erfindungsgegenstand
erfüllt, wobei die Schreibtasten, die Umschah- und die Leertasten entsprechend den
Forderungen 3 und 4 angeordnet sind (Abb. 1).
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
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Abb. 1 zeigt im einzelnen die Anordnung der z. B. 46 Tasten in Normalgröße
zur deutlichen Veranschaulichung der Anpassung und Lage der Finger an die entsprechenden
Tastenreihen bzw. Tasten mit gut kenntlichem vergrößertem Abstand zweier senkrechter
Tastenreihen von den benachbarten beiden Reihenpaaren, die Leertasten
a und b für die kleinen Finger rechts und links und die Umschalttasten
c für die Daumen vorn in der Mitte. Weiter ist der Verlauf der nach hinten gehenden
Tastenhebel d und die Feststellvorrichtung k.1, o von oben zu sehen.
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In Abb.2 ist die Umschalt- und Feststellvorrichtung schaubildlich
in der Kippstellung dargestellt mit den Umschalttasten c, mit Sperransätzen s und
t, den Seitenhebeln f und g, Verbindungsleiste e, Welle
h,
Lageransätzen i und j, Wellenhebel k, Drehhebel
L mit Feder m und Haltevorsprung n und feststehendem Leistenstück
o.
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Die Stellung der Hebel k und l in Normalstellung mit Sperrung der
Kippung durch den Anschlag des Vorsprungs n an der Kante p läßt Abb. 3 erkennen.
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Die Feststellung der Umschaltung erfolgt ohne besondere Feststelltaste
durch Kippen der heruntergedrückten Umschalttaste nach hinten (Abb.2 und 3), wozu
die Umschalttasten c fest auf einer drehbar gelagerten Welle h sitzen. Sie sind
sowohl durch einen Sperranschlag s gegen ein Kippen nach vorn als auch durch einen
entsprechenden Anschlag t gegen ein Zuw-eitkippen nach hinten gesichert.
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Die Welle h ist an drei Stellen, einmal seitlich links oder rechts,
je nachdem ob die Feststellvorrichtung links oder rechts angeordnet ist, an dem
Umschalthebel f oder g und zweimal in der Mitte in zwei Ansätzen i und
j der Verbindungsstange e gelagert. Diese Welle hat seitlich neben dem Umschalthebel
und in Richtung desselben einen kurzen Hebelarm k, der beim Kippen der Taste und
der Drehung der Welle da sich um einen kleinen Winkel nach unten bewegt und hierbei
einen kurzen drehbaren und mit Federzug m versehenen Feststellhebel 1 zum Einhaken
mittels des Ansatzes n an einem feststehenden Leistenstück o bringt, wodurch das
ganze Umschaltgestell e, f, g in der heruntergedrückten Umschaltstellung
festgehalten wird. Ein Zurückkippen der Umschalttaste in ihre Normalstellung bewirkt
augenblicklidh eine Freigabe und ein Zurückschnappen des Feststellhebels L durch
den Federzug in und damit ein Hochgehen des Umschalthebelgestells e, f, g
in die normale Lage.
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Die besondere Art des Zusammenwirkens von Hebelarm k, Drehhebel I
und Leistenstück o bedingt, daß erst bei heruntergedrückter Umschalttaste c ein
Kippen der Taste möglich ist, da in oberer Normallage das Kippen durch das Anstoßen
des Vorsprunges n an der feststehenden Kante p des Leistenstückes
o verhindert wird (A131. 3). Außerdem ist der Sitz der Umschalttasten auf der Welle
etwas exzentrisch, 1c, so daß durch einen normalen Druck auf die Umschalttasten
sowieso kein Kippen erfolgen kann.