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Spinn- oder Zwirnspindel mit Schmiervorrichtung
Die Erfindung betrifft eine Spinn- oder Zwirnspindel mit Schmiervorrichtung.
Die Voraussetzung für den richtigen Lauf der Spinn- und Zwirnspindeln, insbesondere bei höheren
Umdrehungszahlen, ist eine vollkommene Schwingungsdämpfung. Es ist bekannt, dass Gleitlager unter der
Bedingung, dass eine vollkommene flüssige Reibung vorliegt, ein grosses Dämpfungsvermögen besitzen.
Zur Erfüllung dieser Bedingung ist es notwendig, für das Lager während des Laufes die Zufuhr einer ausreichenden Menge von Öl unter einem bestimmten Druck zu sichern. Es sind Einrichtungen bekannt, bei denen zwischen die gleitenden Teile des Lagers während der Drehbewegung der Spindel Öl eingeführt wird, u. zw. entweder durch eine auf dem Spindelschaft ausgebildete schraubenförmige Nut oder durch radiale Öffnungen in der Spindel, die mit der vertikalen Spindelbohrung in das Ölbad münden. Diese Einrichtungen sind aber nicht nur schwierig zu fertigen, sondern ihr Fördereffekt ist auch unzureichend, besonders vom Standpunkt der für Spindel mit hohen Umdrehungszahlen in modernen Maschinen gestellten Forderungen.
Ferner ist auch schon vorgeschlagen worden, an der Spindel ein kleines, in das Ölbad eingreifendes Schaufelrad zur Ölförderung heranzuziehen. Abgesehen davon, dass bei diesen bekannten Lagerungen auf eine Ölfilmbildung zur Axialabstützung der Spindel nicht Bedacht genommen ist, stellt ein solches Schaufelrad einen äusserst empfindlichen Bauteil dar, der ausserdem schwierig herzustellen ist.
Es ist auch schon bekannt, die an der Stirnseite des Spindelfusses auftretende Zentrifugalkraft zur Ölförderung auszunutzen, wobei es sich bei dieser Spindellagerung um das Zusammenwirken eines konischen Spindelendes mit einem entsprechenden konischen Sitz in einer die Spindel aufnehmende Hülse handelt.
Die Förderwirkung durch die glatten Konusflächen zusammen mit jener des über einen grossen Teil seiner Länge schwach konischen Spindelschaftes ist nur sehr gering und in vielen Fällen, insbesondere bei sehr hohen Drehzahlen und starker Bewicklung der Spindel, kaum ausreichend.
Die Einrichtung gemäss der Erfindung beseitigt die erwähnten Nachteile, und ihr Kennzeichen besteht darin, dass der Fussteil der Spindel auf seiner unteren Stirnfläche mit einer oder mehreren Radialnuten mit abgerundeten Kanten versehen ist, die während der Drehbewegung einerseits als Zentrifugalpumpe zur Schmierung des Lagers dienen und anderseits mit ihren abgerundeten Kanten zwischen dem Stirn-und Fuss- teil der Spindel und dem Boden des mit einer Öffnung versehenen Fusslagers einen Ölfilm bilden, von dem die Spindel getragen ist.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist schematisch in der Zeichnung dargestellt. Dabei zeigen Fig. 1 einen Schnitt durch den Unterteil der Spindel, Fig. 2 eine schaubildliche Ansicht des Fussteiles der Spindel und Fig. 3 einen Schnitt durch das Spindellager während des Betriebes in vergrössertem Massstab.
Der Spindelschaft 1 ist auf seinem unteren Stirnende (Fussende) mit einer oder mehreren Radialnuten 2 versehen. Im Hohlteil des Gleitfusslagers 3 befindet sich eine Ringnut 4, die auf dem Niveau der Radialnuten 2 liegt. In die Ringnut münden die Schmiernuten 5. Die Kanten der Radialnuten 2 sind mit Vorteil abgerundet. Der Boden des Fusslagers ist mit einer Öffnung 6 versehen. Das Fusslager ist in das Ölbad versenkt.
Während der Drehbewegung der Spindel wirken die Radialnuten 2 wie eine Zentrifugalpumpe. Das Öl wird durch die Öffnung 6 des Fusslagers 3 angesaugt und durch die Nuten 2 in die Ringnut 4, in die Schmiernuten 5 und zwischen die Gleitfläche des Lagers und den Schaft 1 der Spindel gedrückt. Da die Kanten der Radialnuten 2 abgerundet oder abgeschrägt sind, wird während der Drehbewegung der Spindel das, Öl auch
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zwischen den Stirnteil am Fuss des Schaftes und den Innenteil des Fusslagerbodens gedrückt, wodurch der Schaft sowie die ganze Spindel von einem Ölfilm getragen werden.