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Bestrahlungsgerät mit einer Edelgas-Hochdruckentladungsröhre Bekanntlich
bietet die Zündung von Edelgas-Hochdruckentladungsröhren Schwierigkeiten, weil die
Zündspannung wesentlich über den Spannungen liegt, die in normalen Versorgungsnetzen
zur Verfügung stehen. Bei einem Gasdruck etwa von 20 Atm. benötigt man z. B. Spannungen,
die bis zu 20 000 Volt betragen. Es ist klar, daß die Erzeugung einer derartigen
Spannung erhebliche Schwierigkeiten bereitet und vor allem einen Aufwand von Hilfsgeräten
erfordert, deren Wert den des eigentlichen Bestrahlungsgerätes übersteigen kann.
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Es ist nun bekannt, daß man die Zündung einer Entladungsröhre mit
einem hohen Füllgasdruck dadurch erreichen kann, daß man die heiden Elektroden einander
bis zur Berührung nähert und dann anschließend wieder in die normale Betriebslage
zurückbringt. Bei der Aufhebung des Kurzschlusses wird die Entladung gezündet. Dies
ist die Art der Zündung, wie sie bei Bogenlampen, die an freier Atmosphäre betrieben
werden, von Anfang an üblich ist. Bei Ent ladungsgefäßen hat sich jedoch die Berührungszündung
nicht eingeführt. Es besteht im Gegeriteil eindeutig die Tendenz, die Zündung automatisch
durchzuführen, so daß sie beim Anlegen der Netzspannung von selbst erfolgt. Die
umfangreiche Benutzung von Strahlungsquellen für therapeutische oder sonstige Bestrahlungszwecke
war erst dann möglich, als es gelang, selbstzündende Strahlungsquellen herzustellen.
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Bei den heute üblichen Quecksilberdampflampen ist automatische Zündung
mit vernünftigen Mitteln einwandfrei durchgeführt. Bei denjenigen Bestrahlungsgeräten,
die nicht mit Quecksilber, sondern mit einer Edelgasfüllung von hohem Druck, insbesondere
von mehreren Atmosphären, betrieben werden, hat man vorzugsweise Hochspannungsstöße
oder Hochfrequenz angewendet und auf diese Weise die Ziindung herbeiführen können.
Auch die Berührungszündung der Elektroden ist angewendet worden.
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Es hat sich nun überraschend gezeigt, daß man mit der Berührungszündung,
die bereits als vollkommen überholt angesehen wurde, gerade für die Bestrahlungsgeräte
mit Edelgas-Hochdruckentladungsröhren eine befriedigende Zündung herbeiführen kann.
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Diese Bestrahlungsgeräte sind nämlich im allgemeinen in einer solchen
geringen Entfernung vom Bedienungspersonal angeordnet, daß eine Bewegung der Entladungsröhre
zwecks Zündung möglich ist. Es ist bei Quecksilber-Hochdrucklampen bekannt, diese
in einem Lampengehäuse zwecks Einleitung der Zündung drehbar zu lagern.
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Die Erfindung bezieht sich auf ein Bestrahlungsgerät, insbesondere
für therapeutische Zwecke, mit einer, vorzugsweise aktivierte Glühelektroden ent-
haltenden
Edelgas-Hochdruckentladungsröhre. Gemäß der Erfindung ist die Entladungsröhre, die
in einem umgebenden Lampengehäuse zwecks Einleitung der Zündung drehbar gelagert
ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Entladungsröhre 1 auf einer als Reflektor ausgebildeten
Platte 2 befestigt ist, die ihrerseits so in das Lampengehäuse schwenkbar eingesetzt
ist, daß sie zusammen mit der Entladungsröhre zur Zündung um mehr als 900 geschwenkt
oder gedreht werden kann.
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Durch diese Ausbildung ergibt sich ein Bestrahlungsgerät, das sehr
billig herzustellen ist, aber den Ansprüchen der Praxis in jeder Hinsicht gerecht
wird.
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Die erfindungsgemäße Ausführung bietet außerdem die Möglichkeit, die
Stromeinführungen in das Entladungsgefäß vorzugsweise hinter den Reflektor zu legen
und somit gegen Sicht abzudecken. Hierdurch wird der Vorteil erreicht, daß die Einschmelzungen
gegen Beschädigungen geschützt sind. Dies ist besonders bei der Stromführung für
die Elektrode wichtig, die beweglich ist, weil diese Stromeinführung besonders lang
sein muß.
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Eine besonders zweckmäßige Lösung stellt der erfindungsgemäße Vorschlag
dar, das Lampengehäuse vorn durch eine runde Platte abzudecken, die um ihren Mittelpunkt
drehbar ist und in allen Stellungen die Reflektoröffnung abschließt. Diese Platte
trägt einerseits den Reflektor und ist andererseits als Brennerträger ausgebildet
und erlaubt somit eine Drehung der Entladungsröhre um etwa 1800. Bei einer derartigen
Ausbildung bleibt auch im Augenblick der Drehung der geschlossene Eindruck des Bestrahlungsgerätes
erhalten. Außerdem kann bei der Drehbewegung kaum die Entladungsröhre gegen ein
etwa im Wege befindliches Teil stoßen, da sich die
ganze Bewegung
hinter der Öffnung des Reflektor gehäuses abspielt. Die Drehung dieser kreissymmetrischen
Platte kann entweder mittels einer Achse erfolgen, die in der Mitte der Platte befestigt
und ihrerseits im Lampengehäuse drehbar gelagert ist.
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Man kann aber auch an dem Rand der Platte selbst mehrere Räder anbringen,
die auf der Innenwandung des Lampengehäuses aufliegen, vorzugsweise in einer Nut
des Lampengehäuses. Statt der Räder kann die Halterung der Platte auch mittels mehrerer
an der Peripherie gehaltenen Kugeln erfolgen.
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Um zu erreichen, daß die Entladungsröhre nach erfolgter Drehung wieder
in die normale Betriebslage zurückkehrt, können Federn angebracht sein, die diese
Bewegung vornehmen. Man kann aber auch den Schwerpunkt des Brenners einschließlich
des Reflektors so legen, daß der Schwerpunkt in der normalen Betriebslage unterhalb
der Drehachse liegt, während am Ende der Zündbewegung der Schwerpunkt etwa oberhalb
der Drehachse liegt. Auf diese Weise wird erreicht, daß in der Zündlage ein Drehmoment
durch die Schwerkraft vorhanden ist, das die Rückbewegung der Entladungsröhre in
die Betriebslage übernimmt.
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Falls das durch Entladungsröhre, Reflektor und Drehachse gegebene
Drehmoment nicht genügend groß ist, kann man zusätzlich ein Beschwerungsgewicht
anbringen, damit das Drehmoment ausreichend groß ist.
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Für die Bewegung der Entladungsröhre stehen mehrere Wege offen. Man
kann entweder an dem Reflektor einen Handgriff anbringen, mittels dessen die Drehung
vorgenommen wird. Wenn der Reflektor an einer Achse drehbar gelagert ist, kann man
diese Achse auch rückwärts nach außen führen und diese Achse mit einem senkrecht
angebrachten Handgriff oder mit einem Handrad versehen. Man kann aber auch auf dieser
Achse ein Rad befestigen und auf diesem eine Schnur, deren Ende außerhalb des Reflektorgehäuses
geführt ist. Diese Schnur, die um das Rad gewickelt ist, wird beim Ziehen die gewünschte
Drehbewegung des Brenners bewirken.
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Eine andere konstruktiv einfache Ausführungsform gemäß der Erfindung
besteht darin, daß die das Reflektorgehäuse abschließende Platte an dem unteren
oder oberen Teil an einem Scharnier drehbar gelagert ist und für die Zwecke der
Zündung aus dem Lampengehäuse herausgekippt wird.
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In der Zeichnung sind mehrere erfindungsgemäße Ausführungsformen
zum Teil in schematischer Weise dargestellt.
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Fig. i und 2 stellen eine Vorderansicht und einen Schnitt einer Bestrahlungslampe
dar. Das Entladungsgefäß 1 ist in einem Reflektor 2 befestigt, der um die Achse
3 drehbar gelagert ist. Entladungsgefäß 1 und Reflektor 2 befinden sich im Lampengehäuse
4. Für die Zwecke der Zündung wird das Entladungsgefäß 1 um diese waagerechte Achse
3 gedreht, so daß die untere, beweglich ausgebildete Elektrode sich in Richtung
zur anderen Elektrode bewegt, bis sie diese berührt. Beim Zurückdrehen des Entladungsgefäßes
in die Betriebslage wird der Lichtbogen im Augenblick der Öffnung des Stromkreises
gezündet. Diese Art der Zündung ist besonders wichtig, wenn die Gasfüllung von Krypton
oder Xenon einen so hohen Druck aufweist, daß bei den normalen Netzspannungen eine
Zündung nicht möglich ist. Der Reflektor 2 hat eine solche kreisförmige Gestalt,
daß er die Offnung des Lampengehäuses 4 gerade eben abdeckt.
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Um die Drehbarkeit des Reflektors 2 zu erreichen, ist entweder an
diesem eine Achse 3 angebracht, die z. B. an den Stellen 5 und 6 drehbar gelagert
ist. Für
die Durchführung der Drehungen sind in den Fig. 1 und 2 mehrere Möglichkeiten
dargestellt, obwohl man selbstverständlich jeweils eine von ihnen vorsehen wird.
Entweder kann man an der nach außen durchgeführten Drehachse 3 einen Handgriff7
anbringen.
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Dieser kann aber auch an der Vorderseite der die Reflektoröffnung
abschließenden Platte 20 angebracht sein. Schließlich kann auf der Drehachse 3 bzw.
an dem Reflektor 2 ein Nutenrad 8 angebracht sein, um das ein Drahtseil 9 geführt
ist, das durch eine Öffnung des Lampengehäuses 4 nach außen geführt und dessen Ende
mit einem Griff 10 versehen ist.
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Da die eine Stromzuführung des Entladungsgefäßes mit Rücksicht auf
die geforderte Beweglichkeit der Elektrode wesentlich länger ist als die andere,
empfiehlt es sich, den Reflektor exzentrisch zur Platte 20 anzuordnen, damit trotz
weitgehender Ausnutzung der Öffnung des Lampengehäuses die lange Stromzuführung
nicht sichtbar ist. Der Reflektor 2 kann z. B. von einer Vertiefung der Platte 20
gebildet sein.
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Beide können jedoch aus getrennten Teilen bestehen und in geeigneter
Weise miteinander verbunden sein.
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Die Führung der kreisförmigen Reflektorplatte innerhalb des Lampengehäuses
4 geschieht z. B. mittels der Räder 11. Diese Einzelheit ist in den Fig. 3 und 4
vergrößert dargestellt. Das Rad 11 ist auf einem winkelförmigen Träger 12 befestigt,
der seinerseits mittels einer Schelle 13, an dem Reflektorteil befestigt ist. Diese
Art der Befestigung bietet einen großen Vorteil bei der Zusammensetzung des Gerätes.
Man braucht nämlich lediglich die Schelle 13 zu lockern, so daß der Winkelträger
12 sich nach der Mitte zu bewegt und das Rad 11 nicht mehr über den Durchmesser
der Platte 20 hinausragt. In diesem Zustand kann nämlich die Platte 20 von vorn
her in das Lampengehäuse 4 eingesetzt werden. Ist dies geschehen, werden das Rad
11 und der Winkel 12 so weit nach außen gehoben, daß das Rad 11 sich in die Ringnut
14 einsetzt. Hiernach wird durch Anziehen der Schelle das Rad in dieser Lage fixiert.
Wenn man das bei allen drei Rädern vorgenommen hat, ist der Reflektorteil so gehalten,
daß er sich nicht mehr von selbst lösen kann. Damit die Schelle von außen her zugänglich
ist, sind Bedienungsöffnungen 15 in der Vorderseite der Platte 20 vorgesehen, die
bei Nichtbenutzung durch Deckel geschlossen sind.
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Die Zurückführung der Entladungsröhre von der Zündlage in die Betriebslage
kann durch eine Feder 21 herbeigeführt werden, die beispielsweise zwischen dem Lager
6 und der Drehachse 3 angebracht ist.
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Wenn dagegen das Zurückführen des Gehäuses in die Betriebslage unter
dem Einfluß der Schwerkraft erfolgen soll, ist es unter Umständen erforderlich,
ein Gegengewicht 22 anzubringen, um eine ausreichend große Rückstellkraft herbeizuführen.
Das Gegengewicht ergibt dann das gewünschte vergrößerte Drehmoment.
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In den Fig. 5 und 6 ist eine ähnliche Halterung der Reflektorplatte
20 unter der Benutzung von Kugeln 17 dargestellt. Diese Kugeln ruhen in einer Vertiefung
des Reflektorteiles und werden durch eine aufgesetzte Schelle 13 in dieser Lage
gehalten.
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In der Fig. 7 ist eine besonders einfache Form eines erfindungsgemäßen
Gerätes dargestellt, bei der die Platte 20 mitsamt dem Entladungsgefäß und Reflektor
um ein Scharnier 18 drehbar gelagert ist, das am unteren Rand des Lampengehäuses
4 angebracht ist.
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Um die Stromzuführungen zu den Einschmelzstellen zu entlasten, sind
die Zuführungsdrähte zu einer Klemme 19 geführt, die in der Nähe des Scharniers
18
angebracht ist, so daß bei der Kippbewegung die Zuführungsdrähte
nur kleine Bewegungen ausführen müssen.
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Die dargestellten Lampen sind über Arm 23 mit einem nicht gezeichneten
Fuß oder einem Stativ verbunden.
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PATENTANSPROCHE: 1. Bestrahlungsgerät, insbesondere für therapeutische
Zwecke, mit einer vorzugsweise aktivierte Glühelektroden enthaltenden Edelgas-Hochdruckentladungsröhre,
die in einem umgebenden Lampengehäuse zwecks Einleitung der Zündung drehbar gelagert
ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Entladungsröhre (1) auf einer als Reflektor
ausgebildeten Platte (2) befestigt ist, die ihrerseits so in das Lampengehäuse schwenkbar
eingesetzt ist, daß sie zusammen mit der Entladungsröhre zur Zündung um mehr als
900 geschwenkt oder gedreht werden kann.