DE707461C - Verfahren zur Erzeugung von Bildern mittels oertlicher Belichtung einer mit einer Diazoniumverbindung lichtempfindlich gemachten Schicht - Google Patents

Verfahren zur Erzeugung von Bildern mittels oertlicher Belichtung einer mit einer Diazoniumverbindung lichtempfindlich gemachten Schicht

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DE707461C
DE707461C DEN36278D DEN0036278D DE707461C DE 707461 C DE707461 C DE 707461C DE N36278 D DEN36278 D DE N36278D DE N0036278 D DEN0036278 D DE N0036278D DE 707461 C DE707461 C DE 707461C
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image
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mercury
photosensitive
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DEN36278D
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Dr Roelof Jan Hendrik Alink
Harke Jan Houtman
Dr Klaas Hinderikus Klaassens
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Philips Patentverwaltung GmbH
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    • GPHYSICS
    • G03PHOTOGRAPHY; CINEMATOGRAPHY; ANALOGOUS TECHNIQUES USING WAVES OTHER THAN OPTICAL WAVES; ELECTROGRAPHY; HOLOGRAPHY
    • G03CPHOTOSENSITIVE MATERIALS FOR PHOTOGRAPHIC PURPOSES; PHOTOGRAPHIC PROCESSES, e.g. CINE, X-RAY, COLOUR, STEREO-PHOTOGRAPHIC PROCESSES; AUXILIARY PROCESSES IN PHOTOGRAPHY
    • G03C1/00Photosensitive materials
    • G03C1/52Compositions containing diazo compounds as photosensitive substances
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    • GPHYSICS
    • G03PHOTOGRAPHY; CINEMATOGRAPHY; ANALOGOUS TECHNIQUES USING WAVES OTHER THAN OPTICAL WAVES; ELECTROGRAPHY; HOLOGRAPHY
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Description

  • Verfahren zur Erzeugung von Bildern mittels örtlicher Belichtung einer mit einer Diazoniumverbindung lichtempfindlich gemachten Schicht Es ist bekannt, Bilder zu erzeugen durch Belichtung einer mit einer Diazoniumverbindung lichtempfindlich gemachten Schicht unter Verwendung von Metallsalzen, wie solche des Kupfers, Nickels, Eisens, Mangans oder Quecksilbers, um das durch Kupplung entstandene Bild in verschiedenen Tönen erhalten zu können.
  • Ferner hat man vorgeschlagen, Bilder mittels einer lichtempfindlichen Schicht zu erzeugen, die ein Gemisch einer Diazoniumverbindung und eines Silbersalzes enthält, bei der durch die Belichtung ein Silberbild erhalten wird, worauf mit einer alkalischen Lösung und dann mit einem Fixiermittel behandelt wird.
  • Gemäß der Erfindung werden auf photochemischem Wege Bilder unter Verwendung einer Diazoniumverbindung und eines Merkurosalzes derart erzeugt, daß ein Metallbild entsteht und keine Kupplungsreaktion stattfindet. Zu diesem Zwecke wird vorzugsweise das -Merkurosalz der mit einer Diazoniumverbindung versehenen Schicht einverleibt; aber es ist auch möglich, das ZIerkurosalz erst dann anzuwenden, nachdem die eine Diazoniumv erbindung enthaltende Schicht belichtet worden ist. Es hat sich gezeigt, daß die Verwendung eines Merkurosalzes statt eines Silbersalzes zusammen mit einer Diazoniumverbindung zu viel besseren Kontrasten führt.
  • Wahrscheinlich beruht die Bildung des entstehenden Ouecksilberbildes auf einer Reduktion des Merlurosalzes durch das Lichtzersetzungspodukt der Diazoniumverbindung. Es sei aber bemerkt, daß in dieser Beziehung nicht eine bestimmte wissenschaftliche Erklärung der Erfindung gegeben werden soll.
  • Die Bildfixierung kann einfach durch Waschen mit Wasser erfolgen. Im Gegensatz zu anderen bekannten Verfahren, bei denen Silbernitrat Anwendung findet, kann bei Verwendung einer mit einer Diazoniumverbindung und einem Merkurosalz versehenen Schicht unmittelbar nach der Belichtung in Wasser gespült werden, wobei keine für die Bildentstehung erforderlichen Bestandteile ausgewaschen werden und also keine Abschwächungder Bildformung eintritt.
  • Zur Erzielung scharfer und kontrastreicher Bilder ist es vorteilhaft, die letztgenannte Schicht nach der Belichtung in eine vom Licht abgeschlossene Umgebung mit hohem Wasserdampfgehalt zu bringen und dann erst nach einiger Zeit auszuwaschen, Je mehr Feuchtigkeit diese Schicht bereits während der Belichtung enthält, desto besser ist das Bild gleich nach der Belichtung sichtbar. Wird dagegen eine sehr wenig Feuchtigkeit enthaltende Schicht nach der Belichtung in einer sehr trocknen, vom Licht abgeschlos= senen Umgebung aufbewahrt, so entsteht praktisch kein Bild. Wenn diese lichtempfindliche Schicht den Feuchtigkeitsgehalt besitzt, den man im allgemeinen durch Trocknen an der Luft erhält, so ist häufig unmittelbar nach der Belichtung ein schwaches Bild sichtbar. Die Geschwindigkeit der Bildformung nach der Belichtung kann sowohl durch Anwendung eines hohen Feuchtigkeitsgehaltes als auch durch Wärme erheblich gesteigert werden. Dies kann durch Baden in warmem Wasser oder durch Behandlung mit warmem Wasserdampf erfolgen.
  • Im allgemeinen ist die Bildfarbe von der Belichtungszeit und auch von der Menge Merkurosalz abhängig.
  • Gegenüber den nützlichen Eigenschaften des vorgenannten lichtempfindlichen.Nlaterials steht der Nachteil, daß bei manchen Trägerstoffen, z. B. Papier und Leinwand, das gemäß der Erfindung erzeugte Bild nach einiger Zeit wieder verschwindet. Wahrscheinlich ist dies auf Oxvdation zu Merkuro- und schließlich zu Merkuriverbindungen zurückzuführen. Dieser Nachteil kann aber auf einfache Weise durch Verwendung eines Salzes eines in der Spannungsreihe oberhalb Ouecksilber stehenden MetalIes, z. B. Silber. Gold oder Platin, in Kombination mit dem 1lerkttrosalz beseitigt werden. Dies läßt sich in verschiedener Weise verwirklichen. So kann man das gemäß der Erfindung erzeugte Bild finit einer Silbernitratlösung behandeln, wonach der Silbernitratüberschuß und das gegebenenfalls gebildete Quecksilbernitrat durch Baden in einer Lösung von Natriumsulfit entfernt werden. Auch ist es möglich, das gemäß der Erfindung erzeugte Bild während einer sehr kurzen Zeit mit einer Silbernitratlösung zu behandeln, worauf kurz mit destilliertem Wasser gespült und dann das Bild mit Hilfe einer Lösung von Metol und Citronensäure oder von 1Zetol und Weinsteinsäure entwickelt wird, was unmittelbar nach der Belichtung erfolgen kann, d. h. in einem Augenblick, in dem das Bild noch ganz unsichtbar ist. Gemäß dieser Ausführungsform der Erfindung werden sehr haltbare Bilder erhalten, was durch das Baden in schwachsauren Lösungen erreicht worden ist. Wenn man mit schwachsauren Lösungen spült, z. B. o,oi n-Salpetersäure oder o,1 n-Essigsäure, falls ausschließlich eine Diazoniumv erbindung und ein Merkurosalz benutzt wor-
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    haftes Bild, erhält aber im Vergleich zum Fall, in dem ausschließlich mit Wasser ausgewaschen wird, eine Verlängerung der Lebensdauer des Bildes.
  • Es ist sehr bemerkenswert, daß das durch Verwendung eines Silbersalzes zusammen mit einem Merkurosalz und einer Diazoniumverbindung gemäß der Erfindung erzeugte Bild viel schärfer und kontrastreicher als das Silberbild ist, das mit einer Diazoniumverbindung, aber ohne Merkurosalz erhalten wird.
  • Deshalb wird der bereits früher erwähnte Vorteil einer viel besseren Kontrastbildung durch Verwendung von N'ferkurosalz statt Silbersalz zusammen mit einer Diazoniumverbindung, gleichfalls bei Anwendung der Kombination D:azoniumverbindung, -Merkur rosalz und Silbersalz.. erhalten, wobei außerdem der Nachteil des Verschwindens des Bildes beseitigt wird. Ferner ist die schwarzbraune Farbe der gemäß der Erfindung mit OOuecksilber und S:Ibersalzen erhaltenen Bilder schöner als der gelbbraune Farbton der mit einer Diazoniumverbindung und Silbersalz allein erhaltenen Bilder.
  • Als Beispiel eines anderen Salzes, dessen Metalle höher als Ouecksilber in der Spannungsreihe steht, sei Gold erwähnt. Wenn z. B. ein erfindungsgemäß erzeugtes Quecksilberbild mit einer Aurichloridlösung stabilisiert werden soll, so ist nach der Belichtung und Entwicklung vor der Behandlung m't Aurichlorid zunächst sorgfältig zu spülen.
  • Ferner hat es sich erwiesen, daß die Geschwindigkeit der Bildentstehung bei mit einer Diazoniumverbindun- und einem Merkurosalz versehenen Schichten viel größer als bei mit einer Diazoniumverl)indung und einem Silbersalz ohne Merkurosalz versehenen Schichten ist.
  • Gemäß einer besonderen Ausführungsform der Erfindung kann dies durch Anwendung einer lichtempfindlichen Schicht ausgenutzt werden, die eine Diazoniumverbindung, ein Merkurosalz und ein Silbersalz enthält.
  • Mit einer derart zusammengesetzten lichtempfindlichen Schicht erhält man ein schönes und sehr beständiges Bild. Außerdem zeigt es sich, daß die Haltbarkeit einer solchen lichtempfindlichen Schicht beim Aufbewahren vor der Verwendung gleichzeitig erheblich zugenommen hat.
  • Sehr haltbare Bilder können auch ohne Verwendung von Silbernitrat erhalten werden, wenn man die Diazoniumverbindung und das Merkurosalz in regenerierte Cellulose einführt. Vorzügliche Ergebnisse können mit oberflächlich verseifter Acetvlcellulose als Träger erzielt werden. Das mit Hilfe einer auf diese Weise lichtempfindlich gemachten und oberflächlich verseiften AcetvlceIlulose erhaltene Bild eignet sich vorzüglich als Kopiervorlage zur Herstellung von Abdrücken auf sogenanntem Lichtpauspapier. Auf diesem Wege können besonders positive Bilder mit photographischen Halbtönen ausgezeichnet auf dem genannten Lichtpauspapier wiedergegeben werden. s Wenn man das lichtempfindliche System gemäß der Erfindung auf einen durchsichtigen Träger, z. B. regenerierte Cellulose, wie die vorgenannte oberflächlich verseifte Acetylcellulose aufbringt, so erweist sich dasselbe sehr geeignet zur Anwendung bei der sogenannten Reflexphotographie. Es können nämlich mit dem derart erhaltenen durchsichtigen lichtempfindlichen Material auf diese Weise besonders schöne und scharfe Bilder erhalten werden, wobei man die lichtempfindliche Seite auf das zu reproduzierende Original legt und durch den durchsichtigen Schichtträger und die lichtempfindliche Schicht hindurch belichtet, so daß das durch das Original reflektierte Licht die Bilderzeugung herbeiführt.
  • Die Erfindung wird an Hand einiger Beispiele näher erläutert. Beispiel i Papier wird mit einer 2prozentigen Lösung von Merkuronitrat in Wasser getränkt und dann an der Luft getrocknet. Darauf wird es mit einer einprozentigen Lösung von Benzoldiazoniuniborfluorid in Alkohol behandelt und wieder an der Luft getrocknet. Man belichtet 5 Minuten lang hinter e:iier Kopiervorlage in einer Entfernung von 25 cm von einer Glühlampe größerer Abmessung, die 51:W Energie verarbeiten kann und mit Rücksicht auf die damit verbundene Wärmeentwicklung mit Hilfe eines Kühlmantels mit Wasser gekühlt wird. Das belichtete Papier, auf dein noch kein Bild sichtbar ist, wird i Stunde in Wasser gewaschen. Das Ergebnis ist ein graufarbiges 1\egativbild.
  • Auch können Diazoniumverbindungen, in denen ein Substituent vorhanden ist, z. B.: i -L) i azon iumbenzol-4-sulfonsäure,Anwendung finden. , Vorzüglich geeignet sind Diazoniumverbindungen, in denen als Substituent eine Hy-(Iroxvlgruppe z. B. in Parastellung vorhanden ist, von denen als Beispiele erwähnt seien: i-Hydr oicybenzol-¢-diazoniumborfluorid, i-Hydroxy-benzol-4-diazoniumfluorsulfonat, i-Hydroxybenzol-4-diazonium-2-sulfonsäure, i-Hydroxvbenzol-4,diazonium-2-carbon- . säure, i-Hydroxy-2-nitrobenzol-4-diazonitim-(1-sulfonsäure. Beispiel: Papier wird mit einer i/_ prozentigen Lösung eines Gemisches von i-Hydroxybenzol-4-kaliumdiazosulfonat und Merkuronitrat im Verhältnis von i Mol Kaliumdiazosulfonat zu 2 Mol Merkuronitrat getränkt und an der Luft getrocknet. Das derart erhaltene lichtempfindliche Material wird für i Minute hinter einer Kopiervorlage dem Sonnenlicht ausgesetzt. Nach der Belichtung ist ein negatives braunes Bild entstanden, das nach 2o stündigem Waschen in Wasser grauschwarz gefärbt ist. Es weist einen scharfen Kontrast auf.
  • Auch können Benzoldiazoniumverbindungen Anwendung finden, bei denen der aus der Hydroxylgruppe bestehende Substituent in Metastellung vorhanden ist und von denen als Beispiele erwähnt seien: i-Hydroxybenzol-3-kaliumdiazosulfonat, i-Hydroxybenzol-5-diazonium-2-carbonsäure, i-Hy droxybenzol-5-diazonium-4-sulfonsäure-6-carbonsäure.
  • Noch bessere Ergebnisse werden erhalten, wenn die Hydroxylgruppe in Orthostellung in bezug auf die Diazoniumgruppe vorhanden ist, wie z. B.
  • i-Hydroxvbenzol-2-kaliumdiazosulfonat, i-Hydroxybenzol-2-diazoniumfluorsulfonat. Beispiel 3 Einer Lösung von Merkuronitrat in Wasser wird eine Sodalösung zugesetzt, so daß Merkurocarbonat niedergeschlagen wird; dann wird abfiltriert und ausgewaschen. Das derart gewonnene Merkurocarbonat wird einer Lösung von Borfluoii@-asserstoffsäure zugesetzt, auf 2 Prozent verdünnt und der Lösung noch i Prozent i-Hydroxy-2-diazoniumbenzol-¢-sulfonsäure zugegeben. Mit dieser Lösung wird Papier lichtempfindlich gemacht und dann an der Luft getrocknet. Wenn man 2 Minuten lang dieses lichtempfindliche Material hinter einer Kopiervorlage in einer Entfernung von 25 cm von einer Glühlampe größerer Abmessungen belichtet, die 5 kW Energie verarbeiten kann und mit Rücksicht auf die damit verbundene Wärmeentwicklung mit Hilfe eines Kühlmantels mit Wasser gekühlt wird, ist ein Bild noch nicht sichtbar; erst nächdem in Wasser gewaschen worden ist, entsteht ein braungraues 7egativbild.
  • Beispiel Mit einer Gelatineschicht versehenes Papier wird mit einer iprozentigen Lösung von i-Hydroxy-2-diazoniumbenzol-4- sulfonsäure und einer 211=prozentigen Lösung von 'Merkuronitrat in Wasser getränkt und an der Luft getrocknet. Das Material wird während einer Minute hinter einem Filmnegativ dem Sonnenlicht ausgesetzt. Das teilweise sichtbare Positivbild wird in einer wässerigen iprozentigen Silbernitratlösung entwickelt. Der Überschuß an Diazoniumverhindung, 'Merkufo- und Silbersalzen wird durch einstündiges Waschen mit Wasser entfernt.
  • Der erhaltene Abdruck ist braunschwarz gefärbt und weist gute scharfe Kontraste auf. Beispiel 5 Papier oder Leinwand wird mit einer wässerigen 11=prozentigen Lösung von 2-Diazonium-i-hydroxy-6-methylbenzol-4-sulfonsäure 2,5 Prozent Merkuronitrat getränkt und dann an der Luft getrocknet. Das lichtempfindliche Material wird 15 Sekunden lang in der Sonne oder 25 Sekunden in einer Entfernung von 25 cm von einer Kohlenbogenlampe hinter einem photographischen Negativ belichtet. Die Entwicklung des nicht sichtbaren Bildes erfolgt durch Wasser. Nach 24stündigem Waschen ist das Positivbild braungrau gefärbt. Wenn man dann an der Luft trocknet, so wird die Farbe des Bildes nach einigen Tagen dunkler und geht in schwarzbraun über.
  • Beim `raschen mit Wasser von Zimmertemperatur entsteht das Bild in ungefähr 1/2 Stunde. Wenn man mit warmem Wasser, z. B. von 5o bis 6o° C, spült, so wird das Bild in :2 bis 5 Minuten entwickelt. Zum Fixieren ist es nötig, längere Zeit mit Wasser nachzuspülen. Durch Behandlung mit o,oi n-Salpetersäure oder o.i n-Essigsäure kann das Fixieren in ungefähr i Stunde bewirkt werden. Beispiel 6 Durchsichtiges Papier wird mit einer iprozentigen Lösung von i-Hydroxy-2-diazonium-6-methylbenzol-4-sulfonsäure getränkt, die außerdem 2,5 Prozent Merkuronitrat enthält, und dann über Phosphorpentoxyd im geschlossenen Raum i Stunde lang getrocknet. Dann wird es 75 Sekunden lang hinter einer Kopiervorlage in 4o cm Entfernung von einer OOuarzlampe belichtet. Das schwach sichtbare Bild wird durch Wasser entwickelt und dann in einer iprozentigen Lösung von Silbernitrat in ein Silberbild umgewandelt.
  • Das positive Bild, das einen tiefbraunen Farbton aufweist, wird in einer Sulfitlösung fixiert und kann dann erfolgreich als Diapositiv für das Lichtpausv erfahren verwendet werden. Würde das O_uecksilberbild nicht in der Silbernitratlösung in ein Silberbild verwandelt werden, so tritt der Nachteil auf, daß es im Laufe eines Jahres verschwindet. Beispiel 7 Regenerierte Cellulose wird mit einer 5oprozentigen wässerigen Alkohollösung getränkt, die außerdem o,75 Prozent 2-Hydroxy-2-diazonium-6-methylbenzol-q.-sulfonsäure und t,2 Prozent Merkuronitrat enthält, und dann an der Luft getrocknet. Das derart erhaltene lichtempfindliche Material wird 21/2 Minuten lang hinter einem Glasnegativ in einer Entfernung von q.o cm von einer Ouarzlampe belichtet, dann während 1/2 Stunde einer Atmosphäre mit hohem Wasserdampfgehalt ausgesetzt und schließlich in Wasser gewaschen, wodurch ein positives Bild entwickelt und sichtbar wird. Dieses wird durch Behandlung mit Silbernitrat und darauffolgendes Wässern stabilisiert.
  • Beispiel 8 Eine im Handel erhältliche Acetylcellulose wird in einer Schüttelmaschine 2 Minuten lang mit einer 2 n-alkoholischen Kalilaugelösung behandelt, wodurch sie oberflächlich verseift wird. Nach gründlichem Spülen mit Wasser wird zwischen Filtrierpapier getrocknet und dann mit einer 2prozentigen llerkuronitratlösung getränkt. Mit einem Gummiwischer wird die Schicht auf einer Glasplatte abgestrichen und dann nochmals zwischen Filtrierpapier getrocknet. Das derart erhaltene Material wird nun mit einer o.7 5prozentigen Lösung von i-Hydroxy-2-diazonium-6-metlivlbenzol-4-sulfonsäure getränkt, die außerdem noch 1,2 Prozent Merkuronitrat und 0,75 Prozent Silbernitrat enthält. Dann wird das nun lichtempfindliche Material Hingere Zeit, z. B. 5 Tage, an der Luft aufbewahrt, um ein Material zu erzielen, mit dem reproduzierbar gearbeitet werden kann.
  • Wenn man das auf diese Weise erhaltene lichtempfindliche ':Material hinter einem photographischen Glasnegativ 2 bis 3 Minuten in einerEntfernung von 25 cm von einerKohlenbogenlampe belichtet, entsteht ein einigermaßen sichtbares positives Bild mit braunem Farbton, das in einer iprozentigen Silbernitratlösung in io Minuten bei einer Temperatur von 4o bis 5o° C entwickelt wird. Dann wird ungefähr 2 Stunden mit destilliertem Wasser, noch einige Stunden mit Leitungswasser gewaschen und schließlich kurz, z. B. i Minute, mit einer iprozentigen Natriumsulfitlösung behandelt und nochmals gewässert. Nach der Belichtung kann auch mit einer Lösung entwickelt werden, die 2 Prozent Metol und .1. Prozent Citronensäure enthält, wobei aber die Belichtungszeit bis auf etwa i Minute herabgesetzt werden muß. Nach Behandlung während i Minute mit dem genannten Entwickler wird noch 1/_ Stunde mit destilliertem Wasser gewaschen. Schließlich wird noch einige Stunden mit Leitungswasser gewaschen, gegebenenfalls nachdem die erwähnte Behandlung mit Natriumsulfit erfolgt ist. Es ist vorteilhaft, schließlich noch in einer etwa 2oprozentigen Lösung von Glycerin in Wasser zu baden, damit der Träger eine hinreichende Biegsamkeit beibehält.
  • Das mit einem solchen Bild versehene Material eignet sich besonders als Diapositiv bei Lichtpausverfahren, da dieses Bild einen dazu geeigneten Gammawert hat und der bräunlich gefärbte Stoff,, aus dem das Bild besteht, das Licht der im allgemeinen für Lichtpausverfahren verwendeten Kohlenbogenlampe stark absorbiert.
  • Mit den verschiedenen vorgenannten Trägermaterialien und Entwicklungsverfahren können auch gute Ergebnisse bei Verwendung anderer Diazoniumverbindungen erzielt werden, bei denen sich der aus einer Hydroxylgruppe bestehende Substituent in Orthostellung in bezug auf die Diazoniumgruppe befindet, z. B.: i -Hydroxy-2-diazoniumbenzol-4-sulfonsäure-6-carbonsäure, i-Hydroxy-2-diazoniumbenzol-4-carbonsäure, i-Hydroxy-2-diazoniumbenzol-5-carbonsäure, i-Hydroxy-2-diazoniumbenzol-6-carbonsäure, i-Hydroxy-2-diazoniumbenzol-4-chlor-6-sulfonsäure, i-Hydroxy-6-acetylamino-2-diazoniumbenzol-4-sulfonsäure. Auch können Diazoniumverbindungen verwendet werden, bei denen am Benzolkern zwei Hydroxylgruppen vorhanden sind, z. B. 1,6-Hydroxy-2-diazoniumbenzol-.4-sulfonsäure.
  • Statt Hydroxylgruppen können auch am Benzolkern Aminogruppen substituiert werden, bei denen außerdem ein oder die beiden Wasserstoffatome ihrerseits substituiert sein können.
  • Beispiel 9 Papier wird mit einer Lösung von p-Diphenylaminodiazoniumborfluorid und Merkuronitrat getränkt. Die weitere Behandlung des Materials und die Bilderzeugung können in entsprechender Weise erfolgen., z. B. gemäß. Beispiel 3. Es entsteht ein violett gefärbtes Negativbild, das nach dem Wässern einen braungrauen Farbton aufweist.
  • Gute Ergebnisse können ferner durch Verwendung von Dimethylaminobenzoldiazoniumboi-fluorid und Diäthylaminobenzoldiazoniumborfluorid erhalten werden. StattBenzoldiazoniumverbindungen können auch zu anderen Ringsystemen gehörige Diazoniumverbindungen benutzt werden. Beispiel io Papier wird mehrmals, z. B. dreimal, mit einer 2prozentigen Lösung von Merkuronitrat getränkt, dann in einer 6prozentigen Natriumsulfatlösung gebadet und schließlich zur Entfernung des gebildeten Natriumnitrats i Stunde lang gewässert. Nachdem das Papier an der Luft getrocknet worden ist, wird es mit einer iprozentigen Lösung von i-Diazonium-2-hydroxynaphthalin-4-sulfosäure getränkt und dann wieder an der Luft getrocknet. Dieses Material kann auf die im Beispiel 3 beschriebene Weise weiterverarbeitet werden. Nach dem Wässern wird das Bild, das nach der Belichtung noch nicht sichtbar war, zu einer graufarbigen Negativlichtpause entwickelt. Beispiel ii Papier wird mit einer 2prozentigen Lösung von Merkuronitrat getränkt und dann an der Luft getrocknet. Darauf wird es mit einer Soprozentigen alkoholischen Lösung behandelt, die i Prozent 2-Hydroxy-i-diazoniumnaphthalin-4-sulfosäure und i Prozent Silbernitrat enthält, und aufs neue an der Luft getrocknet.
  • Das lichtempfindliche Material wird 30 Sekunden hinter einem Filmnegativ in einer Entfernung von 25 cm von einer Glühlampe größerer Abmessung belichtet, die 5 kW Energie verarbeiten kann und mit Rücksicht auf die damit verbundene Wärmeentwicklung mit Hilfe eines Kühlmantels mit Wasser gekühlt wird. Das noch nicht sichtbare Bild wird dadurch entwickelt, daß das Material . Stunden lang einer Atmosphäre mit hohem Wasserdampfgehalt ausgesetzt wird. Der Ton des Bildes wird in diesem Fall zunächst braun, später schwarz. Dann wird zur Fixierung mit Wasser gespült, wobei die Farbe des Bildes keine Änderung mehr erfährt.
  • Beispiel 12 Statt Papier können die im Beispiel i i erwähnten Stoffe auch einem Träger einverleibt werden, der aus oberflächlich verseifter Acetylcellulose besteht. Zur Herstellung von lichtempfindlichem Material und zur Erzeugung von Bildern darauf kann man entsprechend Beispiel 8 verfahren.
  • Beispiel 13 Papier wird nacheinander mit einer 2prozentigen Lösung von Merkuronitrat, einer iprozentigen Lösung von i-Diazonium-2-hydroxynaphthalin-q.-sulfosäure und einer 2-prozentigen Lösung von Merkuronitrat bestrichen. Nach jeder Bearbeitung wird die Schicht an der Luft getrocknet. Dann wird kurz hinter einer Zeichnung (3o Sekunden in einer Entfernung von 25 cm von einer Glühlampe größerer Abmessungen, die 5 kW Energie verarbeiten kann und mit Rücksicht auf die damit verbundene Wärmeentwicklung mit Hilfe eines Kühlmantels mit Wasser gekühlt wird) belichtet und 5 Minuten in einer iprozentigen Lösung von Aurichlorid entwickelt. Es entsteht ein negatives rotviolettes Bild, das durch Wässern beständig gemacht wird.
  • Da Merkuronitrat mit Aurichlorid reagiert, empfiehlt es sich, nach der Belichtung zu entwickeln, sorgfältig mit Wasser auszuwaschen und erst dann das derart erhaltene Bild mit der Aurichloridlösung zu behandeln.
  • Beispiel 14 Papier wird mit einer iprozentigen Lösung von i-Diazonium-2-hydroxynaphthalin-4-sulfosäure bestrichen und dann an der Luft getrocknet. Nach kurzer Belichtung hinter einer Kopiervorlage (3o Sekunden in einer Entfernung von 25 cm von einer 5-kW-Glühlampe) wird die Schicht mit der 2prozentigen Lösung von Merkuronitrat in Wasser bestrichen, wodurch sich .das Bild in etwa 5 Minuten entwickelt, worauf mit Wasser gespült und nachher mit einer Silbernitratlösung behandelt wird.
  • Auch ist es möglich, die Schicht nach der Belichtung mit sehr feinem Pulver von Merkuronitrat einzureiben und dann in einem Raum mit heißem Wasserdampfgehalt zu entwickeln. 'Nach ungefähr einer halben Stunde entsteht das Bild, das auf die bereits beschriebene Weise stabilisiert werden kann.

Claims (9)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Erzeugung von Bildern mittels örtlicher Belichtung einer mit einer Diazoniumv erbindung lichtempfindlich gemachten Schicht, dadurch gekennzeichnet, daß der Schicht, vorzugsweise vor der Belichtung, ein :@lerkurosalz zugegeben und nach der Belichtung mit Wasser oder wässerigen Lösungen unter Mitbenutzung von Säuren, gegebenenfalls in Gegenwart von Edelmetallsalzen, zu einem Metallbild entwickelt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß nach der Belichtung mittels Wassers, gegebenenfalls mit geringem Säurezusatz, zu einem Quecksilbermetallbild entwickelt wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i. dadurch gekennzeichnet, daß nach der Belichtung mittels eines Salzes eines höher als Quecksilber in der Spannungsreihe liegenden Metalles zu einem durch das entsprechende Metall stabilisierten Metallbild entwickelt wird. .
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine Schicht verwendet wird, die das stabilisierende Salz bereits vor der Belichtung enthält.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch i bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Entwicklung unter Anwendung zusätzlicherWärme erfolgt. 0.
  6. Verfahren nach Anspruch i bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Entwicklung des Bildes in einer Umgebung mit hohem Wasserdampfgehalt erfolgt. .
  7. Verfahren nach Anspruch i bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß als Trägermaterial der lichtempfindlichen Schicht in an sich bekannter Weise regenerierte C ellulose oder oberflächlich verseifte Acetvlcellulose verwendet wird, wobei vorzugsweise nach erfolgter Entwicklung der Träger mit einem Weichmachungsmittel behandelt wird, insbesondere mit Glvcerin. B.
  8. Lichtempfindliches 'Material zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch i, bestehend aus einem Träger, auf Gien eine 1)iazoniumverbindung und ein 1Merkurosalz aufgebracht ist.
  9. 9. Lichtempfindliche Schicht nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß sie außerdem ein Salz eines höher als Quecksilber in der Spannungsreihe stehenden Metalles enthält. io. Lichtempfindliches 'Material nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger aus regenerierter Cellulose oder oberflächlich verseifterAcetylcellulose besteht.
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