DE10254723A1 - Insassenschutzvorrichtung an einem Fahrzeugsitz, insbesondere eines Kraftfahrzeuges - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Insassenschutzvorrichtung (5) an einem Fahrzeugsitz (1), insbesondere eines Kraftfahrzeuges mit einer in einem Airbagaustrittbereich eines Sitzbezuges (7) eines Fahrzeugsitzes (1) ausgebildeten Airbagaustrittöffnungsnaht (10), wobei der Sitzbezug (7) eine dem Fahrzeuginnenraum (13) zugewandte Sichtseite (9) und eine dem Fahrzeuginnenraum (13) abgewandte Sitzbezugrückseite (8) aufweist und hinter dem Sitzbezug (7) im nicht aktivierten Grundzustand wenigstens ein Airbag (11) zusammengefaltet angeordnet ist. Im aktivierten Zustand der Insassenschutzvorrichtung (5) ist der wenigstens eine Airbag (11) aufblasbar und durch Öffnung der Airbagaustrittöffnungsnaht (10) im Airbagaustrittbereich ausgebildete Austrittöffnung (12) hindurch im Fahrzeuginnenraum (13) aufblasbar. Erfindungsgemäß ist wenigstens ein Bestandteil (16) der Airbagaustrittöffnungsnaht (10) mittelbar oder unmittelbar mit wenigstens einer Verlagerungseinrichtung, vorzugsweise einem Zugmittel, gekoppelt. Die Verlagerungseinrichtung verlagert im aktivierten Zustand der Insassenschutzvorrichtung (5) wenigstens den Bestandteil (16) der Airbagaustrittöffnungsnaht (10) vom Airbagaustrittbereich weg zur wenigstens teilweisen Auflösung des Nahtgefüges und damit zur Reduzierung der zur Freigbe der Airbagaustrittöffnung (12) aufzubringenden Freigabekraft.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Insassenschutzvorrichtung an einem Fahrzeugsitz, insbesondere eines Kraftfahrzeugsitzes, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
- Derartige Insassenschutzvorrichtungen finden in Kraftfahrzeugen insbesondere in Verbindung mit sitzintegrierten Seitenairbags Verwendung, da es aufgrund von konstruktiven Gegebenheiten oftmals nicht möglich ist, z. B. einen Seitenairbag im angrenzenden Türbereich und/oder Säulenbereich unterzubringen.
- Aus der gattungsbildenden
DE 196 33 034 A1 ist bereits eine Insassenschutzvorrichtung an einem Fahrzeugsitz eines Kraftfahrzeuges bekannt, die eine in einem Airbagaustrittbereich eines Sitzbezugs eines Fahrzeugsitzes ausgebildete Airbagaustrittöffnungsnaht aufweist, wobei der Sitzbezug eine den Fahrzeuginnenraum zugewandte Sichtseite und eine dem Fahrzeuginnenraum abgewandte Sitzbezugrückseite aufweist und hinter dem Sitzbezug im nicht aktivierten Grundzustand wenigstens einen Airbag zusammengefaltet angeordnet ist. Dabei ist im aktivierten Zustand der Insassenschutzvorrichtung der wenigstens eine Airbag aufblasbar und durch eine durch Öffnung der Airbagaustrittöffnungsnaht im Airbagaustrittbereich ausgebildete Airbagaustrittöffnung hindurch im Fahrzeuginnenraum aufblasbar. - Konkret weist hier die sich öffnende Airbagaustrittöffnungsnaht wenigstens im Airbagaustrittbereich eine geringere Belastbarkeit auf als die benachbarten Nähte des Sitzbezugs, um zu verhindern, dass beim Aufblasen des Seitenairbags der Bezugsstoff statt an der Naht in deren Umgebung reißt. Dies wird dadurch erreicht, dass die sich öffnende Airbagaustrittnaht eine 20-60 % geringere Belastbarkeit aufweist als die benachbarten Nähte. Problematisch bei diesem Aufbau ist, dass im Bereich der Airbagöffnungsnaht zur Nahtöffnung hier eine geringere Nahthaltekraft wirkt als dies bei den anderen Sitznähten der Fall ist, so dass z. B. beim Beziehen des Sitzes und auch beim allgemeinen Gebrauch des Sitzes die Gefahr der unerwünschten Öffnung der Airbagaustrittöftnungsnaht besteht.
- Zur Vermeidung dieses Problems ist es nicht ausreichend, den Airbagöffnungsnahtbereich zu verstärken, da dann eine entsprechend höhere Nahtöffnungskraft erforderlich ist. Eine derartige höhere Nahtöffnungskraft erfordert einen erhöhten Aufblasdruck des Airbags, um sicherzustellen, dass durch den sich aufblasenden Airbag die erforderliche Nahtöffnungskraft aufgebracht wird. Dies bewirkt jedoch auf der anderen Seite wieder eine unerwünscht hohe Aggressivität des sich entfaltenden Airbags.
- Sitzbezüge für Kraftfahrzeugsitze mit integriertem Airbag sind zudem aus einer Vielzahl von weiteren Veröffentlichungen bekannt. So ist beispielsweise aus der
DE 297 07 182 U1 ein Sitzbezug bekannt, bei dem zur Freigabe einer Airbagaustrittöffnung eine Sollbruchstelle im Rückenlehnenteil vorgesehen ist. Aus derDE 297 04 593 U1 ist ein Sitzbezug bekannt, bei dem die Sollbruchstellen durch eine Naht gebildet ist, deren Festigkeit so ausgelegt ist, dass sie beim Aufblasen des Airbags durch den Aufblasdruck aufreißt und den Airbag austreten lässt. Wie bereits zuvor erläutert, ist ein derartiges Aufblasverhalten des Airbags sehr aggressiv und damit unerwünscht. - Aus der
DE 297 20 219 U1 ist ein Sitzbezug für Kraftfahrzeuge, Flugzeuge oder dergleichen bekannt, bei dem zur Verringerung der Aufreißkraft im Airbagaustrittöffnungsbereich eine Klettschlussverbindung überlappender Stoffbereiche vorgesehen ist. Die Haltekraft dieser Verbindung während des Beziehens des Sitzes und seinem allgemeinen Gebrauch ist hier jedoch sehr gering, so dass ein derartiger Aufbau wenig praktikabel ist. - Eine spezielle Spaltausbildung als Airbagaustrittöffnung im Sitzbezug eines Kraftfahrzeugsitzes ist aus der
DE 296 20 382 U1 bekannt. - In der
JP 8244553 - Aus der
DE 100 41 760 A1 ist das Sitzpolster zur Abdeckung eines Airbags mit einer Reißlinie und einer mit Öffnungen versehenen Materialeinlage bekannt. Aus derEP 1 053 134 A1 ist ein verstärkter Überzug eines Fahrzeugsitzes mit einer Sollbruchstelle für die Entfaltung eines Airbags bekannt. - Weiter ist aus der
EP 1 024 979 A2 eine kraftleitende Airbag-Entfaltungstasche bekannt, wobei hier erste und zweite Verstärkungsmittel vorgesehen sind, die endseitig miteinander durch Verbindungsmittel verbunden sind und eine Schlaufe ausbilden, die bei einem Kraftangriff eine Aufreißkraft auf die Naht bewirkt. Ein ähnlicher Aufbau ist auch aus derEP 0 990 566 A2 bekannt. - Ein im Fahrzeugsitz angeordneter Airbag mit einem sogenannten Entfaltungskraft-Konzentrator ist aus der
EP 1 023 206 A1 bekannt, bei dem eine Kraftkonzentrierung auf den Airbagaustrittbereich im Bereich einer Naht durch zwei Platten aus einem flexiblen und im Wesentlichen nicht streckbaren Material erzielt wird. - Ein Fahrzeugsitz mit integriertem Seitenairbag, bei dem ein Sitzbezug an der Sitzbezugrückseite entlang einer Naht mit zusätzlichen Textilteilen verstärkt ist, ist aus der
DE 196 36 660 A1 bekannt, bei der die zwischen den Textilteilen liegende Naht die Reißlinie ausbildet. - Aus der
DE 198 60 840 A1 ist eine Airbagvorrichtung bekannt, bei der ein Airbag mittels einer Abdeckung abgedeckt ist, die in einem Austrittbereich des Airbags einen Reißfaden aufweist. Zusätzlich sind Reißeinrichtungen vorgesehen, die im Austrittsbereich des Airbags so an dem Reißfaden angreifen, dass sie diesen bei der Auslösung der Airbagvorrichtung durchtrennen. Die Reißeinrichtung zur Zerstörung des Reißfadens kann durch einen Trennfaden, Trennschnüre oder Trenndrähte ebenso wie durch elektrisch zündbare Sprengschnüre gebildet sein, die so in die Abdeckung integriert werden, dass diese zur Ausbildung einer Sollbruchstelle gezielt geschwächt werden muss. - Aufgabe der Erfindung ist es, eine alternative Insassenschutzvorrichtung an einem Fahrzeugsitz, insbesondere eines Kraftfahrzeuges, zu schaffen, bei dem mit einfachen Mitteln eine Airbagaustrittöffnungsnaht geschaffen wird, die einerseits während des Beziehens des Sitzes und dem allgemeinen Sitzgebrauch eine hohe Nahthaltekraft aufweist und die andererseits im Falle einer Airbagaktivierung ein Aufblasen des Airbags mit möglichst geringer Aggressivität ermöglicht.
- Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
- Gemäß Anspruch 1 ist wenigstens ein Bestandteil der Airbagaustrittöffnungsnaht mittelbar oder unmittelbar mit wenigstens einer Verlagerungseinrichtung, vorzugsweise einem Zugmittel gekoppelt, die im aktivierten Zustand der Insassenschutzvorrichtung wenigstens den Bestandteil der Airbagaustrittöffnungsnaht vom Airbagaustrittbereich wegverlagert, vorzugsweise wegzieht, zur wenigstens teilweisen Auflösung des Nahtgefüges und damit zur Reduzierung der zur Freigabe der Airbagaustrittöffnung aufzubringenden Freigabekraft.
- Erfindungsgemäß wird hier somit ein Aufbau einer Insassenschutzvorrichtung geschaffen, die eine aktive Öffnung der Airbagaustrittöffnungsnaht ermöglicht, in dem Mittel vorgesehen sind, die lediglich für den Fall, dass der Airbagaustritt erwünscht ist, eine Auflösung des Nahtgefüges bewirken, während andererseits im normalen Betrieb bei nicht benötigter Insassenschutzvorrichtung die Airbagaustrittöffnungsnaht ihre normale erwünschte Nahthaltekraft aufweist. Mit der vorliegenden Endung wird hier somit ein dynamisches System geschaffen, bei dem in Abhängigkeit von dem Zustand der Insassenschutzvorrichtung ein und die selbe Airbagaustrittöffnungsnaht eine unterschiedliche Nahthaltekraft aufweisen kann.
- Gemäß einer besonders bevorzugten konkreten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Airbagaustrittöffnungsnaht durch wenigstens einen Oberfaden und wenigstens einen die Airbagaustrittöffnungsnaht stabilisierenden Unterfaden gebildet ist, wobei der Unterfaden im Airbagaustrittbereich im Wesentlichen an der Sitzbezugrückseite anliegt und entlang der Airbagaustrittöffnungsnaht verläuft. Der Unterfaden ist mittels dem Oberfaden mit dem Sitzbezug vernäht, wobei wenigstens ein Teil des Unterfadens mit einer Zugvorrichtung der Insassenschutzvorrichtung mittelbar oder unmittelbar verbunden ist. Dadurch kann erreicht werden, dass die Zugvorrichtung im aktivierten Zustand der Insassenschutzvorrichtung wenigstens das Unterfadenteil vom Airbagaustrittöffnungsnahtbereich wegzieht, wodurch vorteilhaft die zum Aufreißen der Rest-Airbagaustrittöffnungsnaht erforderliche Aufreißkraft erheblich reduziert werden kann. Damit wird somit ein konkreter Aufbau zur Verfügung gestellt, bei dem mit einfachen Mitteln im aktivierten Zustand der Insassenschutzvorrichtung ein funktionssicheres Austreten des Airbags mit möglichst geringer Aggressivität durch die verringerte Nahthaltekraft möglich ist. Andererseits wird durch diesen Aufbau bei nicht aktivierter Insassenschutzvorrichtung eine Naht erhalten, die eine für z. B. das Beziehen des Sitzes erforderliche und stabile Nahthaltekraft aufweist.
- Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist der Unterfaden zweiteilig aus einem Kernfaden als Untertadenteil oder innerem Fadenteil und einer den Kernfaden umhüllenden Unterfadenhülle ausgebildet. Dadurch wird erreicht, dass mittels der Zugvorrichtung der Kernfaden aus der Unterfadenhülle herausgezogen werden kann. Der äußere Teil des Unterfadens, d. h. die Untertadenhülle stellt bei einem derartigen Aufbau somit die Hülle dar, die es dem Kernfaden ermöglicht, ungehindert aus dem Nahtgefüge herauszugleiten. Die Unterfadenhülle besitzt dann nur noch eine geringe Festigkeit, weshalb nach dem Herausziehen des Kernfadens auch nur noch eine geringe Nahtöffnungskraft erforderlich ist, um die Airbagaustrittöffnung im Airbagaustrittbereich auszubilden. Besonders bevorzugt kann dabei die Unterfadenhülle den Kernfaden im Wesentlichen formschlüssig umhüllen, so dass der Kernfaden hier aus der Unterfadenhülle besonders einfach herausgleiten kann.
- Die Zugvorrichtung kann durch eine vorzugsweise pyrotechnisch aktivierbare Strammereinrichtung gebildet sein. Eine derartige Strammereinrichtung kann beispielsweise ein Linearstrammer oder alternativ ein Rotationsstrammer sein. Die Strammereinrichtung ist dabei vorzugsweise unmittelbar mit dem Kernfaden verbunden, so dass ein direkter Angriff an diesem erfolgt und die Zugkräfte unmittelbar auf diesen übertragen werden.
- Der Kernfaden weist bei einem derartigen Aufbau insgesamt eine hohe Festigkeit auf, die erheblich größer ist als die Festigkeit des Oberfadens und auch erheblich größer ist als die der Unterfadenhülle. Beispielsweise kann ein derartiger Kernfaden drahtartig ausgebildet sein. Ein derartig ausgebildeter Kernfaden bewirkt eine hohe Nahthaltekraft im nicht aktivierten Zustand der Insassenschutzvorrichtung, bei der der Kernfaden von der Unterfadenhülle umhüllt ist, während andererseits bei herausgezogenem Kernfaden das Restnahtgefüge nur noch eine geringe Nahtkraft aufweist, die einfachst durch z. B. den sich aufblasenden Airbag geöffnet werden kann.
- Grundsätzlich kann die Airbagaustrittöffnung an jedem Bereich des Fahrzeugsitzes ausgebildet sein, der dazu vorgesehen ist, eine Airbagaustrittöffnung auszubilden. Optisch besonders wirkungsvoll und kaschierend ist die Airbagaustrittöftnungsnaht jedoch integraler Bestandteil einer ohnehin vorhandenen Fahrzeugsitznaht, so dass am Fahrzeugsitz die Airbagaustrittöftnungsnaht nicht von vorne herein als solche erkennbar ist, sofern dies gewünscht ist. Unter Umständen können hierbei die ohnehin vorhandenen Nähte in einer Doppelfunktion gleichzeitig auch Bestandteil der Austrittöftnungsnaht bilden, so dass hierdurch der bauliche und fertigungstechnische Aufwand insgesamt reduziert wird.
- Gemäß einer weiteren bevorzugten konkreten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass im Bereich der Airbagaustrittöffnungsnaht die Randbereiche zweier aneinandergrenzender Sitzbezugteile vernäht werden. Diese Sitzbezugteile können aus Stoff oder aber auch aus Leder sein. Die aneinandergrenzenden Sitzbezugteile können einander dabei im Randbereich überlappen. Alternativ dazu können sie aber auch in einem Angrenzungsbereich mit ihren Randkanten in einer Stoßverbindung aneinandergrenzen. Ebenfalls ist unter Umständen auch eine Einbeziehung eines Keders, an dem die Sitzbezugrandbereiche festgelegt werden möglich. Insgesamt ist somit die vorliegende Erfindung vielfältigst einsetzbar.
- Der wenigstens eine Airbag ist vorzugsweise Bestandteil eines Airbagmoduls, das wenigstens einen ein- oder mehrstufigen Gasgenerator umfasst. Vorteilhaft ist dann das gesamte Airbagmodul kompakt im Sitzbereich integriert, was insgesamt relativ wenig Bauraum wegnimmt.
- Grundsätzlich gibt es verschiedene Einsatzmöglichkeiten der Insassenschutzvorrichtung, so z. B. in Verbindung mit einem Kopfairbagsystem, wo die Airbagaustrittöffnungsnaht im Bereich einer Kopfstütze als Bestandteile des Fahrzeugsitzes angeordnet ist. Ebenfalls kann der Airbag auch ein Interaktionsbag zwischen zwei benachbarten Sitzpositionen sein, so dass die Airbagaustrittöffnungsnaht und das Airbagmodul entsprechend in diesem Bereich anzuordnen ist. Besonders bevorzugt ist die Airbagaustrittöffnungsnaht jedoch im seitlichen, einer Fahrzeugwand zugewandten Bereich ausgebildet, so dass der Airbag ein Seitenairbag ist.
- Die Erfindung wird nachfolgend anhand einer Zeichnung näher erläutert.
- Es zeigen:
-
1 eine schematische, perspektivische Darstellung eines Fahrzeugsitzes mit einer Einbausituation der erfindungsgemäßen Insassenschutzvorrichtung, -
2 eine schematische Prinzipdarstellung eines vergrößerten Teilbereichs der erfindungsgemäßen Insassenschutzvorrichtung im Bereich einer Airbagaustrittöffnungsnaht, -
3 eine schematische Draufsicht auf einen Teilbereich einer Airbagaustrittöffnungsnaht, -
4 eine schematische, perspektivische Darstellung des Teilbereichs gemäß3 , -
5 eine schematische Schnittansicht entlang der Linie A-A der3 im nicht aktivierten Zustand der Insassenschutzvorrichtung, -
6 eine schematische Schnittdarstellung entsprechend5 mit mittels der Zugvorrichtung aus der Untertadenhülle gezogenem Kernfaden, -
7 eine schematische Schnittdarstellung entsprechend der5 und6 mit herausgezogenem Kernfaden und einem Airbag, der eine Aufreißkraft auf das restliche Nahtgefüge ausübt, und -
8 eine schematische Schnittdarstellung entsprechend der5 bis7 mit durch Aufreißen der Naht ausgebildeter Airbagaustrittöffnung. - In
1 ist eine schematische, perspektivische Darstellung eines Fahrzeugsitzes1 dargestellt. Der Fahrzeugsitz1 umfasst ein Sitzteil2 , eine Sitzlehne3 und eine daran angeordnete Kopfstütze4 . Ein zu einer Insassenschutzvorrichtung5 gehörendes Airbagmodul6 ist in der Sitzlehne3 angeordnet und strichliert in1 eingezeichnet. Der Fahrzeugsitz1 ist mit einem Sitzbezug7 überzogen, wobei das Airbagmodul6 auf einer dem Fahrzeuginnenraum abgewandten Sitzbezugrückseite8 angeordnet ist. Auf einer dem Fahrzeuginnenraum zugewandten Sichtseite9 des Sitzbezuges7 sind nicht genauer dargestellte Fahrzeugsitznähte ausgebildet, wobei die Fahrzeugsitznaht im Bereich des Airbagmoduls6 als Airbagaustrittöffnungsnaht10 ausgeführt ist. - Bei einer Aktivierung der Insassenschutzvorrichtung
5 entfaltet sich ein Airbag11 des Airbagmoduls6 unter Auflösung des Nahtgefüges der Airbagaustrittöffnungsnaht10 zur Freigabe einer Airbagaustrittöffnung12 , durch die hindurch der Airbag 11 im Fahrzeuginnenraum13 aufblasbar ist. - Die Airbagaustrittöffnungsnaht
10 umfasst, wie in2 dargestellt, einen Oberfaden14 , der auf der Sichtseite9 im Fahrzeuginnenraum13 sichtbar ist, und einen Unterfaden15 , der an der Sitzbezugrückseite8 des Sitzbezuges7 anliegt. Der Unterfaden15 verläuft entlang der Airbagaustrittöffnungsnaht10 und ist mittels dem Oberfaden14 mit dem Sitzbezug7 vernäht. Der Unterfaden15 ist zweiteilig aufgebaut und besteht aus einem Kernfaden16 und einer den Kernfaden16 umhüllenden Untertadenhülle17 . Die Untertadenhülle17 umhüllt den Kernfaden16 formschlüssig, so dass im Aktivierungsfall der Insassenschutzvorrichtung5 der Kernfaden16 funktionssicher aus der Untertadenhülle17 herausgleiten kann. Dazu ist der Kernfaden16 mit einer Zugvorrichtung (nicht dargestellt) unmittelbar oder mittelbar verbunden. - In
3 ist eine schematische Draufsicht und4 eine schematische, perspektivische Darstellung eines Teilbereiches der Airbagaustrittöffnungsnaht10 dargestellt. Die im Bereich der Airbagaustrittöffnungsnaht10 aneinandergrenzenden Sitzbezugteile18 und19 überlappen mit Ihren jeweiligen Randbereichen, wobei die Airbagaustrittöffnungsnaht10 entlang dieser überlappenden Randbereiche als Überlappungsbereich20 ausgeführt ist. - In den
5 bis8 ist jeweils eine schematische Schnittansicht entlang der Linie A-A der3 mit jeweils unterschiedlichen Zuständen der Insassenschutzvorrichtung5 schematisch dargestellt. In5 ist die Insassenschutzvorrichtung 5 im nicht aktivierten Zustand dargestellt. Die Airbagaustrittöffnungsnaht10 , die im Überlappungsbereich20 der beiden Sitzbezugteile18 und19 ausgeführt ist, besteht aus dem Oberfaden14 und dem Unterfaden15 . Der Unterfaden15 ist aus einem Kernfaden16 , der eine hohe Festigkeit aufweist, und der diesen Kernfaden16 formschlüssig umhüllenden Unterfadenhülle17 aufgebaut. Darunter liegend auf der Sitzbezugrückseite8 des Sitzbezuges7 ist der Airbag11 zusammengefaltet angeordnet. Durch diesen Aufbau wird eine bei nicht aktivierter Insassenschutzvorrichtung5 stabile Airbagaustrittöffnungsnaht10 erhalten, die z. B. während des Beziehen des Sitzes1 mit dem Sitzbezug7 oder bei einem allgemeinen Sitzgebrauch eine ausreichend hohe Nahthaltekraft aufweist. - Bei einer Aktivierung der Insassenschutzvorrichtung
5 wird zuerst mittels der Zugvorrichtung (nicht dargestellt) der Kernfaden16 aus der Unterfadenhülle17 herausgezogen. Dies ist in6 schematisch dargestellt. Damit ist das Nahtgefüge derart geschwächt, dass zur Freigabe der Airbagaustrittöffnung12 nur noch eine reduzierte Freigabekraft aufzubringen ist. - Durch den sich entfaltenden Airbag
11 wird eine Aufreißkraft21 auf die Airbagaustrittöffnungsnaht10 ausgeübt, so dass dadurch zuerst die Unterfadenhülle17 , die durch das Herausziehen des Kernfadens16 an Stabilität verloren hat, zusammengedrückt wird. Dies ist in7 schematisch dargestellt. - In
8 ist schematisch dargestellt, dass durch den sich weiter entfaltenden Airbag11 die Airbagaustrittöffnungsnaht10 aufreißt und die Airbagaustrittöffnung12 damit freigibt. Der Airbag11 kann sich somit ungehindert in Richtung Fahrzeuginnenraum 13 zum Schutz der Insassen entfalten. - Die in
1 dargestellte Positionierung des Airbagmoduls6 mit zugeordneter Airbagaustrittöffnungsnaht10 in der Sitzlehne3 des Fahrzeugsitzes1 ist nur beispielhaft. Grundsätzlich kann die Airbagaustrittöffnung12 an jedem Bereich des Fahrzeugsitzes1 ausgebildet sein. Die Airbagaustrittöffnungsnaht10 könnte ggf. auch neben vorhandenen Fahrzeugsitznähten ausgeführt sein. Ebenso könnte die Airbagaustrittöffnungsnaht10 mit zugeordnetem Airbag11 in der Kopfstütze4 integriert sein. -
- 1
- Fahrzeugsitz
- 2
- Sitzteil
- 3
- Sitzlehne
- 4
- Kopfstütze
- 5
- Insassenschutzvorrichtung
- 6
- Airbagmodul
- 7
- Sitzbezug
- 8
- Sitzbezugrückseite
- 9
- Sichtseite
- 10
- Airbagaustrittöffnungsnaht
- 11
- Airbag
- 12
- Airbagaustrittöffnung
- 13
- Fahrzeuginnenraum
- 14
- Oberfaden
- 15
- Unterfaden
- 16
- Kernfaden
- 17
- Unterfadenhülle
- 18
- Sitzbezugteil
- 19
- Sitzbezugteil
- 20
- Überlappungsbereich
- 21
- Aufreißkraft
Claims (11)
- Insassenschutzvorrichtung an einem Fahrzeugsitz insbesondere eines Kraftfahrzeugs mit einer in einem Airbagaustrittbereich eines Sitzbezugs eines Fahrzeugsitzes ausgebildeten Airbagaustrittöffnungsnaht, wobei der Sitzbezug eine dem Fahrzeuginnenraum zugewandte Sichtseite und eine dem Fahrzeuginnenraum abgewandte Sitzbezugrückseite aufweist und hinter dem Sitzbezug im nicht aktivierten Grundzustand wenigstens ein Airbag zusammengefaltet angeordnet ist, und wobei im aktivierten Zustand der Insassenschutzvorrichtung der wenigstens eine Airbag aufblasbar ist und durch eine durch Öffnung der Airbagaustrittöffnungsnaht im Airbagaustrittbereich ausgebildete Airbagaustrittöffnung hindurch im Fahrzeuginnenraum aufblasbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Bestandteil (
16 ) der Airbagaustrittöffnungsnaht (10 ) mittelbar oder unmittelbar mit wenigstens einer Verlagerungseinrichtung, vorzugsweise einem Zugmittel gekoppelt ist, die im aktivierten Zustand der Insassenschutzvorrichtung (5 ) wenigstens den Bestandteil (16 ) der Airbagaustrittöffnungsnaht (10 ) vom Airbagaustrittbereich wegverlagert, vorzugsweise wegzieht, zur wenigstens teilweisen Auflösung des Nahtgefüges und damit zur Reduzierung der zur Freigabe der Airbagaustrittöffnung (12 ) aufzubringenden Freigabekraft. - Insassenschutzvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Airbagaustrittöffnungsnaht (
10 ) durch wenigstens einen Oberfaden (14 ) und wenigstens einen die Airbagaustrittöffnungsnaht (10 ) stabilisierenden Unterfaden (15 ) gebildet ist, dass der Unterfaden (15 ) im Airbagaustrittbereich im Wesentlichen an der Sitzbezugrückseite (8 ) anliegt und entlang der Airbagaustrittöffnungsnaht (10 ) verläuft, dass der Unterfaden (15 ) mittels dem Oberfaden (14 ) mit dem Sitzbezug (7 ) vernäht ist, und dass wenigstens ein Unterfadenteil (16 ) mit einer Zugvorrichtung der Insassenschutzvorrichtung (5 ) mittelbar oder unmittelbar verbunden ist dergestalt, dass die Zugvorrichtung im aktivierten Zustand der Insassenschutzvorrichtung (5 ) wenigstens das Unterfadenteil (16 ) vom Airbagaustrittöffnungsnahtbereich (10 ) wegzieht zur Reduzierung der zum Aufreißen der Airbagaustrittöffnungsnaht (10 ) erforderlichen Aufreißkraft. - Insassenschutzvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Unterfaden (
15 ) zweiteilig aus einem Kernfaden (16 ) als Unterfadenteil und einer den Kernfaden (16 ) umhüllenden Unterfadenhülle (17 ) ausgebildet ist dergestalt, dass mittels der Zugvorrichtung der Kernfaden (16 ) aus der Unterfadenhülle (17 ) herausziehbar ist. - Insassenschutzvorrichtung Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Untertadenhülle (
17 ) den Kernfaden (16 ) im Wesentlichen formschlüssig umhüllt. - Insassenschutzvorrichtung nach Anspruch 3 oder Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Zugvorrichtung durch eine vorzugsweise pyrotechnisch aktivierbare Strammereinrichtung, vorzugsweise einen Linearstrammer oder einen Rotationsstrammer, gebildet ist, und dass die Strammereinrichtung mittelbar oder unmittelbar mit dem Kernfaden (
16 ) verbunden ist. - Insassenschutzvorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Kernfaden (
16 ) eine Festigkeit aufweist, die größer ist als die Festigkeit des Oberfadens (14 ) und der Untertadenhülle (17 ). - Insassenschutzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Airbagaustrittöffnungsnaht (
10 ) integraler Bestandteil einer ohnehin vorhandenen Fahrzeugsitznaht ist. - Insassenschutzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich der Airbagaustrittöffnungsnaht (
10 ) die Randbereiche zweier aneinandergrenzender Sitzbezugteile (18 ,19 ) vernäht werden. - Insassenschutzvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die aneinandergrenzenden Sitzbezugteile (
18 ,19 ) einander im Randbereich (20 ) überlappen. - Insassenschutzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine Airbag (
11 ) Bestandteil eines Airbagmoduls (6 ) ist, das wenigstens einen ein- oder mehrstufigen Gasgenerator umfasst. - Insassenschutzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Airbagaustrittöftnungsnaht (
10 ) im seitlichen, einer Fahrzeugwand zugewandten Bereich ausgebildet ist, und dass der Airbag (11 ) ein Seitenairbag ist.
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DE2002154723 DE10254723A1 (de) | 2002-11-23 | 2002-11-23 | Insassenschutzvorrichtung an einem Fahrzeugsitz, insbesondere eines Kraftfahrzeuges |
Applications Claiming Priority (1)
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DE2002154723 DE10254723A1 (de) | 2002-11-23 | 2002-11-23 | Insassenschutzvorrichtung an einem Fahrzeugsitz, insbesondere eines Kraftfahrzeuges |
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Country | Link |
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Cited By (11)
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