DE208034C

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Publication number: DE208034C
Application number: DENDAT208034D
Authority: DE

Description

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KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 208034 KLASSE 57b. GRUPPE

in FLÖRSHEIM a. M.

durch Behandlung mit Schwefelsäure.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 9. Februar 1906 ab.

Die vorliegende Erfindung hat ein Verfahren zum Gegenstand, nach dem es gelingt, auf geleimten oder ungeleimten Papieren eine Schicht von Amyloid zu bilden, die direkt als BiIdträger oder als Vorpräparation für das Aufbringen der Emulsion dienen kann.

Zu dem Zweck wird ein geeignetes Rohpapier von der Rolle ab durch eine hochkonzentrierte Schwefelsäure gezogen. Das so

ίο präparierte' Papier bedarf keines weiteren Überzuges von Stärke, Gelatine, Kasein oder anderen kolloidalen Substanzen, sondern es können vielmehr die wäßrigen, lichtempfindlichen Lösungen oder auch die Emulsionen direkt auf die gebildete Amyloidschicht aufgetragen werden.

Das Papier wird beispielsweise durch eine

.Schwefelsäure von 1,634 bis 1,842 spez. Gew.

gezogen und hierin je nach seinem späteren Verwendungszweck einige Sekunden gelassen. Nach dieser Behandlung wird die Säure abgepreßt und das Papier gut gewaschen. Nach dem Trocknen wird das Papier kalandert und mittels der bekannten Lösungen oder Emulsionen lichtempfindlich gemacht.

Wird die Beseitigung der Schwefelsäure - nicht durch Waschen mit Wasser, sondern durch Neutralisation mit Bariumsalzen bewirkt, so kann der sich bildende Niederschlag von Schwefelsaurem Baryt direkt als Farbe benutzt werden, so daß das so behandelte Papier auch als Ersatz für Streichpapiere verwendet werden ,kann. Durch die Vorbehandlung, die die Papiere gemäß der vorliegenden Erfindung erfahren, wird der große Übelstand der gewöhnlichen Papiere, auch der bestgeleimten, beseitigt, daß diese Papiere ein gewisses Saugevermögen besitzen, wodurch die auf die Papierbahn gebrachten Salzlösungen in den Papierfilz hineindringen.

In . anderen Fällen hat man die Papiere einer ausgiebigen Nachleimung unterzogen, um dann erst die Lösungen oder Emulsionen aufzutragen. Eine solche Nachleimung hat jedoch den besonderen Übelstand, daß sie leicht ein Abstoßen der aufzutragenden Lösung herbeiführt, so daß infolgedessen die Schicht beim Trocknen abplatzt oder Sprünge erhält. Auch wird eine solche Leimung leicht von den späteren Bädern angegriffen, so daß die BiI-der in den Papierfilz eindringen, wodurch der Zweck der Nachleimung aufgehoben ist.·

Durch die obige Behandlung der Papiere wird das photographische Bild auf der Oberfläche der Papiere gehalten, die aus einer Amyloidschicht besteht und auf der weißen Papierunterlage wie eine Folie aufliegt, aber doch innigst mit dem Papier verbunden ist. Diese Amyloidschicht, die im nassen Zustande eine schleimige Beschaffenheit hat, ist sowohl im feuchten wie im trockenen Zustande schwer verletzbar und wird weder durch Säuren noch durch Alkalien angegriffen. Trotzdem besitzt sie genügend Saugefähigkeit, um die zur Sensibilisierung angewandten Salze aufzunehmen, so daß sie einen. allen Anforderungen genügenden Bildträger darstellt.

Es ist bereits bekannt, photogräphische

Rohpapiere mit verdünnter Schwefelsäure zu behandeln, um sie von Unreinigkeiten, namentlich Kalk, Eisen usw., zu befreien.

Im Gegensatze zu diesem bekannten Verfahren bezweckt das vorstehende Verfahren nur eine chemische Umwandlung . der Oberfläche der Papiere in eine glatte Amyloidschichti die direkt als Bildträger verwendbar

ist. .■■■'■ ;

ίο VEs ist weiter versucht worden, Pergament-,■ papiere, welche durch Anwendung schwächerer /■■' Säure hergestellt werden, für photographische , , Zwecke zu benutzen, indessen ist es nicht ' möglich, auf derartige Papiere Lösungen und 1.5 Emulsionen gleichmäßig aufzutragen, da die .Papiere kraus und wellig werden. Die darauf erzeugten Bilder sitzen fast ebenso aμf der Rückseite wie auf der Vorderseite und sehen grau und unscheinbar aus.

Nach einem anderen bekannten Verfahren soll Papier, das mit Kupferoxydammoniak behandelt worden ist, eine für photographische Zwecke geeignete Oberfläche erhalten.

Während bei der ■ Schwefelsäurebehandlung eine stark geschlossene Papieroberfläche hergestellt werden kann, haben die mit Kupferoxydammoniak behandelten Papiere poröse Schichten.

Claims

Pate nt-Anspruch:

Verfahren zur Herstellung von photographischen Rohpapieren und Kunstdruckpapieren durch Behandlung mit Schwefelsäure, dadurch gekennzeichnet, daß die Papiere so kurze Zeit durch eine hochkonzentrierte Schwefelsäure gezogen werden, daß lediglich an der Oberfläche des Papiers eine glatte Amyloidschicht ent-, steht, die unmittelbar als Bildträger verwendbar ist.