DE1029197B

DE1029197B - Zweiring-Gleitlager mit kugelfoermiger Gleitflaeche

Info

Publication number: DE1029197B
Application number: DEK19856A
Authority: DE
Inventors: Ernst Keller; Hans Feighofen
Original assignee: Ernst Keller & Co GmbH
Current assignee: Ernst Keller & Co GmbH
Priority date: 1953-10-19
Filing date: 1953-10-19
Publication date: 1958-04-30

Description

Zweiring-Gleitlager mit kugelförmiger Gleitfläche Die Erfindung betrifft ein Zweiring-Gleitlager mit kugelförmiger Gleitfläche und einer Einrichtung zum Zuführen von Schmiermitteln zur Gleitfläche durch den Außenring hindurch. Die Erfindung besteht darin, daß in dem ungeteilten Außenring ein Röhrchen eingegossen ist, das in den tiefer liegenden Ölsumpf des Lagers eintaucht, hier mehrere Öffnungen besitzt, durch die beim Rotieren des Innenringes Schmierstoff angesaugt und der unbelasteten Zone über Öffnungen zugeführt wird.
Bekannt sind Zweiringlager mit kugelförmiger Lauffläche, wobei die Schmierung durch Eintauchen des Innenringes in den Ölsumpf erfolgt. Sinkt bei diesen Lagern der Ölspiegel unterhalb der Gleitflächen, so wird die Ölversorgung und somit die Schmierung des Lagers unterbrochen. Trockenlauf, Festkörperreibung, Verschweißen und schließlich Zerstörung der Gleitflächen sind dann die unvermeidlichen Folgeerscheinungen.
Um das gesamte im Lagergehäuse verfügbare Schmiermittelvolumen nutzbar zu machen, wurde schon vorgeschlagen, den Schmierstoff durch besondere Schmierdochte oder Schmierringe aus dem tiefer gelegenen Ölsumpf zur Lagergleitfläche zu fördern. Es hat sich jedoch gezeigt, daß schon bei ganz geringer Verunreinigung und Verschlammung des Schmiermittels die Förderung desselben bei Dochtschmierung stark gehindert wird und schließlich ganz aufhört. Darüber hinaus setzen sich da, wo der Schmierdocht Kontakt mit der umlaufenden Welle oder dem Lagerinnenring hat, alsbald feinste Abriebteilchen und andere Fremdstoffe ab, die die Kapillarwirkung und somit den Durchfluß des Schmiermittels hemmen oder ganz verhindern.
Die bekannten Ölfördersysteme unter Verwendung von Schmierringen haben den Nachteil, daß infolge der wirksam werdenden Fliehkräfte bei sehr geringen und sehr hohen Drehzahlen bzw. Gleitgeschwindigkeiten die Ölversorgung des Lagers unzureichend ist.
Es wurde ferner vorgeschlagen, Lager mit kugelförmigen Gleitflächen mittels Fettbuchsen oder Ölgläser von ihrer unbelasteten Zone her mit Schmiermittel zu versorgen. Abgesehen davon, daß diese Schmiervorrichtung im allgemeinen eine manuelle Bedienung erfordert und die Schmierstoffzuteilung unabhängig von dem Schmiermittelbedarf des Lagers in mehr oder weniger großen Zeitintervallen erfolgt, ist festzustellen, daß bei diesen bekannten Schmiervorrichtungen der kontinuierliche Kreislauf des Schmiermittels fehlt.
Man kennt ferner Zweiring-Pendellager mit radial und/oder axial geteiltem Außenring und ganz umlaufenden Ringnuten an der Gleitfläche. Abgesehen davon, daß es praktisch kaum möglich ist, die Trennflächen des Außenringes so gegen den hohen, im Schmiermittel herrschenden Druck abzudichten, daß nicht doch die hydrodynamische Tragfähigkeit des Lagers hierdurch reduziert wird, ist festzustellen, daß durch die mechanische Bearbeitung und passungsmäßige Abstimmung der Innen- und Außenkugelgleitflächen ein erheblicher Mehraufwand an Fertigungskosten erforderlich ist, als dies bei dem Erfindungsgegenstand zutrifft.
Darüber hinaus wird durch die der Schmiermittelführung dienende Ringnut die Tragfläche und somit die Tragfähigkeit des Lagers nicht unwesentlich reduziert. Ferner ist es bei dieser bekannten Lagerkonstruktion nicht möglich, Schmiermittel aus dem tiefer liegenden Ölsumpf anzusaugen, wenn der Innenring nicht mehr in das Schmiermittel eintaucht.
Schließlich sind noch Zweiring-Gleitlager mit einer Laufschicht aus Sinterbronze bekannt. Aber auch diese Lagerkonstruktion gestattet es nicht, Schmiermittel aus dem Ölsumpf anzusaugen, wenn der Ölspiegel unterhalb der Sinterbronzeschicht abgesunken ist.
Die den bekannten Lagerkonstruktionen anhaftenden Nachteile werden durch die erfindungsgemäße Gestaltung der vorgeschlagenen Zweiring-Gleitlager vermieden.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt. Es zeigt Fig. 1 den Erfindungsgegenstand, teilweise im Schnitt a = Außenring, b = Innenring, c = Schmiermittelführungsröhrchen, d und e = Öleintrittsöffnungen, f und g = Ölaustrittsöffnungen, h = Ölspiegel. Fig. 2 ist ein Schnitt A-B durch den Erfindungsgegenstand nach Fig. 1.
Wie in der Zeichnung (Fig. 1 und 2) veranschaulicht, wird bei der Herstellung des Zweiring-Gleitlagers das Schmiermittelführungsröhrchen c in den Außenring a eingegossen, wobei der ganz oder teilweise aus geeignetem Lagermetall bestehende Außenring in bekannter Weise um den maßgenauen Innenring b gegossen wird.
Das Schmiermittelführungsröhrchen hat eine oder zwei Öffnungen e und d, die tief in den Ölsumpf eintauchen. Die beiden Enden des Röhrchens c münden in der unbelasteten Zone des Lagers bei f und g auf die Lauffläche des Innenringes b. Wird der Innenring mehr oder weniger schnell an der Mündung des Schmiermittelführungsröhrchens f und g vorbeibewegt, so entsteht in diesem Röhrchen c ein Vakuum, wodurch der Schmierstoff aus dem tiefer liegenden Ölsumpf angesogen und dem Lager in der unbelasteten Zone bei f und g bzw. da, wo ein Unterdruck gegeben ist, angeboten wird. Bei sehr hohen Geschwindigkeiten ist eine unsymmetrische Anordnung der Mündung des Schmiermittelröhrchens vorteilhaft.
Durch die erfindungsgemäße Gestaltung des Außenringes a mit eingegossenem Schmiermittelführungsröhrchen ist somit die Ölversorgung des Lagers auch dann gewährleistet; wenn der Ölspiegel h, wie gezeichnet, unterhalb der Gleitfläche liegt, d. h. also, wenn der sich drehende Innenring b nicht mehr in den Ölsumpf eintaucht, was bei den bekannten Lagerkonstruktionen zwingend erforderlich ist.

Claims

PATENTANSPRUCH: Zweiring-Gleitlager mit kugelförmiger Gleitfläche und einer Einrichtung zum Zuführen von Schmiermitteln zur Gleitfläche durch den Außenring hindurch, gekennzeichnet durch ein in den ungeteilten Außenring (a) eingegossenes Röhrchen (c), das in den tiefer liegenden Ölsumpf des Lagers eintaucht, hier mehrere Öffnungen (e, d) besitzt, durch die beim Rotieren des Innenringes (b) Schmierstoff angesaugt und der unbelasteten Zone über die Öffnungen (f, g) zugeführt wird. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 894 027, 875 594, 874 682, 873 018, 866 879, 815 872, 805 583, 656 874, 426 540, 279 694; britische Patentschriften Nr. 575 081, 562 608; USA.-Patentschrift Nr. 1417 698; schweizerische Patentschrift Nr. 87 425; französische Patentschrift Nr. 975 246.