DE2111980C3 - Verfahren zum Modifizieren von Vesikularbildern - Google Patents
Verfahren zum Modifizieren von VesikularbildernInfo
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Description
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Modifizieren von Vesicularbildern, insbesondere zur
Umwandlung in nichtstreuende Bilder, wobei die geschlossenen Gasblasen der Vesicularbilder gegen eine
flüssige Bildsubstanz ausgetauscht werden.
Im Gegensatz zu anderen bekannten Verfahren, bei denen lichtabsorbierende Bilder entstehen, ergeben die
fa» Vesicularverfahren lichtstreuende Bilder. Die lichtempfindlichen
Aufzeichnungsmaterialien für das Vesicularverfahren enthalten dabei im allgemeinen auf einem
Träger ein Substrat (Bindemittel) und in diesem dispergiert lichtempfindliche, insbesondere ultraviolett-
"'> lichtempfindliche Verbindungen, durch die bei Belichtung
und Entwicklung lichtstreuende Zentren gemäß dem aufgenommenen Bild entstehen. Diese lichtstreuenden
Zentren bestehen aus mikroskopischen, geschlos-
senen Gasblasen, die meistens in einer thermoplastischen Schicht als fester Schaum stabil eingebettet sind.
Die Thermoplaste sind z. B. Polymere wie Polyvinylidenchlorid, Polymethacrylonitril, Polyamine, Polyurethane
oder Polystyrol, Copolymere aus Acrylnitril mit Äthylacrylat oder Vinylidenchlorid, mit oder ohne
Zugabe von Modifikatoren wie z. B. Oligomeren, Epoxyden oder Melhylmethacrylat Das erfindungsgemäße
Verfahren ist jedoch nicht an ein thermoplastisches Verhalten des Substrates gebunden. Andere für
die Vesicularphotographie geeignete Substrate, wie Duroplaste, oder thermoelastische Schichten sowie
quellbare hydrophile Gele, wie Gelatine, kommen ebenfalls in Betracht Die makromolekulare Substratschicht
haftet auf einem Träger, z. B. aus Polyester oder Papier. Bei den lichtempfindlichen Stoffen dieses
Materials handelt es sich in der Regel um Diazoniumsalze, welche bei der photographischen Zersetzung
Stickstoff freisetzen, welcher bei der thermischen Entwicklung die Blasenbildung bewirkt (vgl. zum
Beispiel US-Patentschrift 30 32 414).
Üblicherweise werden Vesicularbilder nach diesen drei Hauptverfahren erhalten:
Verfahren | Belichtung (ultra | Entwicklung | Fixierung |
violettes, eventuell auch | |||
sichtbares Licht) | |||
1 | bildweise | z. B. 2 Sekunden | Diffuse Totalbelichtung mit |
bei 130 C | ultraviolettem Licht bei | ||
Raumtemperatur | |||
2 | bildweise, latentes | Xenon-Blitz | — |
Bild diffundiert weg | |||
3 | diffuse Total | bildweise Exponie | spontan bei |
belichtung | rung mit Hitze | Raumtemperatur |
Thermisch können die Vesicularbilder z. B. durch eine heiße Spitze, ein heißes Reliefbild oder mit Laserstrahlen
erzeugt werden. Es gibt daneben auch Vesicularbilder, die durch Druck erhalten werden.
Obwohl das Herstellungsverfahren solcher Vesicularbilder trocken durchgeführt wird und sehr einfach ist,
konnte sich diese Art der Photographic in vielen Anwendungsgebieten nicht durchsetzen. Ursache dafür
sind im wesentlichen die folgenden Nachteile:
Erstens zeigen Lichtstreubilder eine von der Beleuchtungs- und Beobachtungsapertur abhängige Maximaldichte
und charakteristische Kurve, zweitens ist ihr Auflösungsvermögen durch das rasch kleiner werdende
Streuvermögen von Gasblasen begrenzt, deren Durchmesser gleich oder kleiner der doppelten Lichtwellenlänge
ist, drittens weist die Körnigkeit (Granularität) eine merkwürdige Anomalie mit Maximum in den
bildwichtigsten mittleren Dichten auf.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es nun, ein einfaches Verfahren zur Modifizierung von Vesicularbildern,
welches viele dieser Nachteile des bekannten Vesicularverfahrens beseitigt, bereitzustellen.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß man die geschlossenen Gasblasen der Vesicularbilder gegen eine
flüssige Bildsubstanz austauscht.
Grundsätzlich kann das erfindungsgemäße Verfahren in zwei verschiedenen Varianten durchgeführt werden.
Die erste Variante ist dadurch gekennzeichnet, daß ein ein Vesikularbild tragendes Aufzeichnungsmaterial mit
einer flüssigen Bildsubstanz oder mit deren Lösung in einem lipophilen organischen Lösungsmittel, das das
hydrophobe thermoplastische Bindemittel des Aufzeichnungsmaterials zur Quellung zu bringen vermag,
behandelt wird, daß die überschüssige Bildsubstanz oder die überschüssige Lösung entfernt wird, daß das
{Aufzeichnungsmaterial getrocknet wird und gegebenenfalls daß das Aufzeichnungsmaterial mit dem
'modifizierten Vesikularbild zur Entfernung noch verbliebener Bläschen erwärmt oder mit einem weiteren
Lösungsmittel behandelt wird.
Die zweite Variante ist dadurch gekennzeichnet, daß zur öffnung der geschlossenen Bläschen eines Vesikularbildes
das das Vesikularbild tragende Aufzeichnungsmaterial mit einem Lösungsmittel für das thermoplastische
Bindemittel des Aufzeichnungsmaterials behandelt wird, daß gegebenenfalls auf die geöffneten Bläschen
ein Benetzungsmittel zur Einwirkung gebracht wird, daß auf die geöffneten, gegebenenfalls mit dem Benetzungsmittel
behandelten Bläschen eine Lösung oder Dispersion einer Bildsubstanz einwirken gelassen wird, und
gegebenenfalls daß das Aufzeichnungsmateria! mit dem modifizierten Vesikularbild zur Entfernung noch verbliebener
Bläschen erwärmt oder mit einem weiteren Lösungsmittel für das Bindemittel behandelt wird.
Die Entfernung noch verbliebener Bläschen erfolgt
■40 z. B. durch Erhitzen des thermoplastischen Bindemittels
auf seine Erweichungstemperatur oder durch Behandlung mit einem leichtflüchtigen organischen Lösungsmittel.
Zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens können die verschiedensten Substanzen, die sich
unmittelbar oder mittelbar zur Bilderzeugung eignen, verwendet werden. Insbesondere handelt es sich hierbei
um Bildsubstanzen, die bei Wellenlängen von 250 bis 800 nm elektromagnetische Strahlung zu absorbieren
vermögen. Vorzugsweise verwendet man dabei eine
so Bildsubstanz, welche ein Farbstoff, eine ultraviolettes Licht absorbierende Verbindung, eine fluoreszierende
Verbindung, eine metallorganische Verbindung, ein Metallsalz oder ein Benetzungsmittel ist.
Als fluoreszierende Stoffe werden vorzugsweise optische Aufhellmittel verwendet.
Spezielle Effekte können, z. B. zu Ausstellungszwekken, mit praktisch farblosen Bildern aus fluoreszierenden
Substanzen erzielt werden, sofern sie über sichtbare Bilder gelegt werden.
Vorzugsweise verwendet man Bildsubstanzen, welche im sichtbaren Spektralbereich des Lichtes absorbieren,
d. h. Farbstoffe, einschließlich Fluoreszenzfarbstoffe.
Werden Metallsalze als Bildsubstanzen verwendet, so sind diese vorzugsweise wasserlöslich, und man arbeitet
mit Vorteil nach der zweiten Variante. Die wasserlöslichen Metallsalze können dabei durch eine nachfolgende
chemische Reaktion in lichtabsorbierende wasserschwerlösliche Substanzen übergeführt werden, z. B. in
ein Oxyd, Sulfid, einen metallorganischen Komplex oder
das Metall selber. Anschließend kann das Metallbild mit einem physikalischen Entwickler noch verstärkt werden.
Für die zweite Variante eignen sich natürlich auch wasserlösliche Farbstoffe.
In der bevorzugten Form wird das erfindungsgemäße Verfahren gemäß der zweiten Variante so durchgeführt,
daß das offenporige Bild mit einem Benetzungsmittel und einer wäßrigen Lösung der Bildsubstanz behandelt
wird. £s kommen dabei sowohl anionische, kationische
wie nichtionische Benetzungsmittel in Betracht und zwar vor allem anionische Benetzungsmittel für
kationische Bildsubstanzen und kationische Benetzungsmittel für anionische Bildsubstanzen.
Das Verfahren mit Metallsalzen als Bildsubstanzen kann z. B. zur Herstellung von magnetischen Mikrofilmbildern
eingesetzt werden.
Auch andere Metallverbindungen, z. B. Gold-, Silber-, Kupfer- oder Nickelverbindungen, können als Bildsubstanzen
eingesetzt und zum Metall reduziert oder auf andere Art bildmäßig ausgefällt werden. Sowohl
chemisch wie elektrolytisch können derartige Metallbilder verstärkt und zu leitenden Mustern ausgebildet
werden, z. B. zu sogenannten gedruckten elektrischen Schaltungen.
Verfährt man nach der ersten Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens, so verwendet man vorzugsweise
zur Quellung der Blasen und zum Lösen der Bildsubstanz lipophile Lösungsmittel.
Bei der zweiten Variante des erfindungsjemäßen
Verfahrens verwendet man vorzugsweise zum Öffnen der Blasen ein lipophiles Lösungsmittel, jedoch eine
hydrophile Bildsubstanz bzw. eine hydrophile Lösung einer Bildsubstanz.
Geeignete lipophile organische Lösungsmittel für die erste Variante sind, je nach Konstitution, Molekulargewicht
und Vernetzungsgrad des makromolekularen Bindemittels des Vesicularsubstrates, in verschiedenen
Stoffklassen zu finden. Bevorzugt sind Lösungsmittel, weiche das Substrat rasch zum Quellen bringen, ohne
daß dieses merklich in Lösung geht. Gegebenenfalls erhält man die gewünschten Eigenschaften durch
homogene Mischung von zwei oder mehr Flüssigkeiten, von denen mindestens eine ein gutes Lösungsmittel für
das Polymer, und mindestens eine andere ein Nicht-Lösungsmittel sind. Viele für die erste Variante geeignete
Lösungsmittel(gemische) lassen sich nach den eben gegebenen Anweisungen in der Tabelle »Solvents and
Nonsolvents for Polymers«, p. IV, 185—234, des »Polymer Handbook«, J. Brandrup & E. H. Immergut
(ed.), New York 1966, finden.
Für die folgenden Substrate sind die angegebenen Lösungsmittel beispielsweise für das ert'indungsgemäße
Verfahren nach Variante 1 geeignet:
Polyvinylidenchlorid als Hauptkomponente:
Methylenchlorid, Tetrahydrofuran,
1,2-Dichlor- und Trichlorbenzol,
Cyclohexanon 1,1,1 -Trichloräthan,
Dioxan, Aethyl-acetoacetat,
2-AethoxyäthannI ; TYopoxyäthanol,
wobei in dieser Reihenfolge abnehmende Transformationsgeschwindigkeiten festgestellt werden. Mischungen zwischen diesen Lösungsmitteln sind in der Nähe von Zimmertemperatur ebenfalls brauchbar; für rasche Umwandlungen werden Methylenchlorid, für langsamere 2-Aethoxyäthanol bevorzugt.
Polyvinylidenchlorid als Hauptkomponente:
Methylenchlorid, Tetrahydrofuran,
1,2-Dichlor- und Trichlorbenzol,
Cyclohexanon 1,1,1 -Trichloräthan,
Dioxan, Aethyl-acetoacetat,
2-AethoxyäthannI ; TYopoxyäthanol,
wobei in dieser Reihenfolge abnehmende Transformationsgeschwindigkeiten festgestellt werden. Mischungen zwischen diesen Lösungsmitteln sind in der Nähe von Zimmertemperatur ebenfalls brauchbar; für rasche Umwandlungen werden Methylenchlorid, für langsamere 2-Aethoxyäthanol bevorzugt.
Polymethacrylnitril:
Methylenchlorid, Aceton, die Mischungen beider,
Methylenchlorid-Aethanol, Dimethylformamid- Aethanol, Dimethylsulfon-Aethylacetoacetat, Cyclohexanon, Acetonitril,
Nitromethan, Methylenchlorid und Aceton
sind bevorzugt
Methylenchlorid-Aethanol, Dimethylformamid- Aethanol, Dimethylsulfon-Aethylacetoacetat, Cyclohexanon, Acetonitril,
Nitromethan, Methylenchlorid und Aceton
sind bevorzugt
Polystyrol:
Cyclohexan-Aceton, Benzol-Methanol,
Methylenchlorid, Methyläthylketon,
Butyl-aceton;
Cyclohexan-Aceton-Gemische sind bevorzugt
Epoxyde (niedriges Molekulargewicht):
Epoxyde (niedriges Molekulargewicht):
Aethylacetat^Dimethylformamid-Methyl-
äthylketon,
Benzol-Aethanol, Dioxan-
Aethoxyäthanol;
Aethylacetat ist bevorzugt
Wichtig ist bei diesen lipophilen Lösungsmitteln im Falle der ersten Variante des erfindungsgemäßen
Verfahrens, daß sie innerhalb kürzester Zeit in die blasenhaltigen Bildstellen einzudringen, d.h. einzudiffundieren
vermögen, ohne daß das Gas der Blasen sichtbar freigesetzt wird, jedoch unter starkem Quellen
der Blasenstruktur. In den blasenarmen oder nicht exponierten Bildstellen findet dieser Vorgang in viel
schwächerem Maße statt, als in den blasenreichen Stellen mit der großen inneren Oberfläche und den
dünnen polymeren Blasenwänden.
An Stelle der eben erwähnten Lösungsmittel können bei kontinuierlichen Verfahren auch bei Zimmertemperatur
feste, zwischen 40 und 1000C schmelzende Lösungsmittel verwendet werden. Als solche kommen
Wachse, niederpolymere Thermoplaste oder Gele in Betracht, welche alkoholische, ätherartige, ketonartige
und/oder esterartige Gruppierungen aufweisen.
Zweckmäßig wird nach der ersten Variante so verfahren, daß die Konzentration der Bildsubstanz in
lipophilen Lösungsmitteln 0,1 bis 10, vorzugsweise 0,8 bis 1,5 Gewichtsprozent, beträgt Die Lösung der
Bildsubstanz läßt man in der Regel bei einer Temperatur von 2 bis 100° C, vorzugsweise 15 bis 25° C, auf das
Vesicularbild einwirken. Je nach Lösungsmittel, Konzentration und Temperatur läßt man die Lösung der
Bildsubstanz während 3 Sekunden bis 20 Minuten auf das Vesicularbild einwirken.
Die Farbdichte in den exponierten und nicht exponierten Bildstellen ist bei konstantem Bildmaterial
eine Funktion der Zeit, der Bildsubstanzkonzentration, des Lösungsmittels und der Temperatur. Nach sehr
langer Behandlungszeit ist die Bildschicht vollständig durchgefärbt. Bei zweckmäßiger Wahl dieser Variablen
erhält man einen optimalen Dichte-Unterschied zwischen Stellen maximaler und minimaler Exposition.
Die überschüssige anhaftende Lösung der Bildsubstanz wird vorteilhaft durch Waschen tnit dem gleichen
Lösungsmittel, worin die Bildsubstanz gelöst ist und anschließendes Spülen mit einem gegenüber dem
Substrat des Vesicularbildes inerten, leichtflüchtigen organischen Lösungsmittels entfernt Für diesen Zweck
besonders geeignete Lösungsmittel sind z. B. Aethanol oder Tetrachlorkohlenstoff. Durch Änderung der Dauer
des Waschens mit dem Lösungsmittel kann vor allem die Maximaldichte noch wesentlich beeinflußt werden.
Getrocknet wird das so umgewandelte Bild zweckmäßig in einem Wärmeschrank oder in einem
Warmluftstrom während 2 Sekunden bis 5 Minuten bei 60 bis 30° C.
Bildsubstanzen mit Diffusionsneigungen kann man durch eine kurze thermische Behandlung bei etwa 50° C
über dem Glaspunkt des thermoplastischen Substrates fixieren. Hierbei wird der Thermoplast stark vernetzt
und an der Oberfläche auch bei den Bildstellen der ursprünglichen Blasen glänzend.
Bei richtiger Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens erhält man ein völlig blasenfreies Bild, das
getreu den Dichteverlauf des Originalbildes wiedergibt, aber von der Optik des Beleuchtungs- und Betrachtungssystems
unabhängige Maximaldichte und Kontrast aufweist (in Transmission). Die Minimaldichte in
Transmission bei Verwendung von Farbstoffen als Bildsubstanzen kann bei Maximaldichten von über 2,5
weniger als 0,01 über der Dichte des Trägers liegen. Je nach der Art der Bildsubstanz erhält man auf diese
Weise stabüde bildmäßige Einfärbungen, die wedc.
diffundieren noch ausschwitzen.
Bei Verwendung von ultraviolettes Licht absorbierenden Verbindungen als Bildsubstanzen entstehen
UV-absorbierende Bilder, die sich als bildmäßige UV-Schutzfilter einsetzen lassen, welche durch das
Auge kaum erkennbare Bilder darstellen und z. B. ohne Störung über ein farbiges oder schwarz-weißes Bild
gelegt werden können, jedoch bei UV-Bestrahlung zusätzliche Informationen wiedergeben.
Bei Verwendung von Farbstoffen als Bildsubstanzen handelt es sich beim Verfahren gemäß der ersten jo
Variante in erster Linie um in lipophilen Lösungsmitteln lösliche Farbstoffe und gemäß der zweiten Variante um
wasserlösliche Farbstoffe von höchster Lichtechtheit. Diese Farbstoffe sind auch diffusionsfest eingebaut, und
die Projektionsdichte des ursprünglichen Vesicularbildes kann um einen Faktor von 2 bis 5 erhöht, d. h. ein
Empfindlichkeitsgewinn erzielt werden. So ist es z. B. möglich, Röntgenfilmoriginale nach dem Vesicularverfahren
zu kopieren und nach dem vorliegenden Verfahren auf einen Dichteumfang wie im Original zu
bringen. Das bekannte Vesicularverfahren ergibt nur flaue und informationsarme Kopien.
Bei der zweiten Variante werden lipophile organische Lösungsmittel zum öffnen der Blasen benötigt. Auch
hier sind geeignete Lösungsmittel, je nach Konstitution, Molekulargewicht und Vernetzungsgrad des Vesicularsubstrates,
in verschiedenen Stoffklassen zu finden. Bevorzugt sind Lösungsmittel, welche rasch eindringen
und die Blasen öffnen, ohne daß das Substrat merklich in Lösung geht Im übrigen gelten in bezug auf die Wahl
dieser Lösungsmittel die allgemeinen Ausführungen über die Lösungsmittel der ersten Variante.
Geeignete lipophile organische Lösungsmittel zum Öffnen der Blasen gemäß der zweiten Variante des
erfindungsgemäßen Verfahrens sind beispielsweise die folgenden:
Für Polyvinylidenchlorid als Hauptkomponente des Substrates Aceton, Methylethylketon, Dimethylformamid,
Pentachloräthan, Tetrahydrofuran t>n
(bei erhöhter Temperatur), Aethylacetat, 2-Methoxyäthanol oder Gemische dieser Lösungsmittel
untereinander oder mit Methylenchlorid.
Für Polymethacrylonitril: hi
Dimethylformamid, Dimethylsulfon,
Cyclohexanon, Pyridin, Furfural,
Methylenchlorid.
Cyclohexanon, Pyridin, Furfural,
Methylenchlorid.
Für Polystyrol:
Methylcyclohexan, 1,1,1 -Trichloräthan,
Pentachloräthan, Tetrahydrofuran,
Äthylacetat, Dioxan.
Für Epoxide:
Methyläthylketon,
Methanol (erhöhte Temperatur), Acetonitril,
Dimethylformamid (erhöhte Temperatur), Xylol.
Vorteilhaft werden die Blasen des Vesicularbildes auch mit den Dämpfen dieser lipophilen Lösungsmittel
geöffnet. Besonders interessant ist das Verfahren, worin man die Blasen durch Eintauchen in Dampf von Aceton,
Methylenchlorid oder Dimethylformamid während 1 bis 20 Sekunden öffnet.
Wichtig ist bei diesen lipophilen Lösungsmitteln für die zweite Variante oder deren Gemischen, daß sie
schnell, z. B. innerhalb von 10 bis 15 Sekunden, in die Blasenstruktur einzudringen vermögen, dabei das Gas
freisetzen und dadurch eine bildmäßige offene Porenstruktur bilden. Es handelt sich durchwegs um
eigentliche Lösungsmittel der polymeren Schicht, weiche zudem die Grenzflächenspannung der Blasenwände
erhöhen und diese deshalb zum Platzen bringen. Auch hier muß dieser Vorgang rascher ablaufen als der
Löseprozeß der polymeren Schicht. Einige Lösungsmittel, z. B. Methylenchlorid, lassen sich bei den meisten
Substraten für beide Varianten einsetzen. In diesem Fall verläuft der für die erste Variante notwendige
Quellungsvorgang (mit Lösungsmittel plus Bildsubstanz) sehr rasch, so daß der Transformationsprozeß in
wenigen Sekunden abgeschlossen ist. In etwa 10 bis 20 Sekunden werden dann die Blasen freigesetzt, offene
Poren gebildet, und somit wird das erfindungsgemäße Verfahren der zweiten Variante möglich.
Vesicularbilder mit offenen Poren zeigen ein trübes Aussehen. Sie unterscheiden sich von denjenigen der
ersten Variante außerdem durch die wichtige Eigenschaft, daß die Bildstellen aus wäßrigen Lösungen von
anionischen, kationischen oder nichtionischen Benetzungsmitteln bevorzugt diese Mittel aufnehmen. Hierauf
lassen sich wasserlösliche Bildsubstanzen mit sehr guter Präferenz gegenüber den nicht exponierten
Bildstellen in die offene Porenstruktur einbringen.
Zweckmäßig wird nach dem Einbringen der Bildsubstanz mit Wasser zur Entfernung von überschüssiger
anhaftender Bildsubstanzlösung kurz gespült
Die Bildsubstanz kann sodann gefällt und/oder durch Porenschließen fixiert werden, indem man durch eine
Wärmebehandlung oder eine Behandlung mit einem leichtflüchtigen organischen Lösungsmittel wie Aceton,
Methyläthylketon, Dioxan oder Methylenchlorid, vorzugsweise als Dampf, zusammenfallen läßt, so daß sie
sich schließen, und anschließend mit warmer Luft trocknet. Durch eine derartige Nachbehandlung erhält
man eine glatte, glänzende, das Licht nicht streuende Oberfläche.
Erfindungsgemäß ist es auch möglich, daß man ein mit einem Grünfilter aus einem Farbdiapositiv erzeugtes
Silbernegativ auf einen Vesicularfilm aufkopiert Dieses Positiv wird nun auf die beschriebene Weise bis zu einer
Maximaldichte von 0,6 gelb eingefärbt und ergibt dann einen hervorragenden Maskenfilm zur besseren Farbtrennung
von grün und blau.
Erfindungsgemäß lassen sich demnach unter Aufhebung der optischen Nachteile Lichtstreubilder, die auf
elegante Weise ohne Naß-Chemie entstehen, sehr einfach in lichtabsorbierende monochrome, schwarz-
weiße, UV-absorbierende oder -fluoreszierende Bilder
verwandeln. Hierbei kann an Empfindlichkeit und Maximaldichte gewonnen werden, das Auflösungsvermögen
bleibt erhalten. Gegenüber farbigen Diazotypiefilmen hat dieses Verfahren den Vorteil, daß mit einem
einzigen Filmmaterial durch Einfärben jede beliebige Farbe erzeugt werden kann und ein wesentlicher
Empfindlichkeitsvorsprung von etwa 20 bis 50mal besteht.
Besonders wichtige Anwendungen des erfindungsgemäßen Verfahrens nach der ersten oder der zweiten
Variante betreffen die monochrome Kleinbildkinematographie. 16-mm-Filme oder solche mit noch kleineren
Formaten, z. B. Single 8, Super-8, müssen mit einer relativ weiten Apertur projiziert werden, damit eine
genügende Leuchtdichte auf der Projektionswand entsteht. Vesicularfilme ergeben unter diesen Bedingungen
einen ganz ungenügenden Kontrastumfang. Nach der erfindungsgemäßen Bildtransformation erhält man
jedoch leicht Bilder mit einem Dichteumfang von 0,02 (über Polymerschicht plus Träger) bis gegen 3,0 und
einem Gamma zwischen 1,0 und 1,3. Diese Werte werden bisher in der Diazotypie nicht erreicht.
Eine andere wichtige Anwendung betrifft die Umwandlung von lithographischen Filmen nach dem 2ϊ
Vesicularverfahren. Obwohl diese Filme sehr gute Kopien der ursprünglichen Silbernegative darstellen,
lassen sie sich nicht ohne sehr entscheidende Nachteile z. B. auf einen Offsetmaster weiterbelichten. Zunächst
erzeugt ein nur kontaktkopiertes Vesicularbild eine sehr flaue Kopie, weil das seitlich gestreute Licht wegen des
geringen Abstands ebenfalls zur Exposition des Offset-Masters beiträgt. Zur Dämpfung dieses Effektes
müssen die Filme bis zur Dichte 0,6 mit einem lichtabsorbierenden Farbstoff (Antihalowirkung) verse- sr>
hen werden, wodurch sich die notwendige Belichtungszeit vervierfacht. Wandelt man jedoch das Vesicularbild
nach den erfindungsgemäßen Verfahren, erste oder zweite Variante, in ein besonders das ultraviolette Licht
absorbierendes Bild mit verschwindend kleinem Streu- -ίο
lichtanteil um, so erhält man gestochen scharfe Kopien von Raster- oder Strichbildern, die sich ohne Informationsverlust
kopieren lassen. Bei der Bildumwandlung läßt sich außerdem der von den Offsetdruckern
gewünschte Ätzeffekt anbringen. Man erzeugt eine überbelichtete Vesicularkopie eines Silber-Negativ-(oder
je nach Prozeß-Positiv-) Rasterbildes. Hierauf wandelt man dieses Bild z. B. in ein neutral-graues
Farbstoffbild um. Durch kürzere oder längere Behandlung im gleichen Lösungsmittel, wie dasjenige, in dem ϊυ
die Bildsubstanz gelöst war, kann man die Rasterpunkte im gewünschten Sinne abschwächen.
Zur Ausführung der Bildumwandlung nach beiden Varianten genügen im einfachsten Fall eine Reihe von
Schalen oder Tanks mit mechanischer Flüssigkeitsbe- r>i
wegung, in denen sich die Lösungsmittel mit Bildsubstanzen sowie die Bäder mit Waschflüssigkeiten
befinden. Eine kontinuierliche Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens läßt sich z. B. in einer
einfachen Rollenentwicklungsmaschine verwirklichen. m> Der belichtete und entwickelte Vesicularfilm wird durch
Leitflächen in einen Trog mit einem Lösungsmittel nach der ersten Variante, in dem z. B. ein Farbstoff gelöst ist,
geführt, dort von zwei Walzen erfaßt und wieder herausgeführt, und hierauf nach dem gleichen Prinzip ni
durch ein Waschbad nach den in den Beispielen erwähnten Varianten behandelt Auf diese Weise sind in
wenigen Sekunden praktisch trockene umgewandelte Bilder herstellbar.
Eine andere Variante zur kontinuierlichen Umwandlung läßt sich z. B. folgendermaßen veranschaulichen:
Als Lösungsmittel wird z. B. ein Keton- oder Esterwachs verwendet, das bei 40 bis 60° C schmilzt und
in eingefärbter Form auf einen Träger, z. B. Papier, Textilgewebe, Elastometer oder Metallband aufgebracht
ist. Der Vesicularfilm und das Trägerband werden zusammengepreßt und über eine z. B. 60°C
warme Walze geführt, wobei sich die Einfärbung des Filmes vollzieht. Anschließend werden Film und
Hilfsträger getrennt, letzterer gegebenenfalls regeneriert, und erstere mit Watte oder weichem Papier von
überschüssigem Lösungsmittel freigewischt Diese einfache Einrichtung läßt sich an eine automatische
Vesicuiar-Filmbeschichtungs- und Entwicklungsmaschine
anbauen, wodurch sich eine automatische und fortlaufende Umwandlung des Streubildfilms in einen
lichtabsorbierenden Film durchführen läßt
In einer besonderen Ausführungsform des vorliegenden Verfahrens werden als Bildsubstanzen thermisch
zersetzbare metallorganische Verbindungen verwendet, welche nach dem Trocknen des metallorganischen
Bildes durch Erwärmen in ein Metallbild übergeführt werden können. Geeignete metallorganische Verbindungen
sind z. B. Verbindungen des Silbers, Goldes, Nickels, Kupfers oder Zinns. Beispielsweise handelt es
sich hierbei um Verbindungen wie Nickeltetracarbonyl, Bis-triphenyl-phosphin-Gold(I)-chlorid, Pyridinotribromo-Gold(HI)oder
Diäthylzinn.
Die Zersetzung dieser Metallverbindungen zu Metallbildern erfolgt vorzugsweise bei 60 bis 150° C, wobei die
entstehenden Metalle je nach Temperatur in den Thermoplast einschmelzen.
Das entstandene Metallbild kann anschließend durch physikalische Entwicklung verstärkt werden.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Bilder lassen sich noch weiter verwenden zur
Herstellung z. B. von zweifarbigen Bildern. Man kann dabei nach verschiedenen Methoden verfahren. Grundsätzlich
verfährt man so, daß man nach dem Einbringen der Bildsubstanz diffus oder bildmäßig mit Ultraviolettstrahlung
belichtet, thermisch zu einem der Zweitbelichtung entsprechenden Vesicularbild entwickelt und in
dieses eine Bildsubstanz einbringt.
Eine bevorzugte Methode besteht darin, daß die erste
Bildsubstanz gemäß Verfahren nach Variante 1 und die zweite Bildsubstanz gemäß Verfahren nach Variante 2,
oder daß die erste Bildsubstanz gemäß Verfahren nach Variante 2 und die zweite Bildsubstanz gemäß
Verfahren nach Variante 1 eingebracht werden.
Eine weitere interessante Anwendung des erfindungsgemäßen
Verfahrens besteht in der Herstellung von farbigen Bildern aus monochromen Farbauszügen durch
Superposition. Man verfährt dabei so, daß man monochrome Farbauszüge, z. B. der blaue, grüne, rote
und schwarze Farbauszug, einzeln auf einen Vesicularfilm kopiert, der vorzugsweise im langwelligen Ultraviolettlicht
empfindlich ist, und wie üblich entwickelt Die einzelnen Auszugskopien werden dann mit den
entsprechenden Lösungen eines z. B. gelben, purpurnen, blaugrünen und schwarzen Farbstoffes bildmäßig nach
dem erfindungsgemäßen Verfahren eingefärbt Durch Superposition der verschiedenen Auszüge erhält man
das mehrfarbige Durchsichtsbild.
Eine andere Verwendungsart der so erhaltenen Farbauszugskopien besteht darin, daß man diese in
einen Paßrahmen bringt und durch Wärmebehandlung
nacheinander auf einen Träger, z. B. Papier, Textilgewebe oder eine opake Kunststoffolie überträgt und so ein
mehrfarbiges Aufsichtsbild erhält. Eine Trennschicht zwischen dem Träger und der Thermoplastschicht
erweist sich bei dieser Anwendung als vorteilhaft.
Verwendet man zum Einfärben der Vesicularbilder, die im Offset- oder Tiefdruckgewerbe üblichen Farbpigmente
oder Farbstoffe, welche diese spektral sensibilisieren, so können die Kopien der Farbauszüge zur
Herstellung von Andrucken verwendet werden, wobei die Farbauszugskopien auf Druckpapiere übertragen
werden.
Durch Behandeln mit Schutzlacken oder durch eine chemische Nachbehandlung können die Farbteilbilder
oder die thermisch übertragenen Superpositionen permanent gemacht werden.
Beim Verfahren nach Variante 2 hat sich nach der Behandlung der geschlossenen Blasen mit einem
lipophilen Lösungsmittel eine Nachbehandlung mit einem polaren Lösungsmittel wie ein Alkanol, z. B.
Methanol oder Äthanol, als vorteilhaft erwiesen.
Ein frisch entwickeltes Halbton-Positiv auf einem handelsüblichen Polyvinyliden-Vesicularfilm wird 15
Sekunden in eine bewegte Lösung von 2-Äthoxyäthanol getaucht.
Der noch feuchte Film wird danach in eine l°/oige Farbstofflösung von Ceresgelb GRN (Colour Index No.
21230) in 2-Äthoxy-äthanol gelegt.
Bei Zimmertemperatur diffundiert dieser Farbstoff nach 6 Minuten selektiv in das System der geschlossenen
Blasen.
• Nach 9 Minuten ist der Färbeprozeß beendet; der
gelbe Farbstoff schlägt nach der Diffusion intensiv nach rot um. Der Film wird dreimal 10 Sekunden in rascher
Folge mit stets frischer Lösung von 2-Äthoxy-äthanol gut gewaschen.
Auf die letzte Behandlung folgt ein mehrmaliges Tauchen des Films in Tetrachlorkohlenstoff, womit die
Restfarbstofflösung vom Material abgewaschen wird. Die letzte Reinigung erfolgt in sauberem Tetrachlorkohlenstoff.
Der Film wird anschließend 15 Minuten in einem Trockenschrank mit Luftumwälzung bei 300C
getrocknet
Man erhält ein positives rotes Bild.
Ein frisch entwickeltes Halbton-Positiv auf einem handelsüblichen Vesicularfüm wird 15 Sekunder, in sine
bewegte Lösung von 2-Äthoxyäthanol getaucht.
Der noch feuchte Film wird danach in eine l°/oige Farbstofflösung von Ceresgelb GGN (Colour Index No.
110121) in 2-Äthoxy-äthanol gelegt.
Bei Zimmertemperatur diffundiert dieser Farbstoff nach 6 Minuten selektiv in das System der geschlossenen
Blasen.
Nach 10 Minuten ist der Färbeprozeß beendet; der gelbe Farbton schlägt nach der Diffusion intensiv nach
rot um. Der Film wird dreimal 10 Sekunden in rascher Folge mit stets frischer Lösung von 2-Äthoxyäthanol
gut gewaschen.
Auf die letzte Behandlung folgt ein mehrmaliges Tauchen des Films in Tetrachlorkohlenstoff, womit die
Restfarbstofflösung vom Material abgewaschen wird. Die letzte Reinigung erfolgt in sauberem Tetrachlor-
kohlenstoff. Der Film wird anschließend 15 Minuten in einem Trockenschrank mit Luftumwälzung bei 3O0C
getrocknet.
Man erhält ein positives Bild.
Man erhält ein positives Bild.
Man taucht bei 250C ein wie in Beispiel 1 vorbehandeltes
Rasterpositiv auf Vesicularfilm in eine Farbstofflösung, welche pro 100 ml 2-Äthoxy-äthanol 2 g
Oracetblau 3 B (Colour Index No. 64500), 2,5 g Fettrot 7 B (Colour Index No. 26050) und 2 g Orasolgelb GN
(Colour Index No. 18690) enthält. Nach 18 Minuten wird
der Film zweimal 20 Sekunden und einmal 15 Sekunden in frischem 2-Äthoxy-äthanol gebadet.
Der Film wird anschließend mehrere Male in ein Bad von 1,1,1-Trichlor-äthan getaucht und danach wie in
Beispiel 2 getrocknet.
Man erhält ein neutralgraues Rasterpositiv.
Man taucht bei 25° C ein wie in Beispiel 1 vorbehandeltes Halbtonpositiv auf Vesicularfilm in eine
Farbstofflösung, welche pro 100 ml 2-Äthoxy-äthanol 2 g Fettrot 7 B (Colour Index No. 26050) enthält. Nach
15 Minuten wird der Film zweimal 20 Sekunden und einmal 15 Sekunden in frischem 2-Äthoxy-äthanol
gebadet.
Der Film wird anschließend mehrere Male in ein Bad von 1,1,1-Trichlor-äthan und danach 15 Minuten in
einem Trockenschrank mit Luftumwälzung bei 300C getrocknet. Man erhält ein positives Bild.
Ein hinter einer Mire belichteter und entwickelter Vesicularfilm wird 5 Minuten bei 30°C in eine l°/oige
Lösung von Ceresgelb GRN (Colour Index 21230) in 2-Äthoxy-äthanol getaucht.
Danach wird der Film zweimal 10 Sekunden rasch hintereinander mit 2-Äthoxy-äthanol bei 20°C gewa-■10
sehen und anschließend der Restfarbstoff mit Tetrachlorkohlenstoff
abgespült. Trocknung wie in Beispiel 1. Die Auflösung des ursprünglichen Vesicular- und des
umgewandelten Bildes beträgt jeweils 114 Lin/mm. Die optische Dichte beläuft sich auf 0,20 bis 0,92 für das
4-3 Vesicularbild und 0,29 bis 2,43 für das eingefärbte Bild.
Ein Vesicular-Halbtonbild wird 30 Minuten bei 200C
in eine 2-Äthoxy-äthanollösung gelegt, welche pro 100 ml 3 g Oracetblau B 3 (Cl. Solvent Blue 19), 3 g
Orasolgelb GN (CI. Solvent Yellow 23) und 3 g Fettrot .7 B (Colour Index 26050) enthält
Danach wäscht man dreimal 10 Sekunden in rascher Folge mit 2-Äthoxy-äthanol und schließt eine zweimalige
Behandlung mit Tetrachlorkohlenstoff an. Trocknen wie in Beispiel 1 beschrieben. Die Auflösung beträgt bei
dem ursprünglichen Vesicularbild 161 Lin/mm, beim eingefärbten Bild 114 Lin/mm. Die optische Dichte
(weißes Licht, Transmission) des Vesicularbildes ist 0,07
wi bis 0,46, diejenige des umgewandelten Bildes 0,58 bis
1,39.
Man taucht ein wie in Beispiel 1 vorbehandeltes b'i Halbtonpositiv auf Vesicularfilm 13 Minuten lang bei
250C in eine Lösung, welche pro 100 ml 2-Äthoxy-äthanol,
1 g Orasolgelb GN (Colour Index 18690) enthält Nach dieser Zeit wird der Film zweimal 20 Sekunden
und einmal 15 Sekunden in frischem 2-Äthoxy-äthanol gebadet und anschließend mehrere Male in ein Bad von
1,1,1-Trichloräthan getaucht und wie in Beispiel 1
angegeben getrocknet. Man erhält ein positives gelbes Bild.
Ein Vesicular-Halbtonpositiy wird 13 Minuten lang bei 25° C in eine Lösung von 2-Äthoxy-äthanol getaucht,
welche pro 100 mi Lösungsmittel 2 g Oracetblau B (Colour Index 64500) enthält. Anschließend wird der
Film wie in Beispiel 7 beschrieben nachbehandelt. Man erhält ein positives Bild.
Man taucht einen frisch entwickelten und fixierten Halbtonpositiv-Vesicularfilm bei 25°C in eine Farbstofflösung,
welche pro 100 ml 2-Äthoxy-äthanol 2 g Oracetblau B (Colour Index 64500), 2,5 g Fettrot 7 B
(Colour Index 26050) und 2 g Orasolgelb GN (Colour Index 18690) enthält.
Nach 28 Minuten wird der Film mehrere Male mit 2-Äthoxy-äthanol gewaschen und sofort danach in
1,1,1-Trichloräthan getaucht und dreimal mit frischem 1,1,1-Trichloräthan gewaschen. Der gewaschene Film
wird anschließend 15 Minuten bei 300C in einem Trockenschrank mit Luftumwälzung getrocknet.
30
lo
is
Beispiel 12
Es werden auf Vesicularfilmen Silberbilder kopiert, die den Gelb-, Rot-, Blau- und Schwarzauszügen einer
Farbvorlage entsprechen.
a) Der Gelbauszug wird 8 Minuten bei 250C in einer
Lösung von 1 g Orasolgelb GN (Colour Index 18690) in
100 ml 2-Äthoxy-äthanol behandelt. Danach wird dreimal 10 Sekunden mit 2-Äthoxy-äthanol und
anschließend mit 1,1,1-Trichlor-äthan gewaschen und
wie in Beispie! 15 getrocknet.
b) Der Rotauszug wird 10 Minuten bei 250C in eine
2°/oige Lösung von Fettrot 7 B (Colour Index 26050) in 2-Äthoxy-äthanol gelegt und wie unter a) angegeben
nachbehandelt.
c) Der Blauauszug wird 12 Minuten bei 250C in eine
2%ige Lösung von Oracetblau B (Colour Index 64500) in 2-Äthoxy-äthanol gelegt und wie unter a) angegeben
nachbehandelt.
d) Der Schwarzauszug wird 20 Minuten bei 25° C in eine Farbstofflösung getaucht, welche pro 100 ml
2-Äthoxy-äthanol 2 g Oracetblau B (Colour Index 64500), 2,5 g Fettrot 7 B (Colour Index 26050) und 2 g
Orasolgelb GN (Colour Index 18690) enthält. Der Film wird mehrere Male mit 2-Äthoxy-äthanol gewaschen
und anschließend in 1,1,1-Trichlor-äthan getaucht und mit frischem 1,1,1-Trichlor-äthan gewaschen.
Der gewaschene Film wird wie in Beispiel 15 getrocknet.
Durch Übereinanderlegen der vier Bilder erhält man ein Bild in natürlichen Farben.
Beispiel 10
Ein Vesicularfilm wird 15 Minuten bei 200C in einer
Lösung von 2,5 g eines optischen Aufhellers, z. B. Bis-(5-Methylbenzoxazolyl)-äthylen, in 100 ml 2-Äthoxy-äthanol
behandelt. Danach wäscht man einmal 15 Sekunden in 2-Äthoxy-äthanol und anschließend 30
Sekunden Tetrachlorkohlenstoff. Der Film wird dann 20 Minuten bei 300C in einem Trockenschrank mit ίο
Luftumwälzung getrocknet.
Hierauf wird der Film auf der Schichtseite mit einem weichen Tuch abgerieben.
Unter der UV-Lampe bei 350 nm wird das Bild sichtbar.
Beispiel 11
Es werden auf Vesicularfilmen Silberbilder kopiert, die den Gelb-, Rot- und Blau-Auszügen einer Farbvorlage
entsprechen.
a) Die Kopie des Gelb-Auszugs wird 8 Minuten bei 200C in einer Lösung von 1,5 g Orasolgelb GN (Colour
Index Solvent Yellow 23) in 100 ml 2-Äthoxy-äthanol behandelt Danach wird dreimal 10 Sekunden mit '">
2-Äthoxy-äthanol und anschließend mit CCU gewaschen und wie in Beispiel 1 getrocknet
b) Der Rot-Auszug wird 10 Minuten bei 200C in eine
2%ige Lösung von Fettrot 7 B (Colour Index 26050) in 2-Äthoxy-äthanol gelegt und ebenso nachbehandelt «>
c) Der Blau-Auszug wird 12 Minuten in einer 2%igen
Lösung von Oracetblau B (Solvent Blue 19) in 2-Äthoxy-äthanol gelegt und ebenso behandelt
Durch Übereinanderlegen der drei umgewandelten Kopien erhält man ein Bild in natürlichen Farben. Die M
optische Dichte des Gelbbildes beträgt 0,19 bis 1,0, diejenige des Rotbildes 0,29 bis 136 und diejenige des
Blaubildes 0,20 bis 0,83.
Beispiel 13
Ein entwickelter und fixierter Vesicularfilm wird bei Zimmertemperatur während 12 Sekunden in eine
Farbstofflösung gelegt, welche pro 100 ml Methylenchlorid 3 g Oracetblau B (Colour Index 64500) enthält.
Der Film wird rasch in eine bewegte Lösung von 1,1,1-Trichlor-äthan übergeführt und während 5 Sekunden
gebadet. Anschließend wäscht man dreimal mit 2-Äthoxy-äthanol, spült den Film mit 1,1,1-Trichloräthan
ab, läßt kurz an der Luft das Lösungsmittel verdampfen und glättet das Substrat über Acetondampf.
Hierauf wird der Film wie in Beispiel 1 getrocknet
Man erhält ein positives blaues Bild.
Beispiel 14
Ein entwickelter und fixierter Vesicularfilm wird bei Zimmertemperatur während 10 Sekunden in eine
Farbstofflösung getaucht, die pro 100 ml Methylenchlorid 3 g Fettrot 7 B (Colour Index 26050) enthält Der
Film wird sofort danach 5 Sekunden lang in 1,1,1-Trichlor-äthan gebadet
Anschließend wird der Film dreimal mit 2-Äthoxyäthanol gewaschen und die Quellung mit 1,1,1-Trichloräthan
gestoppt Man läßt den Film kurz an der Luft trocknen, glättet die Schichtseite über Acetondampf
und trocknet den Film wie in Beispiel 1.
Man erhält ein positives rotes Bild.
Beispiel ί5
Es werden auf Vesiciilarfilmen Silberbilder kopiert,
die den Gelb-, Rot-, Blau- und Schwarzauszügen einer Farbvorlage entsprechen.
a) Der Gelbauszug wird 8 Sekunden bei Zimmertemperatur
in eine Lösung getaucht, welche pro 100 ml Methylenchlorid 1 g Orasolgelb GN (Colour Index
18690) enthält Der Film wird rasch in bewegtes 1,1,1-Trichlor-äthan übergeführt und kurz gebadet
Darauf wäscht man den Film mehrere Male mit 2-Äthoxy-äthanol und anschließend mit 1,1,1-Trichloräthan.
Nach kurzem Trocknen an der Luft wird das Substrat mit Acetondampf geglättet und der Film wie in
Beispiel 1 getrocknet
b) Der Rotauszug wird 10 Sekunden bei Zimmertemperatur
in eine Lösung getaucht, die 3 g Fettrot 7 B (Colour Index 26050) in 100 ml Methylenchlorid enthält,
und wie unter a) angegeben weiterbehandelt.
c) Der Blauauszug wird 10 Sekunden bei Zimmertemperatur in eine Lösung getaucht, die pro 100 ml
Methylenchlorid 3 g Oracetblau B (Colour Index 64500) enthält, und wie unter a) angegeben weiterbehandelt.
Der Schwarzauszug wird 28 Minuten bei 25° C in eine Lösung getaucht, die pro 100 ml 2-Äthoxy-äthanol 1 g
Orasolgelb GN (Colour Index 18690), 2,5 g Fettrot 7 B (Colour Index 26050) und 2 g Oracetblau B (Colour
Index 64500) enthält. Hierauf wird der Film mehrere Male mit frischem 2-Äthoxy-äthanol gewaschen, zweimal
mit Tetrachlorkohlenstoff gespült und wie in Beispiel 1 angegeben getrocknet.
Durch Obereinanderlegen der vier umgewandelten Bilder erhält man ein Bild in natürlichen Farben.
10
15
20
30
Beispiel 16
35
Ein photographisches Papier (Polyvinylidenchloridbasis)
wird bei Zimmertemperatur während 12 Minuten in eine Lösung getaucht, welche 1 g Anthracen pro
100 ml 2-Äthoxy-äthanol enthält. Anschließend wird das Papier einmal mit 2-Äthoxy-äthanol abgespült, zweimal
mit Tetrachlorkohlenstoff gewaschen und 15 Minuten in einem Trockenschrank mit Luftumwälzung bei 300C
getrocknet.
Unter der UV-Lampe wird das Bild bei 350 nm sichtbar.
Beispiel 17
Man taucht bei 24° C ein entwickeltes und fixiertes Vesicularbild während 40 Sekunden in eine Lösung,
welche pro 100 ml 2-Methoxy-äthanol, 1,5 g Fettrot 7 B (Colour Index 26050) enthält. Der Film wird rasch in
1,1,1-Trichlor-äthan getaucht, um die Quellung zu stoppen, und anschließend zweimal in 2-Äthoxy-äthanol
gewaschen und mit Tetrachlorkohlenstoff gespült. Man läßt das Lösungsmittel an der Luft verdampfen, schließt
die Poren über Acetondampf und trocknet den Film während 5 Minuten bei 3O0C in einem Trockenschrank
mit Luftumwälzung. Man erhält ein positives rotes Bild.
Ein Vesicularbild wird während 30 Sekunden bei 24° C
in eine Lösung getaucht, welche pro 100 ml 2-Methoxyäthanol, 1,5 g Fettrot 7 B (Colour Index 26050) enthält.
Hierauf wird der Film rasch in Äthanol getaucht und mit diesem Lösungsmittel einmal gewaschen. Danach wird
der Film zweimal 10 Sekunden lang in eine nicht bewegte Lösung von 2-Äthoxy-äthanol gelegt, wobei
jedes Mal die Schichtseite mit einem Lösungsmittel gespült wird. Sofort danach wird der Füm in Äthanol
getaucht und gewaschen. Man läßt das Äthanol an der Luft verdampfen, schließt die Poren über Acetondampf
und trocknet den Film gemäß Beispiel 17. Man erhält ein positives rotes Bild.
Beispiel 19
Ein Vesicularbild wird während 45 Sekunden bei 24° C
in eine Lösung getaucht, welche pro 100 ml 2-Methoxyäthanol, 2,5 g Fettrot 7 B (Colour Index 26050) enthält.
Der Film wird sofort in 1,1,1-Trichlor-äthan eingetaucht und noch einmal damit gewaschen. Hierauf wird der
Film 20 Sekunden in ruhendem 2-Äthoxy-äthanol liegengelassen, mit dem gleichen Lösungsmittel auf der
Schichtseite gespült und in Ι,Ι,ί-Trichlor-äthan getaucht
Danach wird der Film mit Äthanol gewaschen und an der Luft getrocknet. Die Poren des trockenen
Films werden mit Acetondampf geschlossen, und der Film wird anschließend gemäß Beispiel 17 getrocknet.
Man erhält ein po· itives rotes Bild.
Ein Vesicularbild wird 50 Sekunden bei 20° C in eine
Lösung getaucht, welche pro 100 ml 2-Methoxy-äthanol 1 g Orasolgelb GN (Colour Index 18690) und 2 g
Oracetblau B (Colour Index 64500) enthält
Danach wird der Film dreimal in 2-Äthoxy-äthanol gebadet und sofort mit Äthanol gewaschen. Nach
Verdampfen des Alkohols werden die Poren über Acetondampf geschlossen und der Film wie in Beispiel
17 getrocknet.
Man erhält ein positives grünes Bild.
Ein entwickeltes und fixiertes Vesicular-Halbtonpositiv wird 30 Sekunden bei Zimmertemperatur in
2-Methoxy-äthanol getaucht und sofort in Äthylalkohol gebadet. Der Film wird 5 Minuten bei 300C in einem
Trockenschrank mit Luftumwälzung getrocknet. Anschließend wird der Film während 15 Minuten in einer
Netzmittellösung gebadet, welche 1 g des Tensides der Formel
CF3-(CF2I7-SO2-N
CH2COOK
CH2CH,
pro 100 ml Wasser enthält. Danach wird der noch feuchte Film in einer Farbstofflösung von 1 g Malachitgrün
(Colour Index 42000) pro 100 ml Wasser während 15 Minuten behandelt.
Anschließend tupft man den Film beidseitig mit einem absorbierenden Gewebe ab und löst den überschüssigen
Farbstoff, indem man den Film mehrere Male in 2-Äthoxy-äthanol badet. Hierauf wird der Film mit
1,1,1-Trichlor-äthan behandelt. Nach Verdampfen dieses Lösungsmittels werden die Poren über Acetondampf
geschlossen und der Film wird gemäß Beispiel 17 getrocknet.
Man erhält ein positives grünes Bild.
030 221/61
Ein entwickeltes und fixiertes Vesicular-Rasterpositiv
wird 25 Sekunden bei Zimmertemperatur in 2-Methoxyäthanol getaucht und anschließend in Äthylalkohol
gebadet.
Die weitere Behandlung erfolgt wie in Beispiel 21 beschrieben, und man erhält ein positives grünes Bild.
10
15
Ein Vesicular-Halbtonpositiv wird 30 Sekunden bei Zimmertemperatur in 2-Methoxy-äthanol getaucht und
anschließend in Äthylalkohol gebadet.
Die weitere Behandlung erfolgt wie in Beispiel 21 beschrieben, doch wählt man eine Farbstofflösung von
Ig Fuchsin NB (Colour Index 42520) pro 100ml ->o
Farbstofflösung.
Man erhält ein positives rotes Bild.
Ein entwickeltes und fixiertes Vesicularpositiv wird 30 Sekunden in 2-Methoxy-äthanol getaucht. Der Film jo
wird rasch in Äthanol übergeführt und bewegt und mit Äthanol nochmals abgespült.
Nach Verdampfen des Alkohols wird der Film während 15 Minuten in einer Lösung gebadet, welche
pro 100 ml Wasser 1 g des Tensids der Formel J5
CF1-(CF2I7-SO,- N
CHXOOK
CH2CH.,
-IU
enthält. Hierauf taucht man den noch feuchten Film 10 Minuten in ein bewegtes Bad von roter chinesischer
Tusche. Der Film wird anschließend beidseitig mit einem absorbierenden Gewebe abgetupft und zweimal
5 Sekunden in frischem 2-Äthoxy-äthanol gebadet.
Der Film wird sofort in 1,1,1-Trichlor-äthan übergeführt
und noch einmal mit dem gleichen, frischen Lösungsmittel abgespült. Nach Verdunsten des Lösungsmittels
werden die Poren über Acetondampf geschlossen und der Film wie in Beispiel 17 getrocknet.
Man erhält ein positives rotes Bild.
Ein entwickeltes und fixiertes Vesicularpositiv wird 25 Sekunden in 2-Methoxy-äthanol gebadet und rasch in
bewegtes Äthanol getaucht.
Nach 15 Sekunden Behandlung wird der Film mit Äthanol gespült und getrocknet. Der trockene Film wird
danach während 15 Minuten in einer Lösung gebadet, welche 1 g eines kationischen Netzmittels pro 100 ml
Wasser enthält.
Nach dem Trocknen des Films wird dieser während 12 Minuten in einer Lösung gebadet, welche 1,5 g
Farbstoff der Formel
OH
H3C-O
NH-OC-
SO3H
SO3H
pro 100 ml Wasser enthält
Anschließend wird der Film 15 Sekunden in fließendem kaltem Wasser gewaschen und mit Äthanol
abgespülL Nach Verdampfen des Alkohols werden die Poren über Acetondampf geschlossen, und der Film
wird wie in Beispiel 17 getrocknet.
Man erhält ein positives blaues Bild.
Man legt ein Vesicularhalbtonbild 2 Minuten in 2-Methoxy-äthanol. Anschließend behandelt man ihn 20
Sekunden in Äthanol und läßt das Material an der Luft trocknen. Hierauf schwenkt man den Film 10 Minuten in
einer l°/oigen wäßrigen Lösung eines Gemisches von Natrium-dibutylnaphthalin-sulfonat und Natrium-dinaphthylphthalinsulfonat
(Netzmittel) und behandelt ihn dann während 5 Minuten in einer l%igen wäßrigen Lösung von Malachitgrün (Colour Index 42000). Hierauf
trocknet man bei 30° C. Der Film trägt ein grünes Bild und hat außerdem streuenden Charakter. Dasin läßt man
den Film mit der nichtbeschichteten Seite für 1 Sekunde bei 1200C an einer Walze vorbeilaufen. Dann wäscht
man 10 Minuten mit Äthylalkohol, um Farbstoffreste zu entfernen, und trocknet im Trockenschrank bei 3O0C.
Durch kurze Behandlung in Dimethylformamid-Dampf
schließen sich die Poren, und es entsteht ein nichtstreuendes grünes Bild.
Man verfährt wie in Beispiel 25. Das nach der Trocknung bei 3O0C erhaltene, noch stark streuende
Farbbild wird während ein paar Sekunden in Dioxan getaucht und getrocknet, wobei ein völlig klares
Farbbild entsteht.
Ein Vesicularhalbtonbild wird zur Umwandlung des Blasenbildes in ein Bild mit offenen Poren mit
2-Methoxyäthanol und Methanol vorbehandelt, dann in eine Lösung des Netzmittels der im Beispiel 26
angegebenen Zusammensetzung getaucht, und während 5 Minuten in einer Lösung von Silbernitrat und
Ferri-ammonium-citrat gebadet. Durch eine kurze Belichtung mit UV-Licht erhält man in den Poren
photolytisches Silber, welches in bekannter Weise durch physikalische Entwicklung verstärkt werden kann.
Durch galvanische Verfahren kann man auch Kupfer auf diesem Silberbild niederschlagen.
Ein Vesicularrasterbild wird wie im vorigen Beispiel
mit Methoxyäthanol, Methanol und anschließend mit dem in Beispiel 21 angegebenen Netzmittel behandelt
Dann wird hintereinander in einer Bleinitrat- und Natriumsulfidlösung gebadet Durch Schließung der
Poren in Dimethylformamiddampf wird ein stabiles Bild
hoher Dichte erzeugt
Auf einem Vesicularfilm wird ein Bild kopiert, entwickelt, aber nicht fixiert Es wird wie in Beispiel 17
mit einem roten Farbstoff in einem Iipophilen Lösungsmittel angefärbt Dann wird ein zweites Bild
aufkopiert und ein zweites Mal entvickelt Nun werden nach dem Verfahren wie in Beispiel 26 die Blasen zu
Poren geöffnet und schließlich v-ird in einer wäßrigen Malachitgrünlösung gebadet, welche 1 % des in Beispiel
'26 angegebenen Netzmittels enthält Nach einer Schlußbehandlung wie in Beispiel 26 wird ein zweifarbiges
Bild erhalten.
Ein entwickeltes und fixiertes Vesicularbild, PoIyacrylnitril-Substrat
wird 10 Sekunden bei 200C in eine Lösung getaucht, weiche 3 g Ceresgelb GGN (Colour
Index 110121) pro 100 ml Methylenchlorid enthält.
Der Film wird rasch in 2-Äthoxy-äthanol übergeführt und noch zweimal in gleichem, frischem Lösungsmittel
gebadet.
Anschließend wäscht man den Film einmal in 1,1,1-Trichloräthan, trocknet ihn kurz an der Luft und
glättet die Schichtseite über Acetondampf. Der Film wird dann 10 Minuten bei 3O0C in einem Trockenschrank
mit Luftumwälzung getrocknet.
Man erhält ein positives rotes Bild.
Ein Vesicularbild wird 12 Sekunden bei 16° C in eine
Lösung getaucht, welche pro 100 ml Methylenchlorid 3 g Ceresgelb GGN (Colour Index 110121) enthält.
Danach wird der Film rasch in Tetrachlorkohlenstoff getaucht und zweimal mit 1,1,1-Trichlor-äthan gewaschen.
Der Film wird an der Luft getrocknet und die Schichtseite über Acetondampf geglättet. Getrocknet
wird der Film wie in Beispiel 31 beschrieben.
Man erhält ein positives rotes Bild.
Ein entwickeltes und fixiertes Vesicularbild wird 15 Sekunden bei Zimmertemperatur in eine Farbstofflösung
getaucht, welche 1 g Oracetblau B (Colour Index 64500) pro 100 ml Methylenchlorid enthält.
Der Film wird rasch in 1,1,1-Trichlor-äthan übergeführt und dreimal mit dem gleichen frischen Lösungsmittel
gewaschen.
Nach Verdunsten des Lösungsmittels wird die Schichtseite über Acetondampf geglättet und der Film
wie in Beispiel 31 getrocknet.
Man erhält ein positives blaues Bild.
Ein entwickeltes und fixiertes Vesicularbild wird 14
Sekunden bei 200C in ein Lösungsmittelgemisch von
gleichen Teilen Methylenchlorid und Aceton getaucht, welches pro 100 ml 1,5 g Ceresgelb GGN (Colour Index
110121) enthält.
Dann wird der Fiim rasch in 1,1,1-Trichlor-äthan übergeführt und noch zweimal mit dem gleichen,
ίο frischen Lösungsmittel gewaschen.
Nach Verdampfen des Lösungsmittels wird die Schichtseite über Acetondampf geglättet und der Film
wie in Beispiel 31 getrocknet
Man erhält ein positives Bild.
Ein normal entwickeher und fixierter Vesicularfilm
wird 30 Sekunden bei Zimmertemperatur in eine Lösung von 2-Methoxy-äthanol getaucht und sofort in
bewegtes Äthanol übergeführt und einmal damit abgespült.
Der trockene Film wird anschließend während 15 Minuten in einer Lösung gebadet, weiche 1 g der im
Beispiel 21 angegebenen Tenside pro 100 ml Wasser enthält.
Der Film wird dann während 15 Minuten in wäßriger Malachitgrün-Lösung (Colour Index 42000) gebadet,
weiche 3 g Farbstoff pro 100 ml enthält. Danach wird der Film 5 Sekunden abgespült und dreimal 10
jo Sekunden in 2-Äthoxy-äthanol gebadet. Der Film wird
rasch in 1,1,1-Trichlor-äthan übergeführt und einmal mit gleicher, frischer Lösung abgespült.
Nach Verdunsten des Lösungsmittels werden die Poren über Acetondampf geschlossen.
Man erhält ein grünes positives Bild.
Man erhält ein grünes positives Bild.
Ein Vesicularfilm wird 40 Sekunden bei 2O0C in
Cyclohexanon getaucht und sofort in bewegten Methylalkohol übergeführt Nach 10 Sekunden Behandlung
wird der Film noch einmal mit Methanol abgespült.
Der trockene Film wird 5 Minuten in einer bewegten Lösung von 1 g des im Beispiel 21 angegebenen
Tensides pro 100 ml Wasser behandelt.
Danach wird der Film während 4 Minuten in eine Lösung getaucht, welche 3 g Malachitgrün (Colour Index 42000) pro 100 ml Wasser enthält.
Danach wird der Film während 4 Minuten in eine Lösung getaucht, welche 3 g Malachitgrün (Colour Index 42000) pro 100 ml Wasser enthält.
Der noch feuchte Film wird zweimal 5 Sekunden in 2-Äthoxy-äthanol gebadet und einmal mit 1,1,1-Tri-M
chlor-äthan gewaschen.
Nach Verdampfen des Lösungsmittels werden die Poren über Acetondampf geschlossen und der Film wie
in Beispiel 17 getrocknet.
Man erhält ein grünes positives Bild.
Ein belichteter und entwickeher Vesicularfilm wird mit 2-Methoxy-äthanol und anschließend mit Äthanol
zum Öffnen der Poren behandelt und hierauf mit dem im bo Beispiel 21 angegebenen Tensidgemisch hydrophilisiert.
Hierauf stäubt man ein Phthalocyanin-Blaupigment auf, wischt mit Watte über den Film und schließt
anschließend die Poren über Acetondampf.
Man erhält ein blaues positives Bild.
Claims (19)
1. Verfahren zur Modifizierung von Vesikularbildern,
dadurch gekennzeichnet, daß ein ein Vesikularbild tragendes Aufzeichnungsmaterial mit
einer flüssigen Bildsubstanz oder mit deren Lösung in einem lipophilen organischen Lösungsmittel, das
das hydrophobe thermoplastische Bindemittel des Aufzeichnungsmaterials zur Queliung zu bringen
vermag, behandelt wird, daß die überschüssige Bildsubstanz oder die überschüssige Lösung entfernt
wird, daß das Aufzeichnungsmaterial getrocknet wird und gegebenenfalls daß das Aufzeichnungsmaterial
mit dem modifizierten Vesikularbild zur Entfernung noch verbliebener Bläschen erwärmt
oder mit einem weiteren Lösungsmittel behandelt wird.
2. Verfahren zur Modifizierung von Vesikularbildern,
dadurch gekennzeichnet, da3 zur öffnung der geschlossenen Bläschen eines Vesikularbildes das
das Vesikularbild tragende Aufzeichnungsmaterial mit einem Lösungsmittel für das thermoplastische
Bindemittel des Aufzeichnungsmaterials behandelt wird, daß gegebenenfalls auf die geöffneten Bläschen
ein Benetzungsmittel zur Einwirkung gebracht wird, daß auf die geöffneten, gegebenenfalls mit dem
Benetzungsmittel behandelten Bläschen eine Lösung oder Dispersion einer Bildsubstanz einwirken
gelassen wird, und gegebenenfalls daß das Aufzeichnungsmaterial mit dem modifizierten Vesikularbild
zur Entfernung noch verbliebener Bläschen erwärmt oder mit einem weiteren Lösungsmittel für das
Bindemittel behandelt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Bildsubstanz ein Farbstoff,
eine ultraviolettes Licht absorbierende Verbindung, eine fluoreszierende Verbindung, eine metallorganische
Verbindung, ein Metallsalz oder ein Benetzungsmittel verwendet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Aufzeichnungsmaterial mit
dem modifizierten Vesikularbild zur Entfernung noch verbliebener Bläschen auf die Erweichungstemperatur
des thermoplastischen Bindemittels erwärmt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Aufzeichnungsmaterial mit
dem modifizierten Vesikularbild zur Entfernung noch verbliebener Bläschen mit einem leichtflüchtigen
organischen Lösungsmittel behandelt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Vesikularbild modifiziert
wird, das noch zur Bildung von Bläschen befähigt ist, daß dieses erste Vesikularbild nach der Behandlung
mit der Bildsubstanz diffus oder bildmäßig mit ultraviolettem Licht belichtet wird, das thermisch zu
einem der Zweitbelichtung entsprechenden Vesikularbild entwickelt wird, und daß dieses zweite
Vesukularbild ebenfalls modifiziert wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das erste Vesikularbild gemäß dem
Verfahren des Anspruchs 1 oder 2 und das zweite Vesikularbild gemäß dem Verfahren des anderen der
beiden Ansprüche modifiziert wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine 0,1 — 10-, vorzugsweise 0,8—1,5-gewichtsprozentige
Lösung der Bildsubstanz ver-
wendet wird.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Aufzeichnungsmaterial mit dem
Vesikularbild bei einer Temperatur von 2—100, vorzugsweise 15—25°C mit der Lösung der
Bildsubstanz behandelt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Aufzeichnungsmaterial mit dem Vesikularbild 3 Sekunden bis 20 Minuten lang mit
der Lösung der Bildsubstanz-Verbindung behandelt wird
11. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die überschüssige Lösung durch Waschen mit dem Lösungsmittel der Lösung
entfernt wird.
12. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als weiteres Lösungsmittel ein
lipophiles Lösungsmittel verwendet wird.
13. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß zur öffnung der geschlossenen Bläschen ein lipophiles Lösungsmittel und zur
Herstellung der Lösung der Bildsubstanz ein hydrophiles Lösungsmittel verwendet wird.
14. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Öffnung der geschlossenen Bläschen Dämpfe von Azeton, Methylenchlorid oder
Dimethylformamid 1 —20 Sekunden lang verwendet werden.
15. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß auf die mit dem Benetzungsmittel
behandelten Bläschen eine wäßrige Lösung einer Bildsubstanz einwirken gelassen wird.
16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß eine wäßrige Farbstofflösung
verwendet wird.
17. Verfahren nach den Ansprüchen 2, 3 und 10,
dadurch gekennzeichnet, daß als Bildsubstanz ein Metallsalz verwendet wird, das durch eine chemische
Reaktion in eine farbige, in Wasser schwerlösliche Substanz überführt werden kann.
18. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß ein Metallsalz verwendet wird,
das in ein Oxid, Sulfid oder in das Metall selbst überführt werden kann.
19. Verfahren nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß ein Metallsalz in das Metall
überführt und das Metallbild mit einem physikalischen Entwickler verstärkt wird.
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