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Die
Erfindung bezieht sich auf eine akustische Gitarre mit einem von
einer Decke, die mit einem von Saiten überspannten Schallloch und
auf ihrer Innenseite mit einer Bebalkung versehen ist, einem Boden
und umlaufenden Zargenabschnitten umgrenzten hohlen Korpus, an dessen
einem, kopfseitigem Ende eine Ausnehmung mit einem zurückversetzten
Zargenabschnitt gebildet ist, und mit einem in der Ausnehmung abgestützten, sich
in Längsrichtung
des Korpus nach außen
erstreckenden Hals, der ein von den Saiten überspanntes Griffbrett trägt.
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Ein
Saiteninstrument dieser Art ist in der
US 5,900,561 A angegeben.
Bei diesem bekannten Saiteninstrument in Form einer Gitarre, ist
im vorderen Bereich des Korpus eine zur vertikalen Mittellängsebene
der Gitarre symmetrisch geformte Ausnehmung ausgebildet, in dessen
Bereich der Gitarrenhals mittels eines Absatzes abgestützt ist.
Auf der Innenseite des die im Wesentlichen U-förmige Ausnehmung begrenzenden
Zargenabschnittes ist ein entsprechend U-förmig gestalteter Halteblock
positioniert, um die Abstützung
des Gitarrenhalses zu sichern bzw. zu verstärken. Die Ausnehmung bedeutet
nicht nur eine Verkleinerung des Korpus-Hohlraumes, sondern auch
eine Schwächung,
insbesondere auch im Übergangsbereich
zwischen der Ausnehmung und dem Schallloch.
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Bei
elektrischen Gitarren, um die es vorliegend nicht geht, sind ebenfalls ähnliche
Ausnehmungen wie bei der vorstehend genannten Druckschrift bekannt
wie z.B. die
US 5 886
272 A oder die
US 6,051,765
A zeigen, jedoch ergeben sich bei diesen Konstruktionen
besonders aufwändige
Anbindungsbereiche des Gitarrenhalses an dem Korpus.
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Die
EP 1 164 573 A2 zeigt
eine elektrische Gitarre mit einem unter der Decke angeordneten
Mittelblock, wodurch ein halb-massives Instrument, d.h. kein akustisches
Instrument erhalten wird, da das Instrument wegen des Mittelblockes
keine schwingende Decke besitzt. Die in der Decke nach der dortigen
1A gezeigten Öffnungen
dienen zum Einsatz der Tonabnehmer bzw. der Befestigung der Brücke. Durch
diese Ausgestaltung mit dem Mittelblock ergeben sich auch bezüglich der
Seitenbespannung und der Abstützung
wesentlich andere Verhältnisse
als bei einem akustischen Instrument mit schwingender Decke.
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Ein
in der
US 2,793,556 gezeigtes
weiteres Saiteninstrument besitzt einen Ausschnitt neben dem Halsansatz,
der sich bis in den Bereich der hohen Saiten erstreckt. Die Decke
weist kein Schallloch unter den Saiten auf, sondern seitliche f-Löcher, die
ein anderes Schwingungsverhalten ergeben als ein Schallloch.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine akustische Gitarre zu
schaffen, die bei möglichst einfachem,
stabilem Aufbau insbesondere im Verbindungsbereich zwischen dem
Korpus und dem Hals eine ungehinderte Bedienung und dabei möglichst gute
Funktion ergibt.
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Diese
Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Hiernach
ist vorgesehen, dass die Ausnehmung unsymmetrisch bezüglich einer
vertikalen Mittellängsachse
des Korpus in der Weise gestaltet ist, dass sie von einem auf der
Seite der hohen Saiten liegenden seitlichen Zargenabschnitt ausgeht und
sich in einem ersten Begrenzungsabschnitt, der zwischen dem fünfzehnten
und zwanzigsten Bund liegt, senkrecht oder in einem geringen Winkel
kleiner ± 10° um die Senkrechte
zur Längsrichtung
des Instrumentes erstreckt und auf der Seite der tiefen Saiten um
weniger als die Halsbreite von dem Hals beabstandet parallel zur
Längserstreckung
verläuft
und in einen zuvordersten Zargenabschnitt übergeht, der zwischen dem zehnten
und fünfzehnten
Bund liegt.
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Mit
diesen Maßnahmen
lässt sich
eine stabile Anbringung des Halses an dem Korpus erreichen, wobei
sich insbesondere die hohen Saiten vor allem auch im hohen Bundbereich
leicht bedienen lassen. Dabei wird ein großes Volumen des Korpus mit
vorteilhaftem Schwingverhalten der Decke erhalten. Zudem ist die
Bebalkung auf der Innenseite der Decke mit einfachen Maßnahmen
stabil und symmetrisch ausführbar.
Auch ist die Ausnehmung günstig
für freiere
Gestaltungsmöglichkeiten
des Halses. Insbesondere der sich parallel zur Längsachse erstreckende Begrenzungsabschnitt
in Verbindung mit dem ersten Begrenzungsabschnitt und dem Klotz
trägt zu
einer stabilen Abstützung
in Längsrichtung
bei. Auch Temperatur- oder Feuchteeinwirkungen führen praktisch nicht zu asymmetrischen
Spannungen.
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Die
Stabilität
und Handhabung beim Spielen werden dadurch begünstigt, dass der erste Abschnitt der
Ausnehmung und eine Tangente an den zuvordersten Zargenabschnitt
im Übergangsbereich
zu dem zweiten Abschnitt der Ausnehmung im Wesentlichen parallel
zueinander verlaufen.
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Für die Gestaltung
und Funktion des Korpus sind weiterhin die Maßnahmen von Vorteil, dass der erste
und zweite Begrenzungsabschnitt und/oder der zweite Abschnitt und
der zuvorderste Zargenabschnitt über
Rundungen ineinander übergehen.
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Eine
stabile Anbindung zwischen Hals und Korpus wird dadurch erreicht,
dass in dem ersten Begrenzungsabschnitt auf der Innenseite des betreffenden
Zargenabschnittes in dem Bereich unter dem Hals ein Klotz zum Sichern
der Halsabstützung
angebracht ist.
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Zur
Stabilität
der Anbindung zwischen Hals und Korpus sowie des gesamten Ausnehmungsbereiches
tragen ferner die Maßnahmen
bei, dass sich der Klotz entlang dem ersten Begrenzungsabschnitt bis
zu dem zweiten Begrenzungsabschnitt erstreckt und mit einem auf
der Innenseite entlang dem zweiten Begrenzungsabschnitt verlaufenden
Zwischenstück
verbunden ist, das in ein an die Innenseite des zuvordersten Zargenabschnittes
angebrachtes vorderes Endstück übergeht.
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Die
Maßnahmen,
dass auf der Innenseite der Decke eine zur Mittellängsachse
symmetrische X-Verstrebung und im vorderen Bereich eine mit ihrer Schmalseite
bis in die Nähe
des Klotzes reichende symmetrische A-Verstrebung eines verstärkenden Balkensystems
angeordnet ist, ergeben einen stabilen Aufbau, ins besondere auch
hinsichtlich der Abstützkräfte des
Halses an dem Korpus in Längsrichtung.
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Zu
einem stabilen Aufbau einerseits und einer möglichst hohen Klangqualität andererseits
tragen ferner die Maßnahmen
bei, dass das in der Decke angeordnete, sich links und rechts der
Mittellängsachse
unter den Saiten erstreckende Schallloch bezüglich der Mittellängsachse
unsymmetrisch ausgebildet ist, wobei dessen unter den hohen Saiten
liegender vorderer Rand gegenüber
dessen unter den tiefen Saiten liegendem vorderen Rand zurückversetzt
ist und der Hals unter den hohen Saiten bis in den Bereich des zurückversetzten
und unter den tiefen Saiten bis in den Bereich des nicht zurückversetzten
Randes ragt, da durch den zurückversetzten Rand
des Schallloches der Hals stabil angebracht und die Decke im Bereich
des Schallloches stabil ausgeführt
werden kann und zudem die hohen Saiten bis zu hohen Bünden gegriffen
werden können,
während
das Schallloch im Bereich der tiefen Saiten zum Verbessern der Klangqualität relativ
groß ist.
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Hierbei
besteht eine vorteilhafte Ausgestaltung darin, dass der von den
tiefen Saiten überspannte
Abschnitt des Schallloches im Wesentlichen kreisförmig ist
und über
gerundete Randabschnitte in den von den hohen Saiten überspannten
Abschnitt des Schallloches übergeht.
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Der
stabile Aufbau und die Funktion werden ferner dadurch unterstützt, dass
das Schallloch im Bereich zwischen der X- und der A-Verstrebung
angeordnet ist.
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Die
Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die Zeichnungen
näher erläutert. Es
zeigen:
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1 ein
Saiteninstrument in Form einer Gitarre mit einer Ausnehmung in Draufsicht,
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2 eine
Detailansicht im Bereich der Ausnehmung in Draufsicht und in einer
teilweise geschnittenen Seitenansicht und
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3 eine
Detailansicht mit einem Schallloch und einem angrenzenden Abschnitt
des Halses.
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Ein
in 1 gezeigtes Saiteninstrument in Form einer akustischen
Gitarre 1 mit einem Korpus 4 und einem an dessen
kopfseitigem Endabschnitt angebrachten Hals 2 ist in dem
Anbindungsbereich des Halses an dem Korpus 4 mit einer
Ausnehmung 10 versehen, die insbesondere von der Seite
der hohen Saiten 14 (vgl. 3) aus eine
gute Zugänglichkeit zum
Greifen der Saiten 13, 14 ergibt. Zum stabilen Abstützen ist
die Ausnehmung 10 auf der Innenseite eines zugehörigen Zargenabschnittes
mittels eines Klotzes 7 z.B. aus Holz, Kunststoff, Karbon
oder Metall zum stabilen Anbringen des Halses 2 verstärkt.
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Der
Korpus 4 weist einen von einer Decke 9, einem
dieser gegenüberliegenden
Boden 12 und randseitig zwischen diesen umlaufenden Zargenabschnitten 6 umgrenzten
Hohlraum auf, wobei in der Decke 9 unter einem Bereich
der Saiten 13, 14 ein Schallloch 8 angeordnet
ist. Der Hals 2 ist in an sich üblicher Weise mit einem Griffbrett 11 mit
Bünden
unterschiedlicher Tonhöhen
versehen, über denen
die von einem Kopf 3 des Halses 2 ausgehenden
Saiten 13, 14 bis zu einer Anbringstelle auf der
Decke 9 die Saiten 13, 14 verspannt sind.
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Zur
Verstärkung
der Decke 9 weist diese auf ihrer Innenseite eine Bebalkung
bzw. ein Balkensystem 5 mit einer X-Verstrebung 5.1 und
einer an diese anschließenden
Verstrebung in Form eines A bzw. A-Verstrebung 5.2 auf.
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Die
Ausnehmung 10 ist, wie auch aus der Draufsicht in 2 ersichtlich,
mittels eines ersten Begrenzungsabschnittes 10.1, der sich
von einem seitlichen Zargenabschnitt 6.1 auf der Seite
der hohen Saiten 14 aus unter dem Hals 2 hindurch
erstreckt, und eines daran anschließenden zweiten Begrenzungsabschnitt 10.2 gebildet,
der sich im Wesentlichen in Längsrichtung
bzw. in Richtung der Mittellängsachse
der Gitarre 1 auf der Seite der tiefen Saiten 13 etwas
seitlich von dem Hals 2 beabstandet bis zu einem zuvordersten
Zargenabschnitt 6.2 erstreckt und an diesen angeschlossen
ist. Dabei können
die Übergänge zwischen
dem ersten und zweiten Begrenzungsabschnitt 10.1, 10.2 sowie
zwischen diesen und dem seitlichen Zargenabschnitt 6.1 einerseits
und dem zuvordersten Zargenabschnitt 6.2 andererseits gerundet
sein, wodurch sich optische, stabilitätstechnische und klangliche
Vorteile ergeben können.
Auf der Innenseite des zu dem ersten Begrenzungsabschnitt 10.1 gehörenden Zargenabschnitts
ist der Klotz 7 angebracht, mit dem die Anbringung des
Halses 2 in einem verdickten, an der Außenseite des Zargenabschnittes
angrenzenden Bereich verstärkt
wird, wie auch die seitliche Darstellung in 2 zeigt.
Der Klotz 7 geht auf der Seite der tiefen Saiten 13 in
ein auf der Innenseite des zu dem zweiten Begrenzungsabschnitt 10.2 gehörenden Zargenabschnitts
angebrachtes verstärkendes
Zwischenstück 7.1 über, das
bis zu der Innenseite des zuvordersten Zargenabschnittes 6.2 reicht
und seinerseits in ein von der Mittellängs achse wegggerichtetes vorderes
Endstück 7.2 übergeht,
an dem der zuvorderste Zargenabschnitt 6.2 abgestützt ist. Durch
diese Ausbildung des Klotzes 7 mit dem daran angeschlossenen
Zwischenstück 7.1 und
dem vorderen Endstück 7.2 wird
der Übergangsbereich
zwischen dem zuvordersten Zargenabschnitt 6.2 und dem ersten
Begrenzungsabschnitt 10.1 wesentlich verstärkt. Hierbei
ist es zur Unterstützung
der Stabilität
günstig,
wenn der zuvorderste Zargenabschnitt 6.2 und der dem ersten
Begrenzungsabschnitt 10.1 zugeordnete Zargenabschnitt im
Wesentlichen parallel zueinander und senkrecht zur Mittellängsachse verlaufen.
Auch eine geringe Neigung des ersten Begrenzungsabschnittes 10.1 und/oder
des zuvordersten Zargenabschnittes 6.2 von z.B. weniger
als ± 30° gegenüber der
Senkrechten zur Mittellängsachse, günstigerweise ± 10° ist vertretbar.
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Die
X-Verstrebung 5.1 erstreckt sich auf der Innenseite der
Decke 9 symmetrisch zur Mittellängsachse von den hinteren seitlichen
Bereichen des Korpus 4 zu dessen vorderen seitlichen Bereichen
beabstandet von den Randbereichen des Schallloches 8. Die
A-Verstrebung 5.2 erstreckt sich von den vorderen Schenkeln
der X-Verstrebung 5.1 ebenfalls symmetrisch zur Mittellängsachse
sich nach vorne verjüngend
bis in die Nähe
der Innenseite des ersten Begrenzungsabschnittes 10.1 und
kann dort z.B. mittels einer senkrecht zur Mittellängsachse
verlaufenden Strebe 5.3, 5.3' abgeschlossen sein. Das Schallloch 8 liegt
zwischen dem vorderen Bereich der X-Verstrebung 5.1 und
der an diese anschließenden
A-Verstrebung 5.2.
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Das
Schallloch 8 ist, wie insbesondere auch in 3 gezeigt,
auf der von den tiefen Saiten 13 überspannten Seite kreissektorförmig, nahezu
halbkreisförmig
ausgeformt, während
es auf der von den hohen Saiten 14 überspannten Seite einen zurückversetzten
vorderen Randbereich aufweist, der über zwei in entgegengesetzter
Richtung verlaufende Rundungen in den vorderen Randbereich des unter den
tiefen Saiten 13 angeordneten Rands des Schallloches 8 übergeht.
Wie das Ausführungsbeispiel nach 3 zeigt,
kann der bezüglich
der Mittellängsachse
sich unter den hohen Saiten 14 hindurch erstreckende Bereich
des Schalllochs 8 in Sektoren III, IV in Form einer Teilellipse
ausgestaltet sein, wobei die Längsachse
der Ellipse senkrecht zur Längserstreckung
der Gitarre 1 ausgerichtet ist und gegenüber einem
zur Mittellängsachse
senkrechten Durchmesser des unter den tiefen Saiten 13 liegenden Kreisabschnitts
nach hinten zurückversetzt
ist. Mit dieser Gestaltung des Schalllochs 8 sind gerade
die hohen Bünde
im Zusammenhang mit den hohen Saiten 14 weit zum Schallloch 8 hin
anordenbar und dabei gut erreichbar und zudem ergibt sich eine stabile Verbindung
zwischen der Decke 9 und dem Griffbrett über eine
relativ große
Länge des
Halses 2 bis z.B. zum zwanzigsten Bund. Andererseits ist
im Bereich der tiefen Saiten 13 das Schallloch 8 besonders
groß, wodurch
die Klangqualität
vorteilhaft beeinflusst wird. Durch die Verschiebung des Schallloch-Mittelpunktes
für die
hohen Saiten 14 nach hinten zum Steg hin kann der Klang
ebenfalls positiv durch die etwas härtere Ausbildung beeinflusst
werden.
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Insgesamt
ergibt sich durch die angegebenen Maßnahmen ein stabiler, steifer
Aufbau mit vorteilhafter Handhabung, wobei der zuvorderste Zargenabschnitt 6.2 z.B.
in Höhe
des zehnten bis fünfzehnten
Bundes auf der Seite der tiefen Saiten 13 und der erste
Begrenzungsabschnitt 10.1 in Höhe des fünfzehnten bis zwanzigsten Bundes
auf der Seite der hohen Saiten 14 angeordnet ist. Dabei
wird das vorteilhaft große
Volumen des Korpus 4 möglichst
wenig eingeschränkt,
und es ergeben sich auch Vorteile für die Gestaltung des Halses,
wie eingangs erwähnt.
Das Schwingverhalten der Decke und des Bodens werden durch den beschriebenen
Aufbau gegenüber
einer Bauform ohne Ausnehmung praktisch kaum beeinträchtigt,
und die Ausnehmung kann kostengünstig
hergestellt werden. Die in Längsrichtung
verlaufenden Zargenabschnitte tragen dazu bei, dass möglichst
geringe asymmetrische Spannungen z.B. durch Temperatur- oder Feuchteeinwirkung
zu Stande kommen. außerdem
wirkt sich der dem Begrenzungsabschnitt 10.2 zugeordnete
Zargenabschnitt nicht hinsichtlich asymmetrischer Spannungen aus,
da er außerhalb
des Abstützbereiches
angeordnet ist.