DE2402029A1

DE2402029A1 - Schmiersystem fuer rotationskolbenverdichter

Info

Publication number: DE2402029A1
Application number: DE2402029A
Authority: DE
Inventors: Gerhard Dipl Ing Schindelhauer
Original assignee: Wankel GmbH; Borsig GmbH
Current assignee: Wankel GmbH; Borsig GmbH
Priority date: 1974-01-17
Filing date: 1974-01-17
Publication date: 1975-07-24
Also published as: US3912044A; GB1437771A; DE2402029C3; FR2258545A1; DE2402029B2; BR7500349A; FR2258545B1

Description

HUBERT FREIHERR VON WELSER

RECHTSANWALT

ZUGELASSEN AN DEN LANDGERICHTEN MÖNCHEN I UND AM OBERLANDESGERICHT MÖNCHEN UND AM BAYERISCHEN OBERSTEN LANDESGERICHT

SOOO MÜNCHEN 4O DANZIGER STRASSE15 TELEFON 089/3613990

16. Januar 1974

Beschreibung der Erfindung

Schmiersystem für Rotationskolbenverdichter

Anmelder;

Firma Borsig GmbH 1 Berlin 27
Berliner Str. 19-37

und

Firma Wankel GmbH 899 Lindau (B) Fraunhoferstraße 10

Die Erfindung betrifft ein Schmiersystem für Rotationskolbenverdichter, bei dem Schmieröl aus einem Vorratsbehälter in bestimmten Mengen an die Schmierstellen gelangt.

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Bei derartigen Maschinen ist es erforderlich, alle relativ zueinander sich bewegenden und sich berührenden Teile - sofern sie nicht mit selbstschmierenden Materialien belegt sind oder ganz daraus bestehen mit einem Schmiermittel zu versehen, das die Reibung herabsetzt und Reibungswärme abführt. Vorwiegend wird dazu Schmieröl verwendet, das auf die verschiedenste Weise in bestimmten Mengen aus einem Vorratsbehälter zu den Schmierstellen befördert wird.

Es ist bekannt, zur Erfüllung dieser Erfordernisse zwecks Überwindung von zum Teil hohen Druckdifferenzen zwischen dem Vorratsbehälter und den Schmierstellen Zahnrad-, Kolben- oder Membranpumpen bzw. dann, wenn kein Druckunterschied zwischen dem Vorratsbehälter und den Schmierstellen besteht, Tropföler, Zerstäuber, Dochte, Schmierringe oder Spritzstäbe einzusetzen. Wenn nur sehr geringe Schmierölmengen stetig zu gleichen oder ungleichen Teilen zu einer oder mehreren Schmierstellen transportiert werden sollen, sind nur Kolbenpumpen, Tropföler oder Dochte geeignet. Dabei muß allerdings die Kolbenpumpe mehrere Kolben und ein mehrfach untersetzendes Getriebe bezüglich der Drehzahl der Welle des Rotationskolbenverdichters haben, was eines großen und teuren Aufwandes bedarf. Tropföler und Dochte sind nur dann zuverlässig, wenn die Umgebungstemperatur nicht sehr schwankt, da sich andernfalls die Schmierölmengen infolge der Viskositätsänderung ebenfalls ändert.

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Die Erfindung soll das bessern. Ihr liegt die Aufgabe zugrunde, ein baulich einfaches Schmiersystem zu finden, bei dem sehr geringe, bestimmte Schmierölmengen aus einem Vorratsbehälter gleichermaßen zu einer oder mehreren Schmierstellen transportiert werden können, wobei unterschiedliche Temperaturen des Schmieröls keinen Einfluß auf die Wirksamkeit der Schmierung haben dürfen und möglichst wenige bewegte Teile vorhanden sein sollen.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der unter wechselndem Druck stehende Verdichtungsraum des Rotationskolbenverdichters über eine Öffnung mit einer Membrankolbenpumpe verbunden ist, die Schmieröl aus dem Vorratsbehälter ansaugt und an eine, mit der Welle des Rotationskolbenverdichters verbundene, umlaufende Spritzscheibe fördert, von der das abgeschleuderte Schmieröl zu einem ganz geringen Teil an im Wirkbereich der Spritzscheibe befindliche Drähte gelangt, die - abfallend zur Horizontalen angeordnet - zu den Schmierstellen führen.

Zur Erlangung kurzer Wege von der Membrankolbenpumpe zum anzusaugenden Schmieröl und zur umlaufenden Spritzscheibe befindet sich nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung die Öffnung vom Verdichtungsraum zur Membrankolbenpumpe vorzugsweise in einem Seitenteil des Rotationskolbenverdichters.

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Erfindungsgemäß ist die Spritzscheibe mit einem Gegengewicht auf der Welle des Rotationskolbenverdichters verbunden bzw. dient das Gegengewicht oder ein Teil davon als Spritzscheibe.

Um eine Feinstdosierung des den Schmierstellen zugeordneten Schmieröls zu ermöglichen, sind nach weiteren Ausgestaltungen der Erfindung die im Wirkbereich der Spritzscheibe befindlichen Drähte weit oder weniger weit in radialer Richtung zur Drehachse der Spritzscheibe entfernt angeordnet und bzw. oder weisen die beispielsweise im Querschnitt runden Drähte verschiedene Durchmesser auf.

Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß bei diesem Schmiersystem für Rotationskolbenverdichter zur Versorgung von Schmierstellen mit sehr kleinem Schmierölbedar f zunächst eine relativ große Schmierölmenge gefördert wird, wodurch eine große Sicherheit z.B. gegen Verstopfung der ölzuführungsleitungen durch Schmutz- oder Fremdpartikeln erreicht wird. Die Membrankolbenpumpe, die aus nur wenigen bewegten Teilen besteht und anerkannt betriebssicher ist, wird durch ohnehin vorhandene Druckschwankungen im Verdichtungsraum betätigt. Bei ihr sind störanfällige Nocken, Gestänge oder Zahnräder für den Antrieb entbehrlich.

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Der zeitliche Schmierölverbrauch jeder Schmierstelle kann dadurch beliebig gewählt werden, daß die Drähte in verschiedenen Abständen von der Spritzscheibe angeordnet werden oder bzw. und verschiedene Durchmesser erhalten. Außerdem können beliebig viele Schmierstellen gleichzeitig versorgt werden.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben.

Die Zeichnung zeigt die wichtige Einzelheiten des Schmiersystems am Beispiel eines Kreiskolbenverdichters, der im Längsschnitt abgebrochen dargestellt ist und von dem ein Mantel 1, Kolben 2 mit Kolbenverzahnung 3, die Welle mit Wellenlager 5 und Gegengewicht 6, ein Exzenter 7 der Welle 4 mit Exzenterlager 8, eine Ritzelverzahnung 9, das Seitenteil 10, das mit seiner sich axial erstreckenden Wandung 11 und einem Deckel 12 einen geschlossenen Raum 13 bildet, der Verdichtungsraum 14 und der Vorratsbehälter 15 mit dem Schmieröl 16 dargestellt sind. Die Lage der Öffnung 17 im Seitenteil 10 ist so gewählt, daß während eines größtmöglichen Teiles des Verdichtungsintervalles im Verlaufe einer Umdrehung der Welle 4 diese öffnung 17 mit dem Verdichtungsraum 14 verbunden ist, um dann kurzzeitig von den abdichtenden, nicht dargestellten Leistenfedern des Kolbens 2 überfahren zu werden. Die so entstehenden Druckimpulse in

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der Öffnung 17 werden auf die Membrane der im Raum 13 befindlichen Membrankolbenpumpe 18 übertragen und sorgen für den Betrieb dieser Membrankolbenpumpe 18. Die Öffnung 17 kann sich auch im Mantel 1 befinden. Mit 19 ist ein Saugrohr und mit 20 ein Druckrohr der Membrankolbenpumpe 18 bezeichnet. Das Druckrohr 20 endet seitlich in einer an einem Ende verschlossenen Hülse 21, in der eine Druckfeder 22 ein Filzstück 23 an der Spritzscheibe 24 zur Anlage bringt, die mit der Welle 4 und bzw. oder dem Gegengewicht 6 fest verbunden ist. Der in der radialen Ebene der Spritzscheibe 24 und im Raum 13 befindliche Draht 25 ist zum Seitenteil 10 hin geneigt und dort befestigt. Unterhalb der Befestigungsstelle des Drahtes 25 ist im Seitenteil 10 eine Bohrung 26 zu sehen, die schräg nach unten zur Schmierstelle 27 führt, die hier identisch mit der Ritzelverzahnung ist, von wo aus gleichzeitig die Kolbenverzahnung 3 Schmieröl erhält. Die Befestigungsstelle des Drahtes und der Eingang zur Bohrung 26 sind durch eine schrägliegende Ausnehmung miteinander verbunden. 28 unrl 2 sind übereinander liegende Löcher in der Wandung 11, und im Vorratsbehälter 15.

Die Wirkungsweise des Schmiersystems ist folgende:

Im Verdichtungsraum 14 wechselt bei jeder Umdrehung der Welle 4 der Druck infolge des Verdichtungs- und Ansaugevorganges. Dieser wechselnde Druck wird durch

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die Öffnung 17 auf die Membrane der Membrankolbenpumpe 18 übertragen und so Schmieröl 16 aus dem Vorratsbehälter 15 durch das Saugrohr 19 angesaugt und durch das Druckrohr 20 in die Hülse 21 und somit in das Filzstück 23 gedrückt, das dieses Schmieröl an die umlaufende Spritzscheibe 24 abgibt. Zufolge Fliehkraftwirkung wird das Schmieröl in feinsten Tröpfchen von dem Rand der Spritzscheibe 24 abgeschleudert. Der weitaus größte Teil des Schmieröls spritzt innen gegen die Wandung 11 und läuft durch die Löcher 28 und 29 in den Vorratsbehälter 15 zurück. Der geringere Teil wird von den Drähten 25 aufgefangen, die schräg nach oben von ihren Befestigungsstellen neben den Bohrungen 26 aus in die radiale Wirkebene des von der Spritzscheibe 24 abgeschleuderten Schmieröls hineinragen. Die Schmierölpartikeln rieseln infolge Schwerkraftwirkung an den Drähten 25 herab und werden entweder durch die ebenfalls gegen die Horizontale geneigten Bohrungen 26 allein zu den Schmierstellen 27 geführt, oder sie gelangen durch die besagten Bohrungen 26 und nicht dargestellte Röhrchen zu den Schmierstellen 27, die z.B. am anderen Ende der Maschine liegen.

Patentansprüche

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Claims

Patentansp rü ehe

Schmiersystem für Rotationskolbenverdicher, bei dem Schmieröl aus einem Vorratsbehälter in bestimmten Mengen an die Schmierstellen gelangt, dadurch gekennzeichnet, daß der unter wechselndem Druck stehende Verdichtungsraum (14) des Rotationskolbenverdichters über eine öffnung (17) mit einer Membrankolbenpumpe (18) verbunden ist, die Schmieröl (16) aus dem Vorratsbehälter (15) ansaugt und an eine mit der Welle (4) des Rotationskolbenverdichters verbundene, umlaufende Spritzscheibe (24) fördert, von der das abgeschleuderte Schmieröl (16) zu einem geringen Teil an im Wirkbereich der Spritzscheibe (24) befindliche Drähte (25) gelangt, die - abfallend zur Horizontalen angeordnet, zu den Schmierstellen (27) führen.
2. Schmiersystem nach Anspruch 1,

dadurch gekennzeichnet, daß sich die Öffnung (17) der Membrankolbenpumpe (18) vorzugsweise in einem Seitenteil (1o) des Rotationskolbenverdichters befindet.

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3. Schmiersystem nach Anspruch 1,2,

dadurch gekennzeichnet, daß die Spritzscheibe (24) mit einem Gegengewicht (6) auf der Welle (4) verbunden ist bzw. das Gegengewicht (6) oder ein Teil davon als Spritzscheibe dient.
4. Schmiersystem nach Anspruch 1,2,3,

dadurch gekennzeichnet, daß die im Wirkbereich der Spritzscheibe (24) befindlichen Drähte (25) weit oder weniger weit in radialer Richtung zur Drehachse der Spritzscheibe (24) entfernt angeordnet sind.
5. Schmiersystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4 dadurch gekennzeichnet, daß die beispielsweise im Querschnitt runden Drähte (25) verschiedene Durchmesser aufweisen.

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