DE102540C - - Google Patents

Info

Publication number
DE102540C
DE102540C DENDAT102540D DE102540DA DE102540C DE 102540 C DE102540 C DE 102540C DE NDAT102540 D DENDAT102540 D DE NDAT102540D DE 102540D A DE102540D A DE 102540DA DE 102540 C DE102540 C DE 102540C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
leather
photographic
silver
collodion
light
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Active
Application number
DENDAT102540D
Other languages
English (en)
Publication of DE102540C publication Critical patent/DE102540C/de
Active legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • GPHYSICS
    • G03PHOTOGRAPHY; CINEMATOGRAPHY; ANALOGOUS TECHNIQUES USING WAVES OTHER THAN OPTICAL WAVES; ELECTROGRAPHY; HOLOGRAPHY
    • G03CPHOTOSENSITIVE MATERIALS FOR PHOTOGRAPHIC PURPOSES; PHOTOGRAPHIC PROCESSES, e.g. CINE, X-RAY, COLOUR, STEREO-PHOTOGRAPHIC PROCESSES; AUXILIARY PROCESSES IN PHOTOGRAPHY
    • G03C1/00Photosensitive materials
    • G03C1/76Photosensitive materials characterised by the base or auxiliary layers
    • G03C1/7642Photosensitive materials characterised by the base or auxiliary layers the base being of textile or leather

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Physics & Mathematics (AREA)
  • General Physics & Mathematics (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 57: Photographie.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 11. Januar 1898 ab.
Es sind bis heute verschiedene Verfahren bekannt gemacht worden, welche bezwecken, Leder für photographische Zwecke lichtempfindlich zu präpariren. Dieselben haben aber den gewünschten technischen Effect, das Leder für die praktische Verwendung in seinem ursprünglichen bezw. unveränderten Zustande der Weichheit und Elasticität zu belassen, nicht erreicht.
Wie bekannt, verursachen die in jedem Leder enthaltenen Stoffe, Gerbsäuren u. s. w. eine Zersetzung der bei photographischen Arbeiten verwendeten Silber- und Goldsalze. Würde man z. B. versuchen, Leder ohne Weiteres mit Halogensilber zu überziehen oder mit Silbernitratlösung in Berührung zu bringen, so würde eine sofortige Reduction der Silbersalze durch die Gerbsäuren, des Leders stattfinden; ebenso bewirken letztere eine Reduction der zum Tonen von photographischen Copien verwendeten Goldsalze. In der Einsicht dieser Thatsachen hat man Versuche gemacht, das Leder vor dem Ueberziehen mit der lichtempfindlichen Emulsion bezw. dem Salzen und Silbern einseitig mit einer schützenden Schicht zu überziehen, welch letztere bezwecken soll, die silberhaltige Emulsion und später die goldhaltigen Tonbäder vor der Einwirkung der im Leder enthaltenen schädlichen Substanzen zu schützen. So hat man das Leder zunächst mit Harzlösungen überzogen und auf die Harzschicht eine Bleiweifs-Eiweifs-Schicht gebracht und erst dann gesilbert bezw. mit Emulsion begossen. Dieser Procefs hat erstens den praktischen Nachtheil der Umständlichkeit und- somit auch Kostspieligkeit, zweitens wird das Leder durch die Harz- und Bleiweifs-Eiweifs-Schicht für die weitere Behandlung desselben zwecks Verarbeitung, Formen etc. nachtheilig verändert, und schliefslich dürfte das Bleiweifs die fertig getonten Bilder durch Schwarzwerden (infolge der Bildung von Schwefelblei in schwefelwasserstoffhaltiger Luft und dergl.) recht unliebsam verändern.
Erfinder hat nun die überraschende Beobachtung gemacht, dafs man Leder auf eine sehr einfache, billige und leicht ausführbare Weise für photographische Zwecke . lichtempfindlich präpariren kann, indem man dasselbe vor dem Auftragen der lichtempfindlichen Schicht mit einer schwachen Collodiumlösung irnprägnirt. Durch diese Imprägnirung wird erstens erreicht, dafs man unbeschadet der im Leder enthaltenen schädlichen Substanzen dasselbe mit Halogensilber überziehen und mit Silbernitrat- sowie Goldsalzlösungen in Berührung bringen kann, ohne eine Reduction derselben befürchten zu müssen, dafs zweitens das Leder seine ursprüngliche Weichheit und Verarbeitbarkeit behält und auch schliefslich die photographische Copie so fest mit dem Leder verbunden ist, dafs dieselbe nur durch Zerstörung der Lederoberfläche selbst entfernt werden kann. Letzterer Umstand ist besonders werlhvoll und wichtig für die Verwerthung des Leders zu Gebrauchs- und Luxusartikeln.
Die Wirkung des Coliodiums ist aber in diesem Falle nicht mit derjenigen zu vergleichen, welche dasselbe bei den verschiedenen Präparationen von photographischen Papieren hat. Auf den photographischen Papieren soll entweder das Collodium wie bei den Collo-
diumpapieren eine unverletzliche und später auch wasserundurchlässige Schicht bewirken, und wird auch da, wie in allen anderen bisherigen Fällen, in starken Concentrationen angewendet, oder es soll den Papierbildern Glätte und Glanz verleihen. Keiner aber von diesen Zwecken soll und wird auch in vorliegendem Verfahren erreicht. Das Leder soll durch das Collodium nicht wasserundurchlässig werden, im Gegentheil soll dasselbe, damit es seine Formbarkeit erhalte, wasserdurchlässig bleiben, daher auch die schwache Concentration der angewendeten Lösung. Auch kann und soll in vorliegendem Verfahren das Collodium weder Glanz noch Glätte der Copien bewirken. Dagegen1 soll das Aussehen und besonders die Narbe des Leders unverändert erhalten werden, was besonders für Portraitzwecke zur Erhöhung des Hauteffectes von gröfstem Vortheil ist. ■
Es ist vielmehr in vorliegendem Verfahren dem Collodium aufser der relativ geringen mechanisch schützenden Wirkung unbedingt auch eine chemische Wirkung zuzuschreiben, da sich aus der geringen angewendeten Concentration eine alleinige mechanisch-schützende Wirkung nicht abieilen läfst, dagegen eine chemische Wirkung derselben infolge seiner oxydirenden Wirkung auf die im Leder enthaltenen schädlichen Substanzen sich sehr leicht erklären läfst.
Aus dem Besagten ist also demnach die Anwendung und die erzielte Wirkung des Collodiums im vorliegenden Falle eine ganz neue und letztere aus bisher Bekanntem auch eine ganz unerwartete.
Das vorliegende Verfahren besteht in seiner Ausführung darin, dafs man das zu präparirende Leder zunächst mit einer Y2 bis ι proc. Collodiumlösung imprägnirt und nach völligem Austrocknen, was nach ungefähr 24 Stunden der Fall ist, mit einer beliebigen lichtempfindlichen Emulsion begiefst.

Claims (1)

  1. Pa tent-An spruch:
    Verfahren, Leder ohne Aenderung seines Aussehens und seiner Weichheit für photographische Zwecke lichtempfindlich zu präpariren, darin bestehend, dafs man das Leder vor dem Begiefsen mit der lichtempfindlichen Emulsion- mit einer schwachen Collodiumlösung imprägnirt.
DENDAT102540D Active DE102540C (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE102540T

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE102540C true DE102540C (de)

Family

ID=5649381

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DENDAT102540D Active DE102540C (de)

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE102540C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE102540C (de)
DE1547947B2 (de) Silbersalzdiffusionsverfahren zur herstellung positiver bilder auf metalloberflaechen
DE309193C (de)
AT82210B (de) Verfahren zur Herstellung photographischer Abzüge, sowie photographisches Papier o. dgl. hierfür.
DE326708C (de) Verfahren zur Herstellung photographischer Abzuege und photographisches Papier o. dgl. dafuer
DD201688A5 (de) Verfahren zum faerben von oxydschichten des aluminiums oder von aluminiumlegierungen mit organischen verbindungen
DE83902C (de)
DE707461C (de) Verfahren zur Erzeugung von Bildern mittels oertlicher Belichtung einer mit einer Diazoniumverbindung lichtempfindlich gemachten Schicht
DE599897C (de) Verfahren zur Herstellung von Druckformen mittels eines auf photographischem Wege erzeugten Auswaschreliefs
DE506413C (de) Verfahren zur Herstellung von Lichtbildern
DE399340C (de) Verfahren zur Herstellung von Lichtdruckformen
DE950107C (de) Herstellung von gefaerbten Gelatinereliefs zur Wiedergabe von Strich- und Rasterbildern
DE615029C (de) Absaugeverfahren, insbesondere fuer die Farbenphotographie
DE332469C (de) Verfahren zur Herstellung von perlmutterfarbigen Schichten
AT54478B (de) Photochemisches Verfahren zur Erzeugung reliefartiger Zeichnungen, Bilder und Schriften auf Leder.
AT159436B (de) Verfahren zur Stabilisierung latenter Bilder auf Mehrschichtenfilmen.
DE360550C (de) Verfahren zur Herstellung von hydrotypischen Druckplatten
AT247884B (de) Lithographisches Druckplattenmaterial
DE208034C (de)
AT146335B (de) Verfahren zur Herstellung direkter Positive für Autotypiezwecke nach einer Strich- oder Halbtonvorlage.
AT156682B (de) Verfahren zur Erzeugung von Kontrasten mittels einer Diazoniumverbindung und dazu geeignete Schichten.
DE440090C (de) Verfahren zur Herstellung von Photographien, welche an Stelle des geschwaerzten Silbers des Schwarzweisssilberbildes Farbloesungen oder Loesungen anderer Stoffe tragen
AT82209B (de) Verfahren zur Herstellung von Reliefbildern für kinematographische Filmbänder.
DE626284C (de) Verfahren zur Verhinderung des Flauwerdens photographischer Schwarzweissbilder durch Heisstrocknung
DE161406C (de)