DE1145124B

DE1145124B - Austauschbares Walzgeruest

Info

Publication number: DE1145124B
Application number: DE1959V0017791
Authority: DE
Inventors: Peter Mossdorf; Roland Muench; Georg Reinhardt
Original assignee: KONSTRUKTIONSBUERO fur SCHWER
Current assignee: KONSTRUKTIONSBUERO fur SCHWER
Priority date: 1959-12-24
Filing date: 1959-12-24
Publication date: 1963-03-14

Description

Austauschbares Walzgerüst Die Erfindung betrifft ein austauschbares Walzgerüst einer kontinuierlichen Walzstraße zum Auswalzen von Knüppeln, Profilen und Bandeisen, wie es in beliebiger Reihenfolge abwechselnd als Vertikal-oder Horizontalwalzgerüst steht.
Es sind bisher Walzgerüste bekannt, an denen sowohl die Walzenständer mit horizontalem Walzensatz wie diejenigen mit vertikalem Walzensatz untereinander austauschbar sind, wobei in jedem Walzgerüst das Walzenpaar mittels Kammwalzen und eines Getriebes, die ortsfest im Gehäuse des betreffenden Walzgerüstes untergebracht sind, und von einem regelbaren, horizontal außen an diesem Gehäuse angeflanschten Elektromotor angetrieben wird.
Wenn auch in diesen Walzgerüsten die Walzenpaare abwechselnd horizontal bzw. vertikal angeordnet werden können, so haben sie doch den Nachteil, daß beim Walzenwechsel von horizontal auf vertikal innerhalb der Gerüste die Getriebe vom Antriebsmotor und die Gelenkspindeln von den Walzen abgekuppelt werden müssen. Auch erfordert jeder Walzenwechsel eine vollkommen neue Anordnung der Getriebeteile, was sich zeitlich sehr ungünstig auf eine kontinuierliche Walzwerksarbeit auswirkt. Ein weiterer Nachteil liegt darin, daß zur Verschiebung jeder Kassette eine gesonderte Vorrichtung vorhanden sein muß, die ebenfalls ein zusätzliches Kuppeln erforderlich macht.
Um die Antriebselemente zu vereinfachen, ist man dazu übergegangen, die Walzen in den Wechselrahmen der Gerüste über Zweiweggetriebe anzutreiben.
Der Antrieb für die Vertikalwalzen erfolgt dabei entweder von oben durch das Querhaupt oder von unten aus dem Hüttenflur heraus durch die Sohlplatte.
In diesen Gerüsten muß das Getriebe zwischen Kammwalzgerüst und Antriebsmotor jeweils zwei in verschiedenen Ebenen liegende Wellenstümpfe für den Antrieb (horizontal und vertikal) besitzen, wobei in jedem Fall an den Wechselrahmen die Gelenkspindeln an- und abgekuppelt werden müssen.
Des weiteren sind zusätzlich Schalteinrichtungen zum Kuppeln des Horizontal- bzw. Vertikalantriebes notwendig, die zusammen mit dem Spindelstuhl die Anzahl der Verschleißteile erhöhen und bei einem Ausfall den Walzwerksbetrieb beeinträchtigen.
Ein Kassettenwechsel ist eine Arbeit, die Unfallgefahren birgt und deshalb mit großer Sorgfalt durchgeführt werden muß. Auch lassen sich auftretende Fehler an den Maschinenelementen der bekannten, kombinierten Horizontal-Vertikal-Gerüste schlecht beheben, da die Gerüste laufend im Arbeitseinsatz stehen. Anderenfalls müssen die Gerüste bei Reparaturen aus dem Arbeitsprozeß genommen werden.
Die Erfindung hat es sich zur Aufgabe gestellt, die bestehenden Nachteile zu vermeiden. Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß eine wahlweise für den Anschluß der Antriebe der in den austauschbaren Gerüsten gelagerten Gelenkspindeln an das ortsfeste Getriebe benutzbare Kuppelstelle vorgesehen ist.
Diese Anordnung hat den Vorteil, daß jeweils zwischen Gerüst und Antrieb nur eine Kupplung zu lösen ist. Es entfallen die sonst beim Ein- und Ausbau von Gelenkspindeln erforderlichen Spindelstühle, was die gesamte Gerüstanlage verkleinert. Der Umbau geht einfacher und gefahrloser vor sich. Dabei übertreffen die Zeiten für das Auswechseln einer Kassette mit Getriebe- und Gelenkspindehnontage mit Anbringen und Einrichten der Verschiebe- und Anstellvorrichtungen die Zeit zum Auswechseln eines Gerüstes erheblich.
Die Gerüste können in Leichtbauweise, näch Möglichkeit als Schweißkonstruktion, gefertigt werden und die Antriebselemente sicher aufnehmen.
Da die erfindungsgemäßen Gerüste auf kleinem Raum untergebracht und keine Gruben mehr benötigt werden, ist die Anlage in der Fundamentgründung wesentlich billiger. Die im Gerüst stationär angeordneten Gelenkspindeln sind durch ihre einfachere Bauweise, insbesondere was die Spindelköpfe anbetrifft, verschleißfester und haben eine höhere Lebensdauer. Durch die Verlagerung der Gelenkspindeln in die Walzgerüste vermindert sich auch die Unfallgefahr an rotierenden Maschinenteilen. Weiterhin ist vorteilhaft, daß nach erfolgtem Gerüstwechsel alle im Gerüst verbleibenden Antriebselemente im Ruhezustand nachgesehen und bei Beschädigungen sofort repariert werden können.
Die einwandfreie Wartung und Überwachung der Gerüste gewährleistet eine hohe Betriebssicherheit, was sich günstig auf die Produktionskapazität auswirkt.
Bei geringem Platzbedarf und kürzester Austauschzeit entspricht die Anordnung nach der Erfindung allen Anforderungen, die an ein modernes Walzwerk gestellt werden.
Im folgenden ist ein Ausführungsbeispiel nach der Erfindung beschrieben.
Fig. 1 zeigt die Gerüstanordnung mit vertikal angeordneten und Fig. 2 zeigt die Gerüstanordnung mit horizontal angeordneten Walzen.
Der Motor 1 und das Reduziergetriebe 2 sind fest auf dem Hüttenflur montiert und bleiben auch beim Auswechseln der Gerüste stehen. über eine Kupplung 12 ist das Reduziergetriebe 2 nach Fig. 1 mit dem Kegelradtrieb 11 verbunden. An den Kegelradtrieb 11 schließen sich die Kupplung 13, das Getriebe 10, die Kammwalzen 9 und die Gelenkspindeln 8 an. Die Gelenkspindeln. 8 sind mit den im Rahmen 7 gelagerten Walzen 6 verbunden. Der Rahmen 7 liegt im. Vertikalgerüst 4, und dieses steht auf der Sohlplatte 3.
Nach Fig. 2 ist die Kupplung 12 direkt mit den Kammwalzen 9 verbunden., und der Rahmen 7 ist im Horizontalgerüst 5 gelagert.
Das Auswechseln der Gerüste wird in der Weise vorgenommen, daß die Kupplung 12 sowie die Versorgungsleitungen von dem Vertikalgerüst 4 und dieses von der Sohlplatte 3 gelöst wird.
Durch bekannte Vorrichtungen oder Krane wird das Vertikalgerüst 4 abgefahren, das Horizontalgerüst 5 aufgesetzt und mit der Sohlplatte 3 und der Kupplung 12 verbunden.
Nach dem Anschluß der Versorgungsleitungen ist das neue Gerüst sofort einsatzbereit.

Claims

PATENTANSPRUCH: Austauschbares Walzgerüst, wie es in Walzstraßen zum Auswalzen von Knüppeln, Profilen und Bandeisen in der Reihenfolge beliebig abwechselnd als Senkrecht- und Horizontalwalzgerüst steht, wobei die Antriebselemente, wie Kegelräder, Getriebe, Kammwalzen und andere, im Horizontal- bzw. Vertikalgerüst gelagert und die Gerüste untereinander auf der gleichen Sohlplatte austauschbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß eine wahlweise für denAnschluß derAntriebe der in den austauschbaren Gerüsten (4, 5) gelagerten Gelenkspindeln (8) an das ortsfeste Getriebe (2) benutzbare Kuppelstelle (12) vorgesehen ist. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 1018 375; deutsche Auslegeschrift Nr. 1032 707; österreichische Patentschrift Nr. 189 595; schweizerische Patentschrift Nr. 325 907; »Stahl und Eisen«, Jahrg. 78 (1958), Nr. 22 vom 30. Oktober, S. 1553.