DE1032707B - In senkrechter Richtung beweglicher, mit Schienen versehener Schlitten zum Heben undSenken der die Walzen tragenden Wechselgerueste in Senkrecht-Waagerecht-Walzgeruesten - Google Patents

Description

Es ist bekannt, bei einem Vertikal-Walzgerüst die Zapfen der Walzen durch eine Steckverbindung drehfest mit den Köpfen von Gelenkspindeln zu verbinden, die ihrerseits die Walzen mit den drehfest, jedoch längs verschiebbar in die hohlen Kammwalzen eines unter den Walzen ortsfest angeordneten Kammwalzgerüstes eingesetzten Spindeln verbinden, wobei die Gelenkspindeln durch einen mit dem die Walzen aufnehmenden Rahmen in senkrechter Richtung verschiebbaren Käfig gehalten sind. Diese bekannte An-Ordnung eignet sich nicht für die Verwendung an Horizontal-Vertikal-Walzgerüsten. bei denen wahlweise eine Kassette mit horizontalen Walzen oder eine Kassette mit vertikalen Walzen eingesetzt werden kann. Insbesondere wäre bei einem derartigen Walzgerüst die bekannte Anordnung deshalb nicht geeignet, weil der mit einem Kassettenwechsel verbundene Zeitaufwand zu groß wäre.

Zur Vermeidung dieser Nachteile sieht die Erfindung eine Anordnung zum senkrechten Heben und Senken der Walzenkassette eines Vertikalgerüstes vor, die sich insbesondere zur Verwendung bei Horizontal-Vertikal-Walzgerüsten der eingangs erwähnten Art eignet.

Zu diesem Zweck wird ein in senkrechter Richtung beweglicher, mit Schienen versehener Schlitten zum Heben und Senken der die Walzen tragenden Wechselgerüste in Senkrecht-Waagerecht-Walzgerüsten, bei denen die Wechselgerüste in Führungsständern in senkrechter Richtung verstellbar und seitlich ein- und ausfahrbar angeordnet und die Walzenzapfen durch eine Steckverbindung drehfest mit den Köpfen der Spindeln des ortsfest unter den Walzen angeordneten Kammwalzengerüstes verbunden sind und der Schlitten zugleich auch als Käfig für die Spindeln des Kammwalzengerüstes ausgebildet ist, gemäß der Erfindung in der Weise ausgebildet, daß die Schienen auf dem Schlitten über eine auf diesem angeordnete Hebeeinrichtung heb- und senkbar abgestützt sind.

Dadurch, daß bei dieser Ausbildung die Hebeeinrichtung für die Schienen auf dem in senkrechter Richtung beweglichen Schlitten angeordnet ist, ergibt sich der Vorteil, daß die Hebeeinrichtung zusammen mit dem Walzgerüst montiert und demontiert werden kann. Ein weiterer Vorteil liegt darin, daß die Hebeeinrichtung auch gemeinsam mit dem Walzgerüst waagerecht verschoben werden kann.

Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels an Hand der Zeichnung. In der Zeichnung zeigt

Fig. 1 ein Walzgerüst mit seitlich aus- und einfahrbarer Vertikalkassette in Betriebsstellung,

Fig. 2 einen Ausschnitt desselben Walzgerüstes in In senkrechter Richtung beweglicher,

mit Schienen versehener Schlitten
zum Heben und Senken der die Walzen

tragenden Wechselgerüste
in Senkrecht -Waagerecht -Walzgerüsten

Anmelder:

Moeller-Neumann G.m.b.H.,
St. Ingbert/Saar

Walter Waldura, St. Ingbert/Saar,
ist als Erfinder genannt worden

einer Zwischenstellung vor dem Ausfahren der Kassette,

Fig. 3 eine Teilansicht desselben Walzgerüstes in der zum Aus- und Einfahren der Kassette bereiten Stellung,

Fig. 4 bis 6 in der Aufsicht sowie im Grundriß bzw. in einer geschnittenen Seitenansicht die Anwendung der Erfindung bei einem Walzgerüst, das an sich nicht Gegenstand der Erfindung ist.

In dem durch die Ständer 1, 2 angedeuteten Gerüst ist in an sich bekannter Weise eine die Walzen 3, 4 (einschließlich der Walzenlager und Einbaustücke) enthaltende Kassette 5 eingesetzt, die auf Schienen seitlich ein- und ausgefahren werden kann. Gegebenenfalls kann die Kassette wahlweise zum Betrieb mit horizontalen Walzen in den Ständer um 90° verdreht eingesetzt werden.

Die Kassette 5 ruht auf einem in senkrechten Führungen 6, 6' angeordneten Schlitten 7, der durch einen (nicht dargestellten) Antrieb gehoben und gesenkt werden kann. In dem Schlitten 7 sind die Kuppelspindeln 8, 9 gelagert, die mit ihren oberen Enden in die Kupplungsmuffen 10, 11 der Kassette drehfest eingeführt werden können. Die Spindeln 8, 9 erhalten über Zahnräder 12 bis 15 ihren Antrieb in jeder Stellung des Schlittens 7 von einer ortsfest gelagerten Welle 16, die als Schiebewelle mit Kerbverzahnung über eine Kupplung 22 mit der Karnmwalze 23 verbunden ist.

Auf dem Schlitten sind hydraulische Heber 17, 18 angeordnet, welche die Schienen 19 tragen, auf welchen die Kassette zu den ortsfesten Schienen 20' ge-

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fahren werden kann. Mit 21 ist ein Anschlag bezeichnet, welcher den Hub der Schienen 19 begrenzt und während des Walzbetriebes entfernt werden, kann.

Die beschriebene Anordnung arbeitet wie folgt: Wenn die Kassette aus der betriebsmäßigen Stellung nach Fig. 1 ausgefahren werden soll, werden, nachdem die üblicherweise vorgesehene Verriegelung zwischen Kassette und Walzenständer gelöst wurde, die Heber 17, 18 betätigt, bis die Schienen 19 in die durch den Anschlag 21 bestimmte Stellung (Fig. 2) gelangen, in welcher die Kassette etwas angehoben ist und mit ihren Laufrollen auf den Schienen ruht, während andererseits die Spindeln 8, 9 noch mit den Muffen 10, 11 im Eingriff stehen. Sodann wird der hydraulisch oder durch Zahnstangen od. dgl. angetriebene Schlitten 7 in die Stellung nach Fig. 3 abgesenkt, in welcher die Spindeln 8, 9 aus den Muffen 10, 11 ausgetreten sind, so daß die Kassette 5 auf das Gleis 20 seitlich ausgefahren werden kann. Beim Übergang von der Stellung nach Fig. 2 in die Stellung nach Fig. 3 bleiben die Heber 17, 18 auf »Hub« geschaltet.

Nach dem Einfahren der Kassette spielt sich der Vorgang in umgekehrter Reihenfolge ab, indem, ausgehend von der Stellung nach Fig. 3, der Schlitten 7 zunächst in die Stellung nach Fig. 2 angehoben und sodann die Heber 17, 18 in die Stellung nach Fig. 1 abgesenkt werden. In der Stellung nach Fig. 1 kann durch Heben und Senken des Schlittens 7 jeweils das gewünschte Kaliber der Walzen auf die Walzlinie eingestellt werden.

Fig. 4 bis 6 zeigen in der Aufsicht sowie im Grundriß bzw. in einer geschnittenen Seitenansicht die Anwendung der Erfindung bei einem Walzgerüst, das an sich nicht Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist. Entsprechende Teile sind in den Fig. 4 bis 6 mit denselben Bezugszeichen versehen wie in Fig. 1 bis 3. Die in Fig. 1 bis 3 nicht dargestellten horizontalen Kupplungsspindeln sind in Fig. 4 bis 6 mit 10', 11' bezeichnet.

Wie ersichtlich, ist die hier gezeigte Kassette 5 für horizontalen Walzbetrieb mit Walzen 3, 4 ausgestattet, die mit den horizontalen, Kuppelspindeln 10', 11' gekuppelt sind. An Stelle dieser Kassette wird für vertikalen. Walzbetrieb eine entsprechende Kassette mit vertikalen Walzen eingesetzt, die mit den vertikalen Kuppelspindeln 8, 9 in Eingriff gebracht werden können. Diese sind zusammen mit ihren Kammwalzen 12, 13 und den Vorgelegerädern 14, 15 in ξ einem Tisch 7 gelagert, der seinerseits heb- und senkbar in dem Walzgerüstgestell 6, 6' eingebaut ist und auch die Schienen 19 zur Aufnahme der eingefahrenen Kassette trägt. Dieses Gestell ist auf einem ortsfesten Rahmen in Längsrichtung, d. h. quer zur Walzrichtung, verschiebbar, z. B. mit Hilfe eines stirnseitig auf Mitte angreifenden hydraulischen Antriebs. Das Heben und Senken des Tisches kann durch beliebige Mittel bewirkt werden, beispielsweise durch Zahnstangengetriebe.

Auf dem Walzgerüstgestell sind außerdem die horizontalen Kuppelspindeln mit den zugehörigen Kammwalzen sowie die Einrichtungen zur Umschaltung von horizontalem auf vertikalen Walzbetrieb angeordnet.

Die Erfindung ist auch bei einem Vertikal-Walzgerüst mit seitlich ein- und ausfahrbarer Kassette anwendbar, das nur für Vertikalbetrieb, also nicht für Horizontal-Walzbetrieb eingerichtet ist.

Claims (2)

P ATEN TA N S P R C C II Ii

1. In senkrechter Richtung beweglicher, mit Schienen versehener Schlitten zum Heben und Senken der die Walzen tragenden Wechselgerüste in Senkrecht-Waagerecht-Walzgerüsten, bei denen die Wechselgerüste in Führungsständern in senkrechter Richtung verstellbar und seitlich ein- und ausfahrbar angeordnet und die Walzenzapfen durch eine Steckverbindung drehfest mit den Köpfen der Spindeln des unter den Walzen angeordneten, vorzugsweise gemeinsam mit dem Wechselgerüst in einem gemeinsamen Gestell waagerecht verschiebbaren Kammwalzengerüstes verbunden sind und der Schlitten zugleich auch als Käfig für die Spindeln des Kammwalzengerüstes ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Schienen (19) auf dem Schlitten (7) über eine auf diesem (7) angeordnete Hebeeinrichtung (17, 18) heb- und senkbar abgestützt sind.

2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein zweckmäßig ein- und ausrückbarer Anschlag (21) vorgesehen ist, welcher den Hub der die Schienen (19) tragenden Hebeeinrichtung in der zum Ein- und Ausfahren der Kassette passenden Lage begrenzt.

In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Auslegeschrift Sch 119201 b/7 a (bekanntgemacht am 2. 8. 1956).

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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