DE1027139B

DE1027139B - Selbsttaetiger scheibenfoermiger Bodenverschluss fuer Zentrifugentrommeln

Info

Publication number: DE1027139B
Application number: DEG20813A
Authority: DE
Inventors: Richard Obruschnik
Original assignee: Gutehoffnungshutte Sterkrade AG
Current assignee: Gutehoffnungshutte Sterkrade AG
Priority date: 1956-10-27
Filing date: 1956-10-27
Publication date: 1958-03-27
Also published as: GB853337A; FR1183786A

Description

DEUTSCHES

Zentrifugen, insbesondere solche für die Rohzuckerverarbeitung, sind im allgemeinen als hängende Trommeln mit einer unteren Entleerungsöffnung ausgebildet. Dazu benötigen sie einen vom Trommelmantel getrennten Boden, der starr oder nachgiebig sein kann und üblicherweise mit Hilfe der Fliehkraft oder der Schwerkraft selbsttätig in die Schließ- bzw. Öffnungslage gebracht wird.

Bei nachgiebigen Zentrifugenböden, für die Segeltuch, Weichgummi, Asbestgewebe od. dgl. verwendet werden, sind besondere Maßnahmen erforderlich, um dem Boden die für die jeweils gewünschten Betriebslagen geeigneten Eigenschaften zu geben. So sind besondere Einlagen in flüssiger, pulverförmiger oder körniger Form als Beschwerungsmittel in besonderen Hohlräumen des Bodens und vor allem in einer an seinem Außenumfang angeordneten Ringleitung vorgesehen. Bei einer anderen bekannten Ausführung wird eine korbartige Öffnungsform des Bodens durch eine größere Anzahl strahlenförmig angeordneter gebogener Federn erreicht, die an einer Segeltuchscheibe befestigt sind und an ihren äußeren Enden zur Vergrößerung der Fliehkraft zusätzliche Gewichte tragen.

Demgegenüber soll mit der Erfindung ein solcher, bei bestimmten Betriebsverhältnissen selbsttätig sich schließender oder öffnender Zentrifugenboden in wesentlich einfacherer Bauart geschaffen werden. Zu diesem Zweck hat der in an sich bekannter Weise vorzugsweise aus Weichgummi bestehende Boden erfindungsgemäß eine vom inneren zum äußeren Durchmesser abnehmende Stärke, mehrere radiale Rippen an der Oberseite und eine Vollringwulst am Außenrand. Diese Wulst ist im Verhältnis zum übrigen Teil des Bodens so bemessen, daß sich bei abnehmender Drehzahl der Trommel von etwa 50 U/min an abwärts eine das Ausräumen der Trommel ermöglichende Öffnungslage ergibt.

Der Gegenstand der Erfindung ist in der Zeichnung in einer Ausführungsform beispielsweise dargestellt, und zwar in

Fig. 1 in geschlossener und in

Fig. 2 in offener Stellung.

Die Zentrifugentrommel 1 ist an einer Antriebspindel 2 mittels eines in ihre untere Öffnung eingesetzten Tragkörpers aufgehängt. Dieser Körper besteht aus einer Nabe 3 und einem mit derselben durch mehrere Radialgruppen 4 verbundenen Kranz 5. Der ringförmige Zwischenraum wird gemäß Fig. 1 während des Schleuderbetriebes am unteren Ende durch einen elastischen Weichgummiboden 6 verschlossen, der am Innenrand an der Nabe 3 befestigt ist und am Außenrand in seiner unter der Fliehkraftwirkung gestreckten Lage gegen den

Selbsttätiger scheibenförmiger
B ο den Verschluß für Zentrifugentrommeln

Anmelder:
Gutehoffnungshütte Sterkrade

Aktiengesellschaft,
Oberhausen (RhId.), Lipperfeld 1

Richard Obruschnik, Wevelinghoven (RhId.),
ist als Erfinder genannt worden

Kranz 5 abdichtet. Der Gummiboden 6 hat eine von innen nach außen abnehmende Stärke und ist am Außenrand mit einer Vollgummiwulst 7 sowie auf der Oberseite mit mehreren gleichmäßig verteilten Radialrippen 8 versehen, die gegenüber den Rippen 4 des Tragkörpers versetzt sind.

Die Ringwulst 7 hat in an sich bekannter Weise die Aufgabe, einerseits während des Schleuderns eine erhöhte Fliehkraft zum genügend dichten Abschließen des Bodens zu erzeugen und andererseits zum Ausräumen der Trommel bei verringerter Drehzahl von etwa 50 U/min durch ihr Gewicht eine Öffnungslage des Bodens zu ermöglichen, wie sie etwa aus Fig. 2 ersichtlich ist. Wenn dann die mittels des Ausräumers von der inneren Trommelwand gelöste Rückstandmasse 9 auf den Boden fällt, biegt sich dieser noch weiter in die dort strichpunktiert angedeutete Öffnungslage durch. Die Rippen 8 sind nur in solcher Zahl und Stärke vorgesehen, daß sie ein unerwünschtes Dehnen des Bodens oder gar ein Abreißen der Außenwulst vom benachbarten dünnen Bodenteil unter der Fliehkraftwirkung, nicht aber das zum Ausräumen erforderliche Durchbiegen infolge Eigengewicht und Belastung verhindern.

Ein solcher Zentrifugenboden ist einfach herzustellen, da er wegen seiner besonderen Ausbildung keiner zusätzlichen Federn, Gewichte usw. aus anderen Werkstoffen bedarf. Er biegt sich zudem in Abhängigkeit von der jeweiligen Trommeldrehzahl, bezogen auf einen bestimmten Radius, über seinen ganzen Umfang vollkommen gleichmäßig mehr oder weniger durch und erfüllt damit auch die betriebsmäßigen Anforderungen in bestmöglicher Weise.

Claims

Patentansprüche:

1. Selbsttätiger scheibenförmiger Bodenverschluß für Zentrifugentrommeln, insbesondere für

709 957/83

die Rohzuckerverarbeitung, der aus einem nachgiebigen Werkstoff, vorzugsweise aus Weichgummi, besteht und während des Schleuderns durch die Fliehkraft in etwa ebener Schließlage gehalten wird, bei verringerter Drehzahl oder Stillstand dagegen infolge der Schwerkraft eine schalenartig gekrümmte Öffnungslage einnimmt, dadurch gekennzeichnet, daß der Boden (6) eine vom inneren zum äußeren Durchmesser abnehmende Stärke, mehrere radiale Rippen (8) und eine Vollringnut (7) am Außenrand aufweist.

2. Bodenverschluß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ringwulst (7) im Verhältnis zum übrigen Teil des Bodens so bemessen ist, daß sich infolge ihres Eigengewichtes bei abnehmender Drehzahl der Trommel (1) von etwa 50 U/tmin an abwärts eine das Ausräumen der Trommel ermöglichende Öffnungslage ergibt.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 634 021, 863 925.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen