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Sturmlaterne Es ist bei Sturmlaternen bekannt, die Schutzglocke oder
Glasglocke, welche in der Regel auf einer Glockenplatte oder einer den Brennerhut
umgebenden Siebplatte ruht, zum Entzünden und Auslöschen der Dochtflamme zu heben
und zu senken. Hierzu dient meistens ein kurbelartig gekröpfter Hebel, der mit der
Glockenplatte gelenkig verbunden und in den beiden zur Luftzuführung dienenden Seitenrohren-beiderseits
gelagert ist. Um den Hebel während des Entzündens der Dochtflamme selbsttätig festhalten
zu können, sind geeignete Rasten od. dgl. vorgesehen, die ebenfalls an einem der
Seitenrohre angebracht sind.
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Die exzentrische Lage der Angriffspunkte und die Notwendigkeit, die
Glasglocke mit dem Schornstein unter Druck, z. B. Federspannung, zu setzen, erfordert
eine entsprechend kräftige Ausführung dieses Glockenhebels und seiner Lagerung und
demgemäß eine kräftigere Ausführung der Seitenrohre, deren Herstellung damit wesentlich
verteuert wird. Gleichwohl verursacht der aufzuwendende erhebliche Kraftaufwand
auf den Glockenhebel und die einseitige ungünstige Beanspruchung häufig eine nachteilige
Formveränderung, abgesehen von dem wesentlichen Material-und Arbeitseinsatz.
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Die Erfindung löst diese Aufgabe, indem sie den Glockenhebel und seine
Lagerteile vollständig fortfallen läßt und das Anheben und Senken der Schutzglocke
mit seiner Glockenplatte durch eine einfache Drehung des Hebeorgans um .die Lampenachse
nach dem Prinzip der Schraubenbewegung bewirkt.
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Zu diesem Zweck ruht die Lampenglocke mit ihrer Boden- oder Siebplatte
auf einer zylindrischen Führungshülse, welche einen Kragen oder Halsring um die
Brennerkappe unter dem Siebboden bildet und den zylindrischen Teil des Brenners
konzentrisch
ummantelt. Zwischen beiden Teilen ist eine Gewindeführung so eingerichtet, daß durch
Drehung der äußeren Hülse gleichzeitig deren Hebung oder Senkung entsprechend der
Steigung dieser Gewindeführung erfolgt.
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Eine Aussparung in der Führungshülse ermöglicht in angehobener Stellung
die Freilegung des Dochtes und damit die Entzündung oder das Auslöschen der Dochtflamme.
Zugleich aber bildet die Hülse einen Schutzmantel gegen den Außenwind bei angehobener
Glocke. Mit der Lampenglocke werden auch in üblicher Weise der Schornstein usw.
angeloben bzw. gesenkt.
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Durch die Ausgestaltung der Gewindeführungen erfolgt in der Endlage
das selbsttätige Festhalten in der gehobenen Einstellung der Lampenglocke, so daß
alle Arbeiten, z. B. auch die Reinigung des Dochtes, bequem vorgenommen werden können.
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Ein Ausführungsbeispiel ist in den Zeichnungen dargestellt.. Diese
zeigen in Fig. r und 2 eine Ansicht und eine Draufsicht eines Brenners, Fig. 3 und
4 einen senkrechten Schnitt und eine Draufsicht der Führungshülse, Fig. 5 einen
Schnitt durch die Sieb- oder Bodenplatte der Glocke, welche auf der Führungshülse
oder dem Halskragen lose aufsitzen kann.
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Fig. 6 zeigt eine Sturmlaterne in Ansicht mit gehobener Lampenglocke
im Schnitt.
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Im Ausführungsbeispiel sind in dem zylindrischen Teil des Brenners,
a Rinnen b als Sicken im Gewindegang und von solcher Steigung eingeprägt,
daß in der oberen Endlage der Führungshülse der Brennerhut mit dem Docht freiliegen.
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Die Hülse c weist an der Innenseite Vorsprünge, Stifte oder Ansätze
e auf, mit welchen sie in diese Rinnen b eingreifen kann, während eine Handhabe
d zum Drehen der Hülse um die Brennerkappe dient. Ein Ausschnitt f der Hülse c ist
so angeordnet, daß er in angehobener Stellung quer zum Dochtschlitz des Brennerhutes
liegt. Im Ausführungsbeispiel ist an zwei gegenüberliegenden Seiten der Hülse c
j e ein Vorsprung od. dgl. angeordnet, denen auf gegenüberliegenden Seiten der Brennerkappe
vorgesehene Führungsrinnen entsprechen, in die sie einfassen.
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Die Glocke sitzt wie üblich in ihrer Boden- oder Siebplatte g und
setzt sich mit dieser auf den oberen Rand der Hülse c. Die Federspannung bzw. deren
Druck auf die Glocke und den Kamin sichert eine genügend schnelle und dichte Schließbewegung.
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Die Ansätze e -könnten auch an passender Stelle an der Außenseite
der Brennerkappe a und entsprechend ansteigende Schlitzführungen in der Hülse c
vorgesehen sein.
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Ebenso könnte die Hülse c auch unmittelbar an der Bodenplatte sitzen,
wenngleich die dargestellte Lösung vorteilhafter ist. Die Handhabung ist folgende:
Dreht man die Außenhülse c, indem man mit dem Zeigefinger der rechten Hand den Handhebel
d erfaßt und vorteilhaft den Daumen gegen die Dochtschraube oder das Seitenrohr
stützt, so_ bewegen sich die inneren Ringvorsprünge in den Führungsnuten oder Rinnen
b nach oben und schieben auch das Glockensieb g und die Schutzglocke mit dem Innenschornstein
vor sich her, bis durch die Aussparung f in der Hülse .der Docht zugänglich ist.
Da das obere Ende der Gewindeführung mehr oder weniger waagerecht verläuft, wird
auch die in bekannter Weise auf den Innenschornstein und die Lampenglocke wirkende
Schraubenfeder keine selbsttätige Niedergangsbewegung veranlassen können, bis von
Hand die Zurückdrehung der Hülse c eingeleitet wird. Während der Hebung der Glocke
in Ganghöhe der Führungsnuten b liegt der Docht im Brennerhut durch öffnung f zugänglich,
während der Wind an allen Seiten abgeschirmt ist.