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Verfahren zur Herstellung von wasserunlöslichen Azofarbstoffen Es
wurde gefunden, daß man zu wertvollen wasserunlöslichen Azofarbstoffen gelangt,
wenn man die Diazoverbindungen aus Aminen der allgemeinen Formel
worin X einen gegebenenfalls substituierten Aminophenylrest und Y einen Arylrest
bedeutet, mit Arylamiden von aromatischen oder heterocyclischen o-Oxycarbonsäuren
in Substanz oder auf einer Grundlage kuppelt und dabei die Komponenten so wählt,
daß sie keine wasserlöslichmachenden Gruppen, wie Sulfonsäure- oder Carbonsäuregruppen,
enthalten.
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Auf der pflanzlichen Faser werden nach den bekannten Färbe- und Druckverfahren
wertvolle Färbungen von guten Gesamtechtheiten erhalten. Auf Acetylcellulose-, Polyamid-
oder Polyurethanfasern erhält man aus den Komponenten ebenfalls wertvolle Färbungen
von guten Echtheitseigenschaften. Die Farbstoffe lassen sich auch in Substanz herstellen
und können in der Lackindustrie und Druckfarbentechnik Verwendung finden. Sie können
außerdem zum Färben von hochmolekularen plastischen Massen verwendet werden.
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Die als Diazokomponenten verwendeten Abkömmlinge des 1,3,4-Thiodiazols
können beispielsweise nach dem Verfahren der deutschen Patentschrift 947 970 durch
Umsetzung der Diimidchloride von Mononitro-N,N'-diacylhydrazinen in wäßrig-alkoholischer
Suspension mit Alkalihydrogensulfiden unter gleichzeitiger Reduktion der Nitrogruppe
zur Aminogruppe hergestellt werden.
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Gegenüber dem aus der deutschen Patentschrift 929498 bekannten wasserunlöslichen
Monoazofarbstoff aus diazotiertem 2-Phenyl-5-(4'-aminophenyl)-1,3,4-oxdiazol und
1-(2'-Oxycarbazol-3'-carboylamino)-4-chlorbenzol zeichnen sich die erfindungsgemäß
erhältlichen wasserunlöslichen Monoazofarbstoffe analogerZusammensetzung durch eine
bessere Chlorechtheit der Baumwollfärbungen aus.
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Beispiel 1 50g Baumwollgarn werden 45 Minuten bei 30°C in dem nachfolgenden
Grundierungsbad behandelt, abgeschleudert und naß im Entwicklungsbad bei 20°C ausgefärbt.
Dann wird gespült, zuerst 15 Minuten bei 60°C, dann 15 Minuten bei 100°C geseift
und getrocknet.
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Grundierungsbad 6 g 2,3-Oxynaphthoylaminobenzol werden in 12 ccm denaturiertem
Alkohol, 3 ccm Natronlauge von 38°B6, 3 ccm Formaldehydlösung (33°/oig) und 9 ccm
warmem Wasser gelöst und mit Wasser von 30°C, 3 g eines Kondensationsproduktes aus
höhermolekularen Fettsäuren und Eiweißabbauprodukten und 10 ccm Natronlauge von
38°B6 auf 1 1 eingestellt.
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Entwicklungsbad 2,8 g 2-Phenyl-5-(2'-amino-4'-methoxyphenyl)-1,3,4-thiodiazol
von der Formel
(erhältlich durch Umsetzung von 1 Mol des Diimidchlorids aus N-Benzoyl-N'-2-nitro-4-methoxybenzoylhydrazin
in wäßrig-alkoholischer Suspension mit 3 Mol Natriumhydrogensulfid) werden mit 3
ccm Salzsäure von 20° B6 und 20 ccm Wasser gelöst und unter Kühlung mit einer Lösung
von 0,75 g Natriumnitrit in 4 ccm Wasser versetzt. Nach Beendigung der Diazotierung
stellt man unter Zusatz von kaltem Wasser und 1 g eines Einwirkungsproduktes von
Äthylenoxyd auf Oleylalkohol auf 1 1 ein.
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Man erhält ein Weinrot von guten Gesamtechtheiten. Verwendet man an
Stelle des oben angegebenen Grundierungsbades ein Bad, das in entsprechender Weise
durch Lösen von 4,5 g 1-(2',3'-Oxynaphthoylamino)-3-nitrobenzol in 9 ccm denaturiertem
Alkohol, 2,5 ccm Natronlauge von 38°B6, 2,5 ccm Formaldehydlösung (33%ig) unter
11. ccm warmem Wasser und Einstellung
auf 1 1 hergestellt wird,
so erhält man ebenfalls ein Weinrot von gleichen Echtheitseigenschaften.
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Beispiel 2 50 g Baumwollgarn werden 45 Minuten bei 30° C in dem folgenden
Grundierungsbad behandelt, abgeschleudert und naß im Entwicklungsbad bei 20° C ausgefärbt.
Dann wird in der im Beispiel 1 beschriebenen Weise gespült, geseift und getrocknet.
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Grundierungsbad 6,5 g 1-(2',3'-Oxynaphthoylamino)-2-methylbenzol werden
in 13 ccm denaturiertem Alkohol, 2,8 ccm Natronlauge von 38'B6, 3,5 ccm Formaldehydlösung
(33°/oig) und 11 ccm warmem Wasser gelöst und mit Wasser von 30°C, 3 g eines Kondensationsproduktes
aus höhenmolekularen Fettsäuren und Eiweißabbauprodukten und 10 ccm Natronlauge
von 38° Be auf 1 1 eingestellt.
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Entwicklungsbad 2,5 g 2-Phenyl-5-(2'-aminophenyl)-1,3,4-thiodiazol
von der Formel
werden in der im Beispiel 1 beschriebenen Weise diazotiert. Nach Beendigung der
Diazotierung stellt man unter Zusatz. von kaltem Wasser und 1 g eines Einwirkungsproduktes
von Äthylenoxyd auf Oleylalkohol auf 1 1 ein.
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Man erhält ein Orange von guten Echtheitseigenschaften.
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Beispiel 3 Acetatkunstseide wird im Flottenverhältnis 1:30 60 Minuten
in einem Bade behandelt, welches im Liter 0,5 g 1-(2'-Oxycarbazol-3'-carboylamino)-4-chlorbenzol
und 0,5 g 2-Phenyl-5-(4'-aminophenyl)-1,3,4-thiodiazol von der Formel
gelöst in 2 ccm einer Mischung aus gleichen Teilen Diglykol und Monoäthanolamin
und 0,3 ccm Natronlauge von 38'B6, enthält und mit 10 g Natriumchlorid, 3
g eines Kondensationsproduktes aus höhenmolekularen Fettsäuren und Eiweißabbauprodukten
und 1 cm 25°/oiger Ammoniaklösung beschickt ist.
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Man spült kurz und diazotiert bei 10 bis 15° C mit 1 g Natriumnitrit
und 5 ccm Salzsäure von 20° B6 je Liter Flotte. Anschließend wird bei 60°C mit 2
g Natriumacetat im Liter Wasser behandelt, geseift und gespült.
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Man erhält ein Braun von guten Echtheitseigenschaften. Die folgende
Tabelle enthält noch eine Anzahl von weiteren erfindungsgemäß verwendbaren Komponenten
sowie die Farbtöne der daraus erhältlichen Azofarbstoffe, die ebenfalls gute Echtheitseigenschaften
besitzen:
Diazokomponente Azokomponente I Farbton |
2-Phenyl-5-(2'-aminophenyl)-1,3,4-thiodiazol 1-(2',3'-Oxynaphthoylamino) |
(Schmelzpunkt 128° C) - 4-chlorbenzol Rot |
desgl. - 2,4-dimethoxy-5-chlorbenzol Bräunlichrot |
desgl. - 4-methoxybenzol Blaustichigrot |
desgi. 2-(2',3'-Oxynaphthoylamino)-naphthalin Gelbstichigrot |
desgl. 1-(3'-Oxydiphenyienoxyd-2'-carboylamino)- Braun |
2,5-dimethoxybenzol |
2-Phenyl-5-(4'-aminophenyl)-1,3,4-thiodiazol 1-(2',3'-Oxynaphthoylamino)-2,5-dimethoxy-
Rot |
(Schmelzpunkt 178° C) 4-chlorbenzol |
desgl. 1-(5'-Oxy-l',2',1",2"-benzocarbazol- Schwarz |
4'-carboylamino)-4-methoxybenzol |
2-Phenyl-5-(3'-amino-4'-methoxyphenyl)- 1-(2',3'-Oxynaphthoylamino) |
1,3,4-thiodiazol - 2,4-dimethoxy-5-chlorbenzol Gelbstichigrot |
(Schmelzpunkt 181 bis 182°C) |
desgl. - 4-methoxybenzol Bordo |
desgi. - 2-methyl-4-chlorbenzol Bordo |
desgl. 1-(3'-Oxydiphenylenoxyd-2'-carboylamino)- Braun |
2,5-dimethoxybenzol |
2-Phenyl 5-(3' amino-4'-methylphenyl)- desgl. Grünstichig- |
1,3,4-thiodiazol braun |
(Schmelzpunkt 187 bis 188°C) |
desgl. 1-(2',3'-Oxynaphthoylamino) |
- 2,4-dimethoxy-5-chlorbenzol Gelbstichigrot |
desgl. - 4-methoxybenzol Blaustichigrot |
Diazokomponente Azolcomponente Farbton |
1-(2',3'-Oxynaphthoylamino) |
2-Phenyl-5-(3'-aminophenyl)-1,3,4-thiodiazol - 2,4-dimethoxy-5-chlorbenzol
Gelbstichigrot |
(Schmelzpunkt 143 bis 144° C) |
desgl. 2-(2',3'-Oxynaphthoylamino)-naphthalin Scharlach |
desgl. 1-(3'-Oxydiphenylenoxyd-2'-carboylamino)- Grünstichig- |
2,5-dimethoxybenzol braun |
2-Phenyl-5-(2'-amino-4'-trifluormethylphenyl)- 2-(2',3'-Oxynaphthoylamino)-naphthalin
Scharlach |
1,3,4-thiodiazol |
(Schmelzpunkt 167 bis 168° C) |
desgl. 1-(2',3'-Oxynaphthoylamino) |
- 4-Chlorbenzol Scharlach |
desgl. - 2-methyl-4-chlorbenzol Orange |
desgl. - 2,4-dimethoxy-5-chlorbenzol Orange |
desgl. - 2-methoxy-4-chlor-5-methylbenzol Orange |